19.1911 - der Landesbibliothek Oldenburg
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Die Bitalienbrü<strong>der</strong> in <strong>Oldenburg</strong> (1395—1433). 13<br />
Butjadingen den Namen Nie<strong>der</strong>nistringen (Ut-Hriustri) führte.<br />
Erst zu Anfang des 14. Jahrhun<strong>der</strong>ts taucht <strong>der</strong> Name Bova-<br />
Jatha und Boith-Jatha (das Land boven und buten <strong>der</strong> Jade)<br />
auf. In Butjadingen ist Blexen das ehemalige Pleccateshem, eine<br />
<strong>der</strong> ältesten friesischen Nie<strong>der</strong>lassungen. Zwischen Blexen und Lang-<br />
Warden sind nicht weniger als 11 Seeortschaften von <strong>der</strong> salzigen<br />
Flut hinweggespült. Südlich von Langwarden werden drei Ortschatten,<br />
Heddeburg, Alt-Mundahn und Eiswürden genannt. Letzteres<br />
beherrschte die Ahnemiindnng und war eines <strong>der</strong> gefnrchtetsten Seeräubernester.<br />
Die Hauptflüsse im östlichen Jadcbusen-Gebiete sind die Jade,<br />
das Lockfleth, die Ahne, die Heete und die Weser. Der bisher<br />
allgemein vertretenen Ansicht, daß die Weser durch die Line und<br />
Jade hindurch als Westerweser in die Nordsee gemündet habe, tritt<br />
Sello in seinem Werke „Der Jadebusen" entgegen.<br />
Das Flußgebiet <strong>der</strong> Ahne setzte sich um 1400 zusammen aus<br />
<strong>der</strong> eigentlichen Ahne (Ost-Ahne). aus <strong>der</strong> eine Verlängerung des<br />
Lockflethes bildenden Westahne und <strong>der</strong> Atenser Heete. Bei Eiswürden<br />
floß sie in die Anßenjade und schied Aldessen von Eck-<br />
Warden. Die Ahne hat schon frühzeitig Stadland und Abrüstungen<br />
von einan<strong>der</strong> geschieden. Das Lockfleth, ein tiefer Strom,') floß<br />
westlich von Stadland im Hobengebiet znr Ahne hinüber.<br />
Anstatt <strong>der</strong> Ahne bildete in <strong>der</strong> ersten Hälfte des 14. Jahrh,<br />
die Heete. die von Atens an Stöttham»! vorbei zur Jade floß,<br />
die Grenze zwischen Butjadingen und Stadland. ein Beweis, daß<br />
sie an Bedeutung die Ahne überragte. Die Südgrenze des Stadlandes<br />
aber bildete die Harrierbrake bei Ovelgönne, wo das Lock<br />
fleth mit <strong>der</strong> Weser verbunden war. Um 1400 war die Heete ein<br />
offener Fluß, <strong>der</strong> bei Atens eine Breite von 200 m hatte.<br />
Überblicken wir im ganzen die geographischen und Hydrographischen<br />
Verhältnisse dieser Territorien, die außer den genannten<br />
Hauptflüssen noch zahlreiche kleinere Wasserlänse aufzuzeigen halten,<br />
so sehen wir leicht ein, daß diese Gegend wie geschaffen war zu<br />
Nistplätzen und Znsluchtsörtern <strong>der</strong> Vitalienbrii<strong>der</strong>. In diesem Ge<br />
*) Schlicht, F., Beitrag zur Geologie <strong>der</strong> Wesennarsche». 60.