Gemeindebrief – Februar / März 2012 - Ev.-luth. Zionskirche Dresden

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Festjahr 2012 Die Losung vom Sonntag, 29. September 1912 Der Herr spricht zu mir: Du bist mein Knecht, Israel, durch welchen ich will gepriesen werden. Jesaja 49,2 Haben sich die Verantwortlichen für die Einweihungsfeier der neuerbauten Zionskirche gefreut, als sie die Losung für diesen Sonntag lasen? Altar - Alte Zionskirche Hörten sie es als direkte Anrede, als Auftrag Gottes an sie, an die neue Kirche, die sich sammelnde Gemeinde, das Gottesvolk? Es liegt nahe. Denn es gibt keine bessere Aufgabe für Kirche und Gemeinde als Gott zu loben und sein Wort bekannt zu machen unter den Menschen: von seiner Größe, Güte und Barmherzigkeit erzählen und zu zeigen, dass das Gebot Gottes, Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft zu üben beherzigt wird. Dazu gehören auch Aufrichtigkeit und Offenheit. Mir wurde erzählt, dass sich Zion unter der Naziherrschaft bemühte, die wahre Lehre zu verkündigen und sich nicht den "Deutschen Christen" anzuschließen. Nach 33 Jahre, machte die Bombennacht im Februar 1945 allem ein Ende. „Zion existiert nicht mehr“ schrieb der aufrechte Pfarrer Siegmund aus dem Vogtland, wohin er mit seiner Familie gegangen war. Und nun kann ich den Lehrtext Apg. 12,11 zu diesem 29. September zitieren: „Petrus sprach: Nun weiß ich wahrhaftig, dass der Herr seinen Engel gesandt hat und mich errettet aus der Hand des Herodes“. Engel saßen wohl beim schwedischen Hilfswerk und beschlossen, eine Baracke nach Dresden zur Studentengemeinde zu senden. Man denke: Ein Haus mit Dach und Fenstern in eine zerstörte Stadt in der DDR hinter dem Eisernen Vorhang! Ein Wunder. Die Studenten bauten sie zu Füßen der Ruine der Zionskirche. Mit Dr. Werner Krusche kam wieder ein Engel: Der Pfarrer aus Westdeutschland sammelte die Reste der Gemeinde und hielt am Sonntag Gottesdienst in der Baracke. Kinder wurden getauft und konfirmiert, es fanden Gemeindefeste und überfüllte Christvespern statt. Und nach Jahren traten wieder schwedische Engel in Aktion und schenkten Bischof Noth eine Kirche, eine Kirche in ein Land, das den Atheismus verkündete. Dann saß wohl ein Engel im Landeskirchenamt und beschloss: „Diese Kirche bekommt die Zionsgemeinde“. 30 Jahre steht sie jetzt und ist uns Heimat geworden. Wir wollen uns des Geschenkes würdig erweisen und Gott loben und ihm danken an jedem neuen Tag. Hannelore Kuhn 4

Festjahr 2012 Abendmahlskanne Deckel „Der Zionskirche von Mitgliedern im Gründungsjahr der neuen Gemeinde gewidmet 1912“ Diese Gravur befindet sich auf der Unterseite der Kelche, die neben der Kanne, der Hostiendose und dem Patene genannten Hostienteller zu unseren Vasa sacra, den heiligen Gefäßen für das Altarsakrament gehören. Es gibt nicht viele Gegenstände aus der alten Zionskirche, die die Zerstörung im Februar 1945 überstanden haben. Sie werden, wie die Gemeinde, 100 Jahre alt. Unsere schönen Abendmahlsgeräte gehören dazu. Sie sind aus Silber, mit Halbedelsteinen besetzt und in gediegener Handwerksarbeit ausgeführt. Den Deckel der Kanne krönt eine Darstellung des himmlischen Jerusalem, der Tempel auf dem Berg Zion. Das Abendmahl ist die direkteste Begegnung mit Gott, zugleich aber auch ein Zeichen der Verbundenheit untereinander, mit der Gemeinde heute und denen, die uns vorausgegangen sind. Wer hat nicht alles vor uns aus diesen Kelchen getrunken? In ganz unterschiedlichen politischen, wirtschaftlichen und persönlichen Situationen haben Menschen unserer Gemeinde hier Kraft und Stärkung gesucht und gefunden. Da ist Gott zum Greifen nahe. Martin Haufe Tochter Zion, freue dich 100 Jahre Zionsgemeinde ― 30 Jahre neue Kirche Unser Kirchenvorstand und der Festausschuss haben das kommende Festjahr in unserer Gemeinde unter dieses Motto gestellt. Der Gemeindebrief möchte Sie in diesem Rahmen zu Veranstaltungen einladen, Rückschau auf Gewesenes halten und Gemeindeglieder zu Wort kommen lassen. Damit hoffen wir, die Balance zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu schaffen. Drei Beitragsserien werden Sie in jedem Heft finden: Betrachtungen zu Bibelworten, die als Losung zu bedeutenden Tagen unserer Gemeindegeschichte ausgewählt wurden. Sie können Geschichtliches und Geschichten lesen, die vom Leben in der alten und in der neuen Zionskirche erzählen. Außerdem werden Gegenstände vorgestellt, die uns in unserer Kirche lieb und kostbar sind. Claudia Kramer 5

Festjahr <strong>2012</strong><br />

Abendmahlskanne <strong>–</strong> Deckel<br />

„Der <strong>Zionskirche</strong> von Mitgliedern im Gründungsjahr der<br />

neuen Gemeinde gewidmet 1912“<br />

Diese Gravur befindet sich auf der Unterseite<br />

der Kelche, die neben der Kanne, der<br />

Hostiendose und dem Patene genannten<br />

Hostienteller zu unseren Vasa sacra, den<br />

heiligen Gefäßen für das Altarsakrament<br />

gehören.<br />

Es gibt nicht viele Gegenstände aus der<br />

alten <strong>Zionskirche</strong>, die die Zerstörung im<br />

<strong>Februar</strong> 1945 überstanden haben. Sie werden,<br />

wie die Gemeinde, 100 Jahre alt. Unsere<br />

schönen Abendmahlsgeräte gehören<br />

dazu. Sie sind aus Silber, mit Halbedelsteinen<br />

besetzt und in gediegener Handwerksarbeit<br />

ausgeführt. Den Deckel der Kanne<br />

krönt eine Darstellung des himmlischen Jerusalem, der Tempel auf dem Berg Zion.<br />

Das Abendmahl ist die direkteste Begegnung mit Gott, zugleich aber auch ein Zeichen<br />

der Verbundenheit untereinander, mit der Gemeinde heute und denen, die uns<br />

vorausgegangen sind. Wer hat nicht alles vor uns aus diesen Kelchen getrunken? In<br />

ganz unterschiedlichen politischen, wirtschaftlichen und persönlichen Situationen<br />

haben Menschen unserer Gemeinde hier Kraft und Stärkung gesucht und gefunden.<br />

Da ist Gott zum Greifen nahe.<br />

Martin Haufe<br />

Tochter Zion, freue dich<br />

100 Jahre Zionsgemeinde ― 30 Jahre neue Kirche<br />

Unser Kirchenvorstand und der Festausschuss haben das kommende Festjahr in<br />

unserer Gemeinde unter dieses Motto gestellt. Der <strong>Gemeindebrief</strong> möchte Sie in diesem<br />

Rahmen zu Veranstaltungen einladen, Rückschau auf Gewesenes halten und<br />

Gemeindeglieder zu Wort kommen lassen. Damit hoffen wir, die Balance zwischen<br />

Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu schaffen.<br />

Drei Beitragsserien werden Sie in jedem Heft finden: Betrachtungen zu Bibelworten,<br />

die als Losung zu bedeutenden Tagen unserer Gemeindegeschichte ausgewählt wurden.<br />

Sie können Geschichtliches und Geschichten lesen, die vom Leben in der alten<br />

und in der neuen <strong>Zionskirche</strong> erzählen. Außerdem werden Gegenstände vorgestellt,<br />

die uns in unserer Kirche lieb und kostbar sind.<br />

Claudia Kramer<br />

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