PDF download - The Griffin - UPM
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<strong>UPM</strong> UNTERNEHMENSMAGAZIN AUSGABE 1/2013<br />
ERSTE TANKS DER BIORAFFINERIE MONTIERT - AUF DEM WEG ZUR BIOÖKONOMIE - MEHRWERT DURCH VERKNAPPUNG -<br />
BIOMASSE SCHAFFT NEUES GESCHÄFTSFELD - FÖRDERUNG NACHHALTIGER ENTWICKLUNG - GESICHERTE HOLZHERKUNFT -<br />
ERFOLGREICHES PAPIERRECYCLING - VERPACKTE LEBENSMITTEL KURBELN ETIKETTENGESCHÄFT IN CHINA AN
CHEFREDAKTEURIN: Monica Krabbe<br />
REDAKTION: Pirkko Harrela, Sari Hörkkö, Monica Krabbe, Elisa Nilsson,<br />
Aili Piironen, Ulla-Riitta Unkuri<br />
LAYOUT: Nina Kurikka<br />
LAYOUTASSISTENZ: Johanna Alestalo, Erkki-Johannes Helenius, Marika Holmström<br />
TITELFOTO: Viljak<br />
DRUCK: Erweko, Helsinki, Finnland<br />
REPRO-ARBEITEN: Heku Oy, Helsinki, Finnland<br />
ÜBERSETZUNG: Käännös-Aazet Oy, Helsinki, Finnland, und <strong>UPM</strong><br />
REDAKTIONSGRUPPE UND SPRACHREDAKTION: Nina Colliander-Nyman, Jane Garner,<br />
Vesa Puoskari, Tuovi Similä<br />
PROJEKTKOORDINATION: Merja Salo<br />
GRAFISCHE DARSTELLUNGEN: Maarit Lindberg<br />
HERAUSGEBER: <strong>UPM</strong>, P.O. BOX 380, FI-00101 Helsinki, Finnland<br />
TELEFON: +358 204 15 111 TELEFAX: +358 204 15 0308<br />
ADRESSENÄNDERUNGEN: thegriffin@upm.com<br />
Vervielfältigung mit Quellenangabe „<strong>The</strong> <strong>Griffin</strong>“ gestattet.<br />
„<strong>The</strong> <strong>Griffin</strong>“ ist das Unternehmensmagazin von <strong>UPM</strong>-Kymmene Oyj. Es erscheint auf Deutsch,<br />
Englisch, Finnisch, Schwedisch und Spanisch und wird an die Kunden und Aktionäre weltweit<br />
versandt. Im Internet ist das Magazin unter http://thegriffin.upm.com auf Deutsch, Englisch,<br />
Finnisch, Französisch, Russisch, Schwedisch und Spanisch zu lesen. ISSN 1795-2506<br />
Gedruckt auf Papier mit dem Europäischen<br />
Umweltzeichen. Reg.-Nr. FI/11/1.
<strong>UPM</strong> Finesse Premium Silk, 135 g/m 2<br />
FROM<br />
EDITOR<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
in dieser Ausgabe zeigen wir, wie die Aktivitäten von <strong>UPM</strong> das Unternehmen seiner<br />
Zukunftsvision als Biofore Company näher bringen. Für <strong>UPM</strong> basiert die Zukunft auf<br />
dem schnellen Wachstum der Bioökonomie.<br />
Technologie und Innovationen sind dabei wichtige Triebkräfte. Die Vernetzung mit<br />
Universitäten und Forschungseinrichtungen ist in Forschung und Entwicklung unentbehrlich.<br />
Um neue Bereiche zu erobern, müssen ständig neue Netze aufgebaut werden.<br />
Das wichtigste Bio-Projekt des Unternehmens ist zurzeit <strong>UPM</strong> BioVerno, ein hochwertiger<br />
fortschrittlicher Biokraftstoff auf Holzbasis, der ab 2014 produziert werden wird.<br />
Dieser Biodieselkraftstoff der zweiten Generation soll mit einem Anteil von 25 Prozent<br />
zur Einhaltung von Finnlands Biokraftstoffziel beitragen.<br />
Ressourcenknappheit hat direkte Folgen für alle Geschäftsbereiche. Die Preise für<br />
Ressourcen und Rohstoffe steigen mit anziehendem Wettbewerb.<br />
Die Geschäftstätigkeit von <strong>UPM</strong> beruht ganz auf Biomasse. Deshalb muss ihre<br />
Erneuerung sichergestellt werden. Durch verantwortungsvolle Bewirtschaftung von<br />
Wäldern und Plantagen nimmt die Biomasse zu und kann immer wieder neu beschafft<br />
werden. Viele Materialien, die früher auf Deponien landeten, können wir heute wiederverwenden,<br />
recyceln oder weiterverarbeiten.<br />
Papier ist definitiv ein Produkt, das dem Biofore-Ansatz entspricht: erneuerbar,<br />
recycelbar und wiederverwendbar.<br />
Effizienter Materialeinsatz steht im Mittelpunkt des Biofore-Ansatzes von <strong>UPM</strong>. Das<br />
Unternehmen hat aus Nebenprodukten oder Reststoffen neue Produkte entwickelt<br />
und ersetzt, wo immer es geht, nicht erneuerbare durch erneuerbare Materialien.<br />
Eine Innovation muss nicht immer ein ganz neues Produkt sein. Als erste Papierfabrik<br />
weltweit verarbeitet <strong>UPM</strong> Shotton in Wales direkt aus Haushaltsabfällen gewonnene<br />
Sekundärfasern.<br />
Auch bei erneuerbarer Energie nimmt <strong>UPM</strong> eine Führungsposition ein. Das Unternehmen<br />
produziert bereits dreißig Prozent der gesamten erneuerbaren Energie in<br />
Finnland.<br />
Monica Krabbe<br />
Chefredakteurin<br />
monica.krabbe@upm.com<br />
http://thegriffin.upm.com<br />
THE GRIFFIN 1
SEITE 02<br />
SEITE 03<br />
SEITE 04<br />
SEITE 10<br />
SEITE 12<br />
SEITE 14<br />
SEITE 17<br />
SEITE 19<br />
SEITE 20<br />
SEITE 21<br />
SEITE 22<br />
SEITE 24<br />
SEITE 25<br />
SEITE 26<br />
SEITE 27<br />
SEITE 28<br />
SEITE 28<br />
SEITE 29<br />
SEITE 31<br />
SEITE 33<br />
SEITE 34<br />
SEITE 36<br />
SEITE 38<br />
SEITE 40<br />
INHALT<br />
BRIEF DES CEO<br />
AKTUELLES<br />
AUF DEM WEG ZUR BIOÖKONOMIE<br />
Laut Dr. Hartmut Wurster, Executive Vice President Technology bei <strong>UPM</strong>, befinden wir uns mitten in der sechsten industriellen Revolution,<br />
die auf nachhaltiger Bioökonomie basiert. Was ist Bioökonomie und was kann <strong>UPM</strong> dazu beitragen?<br />
MEHRWERT DURCH VERKNAPPUNG<br />
Weltweit ist eine Verknappung der Ressourcen zu beobachten. Für <strong>UPM</strong> ist effizienter Ressourcen- und Materialeinsatz nichts Neues.<br />
Päivi Salpakivi-Salomaa, Vice President Environmental Affairs, nennt Beispiele.<br />
BIOMASSE SCHAFFT NEUES GESCHÄFTSFELD<br />
Was läuft bei <strong>UPM</strong> in Forschung und Entwicklung und was macht der Bereich New Businesses & Development?<br />
Heikki Ilvespää und Juuso Konttinen berichten.<br />
ZUKUNFT DER ETIKETTEN<br />
Weil Etiketten bei der Verpackungsgestaltung eine wichtige Rolle spielen, floriert auch die Etikettenindustrie.<br />
Mehr dazu erzählt Geschäftsführer Corey M. Reardon von AWA.<br />
VILLA AM SEE<br />
Die Villa Rapala ist ein modernes Holzhaus, das zu Konferenzen und Besprechungen in der Natur verlockt.<br />
Die Terrasse und der Anlegesteg wurden aus <strong>UPM</strong> ProFi Deck gebaut.<br />
ERSTES VOLLSTÄNDIG „GEDRUCKTES“ HAUS<br />
In Großbritannien ist das erste komplett ausgedruckte Haus gebaut worden. Die Sperrholzelemente aus <strong>UPM</strong> WISA Spruce<br />
wurden direkt auf der Baustelle gefertigt.<br />
SKATEBOARD-HALLE IN HELSINKI<br />
<strong>UPM</strong> lieferte das Birkensperrholz für eine neue Skate- und Kickboard-Halle in Helsinki. Entworfen wurde sie<br />
von dem Landschaftsarchitekten und ehemaligen Skateboardprofi Janne Saario.<br />
MASSGEBLICHE UNTERSUCHUNG ZUR BIODIVERSITÄT<br />
<strong>UPM</strong> und Time Inc. haben in einem auf vier Jahre angelegten Projekt die Auswirkungen nachhaltiger Holzernte auf die Vogelwelt untersucht.<br />
Die Studie wurde in Kanada durchgeführt und konzentrierte sich vor allem auf zwei Spechtarten.<br />
LEBENSWICHTIGE LEISTUNGEN DER NATUR<br />
Die Natur erbringt unzählige Leistungen, von denen unser Wohlergehen abhängt. Sie werden als Ökosystemleistungen bezeichnet.<br />
Ein Wald zum Beispiel hat viel mehr zu bieten als nur Holz.<br />
DIE RÜCKKEHR DES STEINADLERS<br />
In einem Aufforstungsgebiet von <strong>UPM</strong> Tilhill hat nach mehr als vierzig Jahren zum ersten Mal wieder ein Steinadlerpaar gebrütet.<br />
Änderungen des Pflanzplans sollen den Bruterfolg der Adler verbessern.<br />
FÖRDERUNG NACHHALTIGER ENTWICKLUNG<br />
Die <strong>UPM</strong>-Stiftung unterstützt die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung in abgelegenen Regionen Uruguays.<br />
Unter anderem wurde im Departement Tacuarembó mit Mitteln der Stiftung eine technische Schule gegründet.<br />
NEUE NATURSCHUTZGEBIETE<br />
<strong>UPM</strong> hat im vergangenen Jahr rund 100 Hektar Land zu Naturschutzzwecken an den finnischen Staat verkauft.<br />
SCHÜLER PFLANZEN BÄUME<br />
Schülerinnen und Schüler der Holly-Meadows-Schule pflanzten im Rahmen eines umfangreichen<br />
Waldverjüngungsprojekts unter der Leitung von <strong>UPM</strong> Tilhill 300 Setzlinge.<br />
ZWEI NEUE WWF-ERBWÄLDER<br />
Einer der neugegründeten WWF-Erbwälder von <strong>UPM</strong> erinnert an den Finnland-Besuch der britischen Königin Elizabeth II.<br />
im Jahr 1976, der auch in das betreffende Waldstück des Unternehmens führte.<br />
BEST PRACTICES FÜR PLANTAGEN<br />
Das New Generation Plantation Project des WWF wurde ins Leben gerufen, um besser zu verstehen, welche Bedeutung nachhaltig<br />
bewirtschaftete Plantagen in Zukunft für die Gesellschaft haben werden.<br />
GUTER STAND FÜR PAPIER IN CHINA<br />
Der Erfolg von <strong>UPM</strong> im wachsenden chinesischen Markt beruht auf ausgezeichnetem Service und sehr zufriedenen Kunden.<br />
Einer von ihnen ist die Druckerei C&C Group.<br />
ZELLSTOFFGESCHÄFT WÄCHST IN CHINA<br />
Die Abnehmer von <strong>UPM</strong>-Zellstoff in China sind Hersteller von Hygienepapier, Karton und Spezialpapier. Der Absatz soll in den nächsten Jahren<br />
weiter wachsen, denn vor allem der Verbrauch an Hygienepapieren nimmt mit steigendem Wohlstand der Bevölkerung zu.<br />
PAPIER ALS DNA VON NUMÉRO<br />
Das französische Mode- und Kulturmagazin Numéro gilt in der Modebranche als Zeitschrift mit Einfluss.<br />
Papier ist ein ganz wesentliches Element seiner Identität.<br />
ERFOLGREICHES PAPIERRECYCLING<br />
Das Recycling von Papier ist in Europa eine Erfolgsstory. Das Recyclingziel der EU wurde bereits Jahre vor der gesetzten Frist erfüllt.<br />
ONLINE-SHOP ZALANDO SETZT AUF PRINT<br />
Zalando, einer der größten deutschen Online-Händler, lancierte als Alternative zum herkömmlichen Produktkatalog vor zwei Jahren ein Magazin.<br />
Es war ein Erfolg und erscheint jetzt bereits in einer Auflage von mehr als zwei Millionen.<br />
FAKTEN ZUM UNTERNEHMEN<br />
2
Brief des CEO<br />
CEO<br />
ceo<br />
BILANZ und<br />
REALITÄT<br />
Im neuen Jahr haben wir umfangreiche Umbuchungen<br />
in der Bilanz des Unternehmens<br />
angekündigt. Die Wertberichtigungen in<br />
Milliardenhöhe sind rechnerischer Natur<br />
und das Unternehmen ist selbstverständlich<br />
nicht über Nacht ein anderes geworden.<br />
Die Veränderungen beim Anlagevermögen<br />
spiegeln jedoch den aktuellen strategischen<br />
Wandel bei <strong>UPM</strong> wider.<br />
Energy ist seit einigen Jahren der profitabelste<br />
Geschäftsbereich von <strong>UPM</strong> und<br />
eines unserer Wachstumsgeschäfte. Durch<br />
Änderungen in den internationalen Rechnungslegungsvorschriften<br />
können wir jetzt<br />
in unserer Bilanz den Verkehrswert der Investitionen<br />
des Geschäftsbereichs Energy in<br />
die Kernkraftbeteiligung an Pohjolan Voima<br />
Oy (PVO) und die Anteile an den Wasserkraftwerken<br />
von PVO, Kemijoki Oy und<br />
Länsi-Suomen Voima Oy ausweisen. Darüber<br />
hinaus wurden die Anteile an den<br />
Heizkraftwerken von PVO in den Standortregionen<br />
von <strong>UPM</strong> konsolidiert.<br />
Durch die Umstufung erhöht sich das investierte<br />
Kapital des Geschäftsbereichs<br />
Energy um rund<br />
1 950 Millionen Euro<br />
auf circa 2 850 Millionen<br />
Euro. Infolge<br />
der Veränderung ist<br />
etwa ein Viertel des<br />
Kapitals von <strong>UPM</strong><br />
in der Energieerzeugung<br />
angelegt.<br />
Gleichzeitig mit<br />
der weitergehenden Of fenlegung<br />
unserer Energieerzeugungs-Assets<br />
wurde im Geschäftsbereich<br />
Paper eine Wertminderung von 1 770 Millionen<br />
Euro gebucht.<br />
Die Profitabilität der Paper Business<br />
Group war trotz eines starken Cashflows<br />
schwach. Die Wertberichtigung im Geschäftsbereich<br />
Paper entspricht der gegenwär<br />
tigen Profitabilität im reifen europäischen<br />
Papiermarkt.<br />
Obwohl die Integration von Myllykoski<br />
erfolgreich abgeschlossen und die angestrebten<br />
Kostenvorteile realisiert wurden, ist<br />
die Profitabilität weiterhin schwach. Papier<br />
spielt jedoch weiterhin eine wichtige Rolle<br />
für den Cashflow des Unternehmens.<br />
Nach den Veränderungen sind im<br />
Papiergeschäft jetzt rund 3,4 Milliarden<br />
Euro angelegt. Dies entspricht einem Drittel<br />
des gesamten investierten Kapitals des<br />
Unternehmens.<br />
Für unsere Stakeholder ist es von zentraler<br />
Bedeutung, dass die Informationen<br />
zum Unternehmen die tatsächliche Lage<br />
so exakt wie möglich wiedergeben. Jetzt<br />
zeichnet die Bilanz von <strong>UPM</strong> ein realistisches<br />
Bild vom Gesamtwert des Anlagevermögens<br />
des Unternehmens.<br />
Jussi Pesonen<br />
President & CEO<br />
THE GRIFFIN 3
ktuelles<br />
AKTUELLES<br />
MARIA VALLE WAR BEIM<br />
EUROPEAN WATER PARTNER-<br />
SHIP (EWP) FÜR DAS PROJEKT<br />
ZUSTÄNDIG.<br />
Text: Vesa Puoskari<br />
Fotos: Viljak, Vesa Puoskari<br />
NACHHALTIGE<br />
WASSER-<br />
NUTZUNG<br />
Umwelt und soziale Verantwortung<br />
NACHHALTIGE WASSERNUTZUNG IST EI-<br />
NER DER ZENTRALEN UMWELTVERANT-<br />
WORTUNGSGRUNDSÄTZE VON <strong>UPM</strong>.<br />
DIE JÜNGSTEN INVESTITIONEN IN AB-<br />
WASSERREINIGUNGSANLAGEN REDU-<br />
ZIEREN DIE UMWELTAUSWIRKUNGEN<br />
VIELER PAPIER- UND ZELLSTOFFFABRIKEN<br />
DES UNTERNEHMENS UND ERHÖHEN<br />
IHRE PRODUKTIONSEFFIZIENZ.<br />
Die Modernisierung der Abwasserreinigung<br />
in der Zellstofffabrik<br />
Pietarsaari in Finnland ist<br />
ein gutes Beispiel für die praktische<br />
Umsetzung des Prinzips.<br />
Die Investition von rund 30 Millionen<br />
Euro erhöht die Produktionseffizienz<br />
des Werks und<br />
ver ringert seine Umweltwirkungen.<br />
Ein entsprechendes Projekt<br />
läuft am <strong>UPM</strong> Standort Plattling<br />
in Deutschland.<br />
<strong>UPM</strong> strebt an, die Abwassermenge<br />
aus der Zellstoff- und<br />
Papierherstellung bis 2020 um<br />
15 Prozent gegenüber 2008 zu<br />
reduzieren.<br />
Zurzeit führt <strong>UPM</strong> ein Forschungsprogramm<br />
zur Optimierung<br />
des Wassereinsatzes in seinen<br />
Zellstofffabriken durch. Ziel<br />
ist, neue Lösungen für den<br />
Roh-, Prozess- und Abwasserkreislauf<br />
während des Betriebs<br />
zu finden. Die Verringerung der<br />
Abwassermenge spart gleichzeitig<br />
Energie und reduziert die<br />
Umweltbelastung.<br />
Das Programm unterstützt<br />
die Ausweitung der Zellstoffproduktion,<br />
selbst wenn die Ressource<br />
Wasser in Zukunft noch<br />
knapper werden sollte. „Wir entwickeln<br />
hauptsächlich Lösun-<br />
gen für neue Fabriken, aber einige<br />
Anwendungen kommen auch<br />
schon in den jetzigen Fabriken<br />
zum Einsatz. Im Zellstoffwerk<br />
<strong>UPM</strong> Fray Bentos in Uruguay<br />
sind die ersten Installationsarbeiten<br />
schon abgeschlossen“,<br />
berichtet Matti Ristolainen, der<br />
das Forschungsprogramm leitet.<br />
Mit seinem Werk Hürth in<br />
Deutschland ist <strong>UPM</strong> auch<br />
eines der ersten Industrieunternehmen,<br />
die den European<br />
Water Stewardship Standard<br />
(EWS-Standard) getestet haben.<br />
„Die Anwendung des EWS-<br />
Standards war ein Pilotprojekt<br />
an diesem Standort, bei dem wir<br />
<strong>UPM</strong> unterstützt haben. Der<br />
Standard enthält 54 Indikatoren,<br />
mit deren Hilfe die mit dem<br />
Wassermanagement verbundenen<br />
Risiken und Wirkungen beurteilt<br />
werden. Dem abschließenden<br />
Bericht zufolge war die<br />
Leistung der Fabrik sehr gut. Es<br />
war eines der besten Pilotprojekte,<br />
die wir bislang durchgeführt<br />
haben“, so Maria Valle,<br />
die beim European Water Partnership<br />
(EWP) für das Projekt<br />
zuständig war.<br />
Außerdem hat <strong>UPM</strong> 2012<br />
untersucht, ob sich die Auswirkungen<br />
seiner Zellstoff- und Papierfabriken<br />
auf Gewässer anhand<br />
von Bioindikatoren beurteilen<br />
lassen.<br />
4 THE GRIFFIN
Text: Vesa Puoskari<br />
Foto: <strong>UPM</strong> Raflatac<br />
Text: Vesa Puoskari Foto: Viljak<br />
Umwelt und soziale Verantwortung<br />
CLEAN RUN SCHÄRFT<br />
UMWELTBEWUSSTSEIN<br />
DIE IN DEN ZELLSTOFF- UND PAPIERFABRIKEN VON <strong>UPM</strong> GESTARTETE „CLEAN<br />
RUN“-KAMPAGNE SOLL DAS UMWELTBEWUSSTSEIN DER MITARBEITER ER-<br />
HÖHEN UND SIE MOTIVIEREN, FRÜH AUF MÖGLICHE UMWELTVERSTÖSSE ZU<br />
REAGIEREN.<br />
„Ziel ist, die Handlungsgewohnheiten langfristig zu verändern,<br />
um Unregelmäßigkeiten zu minimieren. Es hat sich gezeigt, dass<br />
häufig bereits ein effizienteres Monitoring die Situation verbessert“,<br />
so Päivi Rissanen, Environmental Director, <strong>UPM</strong> Paper<br />
Business Group.<br />
Das Projekt begann 2011 mit der Auditierung der Zellstofffabriken.<br />
Anfang 2012 wurden auch die Papierfabriken einbezogen.<br />
Im Rahmen der Auditierung wurden die Best Practices der Standorte<br />
und mögliche Missstände beim Umweltschutz ermittelt.<br />
Auf der Grundlage der Audits hat <strong>UPM</strong> bereits mehrere Weiterentwicklungsprojekte<br />
zur Verbesserung der betrieblichen Tätigkeiten<br />
eingeleitet.<br />
„Unter anderem galt das Augenmerk der Lagerung und dem<br />
Entladen von Chemikalien. Wo erforderlich, wurden neue Auffangbecken<br />
angelegt. Diese Maßnahme verhindert, dass Chemikalien<br />
in die Abwasserreinigungsanlage oder den Boden gelangen.<br />
Gleichzeitig wird das Umweltrisiko minimiert“, erklärt Rissanen.<br />
Auf der Basis des „CleanRun“-Projekts wurden eine zentrale,<br />
weltweite Datenbank und ein Reportingsystem für alle Standorte<br />
von <strong>UPM</strong> eingerichtet. Umweltverstöße in den Zellstoff- und Papierfabriken<br />
werden monatlich erfasst und in summarischer Form<br />
allen zugänglich gemacht.<br />
Früher haben die Standorte in Umweltfragen regional und<br />
jeder für sich gehandelt.<br />
„Durch das Reportingsystem können wir Best Practices untereinander<br />
austauschen und die Umweltwirkungen der Produktion<br />
und der Produkte über ihren gesamten Lebenszyklus noch<br />
wirksamer verringern. Der verbesserte Zugriff auf Informationen<br />
ist insgesamt sehr wichtig“, so Timo Lehesvirta, Environmental<br />
Director, Energy and Pulp Business Group, <strong>UPM</strong>.<br />
Ziel des „Clean Run“-Projekts ist es, Umweltverstöße in allen<br />
Geschäftsbereichen von <strong>UPM</strong> zu eliminieren.<br />
<strong>UPM</strong> Raflatac<br />
VERPACKTE LEBENSMITTEL KURBELN<br />
ETIKETTENGESCHÄFT IN CHINA AN<br />
DIE WACHSTUMSAUSSICHTEN FÜR ETI-<br />
KETTEN SIND IN CHINA TROTZ DES<br />
WELTWEITEN WIRTSCHAFTLICHEN AB-<br />
SCHWUNGS WEITERHIN GUT. VOR AL-<br />
LEM DIE ETIKETTIERUNG VON LEBENS-<br />
MITTELN NIMMT KRÄFTIG ZU, WEIL<br />
VIELE MENSCHEN IN DIE STÄDTE ZIEHEN<br />
UND FERTIG VERPACKTE WAREN IM<br />
SUPERMARKT EINKAUFEN.<br />
„Die großen Handelsketten investieren<br />
in China und bauen<br />
jährlich Dutzende neuer Supermärkte.<br />
Das steigende Angebot<br />
an verpackten Lebensmitteln<br />
beflügelt das Wachstum“, sagt<br />
Arto Tuomi, General Manager,<br />
<strong>UPM</strong> Raflatac China.<br />
Ziel von <strong>UPM</strong> Raflatac ist<br />
es, sich mit einem noch vielfältigeren<br />
Produktsortiment einen<br />
Anteil am chinesischen Wachstumsmarkt<br />
zu sichern. Die kürzlich<br />
abgeschlossene Investition<br />
in eine neue Hotmelt-Technik in<br />
der Haftmaterialfabrik in China<br />
erweitert die Auswahl vor allem<br />
bei selbstklebenden Etikettenmaterialien<br />
für den Einzelhandel,<br />
die Lebensmittel- und die<br />
Reifenindustrie.<br />
Die Hotmelt-Produkte haften<br />
gut auf kalten, feuchten und<br />
unebenen Oberflächen und eignen<br />
sich deshalb gut für diese<br />
Anwendungsbereiche. Man geht<br />
davon aus, dass die Investition<br />
auch die Qualität der Produk -<br />
te weiter verbessert, denn der<br />
Schmelzkleber kann jetzt in der<br />
eigenen Fabrik in Changshu hergestellt<br />
werden.<br />
PRODUKTENTWICKLUNG<br />
BRINGT ERFOLGE<br />
<strong>UPM</strong> Raflatac setzt auf die Entwicklung<br />
innovativer Produkte<br />
und investiert daneben auch in<br />
die Erneuerung seines jetzigen<br />
Angebots. Die Produktentwicklung<br />
in China wird durch die<br />
noch engere Zusammenarbeit<br />
mit dem Forschungszentrum<br />
von <strong>UPM</strong> in Asien erleichtert.<br />
Darüber hinaus wurden auch<br />
die Mittel des Werks Changshu<br />
für Forschung und Entwicklung<br />
erhöht. Die Entwicklungstätigkeit<br />
hat unter anderem neuartige,<br />
zweckmäßige Produkte hervorgebracht.<br />
„Die sogenannten ,Fit-for-<br />
Purpose‘-Etikettenmaterialien<br />
wurden für die besonderen Anforderungen<br />
bestimmter Einsatzzwecke<br />
entwickelt. Sie bieten<br />
Etikettendruckereien und<br />
Verbrauchern eine zuverlässige,<br />
hochwertige und kosteneffiziente<br />
Lösung“, berichtet Tuomi.<br />
THE GRIFFIN 5
ktuelles<br />
AKTUELLES<br />
Text: Tuovi Similä Fotos: Viljak, Jari leino<br />
ERSTE TANKS DER BIORAFFINERIE MONTIERT<br />
Biobrennstoffe<br />
DER BAU DER WELTWEIT ERSTEN ANLAGE<br />
FÜR DIE HERSTELLUNG VON ERNEUERBA-<br />
REM BIODIESELKRAFTSTOFF GEHT DEM<br />
ZEITPLAN GEMÄSS VORAN. „ES HAN-<br />
DELT SICH HIER AUCH DESHALB UM EIN<br />
MASSGEBLICHES VORHABEN, WEIL ES IN<br />
DER UMBRUCHPHASE DER FORSTINDUST-<br />
RIE DIE ERSTE GROSSE INVESTITION IN<br />
EINE NEUE, INNOVATIVE PRODUKTIONS-<br />
ANLAGE IN FINNLAND IST. SOLCHE PRO-<br />
JEKTE, DIE OHNE ÖFFENTLICHE<br />
UNTERSTÜTZUNG REALISIERT WER DEN,<br />
SIND EINE AUSNAHME“, STELLTE <strong>UPM</strong>-<br />
GESCHÄFTSFÜHRER JUSSI PESONEN IN<br />
SEINER REDE BEI DER GRUNDSTEINLE-<br />
GUNG AM 12. NOVEMBER 2012 FEST.<br />
VON LINKS: CEO JUSSI PESONEN MIT<br />
PETRI KUKKONEN, VICE PRESIDENT,<br />
BIOFUELS, UND HEIKKI VAPPULA,<br />
PRESIDENT, ENERGY & PULP BUSINESS<br />
GROUP.<br />
Das Projekt von <strong>UPM</strong> ist in<br />
seiner Art einzigartig, obwohl<br />
schon lange an der Herstellung<br />
von Kraftstoffen aus den Bestandteilen<br />
von Holz geforscht<br />
wird. „Die Forschung in die -<br />
sem Bereich war naheliegend<br />
für <strong>UPM</strong>, dessen Kernkompetenz<br />
und Hauptgeschäftsfeld seit<br />
je die vielfältige Weiterverarbeitung<br />
von Holz ist. In den<br />
Das nach der REACH-Verordnung<br />
der EU erforderliche Zulassungsverfahren<br />
ist eingeleitet.<br />
Das wichtigste Ziel von REACH<br />
(Registration, Evaluation, Authorisation<br />
and Restriction of<br />
Chemicals) ist es, ein hohes Niver<br />
gangenen Jahren haben wir<br />
gemeinsam mit unseren strategischen<br />
Kooperationspartnern<br />
noch stär ker in den Ausbau der<br />
eigenen Forschung und Entwicklung<br />
investiert“, berichtet Heikki<br />
Vappula, President, Energy and<br />
Pulp Business Group, <strong>UPM</strong>.<br />
Von der Entwicklung der<br />
Bioraffinerie am <strong>UPM</strong>-Standort<br />
Lappeenranta bis zum Baubeginn<br />
dauerte es nicht lange. „Zu<br />
unserer Freude war unser Wissen<br />
und Know-how vor rund einem<br />
Jahr bereits so fundiert, dass wir<br />
mit dem Bau der weltweit ersten<br />
Anlage beginnen konnten, in<br />
der in kommerziellem Maßstab<br />
erneuerbarer Biodieselkraftstoff<br />
aus Tallöl hergestellt wird, einem<br />
aus Holz gewonnenen Rohstoff“,<br />
so Vappula. Tallöl fällt bei der<br />
Zellstoffherstellung als Nebenprodukt<br />
an.<br />
„Wenn die Anlage 2014 angefahren<br />
wird, bekommen die<br />
Kunden von <strong>UPM</strong> den umweltfreundlichsten<br />
erneuerbaren Biodieselkraftstoff<br />
der Welt, BioVerno.<br />
Er wird hauptsächlich aus<br />
finnischem Holz gewonnen und<br />
in Finnland raffiniert. Seine Eigenschaften<br />
entsprechen weitgehend<br />
heutigem Dieselkraftstoff<br />
aus fossilen Brennstoffen, der<br />
die Norm EN590 erfüllt“, sagt<br />
Vappula.<br />
PERSONALSUCHE LÄUFT<br />
Der Winter hatte die Bauarbeiten<br />
bis Februar noch nicht behindert.<br />
Das Fundament ist gegossen und<br />
die ersten Tanks konnten montiert<br />
werden. „Im Sommer läuft<br />
die Montage auf Hochtouren<br />
und es werden mehr Leute als zuvor<br />
auf der Baustelle arbeiten“,<br />
so Heli Laumola, Entwicklungsleiterin<br />
im Biobrennstoffteam.<br />
Im vergangenen Jahr wurde<br />
auch mit der Mitarbeiterbeschaffung<br />
begonnen. Obwohl<br />
die Bioraffinerie die neueste<br />
technische Entwicklung repräsentiert,<br />
basiert sie auf bekannter<br />
chemischer Anlagentechnik.<br />
Laumola zufolge stehen ausreichend<br />
qualifi zierte Fachkräfte<br />
zur Verfügung. „Wir hoffen auf<br />
viele gute externe und in terne<br />
Bewerbungen“, so Laumola.<br />
Es werden rund 40 An lagenbediener<br />
gebraucht. Ins gesamt<br />
wird die Bioraffinerie 50 Mitarbeiter<br />
haben und mittelbar 150<br />
Arbeitskräfte be schäftigen.<br />
ZULASSUNGSVERFAHREN UNTER<br />
REACH LÄUFT<br />
veau des Gesundheits- und Umweltschutzes<br />
zu gewährleisten.<br />
„Unsere Produkte unterscheiden<br />
sich praktisch nicht von Kraftstoffen<br />
aus fossilen Brennstoffen.<br />
Weil wir jedoch einen neuen Rohstoff<br />
einsetzen und ein neues Verfahren<br />
anwenden, müssen vor der<br />
Zulassung sorgfältige Tests und<br />
Risikobewertungen vorgenommen<br />
werden“, erläutert Laumola.<br />
Die Zulassung wird bei der<br />
Europäischen Chemikalienagentur<br />
beantragt.<br />
Viele wichtige Bereiche des<br />
Projekts sind weit weniger auffällig<br />
als der Bau der Anlage,<br />
aber sie halten neben der<br />
30-köpfi gen Projektorganisation<br />
auch das Bio raffinerieteam und<br />
die Stakeholder in Atem.<br />
Laumola nennt als Beispiel das<br />
System zur Unternehmensressourcenplanung,<br />
das nicht nur<br />
für die Anlage selbst, sondern<br />
für den gesamten Geschäftsbereich<br />
entwickelt wird.<br />
Nachdem bereits mit gutem<br />
Erfolg Motortests durch -<br />
geführt worden sind, beginnen<br />
jetzt die Feldversuche mit Pkws<br />
und Bussen.<br />
6 THE<br />
GRIFFIN<br />
FIN
<strong>UPM</strong> HAT SICH ZU VERANTWOR-<br />
TUNGSVOLLEM HANDELN VERPFLICH-<br />
TET UND ERWARTET DIES AUCH VON<br />
SEINEN LIEFERANTEN.<br />
Text: Vesa Puoskari Fotos: Viljak<br />
Text: Vesa Puoskari Fotos: Viljak, Pekka Rötkönen<br />
VERANT-<br />
WORTUNGS-<br />
VOLLE<br />
BESCHAFFUNG<br />
Umwelt und soziale Verantwortung<br />
<strong>UPM</strong> HAT SICH ZU VERANTWORTUNGS-<br />
VOLLEM HANDELN VERPFLICHTET UND<br />
ERWARTET DIES AUCH VON DEN LIE-<br />
FERANTEN, MIT DENEN DAS UNTER-<br />
NEHMEN BESCHAFFUNGSVERTRÄGE<br />
SCHLIESST. AUF DER GRUNDLAGE<br />
DES <strong>UPM</strong> VERHALTENSKODEX WUR -<br />
DEN MINDESTANFORDERUNGEN FEST-<br />
GELEGT, DIE IN EINEM EIGENEN LIE-<br />
FERANTENKODEX NIEDERGELEGT SIND.<br />
Die Regeln des Lieferantenkodex<br />
beziehen sich unter anderem<br />
auf die wirtschaftliche,<br />
soziale und ökologische Verantwortung<br />
und Aspekte der Arbeits-<br />
und Produktsicherheit.<br />
„Die Lieferanten haben das<br />
Regelwerk sehr gut aufgenommen.<br />
Besonders positiv war das<br />
Feedback beispielsweise zu den<br />
Anforderungen an die Arbeitssicherheit.<br />
Wir haben sogar Angebote<br />
erhalten, die Zusammenarbeit<br />
auf diesem Gebiet zu vertiefen“,<br />
berichtet Nina Norjama,<br />
Manager, Sourcing Processes,<br />
<strong>UPM</strong>.<br />
Zusätzlich zum Lieferantenkodex<br />
wurden für die einzelnen<br />
Bereiche der Beschaffung weitere<br />
Anforderungen festgelegt.<br />
„Damit wir etwa Druckpapie -<br />
re mit Umweltzeichen versehen<br />
können, müssen auch die Chemikalien<br />
und Pigmente unserer<br />
Lieferanten die entsprechenden<br />
Kriterien erfüllen. Die Zellstoffhersteller<br />
müssen einen Ursprungsnachweis<br />
für das von<br />
ihnen eingesetzte Holz vorlegen“,<br />
erklärt Norjama.<br />
WEITERENTWICKLUNG<br />
DER BEWERTUNGSPRAXIS<br />
Entscheidende Faktoren bei der<br />
Auswahl und Qualifizierung der<br />
Lieferanten sind unter anderem<br />
die strategische Ausrichtung,<br />
die Qualität der Dienstleistungen<br />
und Produkte sowie das<br />
ökologische und soziale Verantwortungsbewusstsein.<br />
Der Prüfungsprozess<br />
endet jedoch nicht<br />
mit der Unterzeichnung des Vertrags,<br />
sondern wird über die gesamte<br />
Vertragsdauer fortgesetzt.<br />
„Falls wir uns nach der<br />
Prüfung des Lieferanten für ei -<br />
ne Zusammenarbeit entscheiden,<br />
müssen wir darauf achten, dass<br />
er seine Verpflichtungen auch in<br />
Zukunft einhält. Diese Lieferantenbewertung<br />
ist bei uns seit<br />
Jahren Praxis, soll aber in den<br />
nächsten Jahren, das heißt 2013–<br />
2014, in Form einer systematischen<br />
Auditierung weiterentwickelt<br />
werden“, so Norjama.<br />
VIRTUELLER BESUCH AUF<br />
EINER EUKALYPTUS-<br />
PLANTAGE<br />
EUKALYPTUSPLANTAGEN SIND EINE NACHHALTIGE ROHSTOFFQUELLE.<br />
DIE WEBSITE PLANTATION LIFE ZEIGT, WIE <strong>UPM</strong> BAUMPLANTAGEN IN<br />
URUGUAY BEWIRTSCHAFTET UND NUTZT.<br />
Mit dem Internetauftritt Plantation Life wendet sich <strong>UPM</strong><br />
an alle, die sich für nachhaltige Forstwirtschaft auf der<br />
Grundlage von Baumplantagen interessieren.<br />
„Von den vielen Stakeholder-Gruppen, die unsere Eukalyptusplantagen<br />
im Laufe dieser zwanzig Jahre besucht<br />
haben, haben wir überaus positives Feedback bekommen.<br />
Deshalb wollten wir unsere Tätigkeit auch der breiten<br />
Öffentlichkeit vorstellen“, erzählt Javier Solari, der bei<br />
<strong>UPM</strong> den Bereich Plantagen leitet.<br />
„Die Menschen interessieren sich dafür, wie wir unsere<br />
Eukalyptusplantagen bewirtschaften, und wie wir Flächen-<br />
Umwelt und soziale Verantwortung<br />
THE GRIFFIN 7
ktuelles<br />
AKTUELLES<br />
nutzung und Landschaftspflege handhaben. Sie suchen<br />
Informationen über die Planung, das integrierte Managementsystem,<br />
Vertragsanbau, Harmonisierung und Diversifizierung<br />
der Produktion und die sozialen Aspekte des<br />
Plantagenanbaus.<br />
Vor allem möchten wir zeigen, dass wir stolz auf unsere<br />
Arbeit sind. Wir bewirtschaften die Plantagen verantwortungsvoll,<br />
mit Rücksicht auf die Umwelt, die Überlebensfähigkeit<br />
der lokalen Gemeinschaften und ihr Wohlergehen“,<br />
betont Solari.<br />
In den Videos auf der Website berichten unter anderem<br />
Arbeitnehmer, Kooperationspartner und Anwohner über<br />
die Baumplantagen und die damit verbundenen Aktivitäten.<br />
Rodney Taylor, Leiter des Waldprogramms des WWF<br />
International, rechtfertigt Waldpflanzungen mit ökologischen<br />
Argumenten. „Baumplantagen produzieren auf kleiner<br />
Fläche so effizient Rohholz, dass mehr Raum für die<br />
Natur und natürliche Wälder bleibt. Zudem erhalten die<br />
Waldflure den Kohlenstoff- und Wasserkreislauf an ihrem<br />
Standort aufrecht“, so Taylor in einem Videointerview.<br />
Für Chamberlina Padilla aus dem Dorf Bellaco in der<br />
Region Rio Negro ist die Forstwirtschaft ein Segen für die<br />
örtliche Bevölkerung. „Ohne die Arbeitsplätze auf den Plantagen<br />
wären die Menschen weggezogen und das Dorf wäre<br />
heute verwaist“, sagt sie.<br />
www.upmplantationlife.com<br />
Holzbeschaffung und Forstwirtschaft<br />
<strong>UPM</strong>-UMWELTEXPERTIN<br />
IRINA SHAMANOVA<br />
IST FÜR DIE WEITERENTWICKLUNG<br />
DES UNTERNEHMENSEIGENEN<br />
SYSTEMS ZUR RÜCKVERFOLGUNG<br />
DER HOLZHERKUNFT ZUSTÄNDIG.<br />
GESICHERTE<br />
HOLZHERKUNFT<br />
ILLEGALER HOLZEINSCHLAG IST EIN<br />
WELTWEITES PROBLEM MIT ZUNEH-<br />
MEND ERNSTEREN AUSWIRKUNGEN.<br />
ER FÖRDERT DIE ENTWALDUNG, BE-<br />
GÜNSTIGT DEN KLIMAWANDEL, BE-<br />
DROHT DIE BIOLOGISCHE VIELFALT UND<br />
BEHINDERT IN DEN ENTWICKLUNGS-<br />
LÄNDERN UNTER ANDEREM DIE NACH-<br />
HALTIGE ENTWICKLUNG. ALS ILLEGAL<br />
EINGESCHLAGENES HOLZ WERDEN<br />
HOLZ UND HOLZERZEUGNISSE BE-<br />
ZEICHNET, DIE IN IHREM URSPRUNGS-<br />
LAND UNTER VERSTOSS GEGEN DIE<br />
NATIONALE GESETZGEBUNG GEERN-<br />
TET, BEFÖRDERT ODER VERKAUFT WOR -<br />
DEN SIND.<br />
Die Europäische Union will die<br />
Verwendung von illegal eingeschlagenem<br />
Holz im EU-Binnenmarkt<br />
unterbinden. Die Anfang<br />
März 2013 in Kraft getretene<br />
Holzverordnung (EUTR,<br />
EU Timber Regulation) betrifft<br />
die Einfuhr von Holz und Holzerzeugnissen<br />
in die EU und den<br />
Handel mit diesen.<br />
Für die Tätigkeit von <strong>UPM</strong><br />
bedeutet die neue Verordnung<br />
keine Veränderungen, weil das<br />
Unternehmen bereits seit Jahren<br />
über Systeme verfügt, um den<br />
Ursprung des Holzes nachzuweisen.<br />
Rund 80 Prozent des<br />
von <strong>UPM</strong> weltweit verarbeiteten<br />
Holzes stammen aus nach PEFC<br />
oder FSC zertifizierten Wäldern.<br />
Damit sind der Ursprung die -<br />
ses Holzes und die Legalität des<br />
Einschlags sichergestellt. Kontrolliert<br />
wird jedoch alles von<br />
<strong>UPM</strong> beschaffte Holz und seine<br />
Herkunft ist bekannt.<br />
<strong>UPM</strong> bezieht Holz auch aus<br />
Russland, wo die Forstzertifizierung<br />
noch nicht sehr verbreitet<br />
ist. Daher hat <strong>UPM</strong> ein eigenes<br />
System entwickelt, um die Herkunft<br />
des Holzes zurückzuverfolgen.<br />
Es wird schon seit 1996 angewendet.<br />
Das Verfahren ist im<br />
Laufe der Jahre weiterentwickelt<br />
worden und erfüllt heute auch<br />
die Anforderungen an FSC<br />
Controlled Wood. <strong>UPM</strong>s System<br />
zur Rückverfolgung der Holzher-<br />
Text: Tuovi Similä Fotos: Viljak, <strong>UPM</strong><br />
8 THE GRIFFIN
kunft ist umfassender als die<br />
Kriterien des FSC für den Ursprungsnachweis.<br />
Es berücksichtigt<br />
auch Umweltaspekte und<br />
andere Fragen der Verantwortung.<br />
<strong>UPM</strong> war das erste Unternehmen,<br />
das in Russland ein Verfahren<br />
eingeführt hat, um die<br />
Herkunft des Holzes zu belegen.<br />
„Auf diese Weise stellen wir<br />
den Ursprung des Holzes, die<br />
Lega lität des Einschlags und<br />
das verantwortungsvolle Vorgehen<br />
unserer Lieferanten sicher.<br />
Damit fördern wir verantwortliches<br />
Handeln auch allgemein“,<br />
so <strong>UPM</strong>-Umweltexpertin Irina<br />
Shamanova, in deren Zuständigkeit<br />
die Weiterentwicklung des<br />
Systems fällt.<br />
<strong>UPM</strong> beschafft Holz aus<br />
Nordwestrussland. Der Ursprung<br />
des Holzes wird mit<br />
Dokumenten nachgewiesen, aus<br />
denen die gesamte Lieferkette<br />
vom Wald bis zur Fabrik von<br />
<strong>UPM</strong> hervorgeht. Das GIS-Kartensystem<br />
und die Datenbank<br />
von <strong>UPM</strong> enthalten Informationen<br />
über Einschlagsbeschränkungen<br />
und geschützte Gebiete.<br />
Hiebzonen in der Nähe dieser<br />
Gebiete müssen vorrangig geprüft<br />
werden. Darüber hinaus<br />
führt <strong>UPM</strong> regelmäßig Lieferanten-Audits<br />
durch. Die Auditierung<br />
neuer Lieferanten und<br />
langfristiger Lieferbeziehungen<br />
hat Priorität. „Wenn ein Lieferant<br />
seinen Verpflichtungen nicht<br />
nachkommt und die Mängel<br />
auch auf Anmahnung nicht innerhalb<br />
einer festgelegten Frist<br />
behebt, wird der Vertrag gekündigt“,<br />
erklärt Shamanova.<br />
Energie<br />
DIE WASSERKRAFTWERKE VON <strong>UPM</strong> SIND IN DEN LETZ-<br />
TEN ZEHN JAHREN SYSTEMATISCH GRUNDÜBERHOLT<br />
WORDEN. DAS JÜNGSTE PROJEKT, DIE SANIERUNG DES<br />
WASSERKRAFTWERKS VOIKKAA, HAT GUTE FORTSCHRIT-<br />
TE GEMACHT UND SOLL IM FRÜHSOMMER ABGESCHLOS-<br />
SEN SEIN.<br />
Der <strong>UPM</strong>-Geschäftsbereich Energy besitzt in<br />
Finnland neun eigene Wasserkraftwerke, von<br />
denen die meisten aus den fünfziger und sechziger<br />
Jahren stammen. „Nach so langem Betrieb<br />
zeigen die Maschinen Ermüdungserscheinungen.<br />
Die Ersatzteile haben sich im<br />
Laufe ihres Lebenszyklus abgenutzt und die<br />
Steuereinrichtungen sind veraltet“, beschreibt<br />
Pekka Pollari, Leiter des Bereichs Wasserkraft<br />
bei <strong>UPM</strong>, den Instandsetzungsbedarf.<br />
Von den Wasserführungen und Laufrädern<br />
lassen sich heute viel genauere Modelle<br />
erstellen als früher. So kann dieselbe Wassermenge<br />
effizienter genutzt werden. Der<br />
Wirkungsgrad und die Leistung steigen.<br />
„Das wollen wir mit der Sanierung auch in<br />
Voikkaa erreichen“, so Pollari.<br />
Durch die Instandsetzung erreicht auch<br />
die Betriebssicherheit der Kraftwerke ein<br />
ganz neues Niveau. Die Kraftwerke werden<br />
jetzt von der <strong>UPM</strong>-Leitwarte in Tampere<br />
aus zentral gesteuert. „Die Leitwarte kann<br />
auf Veränderungen des Energiebedarfs<br />
AUS WASSERKRAFT<br />
schnell reagieren, weil sie alle unsere Wasserkraftwerke<br />
kontinuierlich im Blick hat“, so<br />
Pollari.<br />
Die Sanierung der Anlagen lohnt sich,<br />
weil Wasserkraft eine der besten Formen erneuerbarer<br />
Energie ist. Sie verursacht weder<br />
CO 2<br />
-Emissionen noch andere Schadstoffeinträge<br />
in die Luft, ins Wasser oder in den<br />
Boden. Wasserkraft ist eine wettbewerbsfähige<br />
Art der Stromerzeugung und eine<br />
gute Regelenergie, weil die Produktion an<br />
den Verbrauch angepasst werden kann.<br />
<strong>UPM</strong> wird noch weitere Kraftwerke<br />
instand setzen. Das nächste Projekt ist die<br />
Sanierung des Kraftwerks Harjavalta. Es<br />
gehört Länsi-Suomen Voima Oy, einer<br />
Tochtergesellschaft von <strong>UPM</strong>.<br />
.<br />
Text: Tuovi Similä Fotos: Viljak<br />
THE GRIFFIN 9
Allgemeines<br />
AUF DEM WEG<br />
ZUR BIO-<br />
ÖKONOMIE<br />
Text: Tuovi Similä Fotos: Viljak, Patrik Lindström<br />
Holzbiomasse spielt in der Bioökonomie<br />
eine immer wichtigere Rolle. Deshalb sieht<br />
<strong>UPM</strong> in diesem Bereich zahlreiche Möglichkeiten<br />
für neue Geschäftsfelder. Der Europäische<br />
Verband der Papierhersteller (CEPI)<br />
ist der Ansicht, dass die Bioökonomie bis<br />
2050 der größte Wachstumstreiber für die<br />
Weltwirtschaft werden könnte.<br />
Was ist unter Bioökonomie zu verstehen?<br />
Dr. Hartmut Wurster, Executive Vice President<br />
Technology bei <strong>UPM</strong>, definiert den<br />
Begriff so: „Die Bioökonomie ist eine Wirtschaftsform,<br />
in der die grundlegenden Bausteine<br />
unserer Industrien, Rohstoffe und<br />
Energie, aus erneuerbaren Quellen gewonnen<br />
werden.“<br />
Wurster hält die Vision des CEPI von<br />
der Zukunft der Bioökonomie für sehr realistisch.<br />
„Wir befinden uns mitten in der<br />
sechsten industriellen Revolution, die auf<br />
nachhaltiger Bioökonomie basiert.“ Obwohl<br />
viele sich noch in der Welle der Informationstechnologie<br />
wähnen, ist Wurster<br />
überzeugt: „Für uns bei <strong>UPM</strong> ist klar, dass<br />
die auf Bioökonomie basierende Revolution<br />
da ist.“<br />
Es zeigt sich bereits jetzt, dass auch<br />
das Verbraucherverhalten von ganz neuen<br />
Regeln und Motiven gesteuert wird. „Das<br />
Schlüsselwort lautet im weitesten Sinne<br />
Nachhaltigkeit. Nachhaltige Bioökonomie<br />
bedeutet, dass die Menschen erneuerbare<br />
Energien, erneuerbare Rohstoffe und wiederverwertbare<br />
Produkte bevorzugen“, so<br />
Wurster.<br />
<strong>UPM</strong> HAT DER BIOÖKONOMIE<br />
VIEL ZU BIETEN<br />
<strong>UPM</strong>s Zukunftsvision als Biofore Company<br />
basiert auf dem schnellen Wachstum der<br />
Bioökonomie. Deshalb arbeitet das Unternehmen<br />
intensiv daran, die moderne Bioindustrie<br />
und die konventionelle Forstindustrie<br />
zu etwas Neuem zusammenzuführen.<br />
10 THE GRIFFIN
Allgemeines<br />
Innovation<br />
DIE SECHSTE INDUSTRIELLE REVOLUTION WIRD AUF NACHHALTIGER<br />
BIOÖKONOMIE BASIEREN<br />
Quelle: Worldwatch Institute / State of the World<br />
·Eisen<br />
·Wasserkraft<br />
·Maschinen<br />
·Textil<br />
·Handel<br />
1. WELLE<br />
·Dampfmaschine<br />
·Eisenbahn<br />
·Stahl<br />
·Baumwolle<br />
2. WELLE<br />
·Strom<br />
·Chemie<br />
·Verbrennungsmaterial<br />
3. WELLE<br />
4. WELLE<br />
·Petrochemie<br />
·Flug und<br />
Raumfahrt<br />
·Elektronik<br />
5. WELLE<br />
·Internet<br />
·Biotechnologie<br />
·Informationstechnologie<br />
·Nachhaltige<br />
Bioökonomie<br />
·Erneuerbare<br />
Energien<br />
·„Grüne“<br />
Chemie<br />
·Industrielle<br />
Ökologie<br />
·„Grüne“<br />
Nanotechnologie<br />
6. WELLE<br />
1785 1845 1900 1950 1990 2020<br />
„<strong>UPM</strong> hat der Bioökonomie viel zu bieten“,<br />
ist Wurster sich sicher.<br />
Der wichtigste Faktor, der die Entwicklung<br />
der Bioökonomie vorantreibt, ist die<br />
dringende Notwendigkeit, den Klimawandel<br />
aufzuhalten. Wurster weist auf die<br />
so genannten 20-20-20-Ziele der EU für<br />
das nächste Jahrzehnt hin. Dazu gehören<br />
die Reduzierung der Treibhausgasemissionen<br />
um 20 Prozent gegenüber 1990,<br />
die Erhöhung des Anteils erneuerbarer<br />
Energieträger auf 20 Prozent und die<br />
Verbesserung der Energieeffizienz um 20<br />
Prozent. „<strong>UPM</strong> nimmt bei der Umsetzung<br />
eine Vorreiterrolle ein. Das Unternehmen<br />
hat für 2020 eigene Ziele festgelegt, die<br />
über die EU-Ziele hinausgehen“, betont<br />
Wurster.<br />
<strong>UPM</strong>S ZUKUNFTSVISION ALS BIOFORE<br />
COMPANY BASIERT AUF DEM SCHNELLEN<br />
WACHSTUM DER BIOÖKONOMIE,<br />
SO DR. HARTMUT WURSTER.<br />
Wurster zufolge treiben auch Technologie<br />
und Innovationen die Bioökonomie an.<br />
„Neue revolutionäre Herstellungsverfahren<br />
für fibrillierte Naturfasern sind schon greifbar<br />
nahe“, so Wurster.<br />
Beim <strong>The</strong>ma Innovationen nennt Wurster<br />
<strong>UPM</strong> BioVerno, das bislang wichtigste<br />
Projekt des Unternehmens. <strong>UPM</strong> wird 2014<br />
beginnen, diesen fortschrittlichen, qualitativ<br />
hochwertigen Biokraftstoff, dessen Rohstoff<br />
aus Holz gewonnen wird, im industriellen<br />
Maßstab herzustellen.<br />
Ein anderes gutes Beispiel für innovative<br />
Produkte ist das Verbundmaterial <strong>UPM</strong><br />
ProFi, das vorwiegend aus Papier- und<br />
Kunststoffresten aus der Etikettenherstellung<br />
produziert wird. Das Produkt wird unter anderem<br />
zu Terrassendielen verarbeitet und<br />
wird von Designern und Architekten sehr<br />
positiv bewertet.<br />
In dieser Ausgabe des „<strong>Griffin</strong>“ berichten<br />
wir auch an anderer Stelle über innovative<br />
Produkte von <strong>UPM</strong>, darunter <strong>UPM</strong><br />
ForMi, fibrillierte Zellulose und Biochemikalien<br />
(siehe Seite 14–16).<br />
BIOFORE IN DER PRAXIS<br />
Eine Innovation muss nicht immer ein neues<br />
Produkt sein. Ein großartiges Beispiel für<br />
die Umsetzung des Biofore-Konzepts stellt<br />
für Wurster die Papierfabrik <strong>UPM</strong> Shotton<br />
in Wales dar. Als erste Papierfabrik weltweit<br />
gewinnt sie Sekundärfasern direkt aus<br />
Haushaltsabfällen. Insgesamt 99,5 Prozent<br />
alles angelieferten Materials werden entweder<br />
recycelt, für die Aufbereitung sortiert<br />
oder wiederverwendet.<br />
Bei erneuerbarer Energie nimmt <strong>UPM</strong><br />
eine Führungsposition ein. In den vergangenen<br />
zehn Jahren hat das Unternehmen<br />
rund 1 Milliarde Euro in die Erzeugung erneuerbarer<br />
Energie investiert. „Heute produziert<br />
<strong>UPM</strong> dreißig Prozent der gesamten<br />
erneuerbaren Energie in Finnland.“<br />
VERTRAUEN IN DAS GEDRUCKTE WORT<br />
Papier kommt in der Bioökonomie und<br />
bei <strong>UPM</strong> natürlich eine bedeutende Rolle<br />
zu. Es ist definitiv ein Produkt, das dem<br />
Biofore-Ansatz entspricht: erneuerbar, recycelbar<br />
und wiederverwendbar. „Auf wie<br />
viele andere Produkte trifft das zu?“, fragt<br />
Wurster.<br />
Neben diesen ausgezeichneten Eigenschaften<br />
hat Papier aus Verbrauchersicht<br />
ein weiteres besonderes Merkmal, das großes<br />
Gewicht hat: Es ist vertrauenswürdig.<br />
„Die Menschen vertrauen dem gedruckten<br />
Wort. Papier ist nicht einfach ein Produkt.<br />
Es ist seit langem – und wird es immer sein<br />
– Teil unserer Kultur. Wir glauben an das<br />
aktive Nebeneinander von gedruckten und<br />
elektronischen Medien, denn beide werden<br />
gebraucht.“<br />
THE GRIFFIN 11
Umwelt und soziale Verantwortung<br />
Text: Tuovi Similä Fotos: Viljak, Patrik Lindström<br />
MEHRWERT DURCH VERKNAPPUNG<br />
Weltweit ist eine Verknappung der Ressourcen<br />
– Wasser, Energie und Rohstoffe –<br />
zu beobachten. Mit wachsender Bevölkerungszahl<br />
werden sauberes Wasser, ausreichende<br />
Energieversorgung und notwendige<br />
Rohstoffe immer wichtiger, und es gibt<br />
pro Kopf immer weniger davon. Lösungen<br />
sind ein effizienter Materialeinsatz und der<br />
Ersatz endlicher Ressourcen durch erneuerbare<br />
Rohstoffe. <strong>UPM</strong> hat auf beiden Gebieten<br />
langjährige Erfahrung. Aus weniger<br />
kann mehr werden.<br />
„Die Verknappung der Ressourcen wirkt<br />
sich direkt auf die Tätigkeit der Unternehmen<br />
aus. Wenn sich der Kampf um Rohstoffe<br />
und Ressourcen verschärft, steigen die<br />
Preise. Deshalb müssen wir neue Lösungen<br />
finden und Produkte und Produktionsverfahren,<br />
die auf schwindenden Ressourcen basieren,<br />
durch andere ersetzen“, so Päivi<br />
Salpakivi-Salomaa, Vice President Environmental<br />
Affairs bei <strong>UPM</strong>.<br />
Druck kommt von vielen Seiten. Die<br />
Weltbevölkerung wird bis 2050 auf 9,2<br />
Milliarden Menschen anwachsen. Schon<br />
2030 wird es weltweit drei Milliarden zahlungsfähige<br />
Verbraucher mehr geben als<br />
heute. Außerdem haben der Klimawandel<br />
und die Abnahme der biologischen Vielfalt<br />
einen Einfluss auf die Gesellschaften, die<br />
Natur und die verfügbaren Ressourcen.<br />
Die bekannten Vorkommen der seltenen<br />
Metalle, die für die Touchscreens heutiger<br />
Smartphones gebraucht werden, sind<br />
zum Beispiel bald erschöpft. Die Auswirkungen<br />
der Erdöl- und Kohlenutzung auf<br />
12 THE GRIFFIN
Umwelt und soziale Verantwortung<br />
die Umwelt beginnen wir erst langsam zu<br />
verstehen. Sowohl die erneuerbaren als<br />
auch die nicht erneuerbaren Naturreichtümer<br />
nehmen ab, aber in den erneuerbaren<br />
liegt die Lösung.<br />
„Die Geschäftstätigkeit von <strong>UPM</strong> beruht<br />
auf dem Einsatz von Biomasse, für deren<br />
Erneuerung wir Sorge tragen müssen.<br />
Wenn Wälder und Plantagen verantwortungsvoll<br />
bewirtschaftet werden, nimmt die<br />
Biomasse zu, und was verbraucht wurde,<br />
wird ersetzt“, so Salpakivi-Salomaa.<br />
BEEINDRUCKENDE ERGEBNISSE<br />
Effizienter Ressourcen- und Materialeinsatz<br />
ist für <strong>UPM</strong> nichts Neues. In den vergangenen<br />
zehn Jahren ist der Wassereinsatz<br />
je Tonne Papier in den Papierfabriken des<br />
Unternehmens um 30 Prozent zurückgegangen,<br />
der Stromverbrauch um 20 Prozent<br />
und die Menge der Deponieabfälle<br />
um 70 Prozent. Heute sind 80 Prozent der<br />
verarbeiteten Faserstoffe zertifiziert, während<br />
es 2002 noch null Prozent waren. Die<br />
PÄIVI SALPAKIVI-SALOMAA<br />
Zahlen sind Durchschnittswerte aller Fabriken.<br />
An einigen Standorten war die Entwicklung<br />
noch rasanter: Die <strong>UPM</strong>-Fabrik<br />
Changshu in China zum Beispiel hat den<br />
Wassereinsatz innerhalb von zehn Jahren<br />
um 65 Prozent heruntergeschraubt.<br />
Von Materialeffizienz profitiert die Umwelt<br />
ebenso wie die Wirtschaft. „Wir nutzen<br />
die Biomasse aus dem Wald sorgfältig,<br />
damit nichts verloren geht. Wir verarbeiten<br />
Materialien weiter, die früher auf der Deponie<br />
gelandet wären, verwenden sie wieder<br />
oder recyceln sie“, so Salpakivi-Salomaa.<br />
MEHR AUS WENIGER<br />
Das auf effizienten Materialeinsatz zielende<br />
Konzept „Mehr aus weniger“ steht im<br />
Mittelpunkt des Biofore-Ansatzes von <strong>UPM</strong>.<br />
Ein wichtiges Element sind umweltverträgliche<br />
Innovationen, durch die zum Beispiel<br />
aus Nebenprodukten oder Reststoffen neue<br />
Produkte entstehen oder nicht erneuerbare<br />
Materialien durch erneuerbare ersetzt werden<br />
können. Solche Produkte sind unter<br />
anderem <strong>UPM</strong> ProFi und <strong>UPM</strong> ForMi.<br />
Ressourceneffiziente Innovationen gibt<br />
es auch in der Logistik. In Frankreich transportieren<br />
Leichter jede Woche Altpapier<br />
von Paris zur Papierfabrik Chapelle. Auf<br />
dem Rückweg haben sie Papierrollen für<br />
die Druckerei geladen. Auf diese Weise<br />
konnten die Straßentransporte und damit<br />
die CO 2<br />
-Emissionen reduziert werden.<br />
„Ressourcenknappheit ist nicht länger<br />
nur eine Sorge der Geschäftswelt. Auch Regierungen<br />
und Bürgerorganisationen nehmen<br />
das Problem sehr ernst und es wird<br />
in verschiedenen Wirtschaftsforen darüber<br />
diskutiert“, so Salpakivi-Salomaa. Die Europäische<br />
Kommission vertritt die Auffassung,<br />
dass die Zukunft der EU von der Ressourceneffizienz<br />
abhängt. Sie bestimmt schon<br />
jetzt die europäische Politik, und dies wird<br />
sich zunehmend in der Gesetzgebung niederschlagen.<br />
Text: Tuovi Similä<br />
BEWEGUNG AN DER<br />
ÖKOLABELFRONT<br />
Das EU-Umweltzeichen ist auf den grafischen<br />
und Kopierpapieren von <strong>UPM</strong> ein vertrauter<br />
Anblick, ist doch fast jede Papierfabrik des<br />
Unternehmens berechtigt, es auf ihren Produkten<br />
anzubringen.<br />
Im Frühjahr 2012 hat die EU endlich<br />
auch für Zeitungspapiere einen entsprechenden<br />
Kriterienkatalog verabschiedet, den<br />
<strong>UPM</strong> als erstes Unternehmen eingeführt hat.<br />
Jetzt dürfen sieben Zeitungspapierfabriken<br />
des Konzerns das EU-Umweltzeichen verwenden.<br />
Der wichtigste Unterschied zu grafischen<br />
und Kopierpapieren ist die Forderung,<br />
dass Zeitungsdruckpapiere mindestens 70<br />
Prozent Altpapierfasern enthalten müssen.<br />
Neu ist außerdem, dass das EU-Umweltzeichen<br />
jetzt auch für Druckerzeugnisse<br />
beantragt werden kann. Es wird an Printprodukte<br />
verliehen, wenn das eingesetzte<br />
Papier das EU-Umweltzeichen trägt und die<br />
Druckerei die gestellten Anforderungen erfüllt.<br />
Diese beziehen sich unter anderem auf<br />
den Energieverbrauch, die Emissionen und<br />
die im Druck eingesetzten Chemikalien. „Das<br />
hat bei vielen Kunden Interesse geweckt, die<br />
nun das Umweltzeichen für ihre Produkte<br />
beantragen“, so Sami Lundgren, Leiter des<br />
Environment Intelligence Teams bei <strong>UPM</strong>.<br />
Zum Dritten ist ein eigener Kriterienkatalog<br />
für weiterverarbeitete Papierprodukte in<br />
Vorbereitung. Die EU hat ihre Bestimmungen<br />
dahingehend geändert, dass jetzt auch Privatunternehmen<br />
an der Entwicklung eines<br />
Kriterienkatalogs für ein Produkt mitwirken<br />
können. „<strong>UPM</strong> ist Mitglied in einem Konsortium,<br />
dem die EU die Genehmigung erteilt hat,<br />
einen Kriterienkatalog für Weiterverarbeitungsprodukte<br />
auszuarbeiten. Er wird sich<br />
auf Briefumschläge, Tragetaschen aus Papier<br />
und bestimmte Büroartikel wie Ordner beziehen“,<br />
berichtet Lundgren. Voraussetzung<br />
für die Vergabe des Umweltzeichens ist, dass<br />
der Weiterverarbeiter, zum Beispiel ein Briefumschlaghersteller,<br />
ein Papier mit Umweltzeichen<br />
einsetzt und die Verfahren des Weiterverarbeiters<br />
die gestellten Anforderungen<br />
erfüllen. Lundgren zufolge soll der Kriterienkatalog<br />
im Verlauf dieses Jahres fertiggestellt<br />
werden.<br />
FI/11/001<br />
THE GRIFFIN 13
F&E und Innovationen<br />
BIOMASSE<br />
SCHAFFT<br />
NEUES<br />
GESCHÄFTSFELD<br />
Text: Tuovi Similä Fotos: Viljak, Patrik Lindström<br />
14 THE GRIFFIN
F&E und Innovationen<br />
Die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten<br />
von <strong>UPM</strong> spielen eine entscheidende<br />
Rolle bei der Erschließung neuer Geschäftsmöglichkeiten<br />
für die Forstindustrie. Das<br />
weltweite Forschungs- und Entwicklungsnetz<br />
des Unternehmens unterstützt die gegenwärtigen<br />
und neuen Geschäftstätigkeiten<br />
durch strategische Programme und<br />
Projekte, die auf schnelle Erträge in Form<br />
von Mehrwert oder Einsparungen zielen.<br />
Der Bereich New Businesses & Development<br />
(NBD) entwickelt für das Unternehmen<br />
neue Produkte und Geschäftstätigkeiten<br />
aus Biomasse.<br />
„Zwei unserer fünf derzeit laufenden strategischen<br />
Programme konzentrieren sich auf<br />
die Verbesserung der Kosteneffizienz in der<br />
Paper Business Group. Die anderen drei<br />
Programme unterstützen unsere wachsenden<br />
Geschäftsbereiche. Am bekanntesten<br />
sind wahrscheinlich die beiden Biobrennstoff-Programme.<br />
Das fünfte Programm hat<br />
das Ziel, die Ressourceneffizienz im Bereich<br />
Faserstoffe zu verbessern“, so Heikki<br />
Ilvespää, Vice President Research & Development<br />
bei <strong>UPM</strong>. Die internationale F&E-<br />
Organisation von <strong>UPM</strong> beschäftigt rund<br />
250 Mitarbeiter, die meisten von ihnen in<br />
Finnland, Deutschland und China.<br />
„Der Bereich New Businesses & Development<br />
steht im Zentrum des Biofore-Ansat-<br />
zes“, so Juuso Konttinen, der die Organisation<br />
leitet. Biomasse bildet den Ausgangspunkt<br />
für zahlreiche neue Produkte und<br />
Geschäftstätigkeiten. „Das heißt nicht, dass<br />
wir alles machen, was uns gerade in den<br />
Sinn kommt. Wir konzentrieren uns auf<br />
Projekte, bei denen wir uns auf die vorhandene<br />
Infrastruktur und Erfahrung von <strong>UPM</strong><br />
stützen können. Dann fügen wir neues<br />
Fachwissen und Kreativität hinzu und entwickeln<br />
sie zu neuen Geschäftstätigkeiten“,<br />
erklärt Konttinen.<br />
DREI WICHTIGE PROGRAMME<br />
Die Organisationen von Ilvespää und Konttinen<br />
haben jede Woche engen Kontakt.<br />
„Wir tauschen uns beinahe täglich darüber<br />
aus, welcher Ansatz am besten für neue<br />
Gebiete geeignet ist“, so Ilvespää.<br />
Ilvespää und Konttinen stimmen überein,<br />
dass die Zusammenarbeit bei der Entwicklung<br />
der Biofibrillen besonders erfolgreich<br />
war. Biofibrillen, Bioverbundmaterialien<br />
und Biochemikalien sind die zentralen<br />
Entwicklungsprogramme des Bereichs New<br />
Businesses & Development. „Diese drei auf<br />
Biomasse basierenden Produktgruppen bieten<br />
ein großes Potenzial“, begründet Konttinen<br />
die Entscheidung. An erster Stelle<br />
steht stets die Frage, ob ein Programm wirklich<br />
zur Vision und zur Strategie von <strong>UPM</strong><br />
passt. „Wir müssen immer daran denken,<br />
dass <strong>UPM</strong> ein großes Unternehmen ist. Deshalb<br />
müssen unsere Programme auch ein<br />
großes Geschäftspotenzial haben“, fügt<br />
Konttinen hinzu.<br />
EINZIGARTIGE INNOVATION: BIOFIBRILLEN<br />
Im vergangenen Jahr hat der Bereich New<br />
Businesses & Development deutliche Fortschritte<br />
erzielt. <strong>UPM</strong> ForMi ist ein Verbundmaterial,<br />
bei dem Faserstoffe einen aus<br />
Erdöl gewonnenen Rohstoff ersetzen. In<br />
Lahti, Finnland, wurde bereits die Produktion<br />
von <strong>UPM</strong> ForMi aufgenommen. „Kaum<br />
können wir das Produkt herstellen, sind wir<br />
auch schon auf dem Markt und erwarten<br />
die ersten Erfolgsstorys“, so Konttinen.<br />
Biofibrillen verleihen Produkten neue,<br />
einzigartige Eigenschaften. Die Pilotanlage<br />
in Espoo, Finnland, hat bereits eine Produktionskapazität<br />
von mehreren Tonnen Biofibrillen.<br />
Tests können im Industriemaßstab<br />
durchgeführt werden, zum Beispiel in den<br />
eigenen Papierfabriken von <strong>UPM</strong>. „Das ist<br />
eine echte Innovation von Weltklasse“, fügt<br />
Konttinen hinzu.<br />
Wie er berichtet, hat <strong>UPM</strong> auch bei<br />
Biochemikalien große Fortschritte gemacht.<br />
Es sind bereits Testläufe im industriellen<br />
Maßstab mit Industrieklebstoffen durchgeführt<br />
worden, und auch in anderen Bereichen<br />
gibt es vielversprechende Entwicklungen.<br />
THE GRIFFIN 15
F&E und Innovationen<br />
ERWEITERUNG DES EIGENEN<br />
KNOW-HOWS<br />
Verfügt <strong>UPM</strong> über ausreichende Kompetenz<br />
zur Umsetzung der Biofore-Vision?<br />
„Wie unsere Forschungs- und Entwicklungserfolge<br />
zeigen, verfügt das Unternehmen<br />
über umfangreiches Wissen und viele<br />
fachkundige Mitarbeiter. Doch wenn wir<br />
Neuland betreten, brauchen wir in diesen<br />
Bereichen zusätzliches Fachwissen, zum<br />
Beispiel über chemische und biologische<br />
Prozesse“, sagt Ilvespää.<br />
Konttinen stimmt zu und ergänzt die<br />
Liste noch um die Kommerzialisierung,<br />
die noch mehr erfordert: „Kompetenz ist<br />
wichtig, aber es gibt noch einen anderen<br />
Aspekt, den wir nicht vergessen dürfen.<br />
Wenn wir etwas Neues schaffen, sind<br />
Motivation und Engagement extrem wichtig.<br />
Deshalb müssen wir auch auf diese<br />
Qualitäten achten.“<br />
„Offenheit und Lernbereitschaft sind<br />
für unsere F&E-Mitarbeiter essenziell“, fügt<br />
Ilvespää hinzu.<br />
Partner zu finden, die auch potenzielle<br />
Kunden sind. „Wenn wir für sie neue Produkte<br />
und Anwendungen entwickeln, müssen<br />
wir wissen, dass wir genau das Richtige<br />
machen. Wir haben in allen drei zentralen<br />
F&E-Bereichen Partner, mit denen wir<br />
eng zusammenarbeiten. Ich halte das für<br />
den einzigen erfolgreichen Weg.“<br />
ROSTOV<br />
DON<br />
IM BEREICH NEW BUSINESSES & DEVELOP-<br />
MENT LAUFEN DREI ZENTRALE ENTWICK-<br />
LUNGSPROGRAMME: BIOFIBRILLEN, BIOVER-<br />
BUNDMATERIALIEN UND BIOCHEMIKALIEN.<br />
IN ALLEN DREI PROGRAMMEN WURDEN<br />
IM VERGANGENEN JAHR DEUTLICHE<br />
FORTSCHRITTE ERZIELT.<br />
NETWORKING UND PARTNERSCHAFTEN<br />
Die Vernetzung mit Universitäten und Forschungseinrichtungen<br />
ist in Forschung und<br />
Entwicklung unerlässlich. Die Eroberung neuer<br />
Bereiche bedeutet, ständig neue Netze<br />
aufzubauen. Bioökonomie ist gerade ein<br />
aktuelles <strong>The</strong>ma. In Finnland zum Beispiel<br />
wurde der Forstcluster in Bioökonomie-Cluster<br />
umbenannt. Auch auf europäischer Ebene<br />
wirkt <strong>UPM</strong> gerade am Aufbau einer öffentlich-privaten<br />
Partnerschaft (ÖPP) der Bio-<br />
Industrien mit und treibt damit die Umstellung<br />
auf eine nachhaltige Bioökonomie voran.<br />
„Das alles passt sehr gut zu unserem eigenen<br />
Biofore-Ansatz und unserer Vision. Wir sind<br />
an einem allgemeinen globalen Trend jetzt<br />
wirklich aktiv beteiligt“, so Ilvespää.<br />
Konttinen weist darauf hin, wie wichtig<br />
es für den Bereich New Businesses & Development<br />
ist, in der Lieferkette die richtigen<br />
JUUSO KONTTINEN (LINKS)<br />
UND HEIKKI ILVESPÄÄ<br />
16 THE GRIFFIN
<strong>UPM</strong> Raflatac paper<br />
ZUKUNFT DER<br />
ETIKETTEN<br />
Text: Tomi Lindblom Fotos: Patrik Lindström, <strong>UPM</strong> Raflatac<br />
Die Verbraucher wollen zwischen verschiedenen Produkten wählen können und die Markeneigentümer sind bestrebt, ihnen diese<br />
Auswahl zu bieten. Weil Etiketten bei der Verpackungsgestaltung eine wichtige Rolle spielen, floriert auch die Etikettenindustrie und<br />
entwickelt sich weiter. Wie die Branche im Einzelnen wächst, ist dagegen eine andere Sache, so Corey M. Reardon, President und<br />
CEO von AWA Alexander Watson Associates.<br />
„Die Basis für kontinuierliches Wachstum<br />
bilden mit Sicherheit Produkte des täglichen<br />
Bedarfs, seien es Lebensmittel, Getränke,<br />
Gesundheits- oder Körperpfl egeprodukte.<br />
Wie werden diese Produkte<br />
verpackt und welchen Einfluss hat ihre Beschaffenheit<br />
auf die Art des Etiketts oder<br />
die Verpackungsgestaltung?“ All das verändert<br />
sich im Laufe der Zeit, so AWA-Chef<br />
Reardon. Die internationale Firma bietet<br />
Business-to-Business-Marktforschung sowie<br />
Verlags- und Beratungsdienste an. Ein<br />
Schwerpunkt liegt im Bereich Spezialpapiere,<br />
Folien, Verpackung, Beschichtung und<br />
Converting.<br />
THE GRIFFIN 17
<strong>UPM</strong> Raflatac<br />
„DIE FLEXIBILITÄT, DIE VIELSEITIGKEIT UND DIE<br />
KOSTENEFFIZIENZ DER SELBSTKLEBETECHNIK<br />
MACHEN SIE BEI DER ETIKETTIERUNG HEUTE<br />
ZUM FÜHRENDEN VERFAHREN“, SAGT<br />
COREY M. REARDON VON AWA ALEXANDER<br />
WATSON ASSOCIATES.<br />
Reardon geht davon aus, dass die Etikettenindustrie<br />
weltweit weiter wachsen<br />
und die Nachfrage vor allem in Brasilien,<br />
Russland, Indien und China steigen wird.<br />
„Dass sich die Nachfrage von den entwickelten<br />
Märkten Nordamerikas und Europas<br />
in die Entwicklungs- und Schwellenländer<br />
verlagert, wird für die Lieferanten und<br />
ihre Standortwahl nicht ohne Folgen bleiben.<br />
Unternehmen, die in neue Regionen<br />
gehen, werden sich zwischen vielen neuen<br />
und unterschiedlichen Wettbewerbern behaupten<br />
müssen“, so Reardon weiter.<br />
INNOVATIVITÄT OHNE KOSTEN?<br />
Markeneigentümern ist dringend anzuraten,<br />
sich mit ihren Produkten von der Konkurrenz<br />
abzuheben. Eine Möglichkeit dafür<br />
bietet die Verpackung.<br />
„Es gibt viele Innovationen wie 3D<br />
oder sogar Mikrochips/RFID, die mit der<br />
Zeit immer wichtiger werden. Ebenfalls<br />
große Bedeutung haben Tracking-and-Tracing-Technologien<br />
– offene wie verdeckte<br />
Lösungen –, die in die Verpackung oder<br />
das Etikett integriert sind, zum Beispiel<br />
aus Gründen der Produktauthentifizierung<br />
oder der Markensicherheit.<br />
Der Innovativität sind keine Grenzen<br />
gesetzt, aber unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten<br />
sind natürlich die Kosten ein<br />
<strong>The</strong>ma. Die Verbraucher können oft nicht<br />
nachvollziehen, warum sie für ein Produkt<br />
einen höheren Preis zahlen sollen, der<br />
durch die Verpackung entsteht“, erklärt<br />
Reardon.<br />
andere, konkurrierende Verpackungs- und<br />
Ausstattungstechniken.<br />
„Die Art des Behälters bestimmt, welche<br />
Art von Etikett zum Einsatz kommt.<br />
Darin liegt eine Gefahr. Ein fester Behälter<br />
mit aufgeklebtem Etikett lässt sich zum Beispiel<br />
durch eine flexible Verpackung ersetzen,<br />
die direkt bedruckt wird und das<br />
Etikett überflüssig macht.<br />
Für Markeneigentümer, die mehrere<br />
Versionen eines Basisprodukts anbieten,<br />
zum Beispiel unterschiedliche Duschgels,<br />
sind selbstklebende Etiketten jedoch die<br />
kosteneffizienteste Lösung, denn für alle<br />
Varianten kann der gleiche Behälter verwendet<br />
werden. Die Flexibilität, das breite<br />
Spektrum an Komponenten, die Vielseitigkeit<br />
und die Kosteneffizienz der Selbstklebetechnik<br />
insgesamt machen sie bei der<br />
Etikettierung und Produktdekoration heute<br />
zum führenden Verfahren“, so Reardon.<br />
BLICK NACH DRAUSSEN UND<br />
IN DEN SPIEGEL<br />
Die Selbstklebeetikettenindustrie agiert nicht<br />
im luftleeren Raum. Es gibt heute viele<br />
COREY M. REARDON<br />
18 THE GRIFFIN
Sperrholz<br />
Text: Nina Colliander-Nyman Fotos: Dinesen, Uusi Agenda<br />
VILLA AM SEE<br />
In dem kleinen Dorf Rapala in der südfinnischen<br />
Gemeinde Sysmä steht am Ufer des<br />
Päijänne-Sees ein einladendes modernes<br />
Gebäude. Hier können Besucher die finnische<br />
Natur von ihrer besten Seite genießen.<br />
Das Wasser des Sees ist so sauber, dass man<br />
es beim Schwimmen nach der Sauna trinken<br />
kann.<br />
Die Villa Rapala wurde 2012 von der Firma<br />
Uusi Agenda Oy gebaut, die Petteri und<br />
Paula Kilpinen gehört. Für sie stellt sie eine<br />
ideale Arbeitsumgebung für kleine Managementteams<br />
dar, die einen Workshop oder<br />
eine Besprechung in die Natur verlegen<br />
wollen.<br />
„Das Haus liegt nur zwei Autostunden<br />
von Helsinki entfernt und wird auch dadurch<br />
für viele interessant sein“, so Paula Kilpinen.<br />
Das Grundstück gehörte früher zum Gut<br />
Rapala, das seit rund hundert Jahren im Besitz<br />
der Familie Walden ist. Das Herrenhaus<br />
steht noch. Rudolf Walden (1878–1946)<br />
war ein finnischer Industrieller, der sich für<br />
die Konsolidierung der Papierbranche einsetzte.<br />
Er gründete die United Paper Mills<br />
Ltd (Yhtyneet Paperitehtaat Oy) und war der<br />
erste Präsident von Finnpap, der ehemaligen<br />
Vertriebsorganisation der finnischen<br />
Papierbranche.<br />
SKANDINAVISCHES DESIGN<br />
Das Haus und die Sauna wurden von der<br />
finnischen Firma PlusArchitects entworfen<br />
und von örtlichen Arbeitskräften gebaut. Die<br />
rund ums Haus verlegten Terrassendielen<br />
und der Ponton bestehen aus <strong>UPM</strong> ProFi<br />
Deck.<br />
„<strong>UPM</strong> ProFi Deck fügt sich perfekt in<br />
die Umgebung ein. Besonders gut ge -<br />
fällt uns, dass das Material bei edler<br />
Optik nahezu wartungsfrei ist“, berichtet<br />
Kilpinen.<br />
Die Villa Rapala wurde im vergangenen<br />
Oktober eingeweiht. Mit den zwei zusätzlichen<br />
Betten im Saunagebäude können hier<br />
insgesamt zwölf Personen komfortabel übernachten.<br />
Das umweltfreundliche Haus wurde<br />
aus Holz gebaut und die Dämmung<br />
enthält keine Kunststoffe. Beheizt wird es<br />
mit Erdwärme.<br />
„Für viele ist Holz ein weit größerer Luxus<br />
als Marmor. Dazu kommen noch die unbelastete<br />
Natur und das saubere Wasser“,<br />
sagt Kilpinen. Der Päijänne ist der zweitgrößte<br />
See Finnlands. Aus ihm bezieht die<br />
Hauptstadtregion Helsinki ihr Trinkwasser.<br />
www.villarapala.fi<br />
LINKS: DER FARBTON DER TERRASSE<br />
AUS <strong>UPM</strong> PROFI PASST PERFEKT ZUR<br />
UMGEBUNG DER VILLA RAPALA.<br />
RECHTS: DER PONTON VON<br />
MARINETEK IST EINER DER ERSTEN,<br />
DIE AUS <strong>UPM</strong> PROFI DECK HER-<br />
GESTELLT WORDEN SIND.<br />
THE GRIFFIN 19
Sperrholz<br />
Text: Jane Garner Fotos: Celia Brackenridge, FACIT, KWP für <strong>UPM</strong><br />
LINKS: OAKLANDS WURDE OHNE<br />
KRAN GEBAUT UND ES GAB NUR<br />
DREI CONTAINER ABFALL.<br />
RECHTS: TERRASSEN, STUFEN UND<br />
RAMPE AUS <strong>UPM</strong> PROFI.<br />
OAKLANDS IST EIN EMISSIONSARMES HAUS:<br />
LINKS: INS HAUS FÄLLT VIEL NATÜR-<br />
LICHES LICHT.<br />
RECHTS:<br />
WISA SPRUCE VON <strong>UPM</strong>.<br />
· Teilweise dreifach verglast<br />
· Südfenster für mehr Wärme im Winter<br />
· Photovoltaikmodule zur Energieerzeugung<br />
· Kein Beton – errichtet auf 4 m langen Schraubpfählen<br />
· <strong>UPM</strong> WISA-Spruce-Kassetten, Isolierung<br />
Zeitungsaltpapier<br />
· Leistung des Heizsystems 4 kW – entspricht<br />
einem Heizkörper<br />
· Energierechnungen im ersten Jahr netto 0 Pfund<br />
(nach Subventionen)<br />
ERSTES VOLLSTÄNDIG „GEDRUCKTES“ HAUS<br />
In Großbritannien ist das erste komplett ausgedruckte Haus gebaut<br />
worden. Kürzlich wurde das Projekt auch in dem Immobilienformat<br />
„Grand Designs“ im britischen Fernsehen vorgestellt. Die Planer und<br />
die Eigentümerinnen von Oaklands freuen sich, dass das emissionsarme<br />
Haus ihren Erwartungen entspricht. Die tragenden Elemente<br />
bestehen aus <strong>UPM</strong> WISA Spruce, im Außenraum wurde <strong>UPM</strong> ProFi<br />
eingesetzt.<br />
Das nach seinem weniger attraktiven Vorgänger Oaklands genannte<br />
Haus steht in einem landschaftlich besonders schönen, geschützten<br />
Gebiet („Area of Outstanding Natural Beauty“, AONB) in der<br />
Nähe des Marktfleckens Tring in Hertfordshire und gehört Celia<br />
Brackenridge und Diana Woodward. Der Entwurf mit modernen<br />
Anklängen an Art Deco stammt von Bruce Bell, der für das Londoner<br />
Büro FACIT tätig ist, das sich auf individuelle Architektur nach Maß,<br />
digitale Fertigung und nachhaltiges Wohnen spezialisiert hat.<br />
Das Prinzip des Ausdruckens, das bereits seit Jahrzehnten im<br />
Industriedesign angewendet wird, wurde hier erstmalig im Hausbau<br />
umgesetzt.<br />
„Wir verbinden Architektur und technisches Design miteinander.<br />
Normalerweise passt das nicht zusammen, aber so ist man<br />
Planer, Hersteller und Bearbeiter in einer Person und hat die volle<br />
Kontrolle über das Endergebnis“, erklärt Bell. Er hat schon mit<br />
bekannten Architekturbüros wie Norman Foster zusammengearbeitet,<br />
von dem der digitale Entwurf für die „Gurke“ (<strong>The</strong> Gherkin)<br />
in London stammt.<br />
FÜR DIE REALITÄT ZEICHNEN<br />
Bell zufolge lieben seine Kollegen aus dem Industriedesign das<br />
Konzept des Ausdruckens. Statt Jahre an Entwürfen zu feilen, die<br />
vielleicht nie verwirklicht werden, ist es auf diese Weise manchmal<br />
möglich, eine neue Idee innerhalb von Tagen zu Papier zu bringen,<br />
einen Prototyp herzustellen, zu bauen und zu testen. „Was man<br />
zeichnen kann, ist machbar. Was machbar ist, kann funktionieren.“<br />
20 THE GRIFFIN
Das Oaklands-Projekt war in vieler<br />
Hinsicht eine Premiere. Statt in der Werkstatt<br />
von FACIT wurden die Sperrholzkomponenten<br />
für das Haus vor Ort produziert,<br />
und zum ersten Mal wurde der<br />
Verschnitt direkt der thermischen Verwertung<br />
im Heizkraftwerk von <strong>UPM</strong> Shotton<br />
zugeführt. Bell arbeitet bereits seit Jahren<br />
mit <strong>UPM</strong> WISA Spruce, aber dies war<br />
seine erste Erfahrung mit dem umweltfreundlichen<br />
Holz-Kunststoff-Verbundmaterial<br />
<strong>UPM</strong> ProFi als Terrassendielen.<br />
DIE FAHRFLÄCHEN BESTEHEN AUS<br />
ZWEI SCHICHTEN <strong>UPM</strong> WISA-BIRCH<br />
9 MM UND WURDEN VON IHREM<br />
PLANER JANNE SAARIO<br />
SELBST GETESTET.<br />
Text: Nina Colliander-Nyman Fotos: Patrik Lindström<br />
ERHEBLICHE ENERGIEEINSPARUNGEN<br />
Celia Brackenridge, Professorin für<br />
Sportwissenschaften an der Brunel University<br />
in London, und Diana Woodward,<br />
ehemalige Forschungsleiterin an<br />
der Napier University in Edinburgh,<br />
sind schon oft umgezogen und haben<br />
mehrere Häuser umgebaut, aber dieses<br />
ist etwas Besonderes.<br />
Nachdem sie für die Ölheizung in<br />
ihrer Wohnung in Schottland jährlich<br />
3 000 britische Pfund hinlegen mussten,<br />
freuen sie sich jetzt über Nettokosten<br />
von 0 Pfund für Wasser, Strom und<br />
Gas (nach Subventionen).<br />
Die Entstehung ihres neuen Hauses<br />
zu erleben, war für beide sehr eindrucksvoll:<br />
„Am Montagmorgen kamen die großen<br />
<strong>UPM</strong> WISA-Spruce-Platten von den<br />
Tilbury Docks und wurden dann hier auf<br />
der Baustelle mit dem Computer zu den<br />
verschiedenen Bauelementen verarbeitet.<br />
Jede Woche bestand aus vier Tagen<br />
Fertigung und einem Tag Montage.“<br />
Das ganze Haus wurde ohne einen<br />
einzigen Kran gebaut und es gab nur<br />
drei Container Abfall.<br />
Weitere Informationen finden Sie unter<br />
www.facit-homes.com<br />
TIM USKALI UND JANNE SAARIO<br />
SKATEBOARD-HALLE IN HELSINKI<br />
<strong>UPM</strong> ist als Lieferant von Birkensperrholz<br />
einer der Hauptsponsoren einer 1 000 m²<br />
großen neuen Skate- und Kickboard-Halle<br />
in Helsinki. In der ganzjährig geöffneten<br />
Halle finden Skateboard-, Musik- und<br />
Kulturevents statt.<br />
Die neue Skateboard-Halle im Helsinkier<br />
Stadtteil Vallila steht allen offen, die sich<br />
für diesen Sport interessieren, Anfängern<br />
wie Fortgeschrittenen. Entworfen wurde<br />
sie von dem Landschaftsarchitekten und<br />
ehemaligen Skateboardprofi Janne Saario.<br />
Die Halle ist Saarios dritte Indoor-<br />
Anlage für Skater. Außerdem hat er in<br />
Europa mehrere bekannte Skateparks gestaltet,<br />
darunter die Plaza del Delta in<br />
Gijon, Spanien, und den Steelpark in<br />
Luleå, Schweden.<br />
„Das Sperrholz <strong>UPM</strong> WISA-Birch hat<br />
eine für diese Zwecke sehr gut geeignete<br />
Oberfläche. Das Material ist robust und<br />
sehr haltbar“, so Saario. Die dafür eingesetzten<br />
Birken wachsen nur in einem subarktischen<br />
Klima, wie es Finnland hat. Die<br />
Bäume wachsen langsam und das Holz<br />
wird fest und zäh.<br />
VIELSEITIGE NUTZUNG<br />
Der Gründer und Leiter der Skateboard-<br />
Halle Tim Uskali weiß, dass sie für Jugendliche<br />
in Helsinki sehr wichtig ist.<br />
„Sie können nicht nur das ganze Jahr<br />
über zum Skate- und Kickboardfahren hierher<br />
kommen, sondern wir organisieren<br />
auch Musikveranstaltungen, Kurse, Workshops<br />
und maßgeschneiderte Angebote<br />
für alle unsere Zielgruppen.“ Es gibt unterschiedliche<br />
Öffnungszeiten für Kinder von<br />
5 bis 14 Jahren und für Jugendliche ab 15<br />
und Erwachsene. In der Halle gibt es auch<br />
einen Skateboard-Shop und ein Café.<br />
THE GRIFFIN 21
Umwelt und soziale Verantwortung<br />
MASSGEBLICHE<br />
UNTERSUCHUNG ZUR BIODIVERSITÄT<br />
Text: Nina Colliander-Nyman Fotos: Thibaut Pétry, Catherine Craig, Hugh Metcalfe<br />
22 THE GRIFFIN
Umwelt und soziale Verantwortung<br />
DIE SCHWARZRÜCKENSPECHTE<br />
WERDEN NACH DER BERINGUNG<br />
FREIGELASSEN. DIE VÖGEL MIT GELBER<br />
SCHEITELPLATTE SIND DIE MÄNNCHEN,<br />
BEI DEN WEIBCHEN IST DIE KOPFOBER -<br />
SEITE DURCHGEHEND SCHWARZ.<br />
Eine bahnbrechende Untersuchung zur Biodiversität,<br />
die <strong>UPM</strong> und Time Inc. in den<br />
Jahren 2007–2011 in kanadischen Wäldern<br />
durchgeführt haben, liefert neue<br />
Erkenntnisse für die Weiterentwicklung der<br />
Forstwirtschaft.<br />
Time Inc. und <strong>UPM</strong> haben als größter Zeitschriftenverlag<br />
der Welt und international<br />
führender Hersteller von Magazinpapieren<br />
Interesse an einer nachhaltigen Entwicklung<br />
der Waldbewirtschaftung.<br />
Um im Hinblick auf die Biodiversität die<br />
kontinuierliche Verbesserung zu fördern,<br />
haben sich die beiden Unternehmen zusammengetan<br />
und eine auf vier Jahre angelegte<br />
Studie finanziert, die den Einfluss nachhaltiger<br />
Holzerntemethoden auf die Vogelwelt<br />
eines 2,5 Millionen Acre großen Waldgebiets<br />
in New Brunswick, Kanada, zeigt.<br />
Unter der Leitung von Professor Marc-<br />
André Villard von der University of Moncton<br />
untersuchten die Wissenschaftler die<br />
Lebensräume verschiedener repräsentati ver<br />
Specht- und Singvogelarten. Dabei ver -<br />
g lichen sie Areale, in denen unterschiedliche<br />
Einschlagmethoden angewendet werden,<br />
mit nutzungsfreien Referenzgebieten.<br />
Der letzte Abschnitt des Forschungsprojekts<br />
ging 2011 zu Ende und die Ergebnisse<br />
werden jetzt zu Papier gebracht.<br />
„Vögel sind ausgezeichnete Indikatoren<br />
für die biologische Vielfalt in Wäldern.<br />
Diese Studie gibt uns die Möglichkeit,<br />
die Auswirkungen unterschiedlicher Formen<br />
der Waldbewirtschaftung auf zwei<br />
besonders sensible Spechtarten zu untersuchen“,<br />
erklärt Jennifer S. Wilkerson, Business<br />
Manager, <strong>UPM</strong> Nordamerika.<br />
SPECHTE ALS BIOINDIKATOREN<br />
In den letzten zwei Jahren hat sich die Untersuchung<br />
auf zwei Indikatorarten konzentriert:<br />
den Schwarzrückenspecht und den<br />
Fichtenspecht.<br />
„Zwei Jahre lang haben wir diese<br />
Vögel über Funksender beobachtet, um zu<br />
vergleichen, wie gut sie sich fortpfl anzen<br />
können. Wir waren überrascht, dass der<br />
Bruterfolg auf oder am Rande von Ernteflächen<br />
besser war als in Altbeständen“,<br />
sagt Catherine Craig, die die Untersuchung<br />
im Rahmen ihres Postgraduiertenstudiums<br />
durchgeführt hat.<br />
Möglicherweise sind die Wahl der<br />
Nistplätze und der Bruterfolg in den Einschlagsgebieten<br />
auf geringere Raubtieraktivität<br />
zurückzuführen.<br />
WERTVOLLE INFORMATIONEN ZUR<br />
NACHHALTIGEN FORSTWIRTSCHAFT<br />
Die Untersuchung zeigt auch, wie wichtig<br />
es ist, in den Holzerntegebieten eine ausreichende<br />
Menge stehendes Totholz für den<br />
Nestbau auszusparen und in der Nähe Altbestände<br />
zu erhalten, die genügend Nahrung<br />
liefern und Schutz bieten. Das richtige<br />
Verhältnis zwischen Einschlagsflächen und<br />
alten Nadelwaldarealen ist deshalb in<br />
den künftigen Forstmanagementplänen zu<br />
berücksichtigen. Die Ergebnisse der Untersuchung<br />
legen nahe, dass selbst so anspruchsvolle<br />
Arten wie diese Spechte moderate<br />
forstwirtschaftliche Maßnahmen<br />
akzeptieren und ihre Nistgewohnheiten an<br />
die neuen Bedingungen anpassen können.<br />
„Wenn wir diese sensiblen, aber in der<br />
borealen Zone verbreiteten Spechte schützen<br />
können, gilt das auch für viele weniger<br />
empfindliche Tier- und Pflanzenarten“, erklärt<br />
Villard.<br />
Die Untersuchung wurde in Zusammenarbeit<br />
mit der University of Moncton, der<br />
Acadia University, dem Department of<br />
Natural Resources von New Brunswick,<br />
Bird Studies Canada und <strong>The</strong> Nature Conservancy<br />
of Canada durchgeführt.<br />
23
Umwelt und soziale Verantwortung<br />
LEBENSWICHTIGE LEISTUNGEN DER<br />
Text: Tuovi Similä Foto: Viljak<br />
Wenn wir unsere Häuser heizen oder Auto<br />
fahren, denken die wenigsten daran, dass<br />
wir dabei natürliche Energiereserven einsetzen.<br />
Die Natur erbringt unzählige Leistungen,<br />
von denen unser Wohlergehen<br />
abhängt. Diese bezeichnet man als Ökosystemleistungen.<br />
Ökosystemleistungen sind im Umweltvokabular<br />
bereits ein gängiger Begriff, dessen<br />
Bedeutung sich dem Laien jedoch häufig<br />
nur ungenau erschließt. Das Finnische<br />
Umweltzentrum (SYKE) definiert ihn so:<br />
„Ökosystemleistungen sind der Nutzen,<br />
den die belebte Natur dem Menschen<br />
bringt. Die Funktionen eines Ökosystems<br />
werden erst dann zu Leistungen, wenn jemand<br />
von ihnen Gebrauch macht.“<br />
Environmental Manager Petri Heinonen<br />
von <strong>UPM</strong> Environment ergänzt: „Unser Le -<br />
ben und unser Wohlergehen sind bei allem,<br />
was wir tun, untrennbar mit der Natur und<br />
ihren Funktionen verknüpft.“<br />
Ökosystemleistungen lassen sich in vier<br />
Kategorien einteilen: bereitstellende, regulierende,<br />
unterstützende und kulturelle Leistungen.<br />
Bereitstellende Leistungen sind zum<br />
Beispiel Getreide und andere Nahrungsmittel,<br />
Holz und sauberes Wasser. „Holz entsteht<br />
ja nicht durch Menschenhand, sondern<br />
im Verlauf des natürlichen Wachstums- und<br />
Entwicklungsprozesses eines Baumes. Zuletzt<br />
ge- oder verbraucht es der Mensch, und<br />
damit wird es zur Leistung“, erklärt Heinonen.<br />
Zu den regulierenden Leistungen zählt<br />
unter anderem die Bestäubung – ohne bestäubende<br />
Insekten würde es viele Nahrungsmittel<br />
nicht geben. Aber auch die Bindung<br />
von Kohlenstoff in der Pflanzendecke<br />
und zum Beispiel das Verhindern von Überflutungen<br />
fallen darunter.<br />
Unterstützende Leistungen sind unter<br />
anderem der Nährstoff-, Wasser- und Kohlenstoffkreislauf<br />
und die Fotosynthese, die<br />
Voraussetzung allen Lebens ist. Kulturelle<br />
Leistungen sind Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten<br />
sowie der ästhetische Wert der<br />
Natur.<br />
THEMA VON GLOBALER BEDEUTUNG<br />
Der Begriff Ökosystemleistungen geht auf<br />
die Initiative <strong>The</strong> Economics of Ecosystems<br />
and Biodiversity (TEEB) des Umweltprogramms<br />
der Vereinten Nationen (UNEP)<br />
zurück, die Belege für die Bedeutung der<br />
biologischen Vielfalt und den daraus resultierenden<br />
Nutzen erbracht hat. „Biodiversität<br />
ist die Grundlage für Ökosystemleistungen.<br />
Eine große Vielfalt gewährleistet ein<br />
reichliches Angebot an Leistungen“, erklärt<br />
Heinonen.<br />
Das <strong>The</strong>ma hat international so große<br />
Beachtung gefunden, dass auf Anstoß des<br />
UNEP ein ähnliches Forum wie die Klimakonferenz<br />
gegründet wurde. Darin sind<br />
nicht nur Staaten, sondern auch die Wirtschaft<br />
vertreten.<br />
Das World Business Council for Sustainable<br />
Development (WBCSD, Weltwirtschaftsrat<br />
für Nachhaltige Entwicklung) hat<br />
bereits ein Instrument entwickelt, mit dem<br />
Firmen den Nutzen und den Wert von<br />
Ökosystemleistungen für ihr Unternehmen<br />
einschätzen können. „Für <strong>UPM</strong> kann das<br />
eine gute Übung sein, durch die wir diesen<br />
Begriff und allgemein die Bedeutung von<br />
Ökosystemleistungen und dem damit verbundenen<br />
Potenzial besser verstehen“, so<br />
Heinonen.<br />
24 THE GRIFFIN
BAUM DES LEBENS<br />
LEBEN DES BAUMS<br />
EINE VERBORGENE KAMERA<br />
NIMMT DAS VERHALTEN DER<br />
STEINADLER AM CARRICK-<br />
HORST AUF.<br />
Alles beginnt beim<br />
Sämling, auch er bindet<br />
schon Kohlenstoff.<br />
Bäume reinigen das Oberflächen-<br />
und Grundwasser<br />
und verringern den Abfluss<br />
von Regenwasser.<br />
Bäume halten Erosion und<br />
Wüstenbildung auf und bieten<br />
Schutz vor Stürmen.<br />
Bäume bieten Hunderten<br />
von Arten und Tausenden<br />
von Individuen Lebensraum.<br />
Sie unterstützen<br />
die Bodenbildung.<br />
Bäume bieten Erholung<br />
und machen Freude.<br />
Text: Nina Colliander-Nyman Foto: David Anderson<br />
DIE RÜCKKEHR DES STEINADLERS<br />
In einem von <strong>UPM</strong> Tilhill zur Aufforstung erworbenen Gebiet hat nach mehr als vierzig<br />
Jahren zum ersten Mal wieder ein Steinadlerpaar gebrütet. Die intensive Beobachtung<br />
der Vögel im letzten Jahr hat gezeigt, wie sie ihren Lebensraum nutzen und welche<br />
Vorteile Waldland ihnen bieten könnte.<br />
Der besetzte Steinadlerhorst wurde 2011 bei einer ornithologischen Bestandsaufnahme<br />
auf der Carrick Farm entdeckt, einem 1 526 Hektar großen Anwesen bei Lochgoilhead<br />
in den Western Highlands von Schottland. <strong>UPM</strong> Tilhill hatte das Areal zum Zweck der<br />
Aufforstung gekauft, musste wegen der Adler jedoch besondere Schutzmaßnahmen treffen.<br />
Es gibt in Großbritannien nur noch 442 Steinadlerpaare, von denen die meisten in<br />
den offenen Mooren des schottischen Hochlands siedeln. Das Brutpaar von der Carrick<br />
Farm hatte 2011 und 2012 jeweils ein Junges, die beide nicht überlebten. Wahrscheinlich<br />
sind sie verhungert, denn die Ergebnisse einer Feldstudie haben gezeigt, dass das<br />
Gebiet arm an Beutetieren wie Raufußhühnern und Feldhasen ist.<br />
ÜBERARBEITUNG DES AUFFORSTUNGSPLANS<br />
Bäume produzieren<br />
Sauerstoff, Nährstoffe<br />
und Nahrungsmittel und<br />
reinigen die Luft.<br />
Bäume verringern<br />
die Lawinen- und<br />
Erdrutschgefahr und<br />
absorbieren Lärm.<br />
AM ENDE IHRES LEBENS KÖNNEN AUS<br />
BÄUMEN VIELE NÜTZLICHE PRODUKTE<br />
HERGESTELLT WERDEN, ZUM BEISPIEL<br />
· Schnittholz · Hygienepapiere · Chemikalien<br />
· Sperrholz · Verbandmaterial · Bioenergie<br />
· Zellstoff · Kleidung · Biobrennstoffe<br />
· Schreibpapier · Arzneimittel<br />
Bäume hinterlassen keine Abfälle. Sie können<br />
recycelt und zuletzt als Biomasse energetisch<br />
verwertet werden.<br />
Das Adlerpaar wurde im Verlauf des vergangenen Jahres mehr als 200 Stunden lang von<br />
Experten beobachtet, die im Detail dokumentierten, wie die Adler das Gelände nutzen.<br />
Der Aufforstungsplan wurde überarbeitet, um den Adlern Rechnung zu tragen, und 2013<br />
soll jetzt mit den Pflanzungen begonnen werden. „Im Aufforstungsplan wurden große<br />
offene Flächen ausgespart, damit die Adler jagen können. Außerdem sind Höhenzüge<br />
und Felsen vorhanden, die sie zum Aufsteigen und Kreisen benötigen“, erklärt Dr. Jenny<br />
Owen, Forest Ecologist bei <strong>UPM</strong> Tilhill. Die ursprünglich angestrebte Bewaldung von 57<br />
Prozent der Fläche wurde auf 37 Prozent reduziert. Ein Teil davon soll den Beutetieren<br />
des Steinadlers einen geeigneten Lebensraum bieten, um den Bruterfolg langfristig zu<br />
verbessern. Weil es sich um einen Wirtschaftswald handelt, müssen Umweltaspekte<br />
und ökonomische Gesichtspunkte sorgfältig gegeneinander abgewogen werden.<br />
LANGZEITBEOBACHTUNG<br />
Der Forstplan wurde von den Forstwirten und Umweltschutzexperten von <strong>UPM</strong> Tilhill<br />
ausgearbeitet. Die Langzeitbeobachtung der Adler und ihrer Beutetiere wird im Rahmen<br />
eines größeren Projekts durchgeführt werden, dessen Partner noch nicht feststehen.<br />
„Als nächstes muss einer der Adler vom Horst geholt und mit einem GPS-Sender<br />
ausgestattet werden, damit wir feststellen können, wo er sich bewegt. Das ist wohl das<br />
erste Mal in Schottland, dass ein ausgewachsener Steinadler telemetriert wird“, so<br />
Owen. Das Team wartet gespannt darauf, ob die neuen Waldflure mit Flächen, die<br />
Beutetiere anziehen, den Bruterfolg der Adler verbessern werden.<br />
THE GRIFFIN 25
Umwelt und soziale Verantwortung<br />
Text: Vesa Puoskari Fotos: <strong>UPM</strong> Foundation<br />
FÖRDERUNG NACHHALTIGER<br />
Die <strong>UPM</strong>-Stiftung unterstützt die wirtschaftliche und gesellschaftliche<br />
Entwicklung in abgelegenen Regionen Uruguays.<br />
„Über die Stiftung sollen Programme gefördert<br />
werden, die eine möglichst große Zielgruppe<br />
erreichen und langfristig wirken“,<br />
so <strong>UPM</strong> Foundation Manager Magdalena<br />
Ibañez.<br />
Die Stiftung arbeitet seit 2008 mit<br />
BIO Uruguay International zusammen, um<br />
die Entwicklung alternativer landwirtschaftlicher<br />
Techniken in abgelegenen Regionen<br />
des Landes zu unterstützen.<br />
In der Schule des rund 60 Kilometer<br />
von Tacuarembó entfernten Dorfs Cerro del<br />
Arbolito wurde ein Obst- und Gemüsegarten<br />
angelegt, der ökologisch bewirtschaf -<br />
tet wird. Aus den Erzeugnissen wird das<br />
Schulessen zubereitet. Was die Schule<br />
nicht verbrauchen kann, wird verkauft oder<br />
auf andere Weise zum Wohl der Gemeinschaft<br />
verwendet.<br />
Früher haben sich die Einwohner des<br />
Dorfes einseitig ernährt und Gemüse stand<br />
bei weitem nicht täglich auf dem Speiseplan.<br />
Dank des Projekts haben jetzt viele<br />
Familien einen eigenen Gemüsegarten<br />
und ernähren sich gesünder. Darüber<br />
hinaus können sie durch den Verkauf<br />
der Erzeugnisse kleine Zusatzeinnahmen<br />
er zielen.<br />
26 THE GRIFFIN
SCHULE IN TACUAREMBÓ<br />
Ibañez hebt als einen der größten Erfolge<br />
der <strong>UPM</strong>-Stiftung im Jahr 2012 auch die<br />
Gründung der ersten technischen Schule in<br />
Clara hervor, einem anderen kleinen Dorf<br />
im Departement Tacuarembó. Die Schule<br />
kann 35 Schülerinnen und Schüler ab 12<br />
Jahren aufnehmen.<br />
„In den entlegenen Gebieten gibt es<br />
viele kleine Dorfgemeinschaften, deren Jugendliche<br />
in ihrer Heimatregion aufgrund<br />
mangelnder Mittel keine weiterbildende<br />
Schule besuchen können. Wir arbeiten mit<br />
dem öffentlichen Schulwesen, Bürgerinitiativen<br />
und regionalen Landwirten zusammen,<br />
um mit einem Projekt möglichst viel<br />
zu erreichen. Die Vorhaben orientieren sich<br />
an den Prinzipien nachhaltiger Entwicklung“,<br />
so Ibañez.<br />
Im Jahr 2012 hat die Stiftung rund<br />
10 000 Menschen in ganz Uruguay geholfen.<br />
Seit ihrer Gründung hat die Stiftung<br />
Fördermittel für etwa 200 Projekte und<br />
50 Bürgerinitiativen zur Verfügung gestellt.<br />
NEUE<br />
NATURSCHUTZGEBIETE<br />
<strong>UPM</strong> hat im Raum Kouvola Ende des vergangenen Jahres insgesamt rund 100<br />
Hektar Land zu Naturschutzzwecken an den finnischen Staat verkauft. Außerdem<br />
sind auf den unternehmenseigenen Ländereien in Südostfinnland im Jahr 2012<br />
circa 126 Hektar private Naturschutzgebiete ausgewiesen worden.<br />
DANK EINES PROJEKTS, DAS DIE <strong>UPM</strong><br />
STIFTUNG GEMEINSAM MIT BIO URUGUAY<br />
INTERNATIONAL DURCHGEFÜHRT HAT,<br />
HABEN JETZT VIELE FAMILIEN EINEN<br />
EIGENEN GEMÜSEGARTEN.<br />
Die verkauften Gebiete gehören zum überwiegenden Teil zum Natura-2000-Netz.<br />
Darunter sind auch Flächen, für die Programme zum Schutz von Feuchtgebieten<br />
und Altwäldern aufgestellt wurden.<br />
Das wichtigste Gebiet ist Karhunsuo-Hietakankaanniemi bei Kouvola. Dabei<br />
handelt es sich um ausgedehnte Altwälder und ein im Naturzustand erhaltenes<br />
Feuchtgebiet, die insgesamt eine Fläche von rund 95 Hektar haben.<br />
Bereits früher hat der Staat in der Region Kainuu und in Mittelfinnland insgesamt<br />
etwa 1 175 Hektar Land von <strong>UPM</strong> gekauft, um Naturschutzgebiete einzurichten.<br />
Gleichzeitig wurden auf den Ländereien von <strong>UPM</strong> in Kainuu und Mittelfinnland<br />
rund 653 Hektar private Schutzgebiete ausgewiesen. Die Geschäfte mit dem Staat<br />
sind für <strong>UPM</strong> ein wichtiger Schritt bei der Umsetzung seiner eigenen Schutzprogramme.<br />
<strong>UPM</strong> verhandelt mit den Behörden weiter über einen finanziellen<br />
Ausgleich für die in verschiedenen Teilen Finnlands auf den Ländereien des Unternehmens<br />
eingerichteten Schutzgebiete.<br />
Foto: Eero T. Väisänen<br />
THE GRIFFIN 27
Umwelt und soziale Verantwortung<br />
Zwei neue WWF-<br />
ERBWÄLDER<br />
Foto: Jamie Bell<br />
<strong>UPM</strong> hat auf seinen Ländereien zusätzlich zu den bestehenden zwölf zwei neue<br />
WWF-Erbwälder ausgewiesen. Ein WWF-Erbwald ist ein Waldgebiet, das durch<br />
einen freiwilligen Vertrag unter Schutz gestellt wird. Die Gründe dafür können ganz<br />
persönlicher Natur sein, zum Beispiel eine emotionale Bindung an das Objekt.<br />
SCHÜLER<br />
PFLANZEN BÄUME<br />
Rund 100 Schülerinnen und Schüler der<br />
Holly-Meadows-Schule in Grimston, Norfolk,<br />
England, haben geholfen, die ersten<br />
der 33 000 Laubbäume zu pflanzen, die<br />
im Rahmen eines umfangreichen Waldverjüngungsprojekts<br />
gesetzt werden sollen.<br />
Das als „Pott Row“ bekannte Waldland gehört<br />
dem lokalen Unternehmen Sibelco UK.<br />
Das Projekt ist Teil großangelegter Baumpflanzungen,<br />
die Sibelco auf den umliegenden<br />
Ländereien durchführt. Unter anderem<br />
wurden ehemalige Kiesgruben umgenutzt.<br />
<strong>UPM</strong> Tilhill hat im Auftrag von Sibelco<br />
UK die Pflege von Pott Row übernommen.<br />
„Wir freuen uns, dass sich die Holly-Meadows-Schule<br />
an diesem Projekt beteiligt<br />
hat. Es war eine gute Gelegenheit, den<br />
Schulkindern und der Einwohnerschaft etwas<br />
über den Waldbau, die Holzernte und<br />
die Waldverjüngung zu erzählen“, berichtet<br />
Jamie Bell, Forstverwalter bei <strong>UPM</strong> Tilhill.<br />
Die Schülerinnen und Schüler pflanzten<br />
fast 300 Setzlinge und lernten unter der<br />
sachkundigen Leitung von <strong>UPM</strong> Tilhill auch,<br />
woran die einzelnen Baumarten zu erkennen<br />
sind.<br />
Die neuen Erbwälder liegen in Mittelfinnland: der Elisabeth-Wald in Toivakka und<br />
der Pyhänpää-Wald in Kuhmoinen. Der besondere historische Wert des Elisabeth-<br />
Walds liegt darin, dass das betreffende Waldstück von <strong>UPM</strong> 1976 von Queen<br />
Elizabeth II. und Prinz Philip besucht wurde. Die Queen und ihre Begleiter besichtigten<br />
den finnischen Wald und ein Holzerntegebiet. Anschließend wurde im Wald<br />
zu Mittag gespeist. Diese Stelle hat man im Naturzustand bewahrt.<br />
Der Pyhänpää-Wald umfasst bedeutende Natur- und Kulturwerte. An einer<br />
Steilwand wurden Felsmalereien entdeckt, die in die Steinzeit zurück datiert wurden<br />
und mehr als 6000 Jahre alt sind. „Pyhänpää ist in Bezug auf die biologische<br />
Vielfalt eines der bedeutendsten Gebiete Mittelfinnlands. Es gibt dort einen Felskiefernbestand<br />
und die Landschaft reicht vom alten Fichtenbestand bis hin zum<br />
beinahe im Naturzustand erhaltenen Laubwald mit kleinen Feuchtgebieten“, so<br />
Eero T. Väisänen, Umweltexperte bei <strong>UPM</strong> Forest.<br />
<strong>UPM</strong> gehören in Finnland fast 900 000 Hektar Wald. Die Naturwerte der Gebiete<br />
sind kartiert und wertvolle Lebensräume unter Schutz gestellt oder in Naturschutzprogramme<br />
aufgenommen worden. In einigen Arealen hat <strong>UPM</strong> die forstwirtschaftliche<br />
Nutzung auf eigene Entscheidung eingeschränkt.<br />
EINER DER WWF-ERBWÄLDER WURDE NACH<br />
QUEEN ELIZABETH II. BENANNT. SIE BESUCHTE<br />
DAS WALDSTÜCK 1976 GEMEINSAM<br />
MIT PRINZ PHILIP UND NAHM EINBLICK<br />
IN DAS FORSTMANAGEMENT VON <strong>UPM</strong>.<br />
AN DEM BESUCH NAHM AUCH DER DAMALIGE<br />
FINNISCHE PRÄSIDENT URHO KEKKONEN TEIL,<br />
IM BILD HINTER DER QUEEN, MIT ORANGE-<br />
FARBENEM HELM.<br />
Foto: <strong>UPM</strong><br />
28 THE GRIFFIN
Faserstoffe<br />
Text: Maite Otegui Fotos: Viljak, Juan A. Parada<br />
BEST PRACTICES<br />
FU .. R PLANTAGEN<br />
THE GRIFFIN 29
AUF EINER VIERTÄGIGEN BESICHTI-<br />
GUNGSREISE WURDEN DIE BESTEN<br />
METHODEN NACHHALTIGER<br />
PLANTAGENBEWIRTSCHAFTUNG<br />
IN DER PRAXIS VORGESTELLT.<br />
AN DER KONFERENZ IM RAHMEN<br />
DES NEW GENERATION PLANTA-<br />
TION PROJECT IN URUGUAY<br />
NAHMEN INTERNATIONALE<br />
SACHVERSTÄNDIGE FÜR FORST-<br />
WIRTSCHAFT UND NACHHALTIGE<br />
ENTWICKLUNG SOWIE<br />
REGIERUNGSVERTRETER AUS<br />
URUGUAY TEIL.<br />
Ende November nahmen internationale<br />
Sachverständige für Forstwirtschaft, Plantagenbau<br />
und Nachhaltigkeit, Mitarbeiter<br />
weltweit tätiger Unternehmen und Regierungsvertreter<br />
aus Uruguay im Rahmen<br />
des New Generation Plantation Project<br />
(NGPP) in Uruguay an einer Konferenz und<br />
Besichtigungsreise teil, um sich über die<br />
besten Praktiken für nachhaltige Plantagenforstwirtschaft<br />
auszutauschen.<br />
Das New Generation Plantation Project des<br />
WWF wurde ins Leben gerufen, um besser<br />
zu verstehen, welche Bedeutung gut bewirtschaftete<br />
Plantagen in geeigneter Lage in<br />
Zukunft für die Gesellschaft haben werden.<br />
Ziel des Projekts ist es, gesunde, abwechslungsreiche<br />
und vielfältig genutzte Waldlandschaften<br />
zu schaffen, deren zentrale<br />
Merkmale mit dem Erhalt der Biodiversität,<br />
dem Naturschutz und den Bedürfnissen des<br />
Menschen in Einklang stehen.<br />
„Das NGPP verfolgt einen gesprächsorientierten<br />
Ansatz, möchte auf die Teilnehmer<br />
Einfluss nehmen, stellt Beispiele für<br />
Biodiversität vor und thematisiert den Klimawandel<br />
und soziale Aspekte, die im Zusammenhang<br />
mit Baumplantagen auftreten<br />
können“, so der Leiter des Programms, Luis<br />
Neves Silva vom WWF.<br />
Plantagen der neuen Generation sind<br />
Waldflure, die intakte Ökosysteme erhalten,<br />
bedeutende Naturwerte schützen, unter<br />
Einbeziehung der Stakeholder weiterentwickelt<br />
werden und gleichzeitig zum<br />
Wirtschaftswachstum und zur Beschäftigung<br />
beitragen. <strong>UPM</strong> ist seit dem Projektstart<br />
2008 einer der wichtigsten NGPP-Teilnehmer.<br />
Neves Silva zufolge ist Uruguay ein<br />
maßgeblicher Faktor im NGPP, weil der<br />
Forstsektor für die Wirtschaft eine wichtige<br />
Rolle spielt: „Uruguay ist ein Land, in dem<br />
es im Vergleich zu anderen Ländern in der<br />
Region im Zusammenhang mit der Forstwirtschaft<br />
keine größeren sozialen Konflikte<br />
gibt. Seine ökologische Ausprägung<br />
lässt eine ausgewogene Entwicklung von<br />
Forst- und Landwirtschaft zu, während<br />
gleichzeitig für die Umwelt wichtige Gebiete<br />
unter Schutz gestellt werden können.“<br />
Auf der Eröffnungskonferenz in Montevideo<br />
sprach der uruguayische Minister für<br />
Viehwirtschaft, Landwirtschaft und Fischerei,<br />
Tabaré Aguerre, über die Entwicklung<br />
der Forstwirtschaft: „In den letzten 25 Jahren<br />
haben sich die endemischen Wälder in<br />
Uruguay von 650 000 auf 753 000 Hek tar<br />
ausgedehnt. Damit sind wir das einzige<br />
lateinamerikanische Land, das auf diesem<br />
Gebiet einen Zuwachs verzeichnen kann.“<br />
Das kommt der Biodiversität zugute.<br />
Aguerre verwies auf weitere positive<br />
Entwicklungen wie den Anstieg der Beschäftigung,<br />
die exponentielle Zunahme<br />
von Unternehmen, die Forstdienstleistungen<br />
anbieten, und den wirtschaftlichen Nutzen.<br />
„Die forstwirtschaftlichen Exporte sind von<br />
13 Millionen US-Dollar auf mehr als 1 200<br />
Millionen US-Dollar gestiegen. Damit ist<br />
die Forstwirtschaft einer der größten Exportsektoren“,<br />
fügte er hinzu.<br />
BESICHTIGUNG<br />
Die viertägige Besichtigungsreise diente<br />
dazu, Best Practices für eine nachhaltige<br />
Plantagenbewirtschaftung auszutauschen.<br />
Kati Malmelin, Entwicklungsleiterin<br />
Wirtschaft und Industrie beim WWF Finnland,<br />
war sehr vom Maß der Integration<br />
beeindruckt: „Für mich war es interessant<br />
zu sehen, wie Forst- und Landwirtschaft<br />
koexistieren und wie die Forstwirtschaft in<br />
die traditionelle Landwirtschaft einbezogen<br />
wird. Dies in der Praxis zu erleben, war<br />
interessant.“<br />
Malmelin wies auch darauf hin, dass<br />
sich die FSC-Zertifizierung auf den uruguayischen<br />
Plantagen gut durchgesetzt hat.<br />
<strong>UPM</strong> hat sich zur Weiterentwicklung,<br />
Anwendung und Förderung des NGPP-<br />
Konzepts verpflichtet.<br />
„Überall, wo wir tätig sind, respektieren<br />
wir die Rechte der lokalen Bevölkerung<br />
und schützen Ökosysteme und natürliche<br />
Wälder“, so Javier Solari, Vice President,<br />
Plantation Operations, <strong>UPM</strong>.<br />
Weitere Informationen finden Sie unter<br />
www.upmplantationlife.com<br />
30 THE GRIFFIN
Papier<br />
GUTER<br />
STAND<br />
FU .. R PAPIER<br />
IN CHINA<br />
Text: Matti Remes Fotos: Viljak<br />
Der Erfolg von <strong>UPM</strong> im wachsenden chinesischen<br />
Markt beruht auf ausgezeichnetem<br />
Service und sehr zufriedenen Kunden. Einer<br />
von ihnen ist die Druckerei C&C Group.<br />
THE GRIFFIN 31
Papier<br />
Die C&C Group mit Sitz in Hongkong ist<br />
ein auf Qualität setzendes Druckunternehmen<br />
mit vier Druckereien in Hongkong<br />
und China. Das Unternehmen bezieht seit<br />
Anfang der achtziger Jahre Papier von<br />
<strong>UPM</strong>.<br />
„<strong>UPM</strong> liefert uns ein breites Sortiment<br />
von Produkten nebst technischem Kundendienst<br />
und Logistikservice. Das Angebot<br />
orientiert sich an den tatsächlichen Anforderungen<br />
der C&C Group und trägt dazu<br />
bei, die Wettbewerbsfähigkeit der Kunden<br />
zu verbessern sowie eine optimale Gesamtkosteneffizienz<br />
und die Kosteneffizienz des<br />
Papiers sicherzustellen“, so Ken Lee, Managing<br />
Director von C&C Joint Printing Co.<br />
(Shanghai), Limited.<br />
Die C&C Group hat eines der Katalogpapiere<br />
von <strong>UPM</strong> erfolgreich für die Gelben<br />
Seiten der Hongkonger Telefongesellschaft<br />
PCCW eingeführt. Das Telefonbuch<br />
ist vergleichbaren Produkten der Branche<br />
qualitativ überlegen.<br />
„Die hochwertigen Produkte von <strong>UPM</strong><br />
und die gute Unterstützung vonseiten des<br />
technischen Kundendienstteams haben unseren<br />
Erfolg mitgetragen. Im Gegen zug<br />
hat dies <strong>UPM</strong> geholfen, sein Papier Opalite<br />
Directory in der Asien-Pazifik-Region für<br />
ähnliche Produkte populär zu machen.“<br />
Das Umweltbewusstsein nimmt in China<br />
schnell zu. Lee zufolge gehören Umweltschutz,<br />
Energieeinsparungen und Emissionsreduzierung<br />
bei Investitionsentscheidungen<br />
in der C&C Group zu den ersten<br />
Überlegungen.<br />
WACHSTUM BEI AUSGEWÄHLTEN<br />
PAPIERPRODUKTEN<br />
Jaakko Nikkilä, für den Papierverkauf in<br />
der Asien-Pazifik-Region verantwortlicher<br />
Vice President bei <strong>UPM</strong>, nennt die C&C<br />
Group ein Musterbeispiel für erfolgreiche<br />
Kunden in China, die eng mit <strong>UPM</strong><br />
zusammenar beiten.<br />
BEI GESTRICHENEN FEINPAPIEREN<br />
LEGT <strong>UPM</strong> DEN SCHWERPUNKT IN<br />
CHINA AUF HÖHERE QUALITÄT UND<br />
LEICHTERE SORTEN, DIE DIE CHINE-<br />
SISCHEN DRUCKEREIEN FÜR<br />
ZEITSCHRIFTEN, KATALOGE UND<br />
WERBEMATERIAL EINSETZEN. DIE CHI-<br />
NESISCHE AUSGABE VON ELLE WIRD<br />
ZUM BEISPIEL AUF GESTRICHENEM<br />
FEINPAPIER VON <strong>UPM</strong> GEDRUCKT.<br />
„Wir verfolgen die Strategie, uns auf<br />
sorgfältig ausgewählte Papiersorten zu konzentrieren<br />
und bei diesen eine so starke<br />
Marktposition wie möglich zu erobern“,<br />
erklärt er.<br />
Bei gestrichenen Feinpapieren legt<br />
<strong>UPM</strong> den Schwerpunkt auf höhere Qualität<br />
und leichtere Sorten, die die chinesischen<br />
Druckereien für Zeitschriften, Kataloge und<br />
Werbematerial einsetzen. Die chinesische<br />
Ausgabe von Elle wird zum Beispiel<br />
auf gestrichenem Feinpapier von <strong>UPM</strong><br />
ge druckt.<br />
KUNDEN SCHÄTZEN GUTEN SERVICE<br />
Nikkilä beurteilt die Marktaussichten in China<br />
positiv. Das Bruttoinlandsprodukt wird in<br />
diesem Jahr weiterhin um 7–8 Prozent im<br />
Jahr steigen und mit der Wirtschaft wächst<br />
auch der Papierverbrauch.<br />
Der Papiermarkt wächst, aber gleichzeitig<br />
wird der Wettbewerb jedes Jahr härter.<br />
In den letzten Jahren ist in China viel neue<br />
Produktionskapazität gebaut worden.<br />
„Gewinner im Wettbewerb sind Unternehmen,<br />
die in der Lage sind, ein zweckmäßiges<br />
Geschäftsmodell zu entwickeln, das<br />
die Kunden am besten unterstützt. Liefertreue,<br />
Ausdauer und hohe Qualität bieten<br />
einen Mehrwert, den unsere Kunden zu<br />
schätzen wissen. Darüber hinaus genügt<br />
unser Handeln hohen ethischen Standards“,<br />
so Nissilä.<br />
NEUE PAPIERMASCHINE IN CHANGSHU<br />
<strong>UPM</strong> hat 1999 einen großen Schritt auf den<br />
chinesischen Markt getan, als das Unternehmen<br />
in Changshu bei Shanghai seine erste<br />
Papiermaschine baute. Heute hat die Fabrik<br />
zwei Maschinen, auf denen sie gestrichenes<br />
und ungestrichenes Feinpapier produziert.<br />
Jetzt baut <strong>UPM</strong> am Standort Changshu<br />
eine neue Papiermaschine für holzfreies<br />
Spezialpapier. Das Hauptprodukt wird hochwertiges<br />
Etikettenpapier sein. Die Kunden<br />
sind Hersteller von selbstklebenden Etiketten<br />
in China und der Asien-Pazifik-Region.<br />
„In der Größe kommt die Maschine an<br />
die größte Etikettenpapiermaschine der Welt<br />
heran, die in der <strong>UPM</strong>-Fabrik Tervasaari in<br />
Finnland steht“, sagt Timo Heinonen, der das<br />
Investitionsprojekt in Changshu leitet.<br />
Die neue Maschine wird mit der besten<br />
verfügbaren Technik ausgestattet sein.<br />
„Die Umweltvorschriften für neue Fabriken<br />
sind in China sehr streng. Die Grenzwerte<br />
für Emissionen in die Luft und Einleitungen<br />
in Gewässer sind mindestens ebenso streng<br />
wie in Europa“, betont Heinonen.<br />
32 THE GRIFFIN
Faserstoffe<br />
Text: Matti Remes Foto: Viljak<br />
ZELLSTOFF-<br />
GESCHÄFT<br />
WÄCHST<br />
IN CHINA<br />
Zellstoff ist ein besonderes Geschäftsfeld<br />
von <strong>UPM</strong> in China. Die Abnehmer<br />
sind Hersteller von Hygienepapier,<br />
Karton und Spezialpapier.<br />
„Es ist unsere Strategie, in China in<br />
den nächsten Jahren weiter zu wachsen.<br />
Vor allem der Verbrauch an<br />
Hygienepapieren nimmt zu, denn die<br />
Kaufkraft steigt im Schlepptau der<br />
reicheren Küstengebiete im ganzen<br />
Land“, so Tomas Wiklund, Director of<br />
Pulp Supply and Marketing bei <strong>UPM</strong>.<br />
Laut Connie Bi, die bei <strong>UPM</strong> für<br />
den Zellstoffverkauf in China zuständig<br />
ist, kaufen die chinesischen Verbraucher<br />
gern hochwertigere Papierprodukte.<br />
„Für hochwertige Papierprodukte<br />
braucht man qualitativ hochwertige<br />
Frischfasern. Der Eukalyptuszellstoff aus<br />
unserer Fabrik in Uruguay ist dafür genau<br />
richtig“, so Bi.<br />
THE GRIFFIN 33
Papier<br />
Text: Nina Colliander-Nyman Fotos: Viljak, Pierre Even<br />
Das Papier, auf dem das französische<br />
Mode- und Kulturmagazin Numéro gedruckt<br />
wird, ist für die Identität der Zeitschrift<br />
von entscheidender Bedeutung. „Das<br />
Papier ist sozusagen die DNA un seres<br />
Magazins und spielt daher eine sehr wichtige<br />
Rolle für uns“, so Eigentümerin und<br />
Herausgeberin Nathalie Ayache.<br />
Das Modemagazin Numéro gilt in der<br />
Modebranche als Zeitschrift mit Einfluss.<br />
Das monatlich erscheinende Magazin bietet<br />
einen avantgardistischen Blick auf die<br />
Welt der Mode, der Kunst und des Luxus.<br />
Seit 1999 beschäftigt Numéro sich mit den<br />
unterschiedlichsten Bereichen der Gegenwartskultur,<br />
die von Mode über Kunst,<br />
Schönheit, Musik, Design und Literatur bis<br />
hin zur Architektur reichen.<br />
„Unser Fach ist die Luxusindustrie, und<br />
wir arbeiten mit berühmten Fotografen zusammen.<br />
Eine ausgezeichnete Papierqualität<br />
ist für die Wiedergabe ihrer Aufnahmen<br />
unerlässlich. In Bezug auf das Papier für<br />
Numéro sind wir sehr anspruchsvoll“, sagt<br />
Ayache.<br />
Als die Zeitschrift vor 14 Jahren lanciert<br />
wurde, hat man sich sorgfältig mit den<br />
verschiedenen Papiersorten beschäftigt.<br />
„Wir wussten von Anfang an, dass der<br />
Charakter des Papiers bei unserem Magazin<br />
eine wesentliche Rolle spielen würde.<br />
Wir haben uns für eine Sorte entschieden,<br />
die den Erwartungen der Leser und der<br />
Märkte entspricht. Und bei genau dieser<br />
Qualität sind wir geblieben.“<br />
PAPIER ALS DNA<br />
VON NUMÉRO<br />
SPIEGEL FÜR WERBETREIBENDE<br />
Ayache zufolge ist Papier für die Modeindustrie<br />
seit jeher von essenzieller Wichtigkeit,<br />
weil Zeitschriften wie Numéro die<br />
neuesten Schöpfungen der Branche präsentieren<br />
sollen.<br />
„Natürlich gibt es Fashion-Shows,<br />
aber die sind wenigen Auserwählten vorbehalten.<br />
Um ihre Kreationen vorstellen<br />
zu können, sind Designer und Modeschaffende<br />
unbedingt auf Papier angewiesen.<br />
Magazinpapier ist die Schnittstelle zwischen<br />
Modeindustrie und Verbrauchern.“<br />
34 THE GRIFFIN
Papier<br />
Aus Sicht der Werbetreibenden muss<br />
das Papier wie ein Spiegel wirken.<br />
„Die Inserenten wollen den Lesern<br />
eine Botschaft vermitteln, und dafür brauchen<br />
sie ein perfektes Druckbild. Wenn<br />
die Abbildung auch nur den kleinsten<br />
Fehler aufweist, kommen verständlicherweise<br />
Beschwerden“, so Ayache.<br />
ZWEI WELTEN<br />
Genauso wichtig wie das Papier ist natürlich<br />
der Drucker.<br />
„Der Drucker muss das Papier respektvoll<br />
behandeln. Wenn er nicht sorgfältig<br />
mit den Druckfarben umgeht, leidet das<br />
Papier. Im Druck erwacht das Papier zum<br />
Leben. Darum sind für Numéro nur das<br />
beste Papier und der beste Drucker der<br />
Welt gut genug!“<br />
Ayache ist der Ansicht, dass Print und<br />
elektronische Medien nicht zu vergleichen<br />
sind. „Heute werden gedruckte Medien<br />
digitalisiert, aber für mich sind das zwei<br />
Welten, die unterschiedliche Zwecke erfüllen.<br />
Natürlich gibt es von Numéro auch<br />
eine digitale Ausgabe. Das ist aber ein<br />
anderes Medium, ein E-Magazin, das sich<br />
zwangsweise den Anforderungen von Tablets<br />
beugen muss. Allerdings bietet uns die<br />
digitale Welt Tools, um Bilder zu beleben,<br />
Bewegung einzubauen und Videos zu integrieren.“<br />
PERSÖNLICHE GESCHICHTE<br />
Ayache sagt von sich selbst, sie sei süchtig<br />
nach Papier.<br />
„Wenn ich Schreibpapier einkaufe,<br />
kann es vorkommen, dass ich mich eine<br />
Stunde lang in dem Geschäft aufhalte. Die<br />
Tinte, die ich liebe, muss zum Papier passen.<br />
Wenn ich das richtige Papier mit der<br />
richtigen Blattstruktur gefunden habe, bin<br />
ich der glücklichste Mensch auf der Welt.”<br />
Papier ist für sie einfach edel – jetzt<br />
und allezeit. „Papier vermittelt vor allem Informationen.<br />
Es ist ein lebendiges Material<br />
mit einer besonderen Haptik, mit einem<br />
eigenen Geschmack und Geruch. Vermutlich<br />
spricht es den Leser deshalb im Innersten<br />
an. Digitale Medien sind Technik und<br />
wirken kühl.“<br />
Print verlange auch eine gewisse Kultiviertheit,<br />
meint Ayache: „Im Vergleich zur<br />
digitalen Zeitschrift ist Papier in gewissem<br />
Sinne Kunsthandwerk. Die Abbildungen<br />
sind scharf, die Farben brillant, und wer<br />
will, kann eine Seite auch herausreißen<br />
und aufheben. In der digitalen Zeitschrift<br />
wirkt das Bild anders; ich bin nicht sicher,<br />
ob sich eine so enge Beziehung einstellt.“<br />
PAPIER WEITERHIN STARK<br />
Ayache ist überzeugt, dass Papier zumindest<br />
bei Zeitschriften, die der Unterhaltung<br />
dienen, weiterhin eine starke Position hat.<br />
„Es ist beruhigend zu sehen, dass<br />
Mädchen auf der Suche nach den neuesten<br />
Trends immer noch Zeitschriften kau -<br />
fen und mögen. Aktuelle Informationen<br />
suchen sie im Internet, aber bei Mode,<br />
Schönheit und Gesellschaft blättern sie<br />
lieber in einem Magazin.“<br />
Angeblich lesen Frauen mehr als Männer,<br />
die sich traditionell lieber mit Technik<br />
beschäftigen. „Vielleicht bringen neue<br />
Technologien wie Tablets auch die Männer<br />
dazu, mehr zu lesen“, überlegt<br />
Ayache. Ihrer Meinung nach erleben<br />
wir zurzeit eine Medienrevolution.<br />
„Ich halte das für die unglaublichste<br />
Umwälzung seit Gutenberg. Bei der Informationsübermittlung<br />
hat es noch nie so<br />
große und radikale Veränderungen gegeben<br />
wie in diesen Tagen. Eigentlich ist<br />
es ein Glück für uns, hier dabei zu sein.“<br />
In der Zeitungs- und Zeitschriftenbranche<br />
sind noch viele Fragen ungelöst. Man<br />
weiß zum Beispiel nicht, wie erreicht werden<br />
kann, dass die digitalen Medien Gewinn<br />
abwerfen. Niemand scheint darauf<br />
eine Antwort zu haben. „Viele halten<br />
Papier schon für Schnee von gestern. Ich<br />
glaube jedoch, dass ei ne findige Presse<br />
Zukunft hat“, schließt Ayache.<br />
Die 1999 lancierte Numéro hat eine Auflage<br />
von rund 80 000 Exemplaren. Sie ist<br />
eine der einflussreichsten Publikationen der<br />
Modewelt. Neben Französisch erscheint<br />
sie auf Japanisch, Chinesisch und Thai. Im<br />
März 2013 kommt eine russischsprachige<br />
Ausgabe hinzu.<br />
NATHALIE AYACHE<br />
THE GRIFFIN 35
Papier<br />
Text: Jane Garner Fotos: Viljak, KWP für <strong>UPM</strong>, <strong>UPM</strong><br />
ERFOLGREICHES<br />
PAPIERRECYCLING<br />
In ganz Europa werden die EU-Ziele zum Altpapierrecycling<br />
durchweg vor der Zeit erfüllt – möglich wird dieser Erfolg<br />
durch freiwillige Zusammenarbeit. In Großbritannien wurde<br />
2012 eine geschätzte Recyclingquote von 73 Prozent erreicht.<br />
36 THE GRIFFIN
Papier<br />
Im Jahr 2000 verabschiedete der Europäische<br />
Altpapierrat (European Recovered Paper<br />
Council, ERPC) zum ersten Mal eine Europäische<br />
Erklärung zum Papierrecycling.<br />
Es handelte sich dabei von Anfang an um<br />
eine ganz besondere Initiative, denn die<br />
Teilnahme ist freiwillig und unterliegt keiner<br />
gesetzlichen Kontrolle. Das Ziel der Erklärung,<br />
bis 2015 eine Recyclingquote von 70<br />
Prozent zu erreichen, wurde Jahre vor der<br />
gesetzten Frist erfüllt.<br />
Der Europäische Verband der Papierhersteller<br />
(CEPI) ist eine gemeinnützige Organisation<br />
mit Sitz in Brüssel, in der 17 EU-<br />
Länder und Norwegen vertreten sind – die<br />
denselben Rohstoff jedoch 2,4-mal effizienter<br />
nutzen, wenn man aus Holz zuerst Papier<br />
oder Holzprodukte herstellt, sie recycelt<br />
und erst ganz zuletzt verbrennt. Dann wird<br />
es immer noch energetisch verwertet, generiert<br />
jedoch eine fünfmal höhere Wertschöpfung<br />
und siebenmal mehr Arbeitsplätze.“<br />
Darüber hinaus exportiert Europa auch<br />
große Mengen von Altpapier, vor allem<br />
nach Asien, was nicht sehr sinnvoll ist, wenn<br />
Europa seine eigenen Ressourcen effizienter<br />
einsetzen will.<br />
Obwohl der CEPI ein freiwilliges System<br />
bevorzugt, würde er Mindestziele für das<br />
Papierrecycling in allen EU-Mitgliedstaaten<br />
LINKS: RAY GEORGESON NENNT DIE<br />
WERTSTOFFRÜCKGEWINNUNGSANLAGE<br />
<strong>UPM</strong> SHOTTON DIE „BESTE IM VEREINIGTEN<br />
KÖNIGREICH“.<br />
DIE ART, WIE DIE WIEDERGEWONNENEN<br />
FASERSTOFFE DIREKT DER FABRIK ZUGEFÜHRT<br />
WERDEN, IST IN EUROPA EINZIGARTIG.<br />
RECHTS: DER CEPI SCHLÄGT FIRMEN IN<br />
GROSSEN BÜROGEBÄUDEN VOR,<br />
IHR ALTPAPIER GEMEINSAM ZU RECYCLING-<br />
ZWECKEN ZU VERKAUFEN.<br />
weltweiten Spitzenreiter im Papierrecycling.<br />
Jori Ringman-Beck ist Sekretär des ERPC<br />
und leitet im CEPI den Bereich Umwelt, Recycling<br />
und Produkte. Er ist überzeugt, dass<br />
die Bedeutung von Papier als Rohstoff noch<br />
weiter zunehmen wird, je knapper und damit<br />
wertvoller es wird.<br />
MEHRFACHE NUTZUNG<br />
„Wir haben jetzt eine so hohe Recyclingquote<br />
erreicht, dass es immer schwerer wird,<br />
gute Quellen zu finden. Der Anteil an problematischen<br />
Materialien wird größer“, stellt<br />
Ringman-Beck fest. „Außerdem konkurrieren<br />
wir mit anderen Arten der Verwertung wie<br />
der Erzeugung von Bioenergie. Man kann<br />
oder ein Deponieverbot für wiederverwertbares<br />
Papier begrüßen.<br />
Neben hohen Recyclingquoten arbeitet<br />
der CEPI fortgesetzt daran, auch die Weiterverarbeitungsindustrie,<br />
das heißt Farbenund<br />
Klebstoffhersteller, einzubeziehen und<br />
Druckereien und Verlage zu bewegen, an<br />
die Wiederverwertbarkeit ihrer Produkte zu<br />
denken.<br />
EINZIGARTIGE KOOPERATION<br />
„In der Vergangenheit haben wir in dieser<br />
Branche immer gemeinsam dazugelernt.<br />
Das wird sich auch in Zukunft auszahlen. Bis<br />
2015 wird der ERPC an seiner wissenschaftlichen<br />
Herangehensweise festhalten und die<br />
Wiederverwertbarkeit mit Scorecards darstellen,<br />
um den Firmen bei der Beschaffung<br />
eine Entscheidungsgrundlage zu geben“, so<br />
Ringman-Beck.<br />
„Die letzte Herausforderung besteht darin,<br />
die Konsumgewohnheiten bei Papier in<br />
Europa zu ändern. Der CEPI hofft, dass die<br />
EU die Gesetzgebung überarbeiten wird,<br />
um das Papierrecycling stärker zu unterstützen.“<br />
Stuart Pohler leitet bei der britischen<br />
Confederation of Paper Industries (CPI) den<br />
Bereich Altpapier. Der Verband vertritt die<br />
Lieferkette für Papier.<br />
Ihm macht die Recyclingleistung Hoffnung:<br />
„Die Papierindustrie ist der erfolgreichste<br />
Wiederverwerter im Vereinigten Königreich.<br />
Die Altpapierrecyclingquote ist für<br />
2012 mit 73 Prozent veranschlagt, das ist<br />
gegenüber 2011 eine Steigerung von 7 Prozent.<br />
Noch vor zehn Jahren lag die Recyclingquote<br />
bei 40 Prozent. Allerdings wirkt<br />
sich der rezessionsbedingte Rückgang des<br />
Verbrauchs auf den Gesamtzuwachs aus,<br />
weil das Sammelvolumen geringer ist.“<br />
Der beachtliche Export von 275 000<br />
Tonnen Altpapier nach China im Oktober<br />
hat die Gesamtexporte aus Großbritannien<br />
gegenüber 2011 um 1,4 Prozent erhöht.<br />
Vor Oktober hatten die Exporte jedoch um<br />
etwa 5 Prozent abgenommen. „Es gibt Anzeichen<br />
dafür, dass China den Import von<br />
THE GRIFFIN 37
Papier<br />
· Das EU-Ziel für das Recycling kommunaler<br />
Abfälle ist 50 % bis 2020.<br />
· Die europäische Papierindustrie hat<br />
dieses Niveau schon 2000 erreicht.<br />
· Bei Papier ist die Recyclingquote in der<br />
EU seitdem auf 70,4 % gestiegen (2011).<br />
Papier zu Recyclingzwecken strenger reguliert<br />
und stärker auf Qualität achtet. Großbritannien<br />
läuft Gefahr, aus dem Rennen geworfen<br />
zu werden, wenn sich die Qualität<br />
des Altpapiers nicht verbessert.“<br />
ZUKUNFTSFRAGEN<br />
Auswirkungen auf das Papierrecycling haben<br />
die anhaltende Unsicherheit in Bezug<br />
auf die Abfallpolitik der Regierung und den<br />
Code of Practice für Wertstoffrückgewinnungsanlagen,<br />
ein damit verbundener Aktionsplan<br />
zur Qualitätssicherung und die in<br />
Kürze erscheinenden Hinweise für die Auslegung<br />
der EU-Gesetzgebung in Fragen der<br />
Wertstoffsammlung.<br />
„Positiv ist“, so Pohler, „dass die gesamte<br />
Lieferkette zunehmend ein Bewusstsein für<br />
die Vorteile der Kreislaufwirtschaft entwickelt:<br />
kleinere Schwankungen der Rohstoffpreise,<br />
geringere Risiken in der Lieferkette,<br />
möglicher Beschäftigungsanstieg und weniger<br />
Druck durch externe Faktoren.“<br />
Ray Georgeson befasst sich seit mehr<br />
als dreißig Jahren mit Recycling. Er ist Chief<br />
Executive der britischen Resource Association,<br />
die 2011 von einer Gruppe von Recyclingfirmen<br />
und Wiederverwertern gegründet<br />
wurde. Die Vereinigung wirbt für den<br />
Recycling- und Aufbereitungssektor und unterstützt<br />
die Qualitätsforschung, den verantwortungsvollen<br />
Umgang mit Ressourcen und<br />
umweltverträgliches Wirtschaften.<br />
„Die große Frage ist, was in den nächs-<br />
ten zehn Jahren passieren wird“, so Georgeson.<br />
Geht der Zeitungspapierverbrauch zurück,<br />
sinken die Recyclingquoten. Die Resource<br />
Association wünscht sich das bestmögliche<br />
System für die Versorgung mit<br />
hochwertigem Altpapier und strengere Auflagen<br />
für Wertstoffrückgewinnungsanlagen.<br />
Vor kurzem hat die Vereinigung eine<br />
Berechnung der Kosten vorgelegt, die mit<br />
der Aufbereitung von verunreinigtem Recyclingmaterial<br />
verbunden sind. Sie belaufen<br />
sich auf mehr als 51 Millionen britische<br />
Pfund, die durch Abfalltrennung gespart und<br />
in der Branche anders investiert werden<br />
könnten.<br />
ERFAHRUNG ZÄHLT<br />
In einem sich wandelnden Marktumfeld<br />
kommt es auf Erfahrung an.<br />
Für Bernard Arrateig, Vice President<br />
RCP Sourcing bei <strong>UPM</strong>, ist die zwanzigjährige<br />
Erfahrung des Unternehmens in der Altpapierbeschaffung<br />
in zahlreichen Ländern<br />
ein großer Vorteil.<br />
„Wichtig ist die steigende Nachfrage<br />
vonseiten der Verpackungsindustrie, die<br />
jetzt möglicherweise Haushaltsaltpapier abnimmt,<br />
das früher in die Papierherstellung<br />
ging“, meint er.<br />
„<strong>UPM</strong> hat Hunderte von Verträgen über<br />
die Versorgung mit Altpapier abgeschlossen<br />
und muss ein Gleichgewicht zwischen dem<br />
Angebot und dem wechselnden Bedarf der<br />
Papierfabriken aushandeln.“<br />
Arrateig betont, wie wichtig sowohl die<br />
Qualität der Altpapierversorgung als auch<br />
die Ausbeute sind. Knappe Vorräte werden<br />
teurer und müssen sorgfältig verwaltet werden.<br />
Weitere Informationen:<br />
www.paperforrecycling.eu<br />
www.cepi.org<br />
www.paper.org.uk<br />
www.raygeorgesonresources.co.uk<br />
http://www.resourceassociation.com/<br />
ONLINE-SHOP<br />
ZALANDO<br />
SETZT<br />
AUF PRINT<br />
„Schrei vor Glück“ lautet das Motto von<br />
Zalando, einem der größten deutschen<br />
Online-Händler. Seit 2011 präsentiert das<br />
Unternehmen seinen Kunden modische<br />
Kleidung, Accessoires und Schuhe nicht<br />
mehr nur virtuell. Ein Magazin präsentiert<br />
jetzt Zalandos Angebot, wählt Produkt-<br />
Highlights aus und gibt Styling-Tipps. Das<br />
Unternehmen hat einen neuen Kommunikationskanal<br />
erschlossen und verbindet<br />
geschickt Online- und Offline-Shopping.<br />
Nicht wenige waren überrascht, als 2010<br />
das erste Magazin von Zalando erschien.<br />
Ein Online-Store, der auf Print setzt? Auch<br />
wenn Zalando schon immer als marketingaffines<br />
Unternehmen gilt, das diverse<br />
Marketingkanäle nutzt – unter anderem<br />
wurde die Marke Zalando durch flippige<br />
TV-Werbung bekannt.<br />
In Zusammenarbeit mit Europas größtem<br />
Tiefdruckunternehmen Prinovis entschied<br />
sich Zalando für ein Magazin – eine<br />
hippe Alternative zum klassischen Produktkatalog.<br />
Das Ergebnis kann sich sehen lassen:<br />
Das Zalando Magazin erscheint viermal<br />
jährlich in sechs europäischen Ländern<br />
und mit einer Auflage von mehr als zwei<br />
Millionen Heften, Tendenz steigend. Das<br />
Text: Nora Müller Fotos: Viljak, Bertelsmann/Prinovis<br />
38 THE GRIFFIN
Papier<br />
stärkt das Image von Zalando und macht<br />
Kunden auf die Produkte aufmerksam, was<br />
sich auch in den Verkaufszahlen widerspiegelt:<br />
Diese sind mit den ersten Ausgaben<br />
des Zalando Magazins deutlich gestiegen.<br />
PRINT – EINE BESONDERE ART DER<br />
KOMMUNIKATION<br />
Das positive Feedback vonseiten der Kunden<br />
und der Medien hat rasch gezeigt,<br />
dass die gedruckten Medien für Botschaften<br />
wichtig sind, die über andere Kanäle<br />
schwer zu vermitteln sind. Bei Zalando ist<br />
dies das Engagement für die Kunden. Die<br />
Botschaft: Sie haben es verdient. Zalando<br />
hat für das Magazin eine eigene Abteilung<br />
eingerichtet und der Inhalt wird sorgfäl tig<br />
recherchiert, illustriert und gestaltet. Wie<br />
bei Hochglanz-Modemagazinen auch, aber<br />
mit einem entscheidenden Vorteil – das<br />
Magazin kostet nichts.<br />
VORZÜGE VON QUALITÄTSPAPIER<br />
Natürlich hat die Wahl des richtigen Magazinpapiers<br />
eine wichtige Rolle gespielt,<br />
denn hochwertige Inhalte brauchen ein<br />
hochwertiges Trägermedium. Hier wählten<br />
Prinovis und Zalando ein mattes Papier –<br />
derzeit ein Trend bei Magazinen. Das<br />
Papier <strong>UPM</strong> Ultra matt G mit 75 Gramm<br />
wurde speziell für solche modernen und anspruchsvollen<br />
Druckaufträge entwickelt und<br />
erfüllt alle Ansprüche von Zalando: Das<br />
leichtgewichtige, gestrichene Papier fühlt<br />
sich gut an und ist im Vergleich zu anderen<br />
Papieren derselben Stoffklasse sehr weiß<br />
und voluminös. So wirkt das Magazin umfangreich<br />
und ist dabei vergleichsweise<br />
leicht. Das spart Geld bei den zahlreichen<br />
Lieferungen an Kunden und Distributionspartner.<br />
Das Magazin liegt nämlich nicht<br />
nur jedem der bis zu 30 000 Pakete bei,<br />
die Zalando täglich verschickt, sondern<br />
wird auch in Szene-Lokalen, exklusiven Hotels,<br />
Fitnesscentern und Flugzeugen ausgelegt.<br />
Geringeres Gewicht senkt den Energieverbrauch<br />
und die CO 2<br />
-Emissionen – eines<br />
der wichtigsten Ziele von <strong>UPM</strong> im<br />
Rahmen seiner Initiative „Mehr aus weniger“:<br />
höhere Wertschöpfung bei reduziertem<br />
Materialeinsatz und geringerer Umweltbelastung.<br />
Zudem ist <strong>UPM</strong> Ultra matt G<br />
mit Forstzertifikat lieferbar und hat das EU-<br />
Umweltzeichen für grafische Papiere erhalten.<br />
ERFOLGREICHE MEDIENÜBERGREIFENDE<br />
KOMMUNIKATION<br />
Nachdem sich das Printmagazin erfolgreich<br />
etabliert hatte, wurde es von Zalando<br />
und Prinovis konsequent weiterentwickelt:<br />
Es wurde digitalisiert und steht jetzt als<br />
ePaper-Version und App zur Verfügung.<br />
Die Frage, ob man sich auf Druck oder<br />
Online konzentrieren sollte, hat sich nie gestellt,<br />
weil alle Marketingkanäle genutzt<br />
und klug verknüpft werden.<br />
CHRISTIAN BARTH VON <strong>UPM</strong> DEUTSCHLAND<br />
(LINKS) PRÜFT MIT DIRK BOIS UND<br />
JÖRG RASCHPICHLER VON PRINOVIS<br />
DIE DRUCKQUALITÄT DES FASHIONMAGAZINS<br />
VON ZALANDO.<br />
THE GRIFFIN 39
Fakten zum Unternehmen<br />
INFORMATIONEN FÜR DIE INVESTOREN<br />
KENNZAHLEN<br />
Q4/12 Q4/11 2012 2011<br />
Umsatzerlöse, Mio. EUR 2 650 2 686 10 438 10 068<br />
EBITDA 1) , Mio. EUR 301 301 1 269 1 383<br />
– % des Umsatzes 11,4 11,2 12,2 13,7<br />
Betriebsergebnis (Verlust), Mio. EUR –1 666 131 –1 350 459<br />
– ohne Sondereffekte, Mio. EUR 139 147 530 682<br />
Ergebnis vor Steuern (Verlust),<br />
Mio. EUR –1 697 94 –1 406 417<br />
– ohne Sondereffekte, Mio. EUR 116 110 447 572<br />
Ergebnis je Aktie (EPS), EUR –2,84 0,20 –2,39 0,88<br />
– ohne Sondereffekte, EUR 0,19 0,16 0,70 0,93<br />
Netto-Cashfl ow aus der operativen<br />
Geschäftstätigkeit, Mio. EUR 352 310 1 014 1 041<br />
Mitarbeiter am Ende des<br />
Berichtszeitraums 22 068 23 909 22 068 23 909<br />
1)<br />
EBITDA ist das Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, ohne<br />
Veränderung des Fair-Value der biologischen Vermögenswerte, ohne den Anteil der<br />
Ergebnisse verbundener Unternehmen und Joint Ventures und ohne Sondereffekte.<br />
GRÖSSTE AKTIONÄRE AM 31. JANUAR 2013<br />
Aktieneigentum der 10 größten Aktionäre %<br />
Norges Bank 7,9<br />
BlackRock 5,0<br />
Alecta pension insurance , mutual 3,2<br />
J.P. Morgan Chase & Co 2,8<br />
INVESCO 2,3<br />
Ilmarinen Mutual Pension Insurance Company 2,0<br />
Mandatum Life Insurance Company 1,8<br />
State Street Global Advisors 1,4<br />
Varma Mutual Pension Insurance Company 1,3<br />
Dimensional Fund Advisors 1,1<br />
Aktieneigentum der 10 größten Aktionäre insgesamt 28,8<br />
Quellen: King Worldwide Investor Relations, Thomson One, Euroclear<br />
AKTIENEIGENTUM NACH EIGENTÜMERGRUPPEN<br />
AM 31. JANUAR 2013<br />
ENTWICKLUNG DES AKTIENBESITZES BEI <strong>UPM</strong><br />
SEIT DER UNTERNEHMENSGRÜNDUNG<br />
100<br />
%<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
96/05<br />
98<br />
00<br />
02<br />
04<br />
06<br />
08<br />
10<br />
12<br />
Im Treuhandregister eingetragene Aktionäre<br />
Eingetragene Aktionäre<br />
Nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften und<br />
Wohnungsgesellschaften<br />
Finanzinstitute und Versicherungsgesellschaften<br />
Körperschaften des öffentlichen Rechts<br />
Private Haushalte<br />
Gemeinnützige Organisationen<br />
Eingetragene Aktionäre außerhalb Finnlands<br />
54 %<br />
46 %<br />
4 %<br />
5 %<br />
8 %<br />
20 %<br />
6 %<br />
3 %<br />
Aktien im Besitz von <strong>UPM</strong><br />
Aktieneigentum der 10 größten eingetragenen<br />
Aktionäre<br />
Andere eingetragene Aktionäre<br />
Im Treuhandregister eingetragene Aktionäre<br />
www.upm.com/ir<br />
40 THE GRIFFIN
DIE WEBSITE<br />
DES „GRIFFIN“<br />
Schon entdeckt? „<strong>The</strong> <strong>Griffin</strong>“ jetzt auch online.<br />
4<br />
1<br />
Die Website des „Griffi n“ hält Sie von Ausgabe zu Ausgabe<br />
auf dem Laufenden und ist die perfekte Ergänzung zum<br />
Printmagazin. Die Online-Version bietet neben der jeweils<br />
aktuellen Ausgabe auch<br />
1<br />
Zugriff auf alle Exemplare<br />
ab 2009 – und das in sieben Sprachen.<br />
Wenn ein spezielles Gebiet von besonderem Interesse für Sie ist,<br />
können Sie die entsprechenden Artikel unter den Rubriken<br />
2<br />
Energie,<br />
Faserstoffe, Forst und Holz, Papier, Technische Materialien, Umwelt<br />
und soziale Verantwortung, F&E und Innovationen, Allgemeines<br />
aufrufen.<br />
2<br />
3<br />
Darüber hinaus gibt es auf der „Griffi n“-Website<br />
3<br />
Videos,<br />
aktuelle Meldungen und ein interessantes<br />
4<br />
Glossar, das Ihnen<br />
bei Terminologiefragen zur Forst- und Papierindustrie weiterhilft.<br />
Im Internet ist das Magazin unter http://thegriffin.upm.com<br />
auf Deutsch, Englisch, Finnisch, Französisch, Russisch,<br />
Schwedisch und Spanisch zu lesen.<br />
MATERIALIEN<br />
UMSCHLAG<br />
<strong>UPM</strong> Finesse Gloss, 300 g/m²<br />
Bogenoffset<br />
Umschlagveredelung: Soft-Touch-Beschichtung<br />
Endanwendung: Werbematerial, Geschäftsberichte, Bücher,<br />
Broschüren, Kataloge, Direct Mailings, Magazinumschläge,<br />
Magazine, Zeitungsbeilagen, personalisierte Direktwerbung.<br />
<strong>UPM</strong> FINESSE GLOSS<br />
FLÄCHENGEWICHT (g/m 2 ) 90,0 100,0 115,0 130,0 135,0 150,0 170,0 200,0 220,0 250,0 270,0 300,0 350,0<br />
WEISSGRAD D65 (%) 99,0 99,0 99,0 99,0 99,0 99,0 99,0 99,0 99,0 99,0 99,0 99,0 99,0<br />
CIE-WEISSE D65 129,0 129,0 129,0 129,0 129,0 129,0 129,0 129,0 129,0 129,0 129,0 129,0 129,0<br />
OPAZITÄT ISO (%) 89,5 91,0 93,0 95,0 95,5 96,5 97,5 98,5 99,0 99,2 99,5 99,6 99,9<br />
GLANZ HUNTER (%) 74,0 74,0 78,0 78,0 79,0 79,0 79,0 79,0 70,0 79,0 70,0 79,0 79,0<br />
SEITEN<br />
<strong>UPM</strong> Finesse Premium Silk, 135 g/m²<br />
Bogenoffset<br />
Endanwendung: Werbematerial, Geschäftsberichte, Bücher,<br />
Broschüren, Kataloge, Direct Mailings, Magazinumschläge,<br />
Magazine, Zeitungsbeilagen, personalisierte Direktwerbung.<br />
<strong>UPM</strong> FINESSE PREMIUM SILK<br />
FLÄCHENGEWICHT (g/m 2 ) 90,0 100,0 115,0 130,0 135,0 150,0 170,0 200,0 250,0 300,0 350,0<br />
WEISSGRAD D65 (%) 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0<br />
CIE-WEISSE D65 129,0 129,0 129,0 129,0 129,0 129,0 129,0 129,0 129,0 129,0 129,0<br />
OPAZITÄT ISO (%) 90,5 92,0 94,0 95,5 96,0 97,0 98,0 99,0 99,5 99,8 99,9<br />
GLANZ HUNTER (%) 50,0 50,0 53,0 55,0 55,0 55,0 58,0 58,0 58,0 58,0 58,0<br />
BRIEFUMSCHLAG<br />
<strong>UPM</strong> EcoMail ribbed shade 099, 90 g/m²<br />
Flexodruck<br />
Endanwendung: Direct Mailings, Briefumschläge.<br />
<strong>UPM</strong> ECOMAIL RIBBED<br />
FLÄCHENGEWICHT (g/m 2 ) 75 80 85 90 100 105 110 115<br />
DICKE (μm) 104 110 115 122 135 143 150 156<br />
VOLUMEN (cm 3 /g) 1,38 1,38 1,36 1,36 1,35 1,36 1,36 1,36<br />
BERSTFESTIGKEIT (kPa·m 2 /g) 2,4 2,4 2,2 1,9 1,8 1,8 1,8 1,8
WARUM IST DER<br />
BIOKRAFTSTOFF<br />
DER ZUKUNFT<br />
AUS HOLZ?<br />
Der Biokraftstoff der Zukunft kommt aus Finnland – genauer gesagt<br />
aus Lappeenranta. Denn dort errichtet <strong>UPM</strong> zurzeit eine neue Bioraffinerie.<br />
Sie wird künftig Rohstoffe auf Holzbasis, die als Nebenprodukt<br />
bei der Zellstoffherstellung anfallen, in einen absolut innovativen<br />
Qualitäts-Biokraftstoff der zweiten Generation verwandeln.<br />
Sein Markenname: <strong>UPM</strong> BioVerno.<br />
Der maßgebliche Vorteil von Biokraftstoffen ist ihre Umweltfreundlichkeit.<br />
Denn deren Treibhausgasemissionen sind deutlich niedriger<br />
als bei fossilen Kraftstoffen.<br />
Tatsächlich haben die hoch entwickelten Biokraftstoffe der zweiten<br />
Generation von allen Kraftstoffen die niedrigsten Emissionen<br />
überhaupt – und das bei höchster technischer Qualität. Ihre<br />
Eigenschaften ent sprechen denen herkömmlicher Kraftstoffe und<br />
genügen somit den Ansprüchen moderner Motorentechnologie.<br />
<strong>UPM</strong> BioVerno wird ohne jeden Zusatz von Rohstoffen, die<br />
für die Nahrungsmittelproduktion genutzt werden könnten,<br />
hergestellt. Damit repräsentiert <strong>UPM</strong> BioVerno auf<br />
beispielhafte Weise die wichtigsten Prinzipien<br />
der Nachhaltigkeit.<br />
Der Wald steckt voller Möglichkeiten.<br />
www.upm.de<br />
<strong>UPM</strong> baut im finnischen Lappeenranta die<br />
weltweit erste Bioraffinerie für hoch entwickelte<br />
Biokraft stoffe auf Holzbasis. Die Produktionskapazität<br />
der Anlage wird etwa 100 000<br />
Tonnen pro Jahr betragen.<br />
Die Produktion von <strong>UPM</strong> BioVerno läuft 2014<br />
an. Schon im selben Jahr können Autofahrer<br />
den Kraft stoff tanken – und so die Umwelt<br />
deutlich entlasten.<br />
<strong>UPM</strong> BioVerno ist ein äußerst hochwertiger<br />
Biokraft stoff. Im Vergleich zu fossilen Kraftstoffen<br />
reduziert er die Treibhausgasemissionen<br />
des Straßenverkehrs um bis zu 80 %.