19.1911 - der Landesbibliothek Oldenburg

Die Vitalienbrüder in Oldenburg (1395—1433). 31
ihren Landen oder in ihren Gebieten. Wird jemand diese Seeräuber
hegen, so werden sie mit Rat und Tat, mit all ihrer Macht
dazu behilflich sein, daß die Räuber vernichtet werden. Auch
sollen alle Kaufleute bei Tage und bei Nacht freien Verkehr zu
Wasser und zu Lande haben, und sie sollen nur den herkömmlichen
Zoll zahlen. Des weiteren versprechen sie. sich zu enthalten von
dem schrecklichen Strandrechte. Wird jemand schiffbrüchig, so
sollen die Arbeiter, welche das schiffbrüchige Gut bergen werden,
nur redlichen Arbeitslohn erhalten. Werden aber die Schiffer selber
das Gut bergen, so sollen sie es behalten und damit hinfahren,
wohin sie wollen. Die Briefe, welche den gemeinen Hansestädten
insgesamt oder einer Hansestadt insbesonders bisher gegeben sind,
sollen unverbrüchlich gehalten werden. Diese Urkunde ist ebenso wie
die Sühnungsnrkunde von 25 Häuptlingen und 5 Landschaften ausgestellt.
Von diesen gehörten folgende zum jetzigen oldenburgischen
Gebiet: Ede Wimmeken. hovetlinck in Rostringes verdendel, Lübbe
Tzyvetissone,') Nonko Durcssone,^) Tzasse Duressone, junge Folkof to
Schortinse,«) Volkard Dagenssone, Gherke Unckensone, Dido Lubbeusone,
hovetlinck to Rodenkerken, Hayo Alessone, hovetlinck to Barle/)
Eggo Herringes, 5 ) Peko Egkardessone, Tonto von Langwarden, von.
den fünf Landschaften Sagharderland (Saterland).
Damit war die hauptsächlichste Arbeit für die Städte vollendet,
die jetzt noch folgenden Verhandlungen waren von geringerer
Wichtigkeit. Am 25. Mai erklärten die gemeinen Bauer» von
Gevenar (Jever) und Hilbert Meyene, Häuptling zu Loverinze und
Gokerken (Hohenkirchen) mit all ihren Freunden die vorgeschriebene
Sühne, de de Heren von der stede weghen to Emede in Ostvreslande
ghedeghedinget Hebben, stets und fest, ohne jegliche Arglift
halten zu wollen. 6 )
J
) Häuptling von Burhave Lübbe Sibets.
*) Häuptling von Aldessen-Eismiirden.
3
) Schortens südlich von Jever.
*) Barle-Varel.
S
) Häuptling von Blexen.
•) H. R. Bd. IV. Nr. 599. Lüb. Urfdb. IV. Nr. 700, wiederholt Ostsr.
Urkdb. I. Nr. 172.