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1 So geht Jungenarbeit Geschlechtsbezogene Entwicklung von ...

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TEILPROJEKTE IM IRIS-PROJEKT »JUNGENPÄDAGOGIK«<br />

VERANSTALTUNGEN ZUR GESCHLECHTERPÄDAGOGIK »ÜBERKREUZ«<br />

tungen zu Körper, Gesundheit, Sexualaufklärung und über Lebenssituation und<br />

Lebenslagen <strong>von</strong> Jungen und Männern. Neben zahlreichen Einzelveranstaltungen<br />

arbeitet der Verein zur Zeit schwerpunktmäßig in Schulprojekten, Selbstbehauptungskursen<br />

und in Maßnahmen der außerschulischen Jugendbildung. Dabei gibt<br />

es eine enge Zusammenarbeit mit der Tübinger Initiative für Mädchenarbeit (TIMA<br />

e.V.) und mit der IRIS-Projektgruppe »Jungenpädagogik«, die eine fachliche Begleitung<br />

der PfunzKerle übernommen hat. Eine Zukunftsperspektive ist der Bereich<br />

Jungenberatung. Zudem soll die Arbeit mit besonderen Zielgruppen <strong>von</strong> Männern<br />

intensiviert werden; dabei werden vor allem Väter angesprochen.<br />

Die Unterstützung dieser beiden Projekte mit Ressourcen aus dem Projekt Jungenpädagogik<br />

hatte für uns mehrere Zugänge. Zunächst stabilisierte sich in der Kooperation<br />

das jungenpädagogische Netz mit mehreren dicken Knoten und zunehmend<br />

eingespielten Verbindungswegen dazwischen. Die Kapazitäten für Praxisprojekte<br />

mit Jungen verbreiterten sich, was uns bei kontinuierlich steigender Nachfrage spürbar<br />

entlastete. In der Zusammenarbeit entstanden gemeinsame Interessen und strategische<br />

Überlegungen zur Implementierung <strong>von</strong> Jungenpädagogik, zur Platzierung<br />

<strong>von</strong> Veranstaltungen und zur Kooperation mit Projekten und Initiativen der<br />

Mädchenarbeit. Eine immer größere Bedeutung gewannen Überlegungen zu einer<br />

Jungenpolitik. Dies bezog sich auf die Initiierung <strong>von</strong> Facharbeitsgemeinschaften in<br />

den beteiligten Landkreisen (siehe dazu den Entwurf für ein Statut im Anhang), die<br />

Beteiligung an überregionalen Gremien der Kinder- und Jugendhilfe sowie die Unterstützung<br />

der Landesarbeitsgemeinschaft <strong>Jungenarbeit</strong>. Mittlerweile wird die LAGJ<br />

nach einer Phase der Konsolidierung vor allem <strong>von</strong> jungenbezogenen Spezialeinrichtungen<br />

und Facharbeitsgemeinschaften getragen, was zunehmend seiner Stabilisierung<br />

und Profilierung zu gute kommt.<br />

JunGs<br />

Jungengesundheitsprojekt Stuttgart e.V.<br />

Wilhelmstraße 3<br />

70182 Stuttgart<br />

Telefon (0711) 234 97 47 auch Fax<br />

eMail info@jungengesundheitsprojekt.de<br />

Internet www.jungengesundheitsprojekt.de<br />

oder www.junGs-ev.de<br />

PfunzKerle e.V.<br />

Initiative Jungen- und Männerarbeit Tübingen<br />

Lorettoplatz 6<br />

72070 Tübingen<br />

Telefon (070 71) 36 09 89<br />

Telefax (070 71) 94 43 13<br />

eMail jungen@pfunzkerle.de<br />

Internet www.pfunzkerle.de<br />

Veranstaltungen zur Geschlechterpädagogik »überkreuz«<br />

An einigen Stellen bot sich die Gelegenheit, gezielt Veranstaltungen zur Überkreuzthematik<br />

zu machen: für Frauen, die geschlechtsbezogen mit Jungen und für Männer,<br />

die mit Mädchen arbeiten. Auch wenn dies nur einige wenige Veranstaltungen<br />

waren, konnten wir dabei der homopädagogischen Engführung <strong>von</strong> Geschlechterpädagogik<br />

begegnen. Ein vorrangiges Ziel dabei war es, über <strong>Jungenarbeit</strong>, Mädchenarbeit<br />

und Koedukation hinaus die Vielfalt möglicher Geschlechterbegegnungen<br />

und -konstellationen für eine umfassende Geschlechterpädagogik zu erschließen.<br />

Die Resonanz war überraschend groß. Der Fachtag »Wollen wir gezähmte Jungs?«<br />

für Pädagoginnen in der Arbeit mit Jungen war so interessant, dass er auch bei der<br />

Wiederholung ausgebucht war.<br />

Gelungenes Experiment 6<br />

WÄHREND DIE GESCHLECHTSBEZOGENE ARBEIT MIT KINDERN UND JUGENDLICHEN IN FORM VON<br />

MÄDCHENARBEIT UND ZUNEHMEND AUCH JUNGENARBEIT MITTLERWEILE KLARE FACHLICHE STAN-<br />

DARDS AUSWEIST, BLEIBT FÜR VIELE PÄDAGOGINNEN DIE SPANNENDE FRAGE NACH DEN KREUZ-<br />

VERBINDUNGEN OFFEN: WIE KÖNNEN FRAUEN GESCHLECHTSBEZOGEN MIT JUNGEN, WIE KÖN-<br />

NEN MÄNNER GESCHLECHTSBEZOGEN MIT MÄDCHEN ARBEITEN?<br />

DER FACHTAG »WOLLEN WIR GEZÄHMTE JUNGS – ODER WAS?« RICHTETE SICH AN FRAUEN. DIE<br />

GROSSE RESONANZ – 26 TEILNEHMERINNEN, 15 WEITEREN FRAUEN MUSSTE ABGESAGT WERDEN –<br />

SPIEGELT DAS GROSSE INTERESSE AN DIESEM THEMA WIDER. IM MITTELPUNKT DER DISKUSSIONEN<br />

STANDEN FRAGEN NACH DEM PERSÖNLICHEN SELBSTVERSTÄNDNIS DER FRAUEN IN IHRER ARBEIT<br />

MIT JUNGEN (»IN WELCHER ROLLE TRETE ICH AUF – MUTTER, CHEFIN, FREUNDIN...?«), DER PER-<br />

SÖNLICHE BLICK AUF JUNGEN (»WIE NEHME ICH DIE JUNGEN WAHR? WAS GLAUBE ICH, WIE MICH<br />

DIE JUNGEN WAHRNEHMEN?«) UND DIE ANFORDERUNGEN UND ERWARTUNGEN DER JEWEILIGEN<br />

INSTITUTION.<br />

DAS VON REINHARD WINTER UND GUNTER NEUBAUER VORGESTELLTE MODELL DER »BALANCIER-<br />

TEN MÄNNLICHKEIT« ERÖFFNETE DEN TEILNEHMERINNEN EINE NEUE SICHTWEISE AUF DIE JUN-<br />

GEN; EINE SICHTWEISE, DIE JUNGEN IN IHREN WIDERSPRÜCHLICHKEITEN WAHRNIMMT UND AN<br />

IHREN STÄRKEN UND KOMPETENZEN ANSETZT. DABEI STELLTE SICH FÜR DIE FRAUEN DIE FRAGE,<br />

INWIEWEIT DIESER EHER INDIVIDUELLE BLICKWINKEL NICHT DIE GEFAHR BIRGT, DIE STRUKTUREL-<br />

LEN GESELLSCHAFTLICHEN RAHMENBEDINGUNGEN AUS DEM BLICK ZU VERLIEREN, DIE MÄDCHEN<br />

6<br />

Artikel <strong>von</strong> Gabi Kircher, Stuttgarter Jugendhaus e.V. im ProjektInfo Nr. 2, vgl. auch Neubauer 1999<br />

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