19.1911 - der Landesbibliothek Oldenburg
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D. Ramsauer. aus einer plattbeutfdjcii Armenrechnung k. 147<br />
Klingbeutel und in den armen Büchsen gesamblet wirbt, worzn<br />
diaconi bestellet, die es den Armen zum besten austheilen", obwohl<br />
am Pfingstfeste 1609 <strong>der</strong> Klingbeutel offenbar nicht ging, aber<br />
diesem Zustande wurde durch den Visitationsabschied vorn 10. Oktober<br />
1609 ein Ende gemacht. In diesem wurde dem Pastor<br />
Bogt, Belehnten und Kirchgefchworiieii, aufgegeben „nicht wie bißhero<br />
allein anff die vier Hochzeiten, son<strong>der</strong>n alle Sontage durch den<br />
(5Ilster mit dem Klingbentel die Almosen zu samblen, davon Register<br />
zu halten und zu gelegener Zeit unter die rechten Haußarmen<br />
aufzuteilen, worinnen sich auch ein je<strong>der</strong> frommer Christe wirdt zu<br />
schicken wissen."<br />
Schon am 19. Sonntag noch Trinitatis 1609 geht <strong>der</strong> Klingbentel<br />
und seitdem ziemlich regelmäßig. Nur einige Male heißt es:<br />
„nicht gesammelt" o<strong>der</strong>: „was; de koster krank un wart <strong>der</strong> wegen<br />
nicht gesammelt" o<strong>der</strong>: „was; de koster na Fherdeu (Verden), is ok<br />
nicht gesammelt." Der Ertrag beläuft sich an den 6 letzten Trinitatissonntagen<br />
auf 35y 2, 34, 15, 24, 21 und 22y 2 Grote, an<br />
3 Adventssonntagen auf 20, 24 und 23 Grote, und „am dage<br />
<strong>der</strong> hilligen Wiuachten was; in <strong>der</strong> armen budel 1 rikes daler<br />
4 grote." Im Jahr 1610 werden durch den Klingbeutel 11 Taler<br />
eingenommen, 1611: liy 2 Taler, 1612: 9 Taler und so fort.<br />
Daneben liefern die Armenbüchsen einige Ertrüge, so 1609<br />
die in <strong>der</strong> „ fofterie" 1 flichten daler, 1613 dieselbe 85 grote,<br />
1611 sogar 2 daler, und einzeln kommen auch Geschenke vor.<br />
So 1610: „Margrete Kosters hefft gebracht hemlife gavc 9 grote.<br />
Hinrick Goltsmit hefft den armen gegeven 8 grote." Die Zinsen<br />
einiger Legate wurden nach den Kirchenvisitationsakten teils zu<br />
Kapital geschlagen, teils waren sie damals nicht einzutreiben, jedenfalls<br />
kommen sie in diesem Buche nicht als Einnahmeposten vor.<br />
Die Ausgaben sind zunächst solche für einheimische Arme,<br />
<strong>der</strong>en Namen sich mit meist geringen Posten, 1 bis 8 Grote, selten<br />
mehr, ziemlich regelmäßig wie<strong>der</strong>holen. Mehrfach heißt es auch<br />
„den hußarmen in <strong>der</strong> Mengede 3 l / 2 grote", womit wohl die<br />
Armen in Maihausen (Minjehüsen, kleine Häuser) gemeint sind.<br />
Einzelne bekommen auch wohl eine Beihülfe „ein paar nie scho<br />
mafen to taten" (15 grote) ober „tho ein paar hosen wanth"<br />
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