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19.1911 - der Landesbibliothek Oldenburg

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Zur Geschichte des Kirchenpatronats in Friesland. 163<br />

be her Johann van Reden de kerkhere ghemaket heft. Item ccit leen<br />

to Esenzen und ok bat anbcr leen des grewen van <strong>der</strong> Hoyen.<br />

Dat wart ghekoft vor hunbert mark van grewen ©herbe itnb grewen<br />

Johanne".<br />

Über ben Ursprung bes Auricher Patronatsrechtes besitzen<br />

wir keinerlei zuverlässige Angaben. Eine viel zitierte Nachricht<br />

Schiphovers') besagt, baß die Pfarrkirche zu St. Lambertns in<br />

Aurich etwa im Jahre 1270 burch ben Grafen Johann von Olbenbnrg<br />

gestiftet sei. Die Gleichheit bes Titularheiligen mit bem <strong>der</strong> vom<br />

Grafen zu eben bieser Zeit gestifteten Olbenburger Kirche und die<br />

gemeinsame Begründung für beibe Stiftungen, die Schiphover beibringt,<br />

könnten für die Echtheit <strong>der</strong> Nachricht sprechen. Politisch<br />

hätte in bamaliger Zeit eine solche Stiftung wegen <strong>der</strong> von ben<br />

olbenbiirgischen Grafen in Ostringen ausgeübten Hoheitsrechte<br />

burchaus im Bereiche <strong>der</strong> Möglichkeit gelegen, und das spätere<br />

Patronatsrecht wäre burch ben Zusammenhang mit <strong>der</strong> Stiftung<br />

ohne weiteres erklärt. Eine entscheibenbe Instanz spricht aber<br />

gegen die Echtheit bieser von Schiphover aufgenommenen Überlieferung,<br />

und das ist das älteste uns erhaltene Lehensregister <strong>der</strong><br />

Grafen von <strong>Oldenburg</strong>. 2 ) In dem mit einiger Sicherheit in <strong>der</strong><br />

Zeit von 1273—78 anzusetzenden Schriftstücke werben Patronatsrechte<br />

<strong>der</strong> Grafen von Olbenbnrg an <strong>der</strong> Kirche zu Aurich überhaupt<br />

nicht erwähnt, währenb sonst <strong>der</strong>artige den Grafen Anstehende<br />

Rechte sorgfältig aufgezählt sind. Eine über das Jahr 1428<br />

zurückreichende urkundliche Nachricht über die Ausübung dieses<br />

Rechtes besitzen wir nicht, doch spricht vieles dafür, daß jedenfalls<br />

schon <strong>der</strong> seit spätestens 1402 3 ) im Amte befindliche Auricher<br />

') Schiphover, Meibom II, 151, 152. Die Nachricht fehlt in Wolters<br />

Chronica Brernensis. Das Chronicon Rastadense (Meib. II 105), an dieser<br />

Stelle zum Teil Schiphovers Vorlage, hat nur: bis etiarn ternporibus Comites de<br />

<strong>Oldenburg</strong>, qui ante Castrum habuerunt capellani S. Nicolai Episcopi, in<br />

honore Lamberti martyris parochiani statuerunt. Schiphover schiebt ein:<br />

etiam in Aurickdorff (bof) vel in Aurike in partibus Frisiae aedifieaverunt<br />

in Brockmerlande quam Focke Uken traditorie a praedictis Arcbi-Comitibus<br />

aeeepit, sicut inferius plenius dicetur. Caussa autem fundationis barum<br />

ecclesiarum talis assignatur.<br />

2, Schriften des O.V. f. Altert, u. Landesgeschichte IX, 1 ff.<br />

') Friedlän<strong>der</strong> O.U.B. I, 189.<br />

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