Handbuch für den Kinder- und Jugendgesundheitsdienst im Land ...
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geändert April 2008<br />
Anlagen<br />
A<br />
5.2 Erläuterungen zum Entwicklungsscreening <strong>im</strong> Kita-Alter<br />
Allgemeines<br />
Untersucht wird in einem (möglichst ruhigen) Raum an einem <strong>Kinder</strong>tisch in<br />
Anwesenheit der Erzieherin oder einer Vertrauensperson. Das Kind sitzt dem<br />
Untersucher nicht gegenüber, sondern um 90 Grad nach links oder rechts versetzt<br />
zusammen mit seiner Begleitung.<br />
Der leere <strong>Kinder</strong>tisch ist ein charakteristisches Merkmal eines<br />
Entwicklungsscreenings (Ausnahmen: Untersuchungsbogen <strong>für</strong> <strong>den</strong> Arzt,<br />
Lieblingsspielzeug des Kindes am Anfang der Untersuchung). Nach jeder<br />
Entwicklungsfunktion wird der Tisch wieder leergeräumt <strong>und</strong> die nicht benötigten<br />
Testgegenstände vor <strong>den</strong> Augen des Kindes verborgen.<br />
Die Untersuchung beginnt nicht am Tisch, sondern schon bei der Vorbereitung:<br />
Setzt sich das Kind spontan hin? Klammert es sich an Erzieherin oder<br />
Vertrauensperson? Was spricht das Kind schon in <strong>den</strong> ersten Minuten <strong>und</strong> bei <strong>den</strong><br />
anderen Untersuchungen? Können Sie nach 5 Minuten aufgr<strong>und</strong> des Verhaltens des<br />
Kindes nicht mit der Untersuchung beginnen, brechen Sie die Untersuchung ab <strong>und</strong><br />
la<strong>den</strong> Sie das Kind ein, an der Untersuchung eines nächsten Kindes als Zuschauer<br />
dabei zu sein. Berücksichtigen Sie die klassischen Regeln von Nähe <strong>und</strong> Distanz<br />
zum Kind.<br />
Was Sie als Einstieg wählen sollten: eine Aufgabe, die das Kind wahrscheinlich<br />
best<strong>im</strong>mt lösen kann (also eine Aufgabe wie Turmbauen, Seiten in einem Katalog<br />
umblättern, spontan irgendetwas auf einen Block kritzeln u. a.).<br />
Im Gegensatz zu <strong>den</strong> Reihenuntersuchungen in <strong>den</strong> späteren Altersklassen (ab 4,5<br />
Jahre) können Sie sich nicht darauf verlassen, dass Ihre sprachlichen Anweisungen<br />
vom Kind sofort verstan<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>. Bewährte Untersuchungstechnik: Lassen Sie<br />
sich von der Begleitperson bei <strong>den</strong> Anweisungen unterstützen <strong>und</strong> erklären Sie, was<br />
jetzt gemacht wer<strong>den</strong> soll. Wie viel Hilfe zulässig ist, entnehmen Sie <strong>den</strong><br />
Erläuterungen zu <strong>den</strong> Prüf-Items.<br />
I. Grobmotorik<br />
Geht 5 Schritte auf Zehenspitzen<br />
Korrekt: auf <strong>den</strong> Zehenballen. Geht am besten, wenn Untersucher oder<br />
Begleitperson dies vormachen oder mitmachen. Untersuchung in Strümpfen oder<br />
mit nackten Beinen. Es sollen mindestens 5 Schritte ohne Unterbrechung<br />
durchgeführt wer<strong>den</strong>. Hilfe: Zeigen lassen, wie groß man schon ist. Eine<br />
Wiederholung nach fehlgeschlagenem Erstversuch ist möglich.<br />
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