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1 So geht Jungenarbeit Geschlechtsbezogene Entwicklung von ...

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GEHT SO JUNGENARBEIT?<br />

Geht so <strong>Jungenarbeit</strong>?<br />

Jungen<br />

Erste »Schicht« des Projekts war die Perspektive auf Jungen und die praktische<br />

geschlechtsbezogene Pädagogik mit Jungen. Dazu gehörte vor allem Information,<br />

Klärung und Bestimmung dieses pädagogischen Feldes. Im Projekt wurde neue<br />

praktische Zugänge entwickelt und experimentell erprobt und in die pädagogische<br />

Praxis vermittelt (u.a. auch über die Unterstützung bzw. Gründung eigenständiger<br />

Jungenprojekte).<br />

Nach einer Auffächerung in einzelne Bereiche der Kinder- und Jugendhilfe, in gelungene<br />

Teilprojekte und im Anschluss an die Untersuchung <strong>von</strong> Erfolgsfaktoren<br />

bei der Implementierung <strong>von</strong> <strong>Jungenarbeit</strong> soll es zum Ende dieses Buchs noch<br />

einmal darum gehen, eine abschließende Gesamtbewertung des IRIS-Projekts Jungenpädagogik<br />

vorzunehmen. Dazu gehört für uns neben einem »Stand der Dinge«,<br />

der Diskussion <strong>von</strong> Ergebnissen und der Formulierung <strong>von</strong> Empfehlungen auch<br />

eine kritische Rückschau auf einige Mythen über <strong>Jungenarbeit</strong>, die uns in den letzten<br />

Jahren immer wieder begegnet sind.<br />

Stand der Dinge am Ende des IRIS-Projekts »Jungenpädagogik«<br />

Der zeitliche Verlauf, die Zugänge und die inhaltliche Ausrichtung des IRIS-Projekts<br />

»Jungenpädagogik« lassen sich rückblickend in vier auf einander aufbauenden Ebenen<br />

oder »Schichten« beschreiben. Weil alle Schichten letztlich zusammengehören,<br />

lassen sie sich auch in ein Bild übersetzen: als das »jungenpädagogisches Tetraeder«.<br />

Zum Blick auf Jungen und Jungenpädagogik, der Ebene der Teams und<br />

Institutionen kam als zeitlich letzte Schicht die Perspektive einer Jungenpolitik zum<br />

Tragen. Auf allen Ebenen konnten im Projektverlauf Effekte verzeichnet werden.<br />

Das jungenpädagogische Tetraeder<br />

Institution<br />

Junge<br />

Jungenpolitik<br />

<strong>Jungenarbeit</strong>er/Jungenpädagogin<br />

Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen<br />

Die zweite Schicht bezog sich auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Kinderund<br />

Jugendhilfe. Hier spielten insbesondere Weiterbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen,<br />

aber auch Fachveranstaltungen in innovativen Gebieten eine wichtige<br />

Rolle (z.B. »Über-Kreuz-Perspektive«: Pädagoginnen in der Arbeit mit Jungen/<br />

Pädagogen in der Arbeit mit Mädchen). Besonders erfolgreich war die zehnteilige<br />

Seminarreihe »jungenpädagogische Methoden«.<br />

Institutionen<br />

Die dritte Schicht bezog den »institutionellen Faktor« in die Arbeit des Projekts ein:<br />

Welche Bedingungen herrschen für Jungen und Jungenpädagogik innerhalb der<br />

jeweiligen Institutionen? Hier mußte auf der einen Seite zunächst »Grundlagenarbeit«<br />

(z.B. in den Foren) geleistet werden, weil diese Perspektive bislang kaum im<br />

individualisierenden pädagogischen Blick war. Auf der anderen Seite wurden - über<br />

Konzeptentwicklungen und Teamberatung – auch Institutionen (exemplarisch) weiter<br />

entwickelt. Die Nachhaltigkeit <strong>von</strong> Implementierungsstrategien war im Projekt um<br />

so höher, je durchgängiger solche <strong>Entwicklung</strong>sprozesse die gesamte Institution<br />

»durchziehen« und bis hin zur Leitungsebene verankert werden konnten.<br />

Jungenpolitik<br />

Eine eigenständige Definition und Begründung des Begriffs »Jungenpolitik« existierte<br />

bislang nicht. Deshalb ging es in dieser vierten Schicht zunächst darum, diesen<br />

Begriff ausgehend <strong>von</strong> dem – im Projektkontext ebenfalls durchgearbeiteten – Lebenslagenkonzept<br />

zu bestimmen. Eine zweite Frage war dann die, wie Jugendhilfeplanung<br />

jungenbezogen beeinflusst werden kann. Zum dritten ging es darum, welches<br />

die richtigen Orte für Jungenpolitik sein können. Im Projekt wurden – lokale und<br />

regionale Interessen aufgreifend – jungenpolitische Arbeitskreise, Fach-Arbeitsgemein-<br />

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