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1 So geht Jungenarbeit Geschlechtsbezogene Entwicklung von ...

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TEILPROJEKTE IM IRIS-PROJEKT »JUNGENPÄDAGOGIK«<br />

DIE ARBEITSGRUPPE »JUNGEN UND ARBEIT«<br />

Jugendhilfe/<br />

Jugendarbeit<br />

Schule<br />

Institutionen im Feld<br />

Jungen und Arbeit<br />

Jugendberufshilfe<br />

Betriebe<br />

Arbeitsamt<br />

IHK<br />

Bildungssystem<br />

Jugendhilfe<br />

Pädagogik<br />

PERSÖNLICHKEIT<br />

Berufliche<br />

Identität<br />

Schnittstelle,<br />

gemeinsames Interesse<br />

IHK<br />

Arbeitsverwaltung<br />

Betriebe<br />

ARBEIT<br />

Arbeitsgruppe lag neben der jeweiligen persönlich-fachlichen Kompetenz der Teilnehmer<br />

darin, dass es ein jungenpädagogisch »enggeführtes«, wenn auch facettenreiches<br />

Oberthema gab: »Arbeit« als durchgängiges biografisches Thema in der<br />

Jugendhilfe 4 . Das Altersspektrum der beteiligten Arbeitsfelder umfasste Jungen <strong>von</strong><br />

neun bis 20 Jahren.<br />

Behandelt und bearbeitet wurden dabei auf der einen Seite theoretisch-strukturelle<br />

Verdichtungsthemen, wie die scheinbare Normalität der linearen Berufsbiografie,<br />

Lebensplanung im Übergang Schule – Ausbildung – Beruf, Beruf und Status, Väter<br />

und Berufswahl. Interessant war auch ein Ausblick auf Modelle der Berufsförderung<br />

in anderen EU-Ländern. Auf der anderen Seite gab es Fallbesprechungen (Tagesgruppe,<br />

soziale Gruppenarbeit, Berufsförderlehrgang) und die Reflexion praktischer<br />

Pädagogik mit Jungen (z.B. Preisvergabe Fußballturnier, Umgang mit Sterben<br />

und Trauer nach dem Suizid eines Mädchens). Daneben wurden Konzepte für eine<br />

bessere »Orientierung in den Beruf« entwickelt sowie gemeinsame Projekte initiiert<br />

und durchgeführt, etwa ein gemeinsames Schulprojekt unter Beteiligung einer<br />

Tagesgruppe, der sozialen Gruppenarbeit und der Schulsozialarbeit im Stadtteil.<br />

Immer wieder ging der Blick auch über den jungenpädagogischen Horizont hinaus.<br />

Im Feld »Jungen und Arbeit« tummeln sich ganz unterschiedliche Institutionen. Im<br />

Arbeitsprozess der Gruppe wurde deutlich, dass diese mit ihren jeweils unterschiedlichen<br />

Interessen und Auffassungen bei der Arbeit mit Jungen bzw. am Thema »Jungen<br />

und Arbeit« stärker berücksichtigt wenn nicht beteiligt werden müssen. Eine<br />

Divergenz der Bereiche <strong>geht</strong> letztlich auf Kosten der Jungen. Bislang erschien es<br />

allerdings so, dass die Mitarbeiter in der Jugendhilfe vor allem die Bereiche »Betriebe«,<br />

»Arbeitsamt« und »IHK« als eher eingefahren, »verschanzt« und problematisch<br />

bewerten. Umgekehrt wurde angenommen, dass diese Institutionen das Feld<br />

Jugendhilfe mit ähnlichen Zuschreibungen versehen.<br />

Im Arbeitskreis wurden deshalb neue Perspektiven formuliert: Will Jugendhilfe mit<br />

diesen Institutionen (und nicht gegen sie) arbeiten, will sie mit ihnen in Kontakt<br />

kommen, um auch eigene Anliegen vermitteln zu können, muss sie entsprechend<br />

institutionelle Fragen aufgreifen: Wo sind die Schnittstellen und Anschlüsse? Wo<br />

sind gemeinsame »Kontaktfragen«? Wo liegen gemeinsame Interessen? Sicher hat<br />

dabei jeder Bereich zunächst seine eigenen Interessen im Blick. Auf der einen Seite<br />

steht mehr die <strong>Entwicklung</strong> der Persönlichkeit, auf der anderen die Arbeit ganz klar<br />

im Vordergrund. Im Überlappungsbereich, also im Bereich »berufliche Identität«<br />

ließen sich aber auch leicht gemeinsame jungenbezogene Interessen und Ziele ausmachen:<br />

Berufsethos, beruflicher Stolz, Wertschätzung und Anerkennung; persönliche<br />

Qualitäten, Selbstsicherheit, Selbstbewusstsein; persönliche Kompetenzen,<br />

Konfliktfähigkeit, Spannungen bewältigen können usw. Zur Qualität gehört aber<br />

auch ein Verständnis <strong>von</strong> Arbeit als sozialem Netz <strong>von</strong> Kollegen und Kolleginnen.<br />

In der Zugehörigkeit, dem Eingebundensein in die Arbeitswelt und in Produktionsprozesse<br />

drückt sich auch die »gesellschaftliche« Wertschätzung der Person aus.<br />

Aus der Auseinandersetzung mit diesem Themenkomplex entstand dann die Grundidee<br />

für die Tagung »...eigentlich ein Schatz. Mädchen und Arbeit – Jungen und<br />

Arbeit« (s. Literaturliste: IRIS e.V. 2000).<br />

4<br />

Ähnlich erfolgreich arbeitete eine andere kontinuierliche Arbeitsgruppe, die sich lokal definierte. Zugang<br />

hatten männliche Pädagogen in Rottenburg, einer ländlichen Kleinstadt. Als konkretes Vorhaben<br />

entstand etwa die Projektidee, das Wissen um die lokalen Lebenslagen <strong>von</strong> Jungen in einem<br />

»Jungenbericht« zu bündeln.<br />

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