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Handbuch für den Kinder- und Jugendgesundheitsdienst im Land ...

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geändert April 2008<br />

Stütz- <strong>und</strong> Bewegungsapparat<br />

7<br />

7.3 Störung der Funktion des Knies<br />

Hierzu zählen alle Erkrankungen, die zu einer Funktionseinschränkung des<br />

Kniegelenkes führen, wie Meniskusschä<strong>den</strong>, Bandschä<strong>den</strong>, freie Gelenkkörper<br />

(Osteochondrosis dissecans), aseptische Knochennekrosen usw.<br />

Am häufigsten ist <strong>im</strong> Jugendalter das peripatelläre Schmerzsyndrom (Synonyme:<br />

Chondropathia patellae, Patellarsyndrom, Chondromalacia patellae, femoropatelläres<br />

Schmerzsyndrom). Man versteht darunter ein in der Adoleszenz häufig<br />

auftretendes Schmerzsyndrom unbekannter Ätiologie. Die Schmerzen treten<br />

während des pubertären Wachstumsschubes auf <strong>und</strong> sind besonders stark bei<br />

großem retropatellärem Druck (bergab gehen). Sie betreffen meist sportlich aktive,<br />

überwiegend asthenische Mädchen mit verhältnismäßig schwacher Muskulatur <strong>und</strong><br />

Bandlaxizität. Jungen können ebenso betroffen sein. Nach Wachstumsabschluss ist<br />

das Peripatelläre Schmerzsyndrom verschwun<strong>den</strong>.<br />

Funktionsgruppen<br />

7.3 – 2 Störung der Funktion des Knies<br />

Bef<strong>und</strong>erhebung<br />

Untersuchte Altersgruppen: ab Einschulung<br />

Untersuchungsvorgehen<br />

Anamnese: s. Anamnesebogen, intensive Befragung des Schülers<br />

Die Beurteilung erfolgt <strong>im</strong> Stehen, Gehen <strong>und</strong> Liegen mittels Inspektion,<br />

Palpation, Überprüfung der Gelenkbeweglichkeit sowie der Stabilität.<br />

- Inspektion<br />

Schwellung, Muskelatrophie, Gangbild (Schonhinken), Beinachse (varisch<br />

oder valgisch)<br />

- Palpation<br />

Lokalisation Druckschmerz (Druckdolenz der Patella, meist eher medial als<br />

lateral), Gelenkerguss, freier Gelenkkörper<br />

- spezifische Tests<br />

„Zohlen-Zeichen“: Hand des Untersuchers fixiert die Patella von kranial her<br />

<strong>und</strong> drückt sie gegen die Femorkondylen. Der Patient wird daraufhin<br />

aufgefordert, <strong>den</strong> Quadrizepsmuskel anzuspannen. Schmerzäußerung des<br />

Patienten wird als Hinweis auf das Vorliegen eines Peripatellären<br />

Schmerzsyndroms gedeutet.<br />

Maßnahmen<br />

Bei Empfehlung einer weiteren fachärztlichen Diagnostik ist das Kind in das<br />

Betreuungscontrolling aufzunehmen.<br />

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