Handbuch für den Kinder- und Jugendgesundheitsdienst im Land ...
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Nerven/Psyche<br />
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Bef<strong>und</strong>erhebung<br />
Informationen zur Bef<strong>und</strong>erhebung fußen auf anamnestischen Angaben. Für die<br />
Zuordnung der Funktionsgruppen gelten folgende Anhaltspunkte:<br />
Untersuchte Altersgruppen: alle<br />
2.1 – 1: Bekannte Epilepsie mit längerer Anfallsfreiheit (>2 Jahre)<br />
Im Mittelpunkt stehen die weitere Beobachtung, Begleitung <strong>und</strong> Beratung,<br />
aber auch die Indikations-Überprüfung zu Medikation bzw. hinsichtlich<br />
Aussetzversuchen bei bestehender Medikation.<br />
2.1 – 2: Bekannte Epilepsie (selten Anfälle, kurzzeitige Symptomatik),<br />
Grand-mal möglich<br />
Epilepsie mit vergleichsweise seltenen Anfällen (max. 1x/Monat), aber<br />
kein Status epilepticus<br />
Epilepsie mit myoklonischen Anfällen, fokalen Anfällen oder komplexfokalen<br />
Anfällen<br />
es besteht der unbedingte Bedarf zu einer medikamentösen<br />
Therapiefortführung bzw. -einleitung<br />
2.1 – 3: Schwere Anfallslei<strong>den</strong> (Status epilepticus, häufigere Anfälle)<br />
auch unter Medikation keine längere Anfallsfreiheit, Anfälle treten<br />
häufiger (mindestens 1x/Monat) auf<br />
Status epilepticus <strong>im</strong> letzten Jahr; unabhängig von sonstiger<br />
Anfallsfrequenz<br />
Epilepsien ohne Anfallsfreiheit, unbehandelt oder subopt<strong>im</strong>al betreut<br />
(Mangelcompliance)<br />
Maßnahmen<br />
Beratung von Bezugspersonen: Kenntnis der Telefonnummer vom behandeln<strong>den</strong><br />
Arzt <strong>und</strong> Notruf; Handhabung der Notfallmedikation; Hinweise auf Selbsthilfegruppen<br />
<strong>Kinder</strong>garten- <strong>und</strong> Schulsport<br />
Teilfreistellungen bei Übungen mit erhöhtem Verletzungsrisiko, z. B. Turnen an<br />
Geräten mit erhöhter Absturzgefahr, Kampfsport, Tauchen <strong>und</strong> Springen;<br />
Schw<strong>im</strong>men <strong>und</strong> auch Wettkämpfe sind erlaubt<br />
JArbSchG<br />
Gefährdung durch Arbeiten mit erhöhter Absturzgefahr, Verletzungsgefahr durch<br />
ungesicherte rotierende oder schnei<strong>den</strong>de Maschinen, Arbeiten mit besonderer<br />
Einwirkung von Schwingungen auf <strong>den</strong> ganzen Körper, Nachtarbeit ungünstig. In<br />
jedem Fall muss in Zusammenarbeit von Berufsberatung <strong>und</strong> behandelndem Arzt<br />
eine individuelle Entscheidung getroffen wer<strong>den</strong>.<br />
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