19.1911 - der Landesbibliothek Oldenburg
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Die Vitalienbrü<strong>der</strong> in <strong>Oldenburg</strong> (1395—1431$). 2 s 5<br />
Als Heger und För<strong>der</strong>er <strong>der</strong> Vitalienbrü<strong>der</strong> tritt unter den oldenburgischen<br />
Grafen am ersten <strong>der</strong> 1401 zum letzten Male urkundlich<br />
erwähnte Graf Koirrad II. auf, <strong>der</strong> seit dem Jahre 1350 in Gemeinschaft<br />
mit seinem Bru<strong>der</strong> Christian in <strong>Oldenburg</strong> die Regierung<br />
führte. Schon auf <strong>der</strong> Versammlung zu Marienburg, am 17. Juli<br />
1396 beschlossen die Ratssendeboten durch Bremens Vermittlung<br />
die Entfernung <strong>der</strong> Vitalienbrü<strong>der</strong> von dem <strong>Oldenburg</strong>er Grafen zu<br />
erwirken.') Auf Bremens Vorstellung hüt, 2 ) erwi<strong>der</strong>te <strong>der</strong> Graf<br />
in einem undatierten Schreiben, das; er auf Fürsprache <strong>der</strong> Herzöge<br />
von Lüneburg 3 ) Leute bei sich aufgenommen habe, diese seien aber<br />
nicht lange in <strong>Oldenburg</strong> geblieben, hätten sie etwas getan ober<br />
geraubt, so sei dies nicht von <strong>der</strong> Herrschaft <strong>Oldenburg</strong> aus geschehen.*)<br />
Bremm schickte dies Schreiben des Grafen Konrad an<br />
die Preußischen Städte und fügte hinzu, 5 ) es habe, sobald es erfahren,<br />
daß sich die Seeräuber zu <strong>Oldenburg</strong> festlegen wollten, bei<br />
den Herren, <strong>der</strong> Mannschaft und dem Rate <strong>der</strong> Stadt <strong>Oldenburg</strong><br />
bewirkt, daß sie dort nicht gehegt würben; Witzold to dem Broke<br />
habe zwar das nämliche Versprechen gegeben, er aber gebe den<br />
Seeräubern Aufenthalt, und <strong>der</strong> Schaden sei aus <strong>der</strong> Ems geschehen.<br />
Von da an hören wir in drei Jahren keine Klage darüber,<br />
daß von <strong>der</strong> Grafschaft <strong>Oldenburg</strong> aus Vitalienbrü<strong>der</strong> die Weser<br />
o<strong>der</strong> die Nordsee unsicher machten. Erst im Jahre 1399 begegnen<br />
wir dort wie<strong>der</strong> ihren Spuren. In diesem Jahre, am 25. Juli,<br />
wurde in Lübeck ein Hansetag abgehalten, auf welchem über Maßregeln<br />
gegen die Vitalienbrü<strong>der</strong> beratschlagt wurde und u a. auch<br />
die flandrischen Städte aufgefor<strong>der</strong>t wurden, zur Befriedung <strong>der</strong><br />
Weflsee beizutragen. 6 ) Weiter fortgeführt wurden diese Verhandlungen<br />
über die Vitalienbrü<strong>der</strong> an einem Tage zu Nykjobing,<br />
') H. R. IV. 355. § 4. Ol de van Bremen tu biddende, bat se den<br />
van Albenborgh unterivisen, bat he den vitaligenbru<strong>der</strong>e nicht en hege.<br />
*) Das Schreiben <strong>der</strong> Versammlung an Bremen und Bremens Schreiben<br />
*ui ben Grafen v. <strong>Oldenburg</strong> ist verloren.<br />
*) Die Herzöge von Lüneburg waren damals in Fehde mit den Hamburgern.<br />
Vgl. darüber Detmar, lüb. Chron. ed. Grautoff. I. S. 375, 381, 405.<br />
4<br />
) H. R. Bd. IV. Nr. 358.<br />
6<br />
) H. R. Bb. IV. Nr. 359.<br />
•) H. R. Bb. IV. Nr. 541 § 12.