1 So geht Jungenarbeit Geschlechtsbezogene Entwicklung von ...
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DAS PROJEKT »JUNGENPÄDAGOGIK«<br />
VORAUSSETZUNGEN FÜR DAS PROJEKT<br />
Die Projektmitarbeiter<br />
Kai Kabs, Projektassistent 1999, Jahrgang 66, Diplompädagoge. Schwerpunkt im<br />
Projekt: Schul- und Medienprojekte mit Jungen, Prävention, Multimedia. Seit<br />
2000 pädagogischer Mitarbeiter bei PfunzKerle e.V.<br />
Michael Müller, Praktikant 2000, Jahrgang 70, cand. Päd. Eine Tochter. Schwerpunkt<br />
im Projekt: Kita-, Schul- und Medienprojekte.<br />
Gunter Neubauer, Projektleiter, Jahrgang 63, Diplompädagoge, -theologe und Erzieher,<br />
Trainer für Gruppendynamik unter Supervision. Berufserfahrung im Bereich<br />
Tagesbetreuung, Arbeit in der Aus- und Weiterbildung, Mitautor der BZgA-<br />
Jungenstudie »Kompetent , authentisch und normal«.<br />
Thomas Schmidt, Projektassistent, Jahrgang 67, Diplompädagoge. Päd.. Mitarbeiter<br />
der Landeszentrale für politische Bildung und der Gustav-Werner-Stiftung.<br />
Schwerpunkt im Projekt: Jugendverbände, Datenbanken, Happy Metal.<br />
Wolfgang Schulz, Praktikant 1999 – 2000, Jahrgang 66, cand. Päd. Schwerpunkt<br />
im Projekt: Arbeit mit Jungen im SchülerInnencafe »Auszeit« in Rottenburg und<br />
im Stadtteilprojekt EFEU, Reutlingen.<br />
Harald Sickinger, Praktikant 1999 – 2000, Projektassistent ab August 2000, Jahrgang<br />
65, Großhandelskaufmann im Stahlhandel, cand. <strong>So</strong>zpäd. Ein <strong>So</strong>hn. Langjährige<br />
Praxis in Jugendverbandsarbeit und Medienarbeit. Schwerpunkt im Projekt:<br />
Medienpädagogik.<br />
Reinhard Winter, Projektleiter, Jahrgang 58, Dr. rer. soc., Diplompädagoge, Psychodramaleiter.<br />
Ein <strong>So</strong>hn und eine Tochter. Berufserfahrung mit Jungen im therapeutischen<br />
Bereich, Arbeit zu Theorie und Praxis der <strong>Jungenarbeit</strong>, männliche<br />
<strong>So</strong>zialisation, Mitautor der BZgA-Jungenstudie »Kompetent , authentisch und<br />
normal«.<br />
Peter Wolfinger, Praktikant 1998 – 1999, danach Honorarmitarbeiter für Praxisprojekte,<br />
Jahrgang 68, KFZ-Mechaniker, cand. Päd. Ein <strong>So</strong>hn und eine Tochter. Langjährige<br />
Praxis im Bereich Freizeitpädagogik, Mitarbeit bei der BZgA-Jungenstudie.<br />
Schwerpunkt im Projekt: Aufbauarbeiten, Schulprojekte.<br />
Das Projekt als Netzwerkentwicklung<br />
Neben der Strategie, <strong>Jungenarbeit</strong> und Jungenpädagogik als fachliches »Thema«<br />
zu implementieren oder herauszuschälen, versuchten wir, uns einer Perspektive <strong>von</strong><br />
Organisationsentwicklung anzunähern. Das gilt für die Zusammenarbeit mit einzelnen<br />
Trägern oder Einrichtungen wie auch für das Projekt insgesamt. Mit Blick<br />
auf das Gesamtprojekt trifft jedoch besser der Begriff »Netzwerkentwicklung«. Diese<br />
stand in einer Spannung zwischen Neuentwicklung und Rückbezug auf die bereits<br />
vorhandene <strong>Jungenarbeit</strong>. Dabei orientierten wir uns im Verlauf grundlegend am<br />
Prinzip einer aktiven Einbeziehung und Partizipation der Projektbeteiligten im Sinn<br />
»echter« Mitgestaltungsmöglichkeiten.<br />
Phasen der Netzwerkentwicklung im Projekt »Jungenpädagogik«<br />
• Situationsanalyse und Diagnose-Arbeit zu Beginn mit unterschiedlichsten Gruppierungen<br />
– Bestandsaufnahme, (Un-)Zufriedenheiten, Bedarfe<br />
– kritische Auseinandersetzung mit Projektthema und -ziel, Reflexion des Ist-Stands<br />
• <strong>Entwicklung</strong> kleinräumiger Zukunftsperspektiven und größerer Visionen<br />
– Prüfung alternativer Handlungsoptionen und -strategien<br />
– Kooperationsabsprachen für Teilprojekte<br />
• Ressourcen für eigenständige <strong>Entwicklung</strong>en in Teilbereichen des Projekts<br />
– zu Beginn stärkere Initiative der Projektleitung<br />
– jeweils Entfaltung des jungenpädagogischen Profils<br />
• dazwischen Möglichkeiten zu »plenarer« Rückkopplung (z.B. in den Foren)<br />
– Reflexionsschleifen, gemeinsame Ziel- und Hypothesenbildung<br />
– Vernetzung bei Wahrung der Eigenständigkeit <strong>von</strong> Bereichen, Institutionen usw.<br />
• <strong>Entwicklung</strong>sperspektiven über das Projekt hinaus<br />
– Stabilisierung <strong>von</strong> Vernetzungsstrukturen<br />
– Profilierung jungenpädagogischer Fachgremien und Spezialprojekte<br />
• Abschluss des Projekts und »Rückzug«<br />
– Auswertungs- und Rückkopplungsgespräche, Projektdokumentation<br />
– Überführung <strong>von</strong> Projektmaterial in das entstandene jungenpädagogische Netz<br />
Unsere Vernetzungs-Grundidee war die, dass nicht wir die anderen vernetzen, sondern<br />
wir uns mit anderen, im Sinn einer Anerkennung und Resonanz auf das, was<br />
es schon an »Fäden« gibt. Insgesamt verfolgten wir weniger eine quantitative,<br />
vielmehr eine qualitative <strong>Entwicklung</strong>sperspektive, bei der institutionell hemmende<br />
oder fördernde Faktoren durchgängig mit bedacht wurden. Ressourcen und Energien<br />
im Projekt richteten sich deshalb vornehmlich dorthin, wo sich die größten<br />
Potenziale und <strong>Entwicklung</strong>smöglichkeiten zeigten. Wir hielten für sinnvoll, uns<br />
aufgrund der insgesamt bescheidenen Projektausstattung vor allem dort zu engagieren,<br />
wo nachhaltige Effekte zu vermuten waren. Das waren nicht unbedingt<br />
prestigeträchtige Großveranstaltungen, sondern viele eher kleine, dosierte Interventionen<br />
an den jeweiligen Vernetzungsstellen. Und Vernetzung heißt nicht zuletzt,<br />
die jeweils wichtigen Informationen zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle<br />
zu platzieren sowie kompatible Interessen aufzunehmen und zu vermitteln. Selbst-<br />
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