1 So geht Jungenarbeit Geschlechtsbezogene Entwicklung von ...
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DAS PROJEKT »JUNGENPÄDAGOGIK«<br />
PROJEKTLINIEN JUNGENPÄDAGOGISCHER IMPLEMENTIERUNG UND VERNETZUNG<br />
wie Vorträge, Volkshochschulseminare oder Elternabende stehen in diesem Zusammenhang.<br />
Unsere Internet-Homepage (www.iris-egris.de/jungen) bot Basisinformationen<br />
zum Projekt und wurde häufig – und eher überregional – besucht. Sie<br />
bleibt auch nach Ablauf des Projekts noch einige Zeit im Netz bestehen. Dort sind<br />
etwa die sechs Projekt-Infos eingestellt sowie mehrere Tagungs- und Veranstaltungsdokumentationen.<br />
Insgesamt verfolgten wir in den beiden Projektregionen neben modellhaften oder<br />
exemplarischen Einzelprojekten in den genannten Bereichen eine Strategie des breiten<br />
thematischen Einsickerns sowie der Anerkennung vorhandener Potentiale und der<br />
»Hebung« bestehender Ansätze – insbesondere auf der Jungenseite. Die Resonanz<br />
auf das Projekt »Jungenpädagogik« war aus unserer Sicht im Durchschnitt sehr gut<br />
– insbesondere natürlich in den diversen Kooperationen. Allerdings gab es auch<br />
Bereiche, die eher schwierig zu öffnen waren, wie etwa die Jugendhilfeplanung, die<br />
Vereins- oder Jugendverbandsarbeit.<br />
Nachdem unser Projekt regionalen Charakter hatte und notwendigerweise »in die<br />
Fläche« ging, gestaltete sich die Arbeit entsprechend breit und vielfältig. Um die<br />
gute Nachfrage – nicht zuletzt in den Bereichen Service und »Praxisprojekte« –<br />
besser bedienen zu können, konnten wir außerplanmäßig das Projektteam vergrößern:<br />
Ab der Projekthalbzeit gab es über längere Zeiten vier Projektmitarbeiter im<br />
Team, dazu ein bis zwei Praktikanten und Honorarkräfte.<br />
Nach der ersten Hälfte des Projekts rückte die Perspektive einer Stabilisierung <strong>von</strong><br />
Vernetzung und der strukturellen Absicherung <strong>von</strong> jungenpädagogischen Ansätzen<br />
in den Projektregionen stärker in den Blick. In diesen Kontext gehört die Unterstützung<br />
der jungenpädagogischen Projekte »PfunzKerle« und »Jungengesundheitsprojekt«,<br />
das Initiieren oder die Unterstützung <strong>von</strong> kontinuierlichen Arbeitskreisen<br />
oder Arbeitsgemeinschaften der <strong>Jungenarbeit</strong> bis hin zur Landesarbeitsgemeinschaft<br />
<strong>Jungenarbeit</strong> Baden-Württemberg.<br />
Projektlinien jungenpädagogischer Implementierung und Vernetzung<br />
Die bislang aufgeführten Projektaktivitäten wollen wir an dieser Stelle unter nochmals<br />
neuer Perspektive gruppieren und systematisieren. Die Orte jungenpädagogischer<br />
Reflexion und Qualifikation im Projekt »Jungenpädagogik« lassen sich in vier<br />
große Projektlinien einordnen, die unterschiedlich einer Bewegung <strong>von</strong> außen nach<br />
innen und einer Bewegung <strong>von</strong> innen nach außen folgen. Dabei versuchten wir,<br />
eine Balance zwischen den Projektlinien zu finden, und insgesamt nicht einseitig<br />
eine vor allem aufsuchende Struktur beziehungsweise umgekehrt eine reine Angebots-<br />
oder Komm-Struktur zu etablieren.<br />
Voraussetzung der Impulse zur Vernetzung und Integration in die jungenpädagogische<br />
Szene war dabei durchgängig die Anerkennung vorhandener Erfahrungen und<br />
Kompetenzen in der Arbeit mit Jungen, die dann mittels Ressourcen aus dem Projekt<br />
ergänzt oder erweitert werden konnten. Sehr bald wurde dabei deutlich, dass<br />
sich Implementierung und Vernetzung nicht einfach an vorab gezogene Projektgrenzen<br />
räumlicher wie inhaltlicher Art stoppen lässt. Immer wieder kamen in diesem<br />
Sinn »externe« Anfragen (bis ins deutschsprachige Ausland, <strong>von</strong> Diplomanden,<br />
<strong>von</strong> Medien usw.), für die wir eine partielle Offenheit halten mussten und<br />
wollten.<br />
Eine eigene vierte Linie betrifft die Konzentration auf das Geschehen und die <strong>Entwicklung</strong><br />
im Team. Mit dem entsprechenden Augenmerk und einigen motivierenden<br />
internen Aktivitäten konnten wir Spannungsbogen und hohen Output im IRIS-<br />
Projekt »Jungenpädagogik« kontinuierlich halten. Die ergänzende Qualifizierung<br />
des Teams war dabei ein angenehmer Nebeneffekt.<br />
Projektlinie der offen ausgeschriebene Veranstaltungen mit breitem Kreis<br />
<strong>von</strong> Teilnehmern und Teilnehmerinnen:<br />
1. jeweils sechs Foren in den beiden Projektregionen »Stuttgart« und »Tübingen/<br />
Zollernalb«: Projektvorstellung; Was macht <strong>Jungenarbeit</strong> zu <strong>Jungenarbeit</strong>; <strong>Jungenarbeit</strong><br />
– Mädchenarbeit, Mädchenarbeit – <strong>Jungenarbeit</strong>; <strong>Jungenarbeit</strong> in einer<br />
städtischen Region/<strong>Jungenarbeit</strong> in ländlichen Regionen; der i-Faktor in der<br />
Jungenpädagogik; Geheimnisse des Erfolgs<br />
2. Methodenseminare 1 – 10: Einführung; Erlebnis; Sucht; Video; Rituale; Sexualität;<br />
Mediation; Szenen; Aggression und Gewalt; Best of<br />
3. Reihe »Werkstatt-Programm«: Jungenberatung; Jugendhilfeplanung; Jugendverbände;<br />
Schulsozialarbeit; Jungenpolitik; Evaluation; Nimbus – Status – Habitus.<br />
Kooperationsveranstaltungen mit dem Jungengesundheitsprojekt Stuttgart: »Ein<br />
jungenspezifischer Ansatz; Jungen – Schule – <strong>Jungenarbeit</strong>«; »Jungen in den<br />
Hilfen zur Erziehung«; »Jungen in Kindertageseinrichtungen«; »Jungenssozialisation«;<br />
»Jungenbezogene Erlebnispädagogik«<br />
4. Fachtage und Einzelveranstaltungen: »Wollen wir gezähmte Jungs? Pädagoginnen<br />
in der Arbeit mit Jungen«; »Brauchen Mädchen Männer? Pädagogen in der<br />
Arbeit mit Mädchen«; »Unterschiede leben – Gemeinsamkeiten finden. Zur Qualität<br />
geschlechtsbezogener Pädagogik«; »Eigentlich ein Schatz. Jungen und Arbeit<br />
– Mädchen und Arbeit«; »Migration und Männlichkeit«; »Jungen & Mädchen<br />
– Körper & Sport«<br />
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