19.1911 - der Landesbibliothek Oldenburg

Zur Geschichte des Kirchenpalronats in Friesland. 177
Nr. 2. den 8. Juni 1507.
Eylardus Robeken, Kanonikus an St. Lamberti zu Oldenburg
hat vom Grafen Johann von Oldenburg ein Kirchenlehen zu Esens
empfangen. Er will dies an Moritz, den Sohn des Grafen, übertrage»
sobald dieser das Lehen empfangen kann, zugleich sollen dem
Moritz dann die seitherigen Erträgnisse des Lehens abzüglich der
von Robeken aufgewandten Kosten ausgezahlt werden.
Original aus Papier im Großh. Haus- u. Zentralarchiv zu Oldenbürg.
Doc. Grafsch. Oldenburg, Landessachcn.
Ick Eylardus Robeken,') canonicus der karten sunte Lamberdes
tho Oldenborg, bekenne vonmddels besser myner egenen
haiitserifft und laue deine wolgebaren eddelen. mhnem gnedigen
Heren, Heren Johanne, greven tho Oldenborg etc. syner gnaden
erven m ganser vaster truwe by mynen eren mibe eeden. Nachdeme
syne gnade my vorlenth hefft mit deine leite tho Eszense,
bat ick bat hebbe tho truiuerljantl) tho vorwarenne mibe schal mibe
wil bat sulfste leen Webber auerlaten syner gnaben ferne Manricio,
so drabe he bar bequeme tho luerb, sulfs tho vorwarenne linde
schal bitffe vorwaringe boti sunder mynen schaden. Hilde alle bekostiüge.
de ick dar recht mibe redelich atute bewisen kan, schal van
deine leite vorg. üthgericht werden. Hude wes bat sulfste leen
dar bauen bott mach, nichtes nthbescheben, schal itttbe wil ick
gemelten Manricio geuen ttnbe borch den, be thore tibt be farfeit
vorwarebt, geven löten. Uubc laue duth sunber geuerbe mibe
argelist so stebes uast tho holbenne. Des; tho mereit bewise
hebbe ick tnyn ingheseghel benebben bnsse scrisft angebrueft ante
diüflebage infta octavas corporis Christi anno XV c septimo.
Reste eines mtfgcbiiirt'ten Siegels in grünem Wachs.
Auf der Rückseite: „Eylarbtis Röpsen" Canonici der Kirche
zu Oldenburg „Sehenbrief 2 ) Reuersall up bat sehen to Esetisz 1507 " 3 ),
') In einer Beurkundung vom 18. August 1512 erscheint Eylardus
Robeken secretarius mynes g. b. van Oldenborg. Doc. Grafsch. Oldenburg,
Landessachen.
Durchstrichen.
3
) Die in Ansührungszeichen gesetzten Worte von gleichzeitiger Hand, die
andern erheblich später hinzugefügt.
Jahrbuch für Dlbcnb. Gcsch. XIX. 12