19.1911 - der Landesbibliothek Oldenburg

Tic Bilalienbrüber in Oldenburg * 1 :i95—1443). 97
Es fände» lebhafte Unterhandlungen in dieser Angelegenheit
zwischen Hamburg und' Bremen statt, in denen Hamburg sich jedenfalls
für die Zerstörung der Burg aussprach ') Bremen kam diesem
Wunsche endlich nach und erhielt dafür von Hamburg eine Entschädigung
von 220 &. 2 )
Schluß.
Auf der erstürmten Sibetsburg. wurden, wie schon erwähnt,
Vitalienbrüder angetroffen, welche von den Hamburgern förmlich
zu», Tode verurteilt und hingerichtet wurden. 8 ) Es waren dies die
letzten Vitalienbrüder, die wir in den oldenburgischen Gebieten antreffen.
In der Grafschaft Oldenburg sind sie nach 1419 kaum
noch gewesen, wenigstens finde ich dafür in den Urkunden und zeitgenössischen
Chroniken keine Belege. Ihr Name verschwand allmählich
aus der Geschichte. Ungefähr 40 Jahre hindurch, von 1395
bis 1433, haben sie mit geringer Unterbrechung in oldenburgischen Gebieten
gehaust. Der Schauplatz ihrer Wirksamkeit ist hauptsächlich
die Grafschaft Oldenburg und das Rüstringer Gebiet, weniger Östringen
und Wangerland. In Delmenhorst treffen wir sie nicht, im
südliche» Teile des Landes finden wir sie nur im Saterlands das
wegen seiner Unzugänglichkeit zu einem Nistplatze vorzüglich geeignet
war.
Ihre hauptsächlichsten Heger und Förderer waren die oldenburger
Grafen, — treffen wir doch sogar einen Grafensohn als
einen ihrer Hauptlciite unter ihnen — sowie die Rüstringer Häuptlinge,
die Häuptlinge von Bant, Ede Wimmeken nud dessen Nachfolger
Sibet und die butjadinger Häuptlinge. Welche Rolle sie
unter diesen ihren Beschützern gespielt, habe» wir genugsam dar-
') Kriegsrcchnuiig.
*) Kämmereirechnungen 3. 59. 220