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19.1911 - der Landesbibliothek Oldenburg

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Aus einer plattdeutschen Armenrechmmg vo» 1009—15. 149<br />

geht wie das Ausgabenverzeichnis, schreibt Liier Meirotte „Item<br />

ick hebbe nagerekent, wath und ivovelc armen geldes in dith boek<br />

geschreven is, welches ick alles uthgedelet hebbe in de hende <strong>der</strong><br />

armen, und belopt sich de summa nngeserlich bi 64 {lichte daler<br />

van <strong>der</strong> tidt ahn tho rcfcnen, do ick lestmals rekenschop dede in<br />

biwesende des pastorn H. Hero und dem Koster Jürgen Hanneken.<br />

und wel bat nicht geloven wil, de mach idt na rekenen. Ick hebbe<br />

averst woll 5 o<strong>der</strong> 6 daler den armen hengedelt von ininen egeu<br />

gelbe, wen fünft nicht mehr vorhanden was; und mi <strong>der</strong> armen<br />

noth und klagent erbarinede, welches ick billich van <strong>der</strong> armen<br />

gelbe wol webber forbern foiide; ick bcgher ibt averst nicht, wo wol<br />

ibt doch gescheit is in bei - übt. bo ick ben armen bat gelt und brodt<br />

plach uth tho beten; ock hebbe ick den armen ein etliches gelavet<br />

van den ntinen tho geven."<br />

Letztere Erklärung wird bestätigt durch das Protokoll <strong>der</strong><br />

Kirchenvisitation von 1609, in dem es heißt: „Lner Meyer Otto<br />

hatt nach seinem Todt den Armen verehret 50 gemeine Thaler"<br />

und „Liier Meyer Dtten Haussronwe Beke hat ebenineßig nach<br />

ihrem Todte den Armen verehret 150 Bremer Mark, sind 100 Thaler<br />

a 55 gr., samt einen Spieker. Noch hat sie <strong>der</strong> Schulen 100 Thaler<br />

ä 55 gr. verehret."<br />

Auch <strong>der</strong> oben genannte Ehristosser Segelken vermacht um<br />

dieselbe Zeit den Landwühr<strong>der</strong> Annen ein Kapital, worüber er<br />

eigenhändig in dasselbe Büchlein schreibt: „Ick Ehristosser Segelken,<br />

wanhasstich tho Dedestorpe, bekenne hirnübt dat ick in <strong>der</strong> handt<br />

<strong>der</strong> armen geve tein daler, de will ick den armen Vorrenten jarlickes,<br />

den Daler midt 3 groten, de tuile ick leve; na ininen dode<br />

schal sc Lür Meyer Dtte übt niinen rebesten gubern forbern ben<br />

armen tho betn besten, uttbc be tibt geibt an anno 1609 up ben<br />

bach Magrette. Dibt bekenne ick Ehristosser Segelken midt ininer<br />

egen handt."<br />

Außerdem enthält das Büchlein noch einige unwesentliche<br />

Bemerkungen <strong>der</strong> genannten Armenvorsteher und zum Schlüsse eine<br />

Auszählung <strong>der</strong> Armenkapitalien im Jahre 1641 durch die Kirchen«<br />

vifitatoren. Das große Armenbuch beginnt erst mit dem Jahre 1694.

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