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Zehn gute Gründe für das ‚C' in der Politik! - CDA

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8. S<strong>in</strong>n und Frieden<br />

Immer wie<strong>der</strong> aufflammende Neid- o<strong>der</strong> Schmarotzerdiskussionen schüren <strong>in</strong> unserer<br />

Gesellschaft eher sozialen Krieg als Frieden. Sie schaden dem S<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Gesellschaft: dem<br />

Geme<strong>in</strong>wohl. Die herrschende Vorstellung von S<strong>in</strong>n bestimmt, wie Menschen sich und<br />

an<strong>der</strong>en begegnen: im Sprechen und Hören, Schreiben und Lesen, im Anschauen,<br />

Berühren und Fühlen.<br />

Stellen wir uns vor, es gebe Gott nicht. In <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ne weist die Zivilreligion ihre<br />

verme<strong>in</strong>tlich vormo<strong>der</strong>nen Kontrahenten <strong>in</strong> die Schranken. Glauben gilt allenfalls als<br />

Privatsache. Den sozialen Frieden will die säkulare Zivilgesellschaft aus eigener Kraft<br />

herstellen. Das Recht des Stärkeren könnte hier e<strong>in</strong>e Idee von S<strong>in</strong>n stiften. Dann gestaltet<br />

sich <strong>das</strong> Mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> als Selbsterhaltungskampf. Das Gegenüber ist Mittel zum Zweck<br />

me<strong>in</strong>er Inst<strong>in</strong>kte und Interessen. Das gilt <strong>für</strong> berufliches und privates, <strong>für</strong> politisches und<br />

wirtschaftliches Handeln. Der Wirtschaftsnobelpreisträger Gary Becker nennt diesen Geist<br />

ökonomisch imperialistisch, wenn auch Partnerschaften und Freundschaften nur S<strong>in</strong>n<br />

machen, solange sie nutzbr<strong>in</strong>gend und deshalb angenehm s<strong>in</strong>d. Die Gesellschaft ist dann<br />

e<strong>in</strong> Krieg konkurrieren<strong>der</strong> Netzwerke, wo Vertrauen durch Abhängigkeiten ersetzt<br />

wird: bei politischen, personellen o<strong>der</strong> wirtschaftlichen Entscheidungen. Verlierer ohne<br />

S<strong>in</strong>n ist, wer ke<strong>in</strong> irdisches Ansehen erzielt. Kalkül beherrscht <strong>das</strong> soziale Klima. Wem kann<br />

ich noch trauen? Angst, Isolation und E<strong>in</strong>schüchterung halten e<strong>in</strong>e solche Gesellschaft<br />

zusammen. Sprengstoff da<strong>für</strong> s<strong>in</strong>d Menschen, die ausbrechen. Herr Ste<strong>in</strong>häuser aus Erfurt<br />

suchte nach S<strong>in</strong>n. Schüler und Lehrer des Guttenberg-Gymnasiums wurde se<strong>in</strong>e Opfer.<br />

Stellen wir uns weiter vor, es gebe Gott nicht. Was könnte S<strong>in</strong>n stiften? Es könnte <strong>der</strong><br />

Glaube an die Naturwissenschaft se<strong>in</strong>, ergänzt durch <strong>das</strong> Pr<strong>in</strong>zip des Zufalls, wie es Charles<br />

Darw<strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Evolutionstheorie zugrunde legte. Menschen s<strong>in</strong>d dann Zufallsprodukte,<br />

alle<strong>in</strong> den Gesetzen von Biochemie o<strong>der</strong> Neurologie unterworfen. Mo<strong>der</strong>ne Hirnforscher,<br />

die Gott ausschließen, bewiesen bislang aber nur, was sie <strong>in</strong> ihren Prämissen schon<br />

postulieren: Freiheit und Religion seien bloße Fiktionen. Unsere Beziehungen, unser<br />

Denken und unsere Gefühle ließen sich naturwissenschaftlich errechnen und<br />

manipulieren. Wo es dennoch überraschend an<strong>der</strong>s kommt, heißt <strong>das</strong> eben ‚Zufall’.<br />

Gleichgültigkeit beherrscht <strong>das</strong> soziale Klima. Was b<strong>in</strong> ich wert? Und was me<strong>in</strong><br />

Gegenüber? Schwer ist es, Achtung, Verantwortung und Liebe zu begründen. Soziales<br />

Mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> folgt den Trieben. Die Geschichte lehrt uns, wozu ungezügelte menschliche<br />

Triebe fähig s<strong>in</strong>d.<br />

Und wenn es Gott doch gibt? Nehmen Menschen <strong>das</strong> an, dann stiftet <strong>das</strong> Bewusstse<strong>in</strong><br />

S<strong>in</strong>n, sich dem Schöpfer zu verdanken. Menschen verstehen sich als Beschenkte. E<strong>in</strong>e<br />

Grundhaltung von Dankbarkeit und Verantwortung sollte die Beziehungen bestimmen:<br />

den Blick auf uns und aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong>. Das ermöglicht S<strong>in</strong>n von Achtung, Vertrauen, Trost und<br />

Lebensfreude. Menschliche Nähe prägt <strong>das</strong> soziale Klima. Kalkül und Gleichgültigkeit<br />

verlieren an E<strong>in</strong>fluss, wenn unser Sprechen und Hören, Schreiben und Lesen, unser<br />

Anschauen, Berühren und Fühlen den liebenden Gott mitdenken: S<strong>in</strong>n, <strong>der</strong> befrieden<br />

kann.<br />

<strong>Zehn</strong> <strong>gute</strong> <strong>Gründe</strong> <strong>für</strong> <strong>das</strong> „C“ <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Politik</strong> - 12 -

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