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PDF download - The Griffin - UPM

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<strong>UPM</strong> UNTERNEHMENSMAGAZIN AUSGABE 1/2013<br />

ERSTE TANKS DER BIORAFFINERIE MONTIERT - AUF DEM WEG ZUR BIOÖKONOMIE - MEHRWERT DURCH VERKNAPPUNG -<br />

BIOMASSE SCHAFFT NEUES GESCHÄFTSFELD - FÖRDERUNG NACHHALTIGER ENTWICKLUNG - GESICHERTE HOLZHERKUNFT -<br />

ERFOLGREICHES PAPIERRECYCLING - VERPACKTE LEBENSMITTEL KURBELN ETIKETTENGESCHÄFT IN CHINA AN


CHEFREDAKTEURIN: Monica Krabbe<br />

REDAKTION: Pirkko Harrela, Sari Hörkkö, Monica Krabbe, Elisa Nilsson,<br />

Aili Piironen, Ulla-Riitta Unkuri<br />

LAYOUT: Nina Kurikka<br />

LAYOUTASSISTENZ: Johanna Alestalo, Erkki-Johannes Helenius, Marika Holmström<br />

TITELFOTO: Viljak<br />

DRUCK: Erweko, Helsinki, Finnland<br />

REPRO-ARBEITEN: Heku Oy, Helsinki, Finnland<br />

ÜBERSETZUNG: Käännös-Aazet Oy, Helsinki, Finnland, und <strong>UPM</strong><br />

REDAKTIONSGRUPPE UND SPRACHREDAKTION: Nina Colliander-Nyman, Jane Garner,<br />

Vesa Puoskari, Tuovi Similä<br />

PROJEKTKOORDINATION: Merja Salo<br />

GRAFISCHE DARSTELLUNGEN: Maarit Lindberg<br />

HERAUSGEBER: <strong>UPM</strong>, P.O. BOX 380, FI-00101 Helsinki, Finnland<br />

TELEFON: +358 204 15 111 TELEFAX: +358 204 15 0308<br />

ADRESSENÄNDERUNGEN: thegriffin@upm.com<br />

Vervielfältigung mit Quellenangabe „<strong>The</strong> <strong>Griffin</strong>“ gestattet.<br />

„<strong>The</strong> <strong>Griffin</strong>“ ist das Unternehmensmagazin von <strong>UPM</strong>-Kymmene Oyj. Es erscheint auf Deutsch,<br />

Englisch, Finnisch, Schwedisch und Spanisch und wird an die Kunden und Aktionäre weltweit<br />

versandt. Im Internet ist das Magazin unter http://thegriffin.upm.com auf Deutsch, Englisch,<br />

Finnisch, Französisch, Russisch, Schwedisch und Spanisch zu lesen. ISSN 1795-2506<br />

Gedruckt auf Papier mit dem Europäischen<br />

Umweltzeichen. Reg.-Nr. FI/11/1.


<strong>UPM</strong> Finesse Premium Silk, 135 g/m 2<br />

FROM<br />

EDITOR<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

in dieser Ausgabe zeigen wir, wie die Aktivitäten von <strong>UPM</strong> das Unternehmen seiner<br />

Zukunftsvision als Biofore Company näher bringen. Für <strong>UPM</strong> basiert die Zukunft auf<br />

dem schnellen Wachstum der Bioökonomie.<br />

Technologie und Innovationen sind dabei wichtige Triebkräfte. Die Vernetzung mit<br />

Universitäten und Forschungseinrichtungen ist in Forschung und Entwicklung unentbehrlich.<br />

Um neue Bereiche zu erobern, müssen ständig neue Netze aufgebaut werden.<br />

Das wichtigste Bio-Projekt des Unternehmens ist zurzeit <strong>UPM</strong> BioVerno, ein hochwertiger<br />

fortschrittlicher Biokraftstoff auf Holzbasis, der ab 2014 produziert werden wird.<br />

Dieser Biodieselkraftstoff der zweiten Generation soll mit einem Anteil von 25 Prozent<br />

zur Einhaltung von Finnlands Biokraftstoffziel beitragen.<br />

Ressourcenknappheit hat direkte Folgen für alle Geschäftsbereiche. Die Preise für<br />

Ressourcen und Rohstoffe steigen mit anziehendem Wettbewerb.<br />

Die Geschäftstätigkeit von <strong>UPM</strong> beruht ganz auf Biomasse. Deshalb muss ihre<br />

Erneuerung sichergestellt werden. Durch verantwortungsvolle Bewirtschaftung von<br />

Wäldern und Plantagen nimmt die Biomasse zu und kann immer wieder neu beschafft<br />

werden. Viele Materialien, die früher auf Deponien landeten, können wir heute wiederverwenden,<br />

recyceln oder weiterverarbeiten.<br />

Papier ist definitiv ein Produkt, das dem Biofore-Ansatz entspricht: erneuerbar,<br />

recycelbar und wiederverwendbar.<br />

Effizienter Materialeinsatz steht im Mittelpunkt des Biofore-Ansatzes von <strong>UPM</strong>. Das<br />

Unternehmen hat aus Nebenprodukten oder Reststoffen neue Produkte entwickelt<br />

und ersetzt, wo immer es geht, nicht erneuerbare durch erneuerbare Materialien.<br />

Eine Innovation muss nicht immer ein ganz neues Produkt sein. Als erste Papierfabrik<br />

weltweit verarbeitet <strong>UPM</strong> Shotton in Wales direkt aus Haushaltsabfällen gewonnene<br />

Sekundärfasern.<br />

Auch bei erneuerbarer Energie nimmt <strong>UPM</strong> eine Führungsposition ein. Das Unternehmen<br />

produziert bereits dreißig Prozent der gesamten erneuerbaren Energie in<br />

Finnland.<br />

Monica Krabbe<br />

Chefredakteurin<br />

monica.krabbe@upm.com<br />

http://thegriffin.upm.com<br />

THE GRIFFIN 1


SEITE 02<br />

SEITE 03<br />

SEITE 04<br />

SEITE 10<br />

SEITE 12<br />

SEITE 14<br />

SEITE 17<br />

SEITE 19<br />

SEITE 20<br />

SEITE 21<br />

SEITE 22<br />

SEITE 24<br />

SEITE 25<br />

SEITE 26<br />

SEITE 27<br />

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SEITE 29<br />

SEITE 31<br />

SEITE 33<br />

SEITE 34<br />

SEITE 36<br />

SEITE 38<br />

SEITE 40<br />

INHALT<br />

BRIEF DES CEO<br />

AKTUELLES<br />

AUF DEM WEG ZUR BIOÖKONOMIE<br />

Laut Dr. Hartmut Wurster, Executive Vice President Technology bei <strong>UPM</strong>, befinden wir uns mitten in der sechsten industriellen Revolution,<br />

die auf nachhaltiger Bioökonomie basiert. Was ist Bioökonomie und was kann <strong>UPM</strong> dazu beitragen?<br />

MEHRWERT DURCH VERKNAPPUNG<br />

Weltweit ist eine Verknappung der Ressourcen zu beobachten. Für <strong>UPM</strong> ist effizienter Ressourcen- und Materialeinsatz nichts Neues.<br />

Päivi Salpakivi-Salomaa, Vice President Environmental Affairs, nennt Beispiele.<br />

BIOMASSE SCHAFFT NEUES GESCHÄFTSFELD<br />

Was läuft bei <strong>UPM</strong> in Forschung und Entwicklung und was macht der Bereich New Businesses & Development?<br />

Heikki Ilvespää und Juuso Konttinen berichten.<br />

ZUKUNFT DER ETIKETTEN<br />

Weil Etiketten bei der Verpackungsgestaltung eine wichtige Rolle spielen, floriert auch die Etikettenindustrie.<br />

Mehr dazu erzählt Geschäftsführer Corey M. Reardon von AWA.<br />

VILLA AM SEE<br />

Die Villa Rapala ist ein modernes Holzhaus, das zu Konferenzen und Besprechungen in der Natur verlockt.<br />

Die Terrasse und der Anlegesteg wurden aus <strong>UPM</strong> ProFi Deck gebaut.<br />

ERSTES VOLLSTÄNDIG „GEDRUCKTES“ HAUS<br />

In Großbritannien ist das erste komplett ausgedruckte Haus gebaut worden. Die Sperrholzelemente aus <strong>UPM</strong> WISA Spruce<br />

wurden direkt auf der Baustelle gefertigt.<br />

SKATEBOARD-HALLE IN HELSINKI<br />

<strong>UPM</strong> lieferte das Birkensperrholz für eine neue Skate- und Kickboard-Halle in Helsinki. Entworfen wurde sie<br />

von dem Landschaftsarchitekten und ehemaligen Skateboardprofi Janne Saario.<br />

MASSGEBLICHE UNTERSUCHUNG ZUR BIODIVERSITÄT<br />

<strong>UPM</strong> und Time Inc. haben in einem auf vier Jahre angelegten Projekt die Auswirkungen nachhaltiger Holzernte auf die Vogelwelt untersucht.<br />

Die Studie wurde in Kanada durchgeführt und konzentrierte sich vor allem auf zwei Spechtarten.<br />

LEBENSWICHTIGE LEISTUNGEN DER NATUR<br />

Die Natur erbringt unzählige Leistungen, von denen unser Wohlergehen abhängt. Sie werden als Ökosystemleistungen bezeichnet.<br />

Ein Wald zum Beispiel hat viel mehr zu bieten als nur Holz.<br />

DIE RÜCKKEHR DES STEINADLERS<br />

In einem Aufforstungsgebiet von <strong>UPM</strong> Tilhill hat nach mehr als vierzig Jahren zum ersten Mal wieder ein Steinadlerpaar gebrütet.<br />

Änderungen des Pflanzplans sollen den Bruterfolg der Adler verbessern.<br />

FÖRDERUNG NACHHALTIGER ENTWICKLUNG<br />

Die <strong>UPM</strong>-Stiftung unterstützt die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung in abgelegenen Regionen Uruguays.<br />

Unter anderem wurde im Departement Tacuarembó mit Mitteln der Stiftung eine technische Schule gegründet.<br />

NEUE NATURSCHUTZGEBIETE<br />

<strong>UPM</strong> hat im vergangenen Jahr rund 100 Hektar Land zu Naturschutzzwecken an den finnischen Staat verkauft.<br />

SCHÜLER PFLANZEN BÄUME<br />

Schülerinnen und Schüler der Holly-Meadows-Schule pflanzten im Rahmen eines umfangreichen<br />

Waldverjüngungsprojekts unter der Leitung von <strong>UPM</strong> Tilhill 300 Setzlinge.<br />

ZWEI NEUE WWF-ERBWÄLDER<br />

Einer der neugegründeten WWF-Erbwälder von <strong>UPM</strong> erinnert an den Finnland-Besuch der britischen Königin Elizabeth II.<br />

im Jahr 1976, der auch in das betreffende Waldstück des Unternehmens führte.<br />

BEST PRACTICES FÜR PLANTAGEN<br />

Das New Generation Plantation Project des WWF wurde ins Leben gerufen, um besser zu verstehen, welche Bedeutung nachhaltig<br />

bewirtschaftete Plantagen in Zukunft für die Gesellschaft haben werden.<br />

GUTER STAND FÜR PAPIER IN CHINA<br />

Der Erfolg von <strong>UPM</strong> im wachsenden chinesischen Markt beruht auf ausgezeichnetem Service und sehr zufriedenen Kunden.<br />

Einer von ihnen ist die Druckerei C&C Group.<br />

ZELLSTOFFGESCHÄFT WÄCHST IN CHINA<br />

Die Abnehmer von <strong>UPM</strong>-Zellstoff in China sind Hersteller von Hygienepapier, Karton und Spezialpapier. Der Absatz soll in den nächsten Jahren<br />

weiter wachsen, denn vor allem der Verbrauch an Hygienepapieren nimmt mit steigendem Wohlstand der Bevölkerung zu.<br />

PAPIER ALS DNA VON NUMÉRO<br />

Das französische Mode- und Kulturmagazin Numéro gilt in der Modebranche als Zeitschrift mit Einfluss.<br />

Papier ist ein ganz wesentliches Element seiner Identität.<br />

ERFOLGREICHES PAPIERRECYCLING<br />

Das Recycling von Papier ist in Europa eine Erfolgsstory. Das Recyclingziel der EU wurde bereits Jahre vor der gesetzten Frist erfüllt.<br />

ONLINE-SHOP ZALANDO SETZT AUF PRINT<br />

Zalando, einer der größten deutschen Online-Händler, lancierte als Alternative zum herkömmlichen Produktkatalog vor zwei Jahren ein Magazin.<br />

Es war ein Erfolg und erscheint jetzt bereits in einer Auflage von mehr als zwei Millionen.<br />

FAKTEN ZUM UNTERNEHMEN<br />

2


Brief des CEO<br />

CEO<br />

ceo<br />

BILANZ und<br />

REALITÄT<br />

Im neuen Jahr haben wir umfangreiche Umbuchungen<br />

in der Bilanz des Unternehmens<br />

angekündigt. Die Wertberichtigungen in<br />

Milliardenhöhe sind rechnerischer Natur<br />

und das Unternehmen ist selbstverständlich<br />

nicht über Nacht ein anderes geworden.<br />

Die Veränderungen beim Anlagevermögen<br />

spiegeln jedoch den aktuellen strategischen<br />

Wandel bei <strong>UPM</strong> wider.<br />

Energy ist seit einigen Jahren der profitabelste<br />

Geschäftsbereich von <strong>UPM</strong> und<br />

eines unserer Wachstumsgeschäfte. Durch<br />

Änderungen in den internationalen Rechnungslegungsvorschriften<br />

können wir jetzt<br />

in unserer Bilanz den Verkehrswert der Investitionen<br />

des Geschäftsbereichs Energy in<br />

die Kernkraftbeteiligung an Pohjolan Voima<br />

Oy (PVO) und die Anteile an den Wasserkraftwerken<br />

von PVO, Kemijoki Oy und<br />

Länsi-Suomen Voima Oy ausweisen. Darüber<br />

hinaus wurden die Anteile an den<br />

Heizkraftwerken von PVO in den Standortregionen<br />

von <strong>UPM</strong> konsolidiert.<br />

Durch die Umstufung erhöht sich das investierte<br />

Kapital des Geschäftsbereichs<br />

Energy um rund<br />

1 950 Millionen Euro<br />

auf circa 2 850 Millionen<br />

Euro. Infolge<br />

der Veränderung ist<br />

etwa ein Viertel des<br />

Kapitals von <strong>UPM</strong><br />

in der Energieerzeugung<br />

angelegt.<br />

Gleichzeitig mit<br />

der weitergehenden Of fenlegung<br />

unserer Energieerzeugungs-Assets<br />

wurde im Geschäftsbereich<br />

Paper eine Wertminderung von 1 770 Millionen<br />

Euro gebucht.<br />

Die Profitabilität der Paper Business<br />

Group war trotz eines starken Cashflows<br />

schwach. Die Wertberichtigung im Geschäftsbereich<br />

Paper entspricht der gegenwär<br />

tigen Profitabilität im reifen europäischen<br />

Papiermarkt.<br />

Obwohl die Integration von Myllykoski<br />

erfolgreich abgeschlossen und die angestrebten<br />

Kostenvorteile realisiert wurden, ist<br />

die Profitabilität weiterhin schwach. Papier<br />

spielt jedoch weiterhin eine wichtige Rolle<br />

für den Cashflow des Unternehmens.<br />

Nach den Veränderungen sind im<br />

Papiergeschäft jetzt rund 3,4 Milliarden<br />

Euro angelegt. Dies entspricht einem Drittel<br />

des gesamten investierten Kapitals des<br />

Unternehmens.<br />

Für unsere Stakeholder ist es von zentraler<br />

Bedeutung, dass die Informationen<br />

zum Unternehmen die tatsächliche Lage<br />

so exakt wie möglich wiedergeben. Jetzt<br />

zeichnet die Bilanz von <strong>UPM</strong> ein realistisches<br />

Bild vom Gesamtwert des Anlagevermögens<br />

des Unternehmens.<br />

Jussi Pesonen<br />

President & CEO<br />

THE GRIFFIN 3


ktuelles<br />

AKTUELLES<br />

MARIA VALLE WAR BEIM<br />

EUROPEAN WATER PARTNER-<br />

SHIP (EWP) FÜR DAS PROJEKT<br />

ZUSTÄNDIG.<br />

Text: Vesa Puoskari<br />

Fotos: Viljak, Vesa Puoskari<br />

NACHHALTIGE<br />

WASSER-<br />

NUTZUNG<br />

Umwelt und soziale Verantwortung<br />

NACHHALTIGE WASSERNUTZUNG IST EI-<br />

NER DER ZENTRALEN UMWELTVERANT-<br />

WORTUNGSGRUNDSÄTZE VON <strong>UPM</strong>.<br />

DIE JÜNGSTEN INVESTITIONEN IN AB-<br />

WASSERREINIGUNGSANLAGEN REDU-<br />

ZIEREN DIE UMWELTAUSWIRKUNGEN<br />

VIELER PAPIER- UND ZELLSTOFFFABRIKEN<br />

DES UNTERNEHMENS UND ERHÖHEN<br />

IHRE PRODUKTIONSEFFIZIENZ.<br />

Die Modernisierung der Abwasserreinigung<br />

in der Zellstofffabrik<br />

Pietarsaari in Finnland ist<br />

ein gutes Beispiel für die praktische<br />

Umsetzung des Prinzips.<br />

Die Investition von rund 30 Millionen<br />

Euro erhöht die Produktionseffizienz<br />

des Werks und<br />

ver ringert seine Umweltwirkungen.<br />

Ein entsprechendes Projekt<br />

läuft am <strong>UPM</strong> Standort Plattling<br />

in Deutschland.<br />

<strong>UPM</strong> strebt an, die Abwassermenge<br />

aus der Zellstoff- und<br />

Papierherstellung bis 2020 um<br />

15 Prozent gegenüber 2008 zu<br />

reduzieren.<br />

Zurzeit führt <strong>UPM</strong> ein Forschungsprogramm<br />

zur Optimierung<br />

des Wassereinsatzes in seinen<br />

Zellstofffabriken durch. Ziel<br />

ist, neue Lösungen für den<br />

Roh-, Prozess- und Abwasserkreislauf<br />

während des Betriebs<br />

zu finden. Die Verringerung der<br />

Abwassermenge spart gleichzeitig<br />

Energie und reduziert die<br />

Umweltbelastung.<br />

Das Programm unterstützt<br />

die Ausweitung der Zellstoffproduktion,<br />

selbst wenn die Ressource<br />

Wasser in Zukunft noch<br />

knapper werden sollte. „Wir entwickeln<br />

hauptsächlich Lösun-<br />

gen für neue Fabriken, aber einige<br />

Anwendungen kommen auch<br />

schon in den jetzigen Fabriken<br />

zum Einsatz. Im Zellstoffwerk<br />

<strong>UPM</strong> Fray Bentos in Uruguay<br />

sind die ersten Installationsarbeiten<br />

schon abgeschlossen“,<br />

berichtet Matti Ristolainen, der<br />

das Forschungsprogramm leitet.<br />

Mit seinem Werk Hürth in<br />

Deutschland ist <strong>UPM</strong> auch<br />

eines der ersten Industrieunternehmen,<br />

die den European<br />

Water Stewardship Standard<br />

(EWS-Standard) getestet haben.<br />

„Die Anwendung des EWS-<br />

Standards war ein Pilotprojekt<br />

an diesem Standort, bei dem wir<br />

<strong>UPM</strong> unterstützt haben. Der<br />

Standard enthält 54 Indikatoren,<br />

mit deren Hilfe die mit dem<br />

Wassermanagement verbundenen<br />

Risiken und Wirkungen beurteilt<br />

werden. Dem abschließenden<br />

Bericht zufolge war die<br />

Leistung der Fabrik sehr gut. Es<br />

war eines der besten Pilotprojekte,<br />

die wir bislang durchgeführt<br />

haben“, so Maria Valle,<br />

die beim European Water Partnership<br />

(EWP) für das Projekt<br />

zuständig war.<br />

Außerdem hat <strong>UPM</strong> 2012<br />

untersucht, ob sich die Auswirkungen<br />

seiner Zellstoff- und Papierfabriken<br />

auf Gewässer anhand<br />

von Bioindikatoren beurteilen<br />

lassen.<br />

4 THE GRIFFIN


Text: Vesa Puoskari<br />

Foto: <strong>UPM</strong> Raflatac<br />

Text: Vesa Puoskari Foto: Viljak<br />

Umwelt und soziale Verantwortung<br />

CLEAN RUN SCHÄRFT<br />

UMWELTBEWUSSTSEIN<br />

DIE IN DEN ZELLSTOFF- UND PAPIERFABRIKEN VON <strong>UPM</strong> GESTARTETE „CLEAN<br />

RUN“-KAMPAGNE SOLL DAS UMWELTBEWUSSTSEIN DER MITARBEITER ER-<br />

HÖHEN UND SIE MOTIVIEREN, FRÜH AUF MÖGLICHE UMWELTVERSTÖSSE ZU<br />

REAGIEREN.<br />

„Ziel ist, die Handlungsgewohnheiten langfristig zu verändern,<br />

um Unregelmäßigkeiten zu minimieren. Es hat sich gezeigt, dass<br />

häufig bereits ein effizienteres Monitoring die Situation verbessert“,<br />

so Päivi Rissanen, Environmental Director, <strong>UPM</strong> Paper<br />

Business Group.<br />

Das Projekt begann 2011 mit der Auditierung der Zellstofffabriken.<br />

Anfang 2012 wurden auch die Papierfabriken einbezogen.<br />

Im Rahmen der Auditierung wurden die Best Practices der Standorte<br />

und mögliche Missstände beim Umweltschutz ermittelt.<br />

Auf der Grundlage der Audits hat <strong>UPM</strong> bereits mehrere Weiterentwicklungsprojekte<br />

zur Verbesserung der betrieblichen Tätigkeiten<br />

eingeleitet.<br />

„Unter anderem galt das Augenmerk der Lagerung und dem<br />

Entladen von Chemikalien. Wo erforderlich, wurden neue Auffangbecken<br />

angelegt. Diese Maßnahme verhindert, dass Chemikalien<br />

in die Abwasserreinigungsanlage oder den Boden gelangen.<br />

Gleichzeitig wird das Umweltrisiko minimiert“, erklärt Rissanen.<br />

Auf der Basis des „CleanRun“-Projekts wurden eine zentrale,<br />

weltweite Datenbank und ein Reportingsystem für alle Standorte<br />

von <strong>UPM</strong> eingerichtet. Umweltverstöße in den Zellstoff- und Papierfabriken<br />

werden monatlich erfasst und in summarischer Form<br />

allen zugänglich gemacht.<br />

Früher haben die Standorte in Umweltfragen regional und<br />

jeder für sich gehandelt.<br />

„Durch das Reportingsystem können wir Best Practices untereinander<br />

austauschen und die Umweltwirkungen der Produktion<br />

und der Produkte über ihren gesamten Lebenszyklus noch<br />

wirksamer verringern. Der verbesserte Zugriff auf Informationen<br />

ist insgesamt sehr wichtig“, so Timo Lehesvirta, Environmental<br />

Director, Energy and Pulp Business Group, <strong>UPM</strong>.<br />

Ziel des „Clean Run“-Projekts ist es, Umweltverstöße in allen<br />

Geschäftsbereichen von <strong>UPM</strong> zu eliminieren.<br />

<strong>UPM</strong> Raflatac<br />

VERPACKTE LEBENSMITTEL KURBELN<br />

ETIKETTENGESCHÄFT IN CHINA AN<br />

DIE WACHSTUMSAUSSICHTEN FÜR ETI-<br />

KETTEN SIND IN CHINA TROTZ DES<br />

WELTWEITEN WIRTSCHAFTLICHEN AB-<br />

SCHWUNGS WEITERHIN GUT. VOR AL-<br />

LEM DIE ETIKETTIERUNG VON LEBENS-<br />

MITTELN NIMMT KRÄFTIG ZU, WEIL<br />

VIELE MENSCHEN IN DIE STÄDTE ZIEHEN<br />

UND FERTIG VERPACKTE WAREN IM<br />

SUPERMARKT EINKAUFEN.<br />

„Die großen Handelsketten investieren<br />

in China und bauen<br />

jährlich Dutzende neuer Supermärkte.<br />

Das steigende Angebot<br />

an verpackten Lebensmitteln<br />

beflügelt das Wachstum“, sagt<br />

Arto Tuomi, General Manager,<br />

<strong>UPM</strong> Raflatac China.<br />

Ziel von <strong>UPM</strong> Raflatac ist<br />

es, sich mit einem noch vielfältigeren<br />

Produktsortiment einen<br />

Anteil am chinesischen Wachstumsmarkt<br />

zu sichern. Die kürzlich<br />

abgeschlossene Investition<br />

in eine neue Hotmelt-Technik in<br />

der Haftmaterialfabrik in China<br />

erweitert die Auswahl vor allem<br />

bei selbstklebenden Etikettenmaterialien<br />

für den Einzelhandel,<br />

die Lebensmittel- und die<br />

Reifenindustrie.<br />

Die Hotmelt-Produkte haften<br />

gut auf kalten, feuchten und<br />

unebenen Oberflächen und eignen<br />

sich deshalb gut für diese<br />

Anwendungsbereiche. Man geht<br />

davon aus, dass die Investition<br />

auch die Qualität der Produk -<br />

te weiter verbessert, denn der<br />

Schmelzkleber kann jetzt in der<br />

eigenen Fabrik in Changshu hergestellt<br />

werden.<br />

PRODUKTENTWICKLUNG<br />

BRINGT ERFOLGE<br />

<strong>UPM</strong> Raflatac setzt auf die Entwicklung<br />

innovativer Produkte<br />

und investiert daneben auch in<br />

die Erneuerung seines jetzigen<br />

Angebots. Die Produktentwicklung<br />

in China wird durch die<br />

noch engere Zusammenarbeit<br />

mit dem Forschungszentrum<br />

von <strong>UPM</strong> in Asien erleichtert.<br />

Darüber hinaus wurden auch<br />

die Mittel des Werks Changshu<br />

für Forschung und Entwicklung<br />

erhöht. Die Entwicklungstätigkeit<br />

hat unter anderem neuartige,<br />

zweckmäßige Produkte hervorgebracht.<br />

„Die sogenannten ,Fit-for-<br />

Purpose‘-Etikettenmaterialien<br />

wurden für die besonderen Anforderungen<br />

bestimmter Einsatzzwecke<br />

entwickelt. Sie bieten<br />

Etikettendruckereien und<br />

Verbrauchern eine zuverlässige,<br />

hochwertige und kosteneffiziente<br />

Lösung“, berichtet Tuomi.<br />

THE GRIFFIN 5


ktuelles<br />

AKTUELLES<br />

Text: Tuovi Similä Fotos: Viljak, Jari leino<br />

ERSTE TANKS DER BIORAFFINERIE MONTIERT<br />

Biobrennstoffe<br />

DER BAU DER WELTWEIT ERSTEN ANLAGE<br />

FÜR DIE HERSTELLUNG VON ERNEUERBA-<br />

REM BIODIESELKRAFTSTOFF GEHT DEM<br />

ZEITPLAN GEMÄSS VORAN. „ES HAN-<br />

DELT SICH HIER AUCH DESHALB UM EIN<br />

MASSGEBLICHES VORHABEN, WEIL ES IN<br />

DER UMBRUCHPHASE DER FORSTINDUST-<br />

RIE DIE ERSTE GROSSE INVESTITION IN<br />

EINE NEUE, INNOVATIVE PRODUKTIONS-<br />

ANLAGE IN FINNLAND IST. SOLCHE PRO-<br />

JEKTE, DIE OHNE ÖFFENTLICHE<br />

UNTERSTÜTZUNG REALISIERT WER DEN,<br />

SIND EINE AUSNAHME“, STELLTE <strong>UPM</strong>-<br />

GESCHÄFTSFÜHRER JUSSI PESONEN IN<br />

SEINER REDE BEI DER GRUNDSTEINLE-<br />

GUNG AM 12. NOVEMBER 2012 FEST.<br />

VON LINKS: CEO JUSSI PESONEN MIT<br />

PETRI KUKKONEN, VICE PRESIDENT,<br />

BIOFUELS, UND HEIKKI VAPPULA,<br />

PRESIDENT, ENERGY & PULP BUSINESS<br />

GROUP.<br />

Das Projekt von <strong>UPM</strong> ist in<br />

seiner Art einzigartig, obwohl<br />

schon lange an der Herstellung<br />

von Kraftstoffen aus den Bestandteilen<br />

von Holz geforscht<br />

wird. „Die Forschung in die -<br />

sem Bereich war naheliegend<br />

für <strong>UPM</strong>, dessen Kernkompetenz<br />

und Hauptgeschäftsfeld seit<br />

je die vielfältige Weiterverarbeitung<br />

von Holz ist. In den<br />

Das nach der REACH-Verordnung<br />

der EU erforderliche Zulassungsverfahren<br />

ist eingeleitet.<br />

Das wichtigste Ziel von REACH<br />

(Registration, Evaluation, Authorisation<br />

and Restriction of<br />

Chemicals) ist es, ein hohes Niver<br />

gangenen Jahren haben wir<br />

gemeinsam mit unseren strategischen<br />

Kooperationspartnern<br />

noch stär ker in den Ausbau der<br />

eigenen Forschung und Entwicklung<br />

investiert“, berichtet Heikki<br />

Vappula, President, Energy and<br />

Pulp Business Group, <strong>UPM</strong>.<br />

Von der Entwicklung der<br />

Bioraffinerie am <strong>UPM</strong>-Standort<br />

Lappeenranta bis zum Baubeginn<br />

dauerte es nicht lange. „Zu<br />

unserer Freude war unser Wissen<br />

und Know-how vor rund einem<br />

Jahr bereits so fundiert, dass wir<br />

mit dem Bau der weltweit ersten<br />

Anlage beginnen konnten, in<br />

der in kommerziellem Maßstab<br />

erneuerbarer Biodieselkraftstoff<br />

aus Tallöl hergestellt wird, einem<br />

aus Holz gewonnenen Rohstoff“,<br />

so Vappula. Tallöl fällt bei der<br />

Zellstoffherstellung als Nebenprodukt<br />

an.<br />

„Wenn die Anlage 2014 angefahren<br />

wird, bekommen die<br />

Kunden von <strong>UPM</strong> den umweltfreundlichsten<br />

erneuerbaren Biodieselkraftstoff<br />

der Welt, BioVerno.<br />

Er wird hauptsächlich aus<br />

finnischem Holz gewonnen und<br />

in Finnland raffiniert. Seine Eigenschaften<br />

entsprechen weitgehend<br />

heutigem Dieselkraftstoff<br />

aus fossilen Brennstoffen, der<br />

die Norm EN590 erfüllt“, sagt<br />

Vappula.<br />

PERSONALSUCHE LÄUFT<br />

Der Winter hatte die Bauarbeiten<br />

bis Februar noch nicht behindert.<br />

Das Fundament ist gegossen und<br />

die ersten Tanks konnten montiert<br />

werden. „Im Sommer läuft<br />

die Montage auf Hochtouren<br />

und es werden mehr Leute als zuvor<br />

auf der Baustelle arbeiten“,<br />

so Heli Laumola, Entwicklungsleiterin<br />

im Biobrennstoffteam.<br />

Im vergangenen Jahr wurde<br />

auch mit der Mitarbeiterbeschaffung<br />

begonnen. Obwohl<br />

die Bioraffinerie die neueste<br />

technische Entwicklung repräsentiert,<br />

basiert sie auf bekannter<br />

chemischer Anlagentechnik.<br />

Laumola zufolge stehen ausreichend<br />

qualifi zierte Fachkräfte<br />

zur Verfügung. „Wir hoffen auf<br />

viele gute externe und in terne<br />

Bewerbungen“, so Laumola.<br />

Es werden rund 40 An lagenbediener<br />

gebraucht. Ins gesamt<br />

wird die Bioraffinerie 50 Mitarbeiter<br />

haben und mittelbar 150<br />

Arbeitskräfte be schäftigen.<br />

ZULASSUNGSVERFAHREN UNTER<br />

REACH LÄUFT<br />

veau des Gesundheits- und Umweltschutzes<br />

zu gewährleisten.<br />

„Unsere Produkte unterscheiden<br />

sich praktisch nicht von Kraftstoffen<br />

aus fossilen Brennstoffen.<br />

Weil wir jedoch einen neuen Rohstoff<br />

einsetzen und ein neues Verfahren<br />

anwenden, müssen vor der<br />

Zulassung sorgfältige Tests und<br />

Risikobewertungen vorgenommen<br />

werden“, erläutert Laumola.<br />

Die Zulassung wird bei der<br />

Europäischen Chemikalienagentur<br />

beantragt.<br />

Viele wichtige Bereiche des<br />

Projekts sind weit weniger auffällig<br />

als der Bau der Anlage,<br />

aber sie halten neben der<br />

30-köpfi gen Projektorganisation<br />

auch das Bio raffinerieteam und<br />

die Stakeholder in Atem.<br />

Laumola nennt als Beispiel das<br />

System zur Unternehmensressourcenplanung,<br />

das nicht nur<br />

für die Anlage selbst, sondern<br />

für den gesamten Geschäftsbereich<br />

entwickelt wird.<br />

Nachdem bereits mit gutem<br />

Erfolg Motortests durch -<br />

geführt worden sind, beginnen<br />

jetzt die Feldversuche mit Pkws<br />

und Bussen.<br />

6 THE<br />

GRIFFIN<br />

FIN


<strong>UPM</strong> HAT SICH ZU VERANTWOR-<br />

TUNGSVOLLEM HANDELN VERPFLICH-<br />

TET UND ERWARTET DIES AUCH VON<br />

SEINEN LIEFERANTEN.<br />

Text: Vesa Puoskari Fotos: Viljak<br />

Text: Vesa Puoskari Fotos: Viljak, Pekka Rötkönen<br />

VERANT-<br />

WORTUNGS-<br />

VOLLE<br />

BESCHAFFUNG<br />

Umwelt und soziale Verantwortung<br />

<strong>UPM</strong> HAT SICH ZU VERANTWORTUNGS-<br />

VOLLEM HANDELN VERPFLICHTET UND<br />

ERWARTET DIES AUCH VON DEN LIE-<br />

FERANTEN, MIT DENEN DAS UNTER-<br />

NEHMEN BESCHAFFUNGSVERTRÄGE<br />

SCHLIESST. AUF DER GRUNDLAGE<br />

DES <strong>UPM</strong> VERHALTENSKODEX WUR -<br />

DEN MINDESTANFORDERUNGEN FEST-<br />

GELEGT, DIE IN EINEM EIGENEN LIE-<br />

FERANTENKODEX NIEDERGELEGT SIND.<br />

Die Regeln des Lieferantenkodex<br />

beziehen sich unter anderem<br />

auf die wirtschaftliche,<br />

soziale und ökologische Verantwortung<br />

und Aspekte der Arbeits-<br />

und Produktsicherheit.<br />

„Die Lieferanten haben das<br />

Regelwerk sehr gut aufgenommen.<br />

Besonders positiv war das<br />

Feedback beispielsweise zu den<br />

Anforderungen an die Arbeitssicherheit.<br />

Wir haben sogar Angebote<br />

erhalten, die Zusammenarbeit<br />

auf diesem Gebiet zu vertiefen“,<br />

berichtet Nina Norjama,<br />

Manager, Sourcing Processes,<br />

<strong>UPM</strong>.<br />

Zusätzlich zum Lieferantenkodex<br />

wurden für die einzelnen<br />

Bereiche der Beschaffung weitere<br />

Anforderungen festgelegt.<br />

„Damit wir etwa Druckpapie -<br />

re mit Umweltzeichen versehen<br />

können, müssen auch die Chemikalien<br />

und Pigmente unserer<br />

Lieferanten die entsprechenden<br />

Kriterien erfüllen. Die Zellstoffhersteller<br />

müssen einen Ursprungsnachweis<br />

für das von<br />

ihnen eingesetzte Holz vorlegen“,<br />

erklärt Norjama.<br />

WEITERENTWICKLUNG<br />

DER BEWERTUNGSPRAXIS<br />

Entscheidende Faktoren bei der<br />

Auswahl und Qualifizierung der<br />

Lieferanten sind unter anderem<br />

die strategische Ausrichtung,<br />

die Qualität der Dienstleistungen<br />

und Produkte sowie das<br />

ökologische und soziale Verantwortungsbewusstsein.<br />

Der Prüfungsprozess<br />

endet jedoch nicht<br />

mit der Unterzeichnung des Vertrags,<br />

sondern wird über die gesamte<br />

Vertragsdauer fortgesetzt.<br />

„Falls wir uns nach der<br />

Prüfung des Lieferanten für ei -<br />

ne Zusammenarbeit entscheiden,<br />

müssen wir darauf achten, dass<br />

er seine Verpflichtungen auch in<br />

Zukunft einhält. Diese Lieferantenbewertung<br />

ist bei uns seit<br />

Jahren Praxis, soll aber in den<br />

nächsten Jahren, das heißt 2013–<br />

2014, in Form einer systematischen<br />

Auditierung weiterentwickelt<br />

werden“, so Norjama.<br />

VIRTUELLER BESUCH AUF<br />

EINER EUKALYPTUS-<br />

PLANTAGE<br />

EUKALYPTUSPLANTAGEN SIND EINE NACHHALTIGE ROHSTOFFQUELLE.<br />

DIE WEBSITE PLANTATION LIFE ZEIGT, WIE <strong>UPM</strong> BAUMPLANTAGEN IN<br />

URUGUAY BEWIRTSCHAFTET UND NUTZT.<br />

Mit dem Internetauftritt Plantation Life wendet sich <strong>UPM</strong><br />

an alle, die sich für nachhaltige Forstwirtschaft auf der<br />

Grundlage von Baumplantagen interessieren.<br />

„Von den vielen Stakeholder-Gruppen, die unsere Eukalyptusplantagen<br />

im Laufe dieser zwanzig Jahre besucht<br />

haben, haben wir überaus positives Feedback bekommen.<br />

Deshalb wollten wir unsere Tätigkeit auch der breiten<br />

Öffentlichkeit vorstellen“, erzählt Javier Solari, der bei<br />

<strong>UPM</strong> den Bereich Plantagen leitet.<br />

„Die Menschen interessieren sich dafür, wie wir unsere<br />

Eukalyptusplantagen bewirtschaften, und wie wir Flächen-<br />

Umwelt und soziale Verantwortung<br />

THE GRIFFIN 7


ktuelles<br />

AKTUELLES<br />

nutzung und Landschaftspflege handhaben. Sie suchen<br />

Informationen über die Planung, das integrierte Managementsystem,<br />

Vertragsanbau, Harmonisierung und Diversifizierung<br />

der Produktion und die sozialen Aspekte des<br />

Plantagenanbaus.<br />

Vor allem möchten wir zeigen, dass wir stolz auf unsere<br />

Arbeit sind. Wir bewirtschaften die Plantagen verantwortungsvoll,<br />

mit Rücksicht auf die Umwelt, die Überlebensfähigkeit<br />

der lokalen Gemeinschaften und ihr Wohlergehen“,<br />

betont Solari.<br />

In den Videos auf der Website berichten unter anderem<br />

Arbeitnehmer, Kooperationspartner und Anwohner über<br />

die Baumplantagen und die damit verbundenen Aktivitäten.<br />

Rodney Taylor, Leiter des Waldprogramms des WWF<br />

International, rechtfertigt Waldpflanzungen mit ökologischen<br />

Argumenten. „Baumplantagen produzieren auf kleiner<br />

Fläche so effizient Rohholz, dass mehr Raum für die<br />

Natur und natürliche Wälder bleibt. Zudem erhalten die<br />

Waldflure den Kohlenstoff- und Wasserkreislauf an ihrem<br />

Standort aufrecht“, so Taylor in einem Videointerview.<br />

Für Chamberlina Padilla aus dem Dorf Bellaco in der<br />

Region Rio Negro ist die Forstwirtschaft ein Segen für die<br />

örtliche Bevölkerung. „Ohne die Arbeitsplätze auf den Plantagen<br />

wären die Menschen weggezogen und das Dorf wäre<br />

heute verwaist“, sagt sie.<br />

www.upmplantationlife.com<br />

Holzbeschaffung und Forstwirtschaft<br />

<strong>UPM</strong>-UMWELTEXPERTIN<br />

IRINA SHAMANOVA<br />

IST FÜR DIE WEITERENTWICKLUNG<br />

DES UNTERNEHMENSEIGENEN<br />

SYSTEMS ZUR RÜCKVERFOLGUNG<br />

DER HOLZHERKUNFT ZUSTÄNDIG.<br />

GESICHERTE<br />

HOLZHERKUNFT<br />

ILLEGALER HOLZEINSCHLAG IST EIN<br />

WELTWEITES PROBLEM MIT ZUNEH-<br />

MEND ERNSTEREN AUSWIRKUNGEN.<br />

ER FÖRDERT DIE ENTWALDUNG, BE-<br />

GÜNSTIGT DEN KLIMAWANDEL, BE-<br />

DROHT DIE BIOLOGISCHE VIELFALT UND<br />

BEHINDERT IN DEN ENTWICKLUNGS-<br />

LÄNDERN UNTER ANDEREM DIE NACH-<br />

HALTIGE ENTWICKLUNG. ALS ILLEGAL<br />

EINGESCHLAGENES HOLZ WERDEN<br />

HOLZ UND HOLZERZEUGNISSE BE-<br />

ZEICHNET, DIE IN IHREM URSPRUNGS-<br />

LAND UNTER VERSTOSS GEGEN DIE<br />

NATIONALE GESETZGEBUNG GEERN-<br />

TET, BEFÖRDERT ODER VERKAUFT WOR -<br />

DEN SIND.<br />

Die Europäische Union will die<br />

Verwendung von illegal eingeschlagenem<br />

Holz im EU-Binnenmarkt<br />

unterbinden. Die Anfang<br />

März 2013 in Kraft getretene<br />

Holzverordnung (EUTR,<br />

EU Timber Regulation) betrifft<br />

die Einfuhr von Holz und Holzerzeugnissen<br />

in die EU und den<br />

Handel mit diesen.<br />

Für die Tätigkeit von <strong>UPM</strong><br />

bedeutet die neue Verordnung<br />

keine Veränderungen, weil das<br />

Unternehmen bereits seit Jahren<br />

über Systeme verfügt, um den<br />

Ursprung des Holzes nachzuweisen.<br />

Rund 80 Prozent des<br />

von <strong>UPM</strong> weltweit verarbeiteten<br />

Holzes stammen aus nach PEFC<br />

oder FSC zertifizierten Wäldern.<br />

Damit sind der Ursprung die -<br />

ses Holzes und die Legalität des<br />

Einschlags sichergestellt. Kontrolliert<br />

wird jedoch alles von<br />

<strong>UPM</strong> beschaffte Holz und seine<br />

Herkunft ist bekannt.<br />

<strong>UPM</strong> bezieht Holz auch aus<br />

Russland, wo die Forstzertifizierung<br />

noch nicht sehr verbreitet<br />

ist. Daher hat <strong>UPM</strong> ein eigenes<br />

System entwickelt, um die Herkunft<br />

des Holzes zurückzuverfolgen.<br />

Es wird schon seit 1996 angewendet.<br />

Das Verfahren ist im<br />

Laufe der Jahre weiterentwickelt<br />

worden und erfüllt heute auch<br />

die Anforderungen an FSC<br />

Controlled Wood. <strong>UPM</strong>s System<br />

zur Rückverfolgung der Holzher-<br />

Text: Tuovi Similä Fotos: Viljak, <strong>UPM</strong><br />

8 THE GRIFFIN


kunft ist umfassender als die<br />

Kriterien des FSC für den Ursprungsnachweis.<br />

Es berücksichtigt<br />

auch Umweltaspekte und<br />

andere Fragen der Verantwortung.<br />

<strong>UPM</strong> war das erste Unternehmen,<br />

das in Russland ein Verfahren<br />

eingeführt hat, um die<br />

Herkunft des Holzes zu belegen.<br />

„Auf diese Weise stellen wir<br />

den Ursprung des Holzes, die<br />

Lega lität des Einschlags und<br />

das verantwortungsvolle Vorgehen<br />

unserer Lieferanten sicher.<br />

Damit fördern wir verantwortliches<br />

Handeln auch allgemein“,<br />

so <strong>UPM</strong>-Umweltexpertin Irina<br />

Shamanova, in deren Zuständigkeit<br />

die Weiterentwicklung des<br />

Systems fällt.<br />

<strong>UPM</strong> beschafft Holz aus<br />

Nordwestrussland. Der Ursprung<br />

des Holzes wird mit<br />

Dokumenten nachgewiesen, aus<br />

denen die gesamte Lieferkette<br />

vom Wald bis zur Fabrik von<br />

<strong>UPM</strong> hervorgeht. Das GIS-Kartensystem<br />

und die Datenbank<br />

von <strong>UPM</strong> enthalten Informationen<br />

über Einschlagsbeschränkungen<br />

und geschützte Gebiete.<br />

Hiebzonen in der Nähe dieser<br />

Gebiete müssen vorrangig geprüft<br />

werden. Darüber hinaus<br />

führt <strong>UPM</strong> regelmäßig Lieferanten-Audits<br />

durch. Die Auditierung<br />

neuer Lieferanten und<br />

langfristiger Lieferbeziehungen<br />

hat Priorität. „Wenn ein Lieferant<br />

seinen Verpflichtungen nicht<br />

nachkommt und die Mängel<br />

auch auf Anmahnung nicht innerhalb<br />

einer festgelegten Frist<br />

behebt, wird der Vertrag gekündigt“,<br />

erklärt Shamanova.<br />

Energie<br />

DIE WASSERKRAFTWERKE VON <strong>UPM</strong> SIND IN DEN LETZ-<br />

TEN ZEHN JAHREN SYSTEMATISCH GRUNDÜBERHOLT<br />

WORDEN. DAS JÜNGSTE PROJEKT, DIE SANIERUNG DES<br />

WASSERKRAFTWERKS VOIKKAA, HAT GUTE FORTSCHRIT-<br />

TE GEMACHT UND SOLL IM FRÜHSOMMER ABGESCHLOS-<br />

SEN SEIN.<br />

Der <strong>UPM</strong>-Geschäftsbereich Energy besitzt in<br />

Finnland neun eigene Wasserkraftwerke, von<br />

denen die meisten aus den fünfziger und sechziger<br />

Jahren stammen. „Nach so langem Betrieb<br />

zeigen die Maschinen Ermüdungserscheinungen.<br />

Die Ersatzteile haben sich im<br />

Laufe ihres Lebenszyklus abgenutzt und die<br />

Steuereinrichtungen sind veraltet“, beschreibt<br />

Pekka Pollari, Leiter des Bereichs Wasserkraft<br />

bei <strong>UPM</strong>, den Instandsetzungsbedarf.<br />

Von den Wasserführungen und Laufrädern<br />

lassen sich heute viel genauere Modelle<br />

erstellen als früher. So kann dieselbe Wassermenge<br />

effizienter genutzt werden. Der<br />

Wirkungsgrad und die Leistung steigen.<br />

„Das wollen wir mit der Sanierung auch in<br />

Voikkaa erreichen“, so Pollari.<br />

Durch die Instandsetzung erreicht auch<br />

die Betriebssicherheit der Kraftwerke ein<br />

ganz neues Niveau. Die Kraftwerke werden<br />

jetzt von der <strong>UPM</strong>-Leitwarte in Tampere<br />

aus zentral gesteuert. „Die Leitwarte kann<br />

auf Veränderungen des Energiebedarfs<br />

AUS WASSERKRAFT<br />

schnell reagieren, weil sie alle unsere Wasserkraftwerke<br />

kontinuierlich im Blick hat“, so<br />

Pollari.<br />

Die Sanierung der Anlagen lohnt sich,<br />

weil Wasserkraft eine der besten Formen erneuerbarer<br />

Energie ist. Sie verursacht weder<br />

CO 2<br />

-Emissionen noch andere Schadstoffeinträge<br />

in die Luft, ins Wasser oder in den<br />

Boden. Wasserkraft ist eine wettbewerbsfähige<br />

Art der Stromerzeugung und eine<br />

gute Regelenergie, weil die Produktion an<br />

den Verbrauch angepasst werden kann.<br />

<strong>UPM</strong> wird noch weitere Kraftwerke<br />

instand setzen. Das nächste Projekt ist die<br />

Sanierung des Kraftwerks Harjavalta. Es<br />

gehört Länsi-Suomen Voima Oy, einer<br />

Tochtergesellschaft von <strong>UPM</strong>.<br />

.<br />

Text: Tuovi Similä Fotos: Viljak<br />

THE GRIFFIN 9


Allgemeines<br />

AUF DEM WEG<br />

ZUR BIO-<br />

ÖKONOMIE<br />

Text: Tuovi Similä Fotos: Viljak, Patrik Lindström<br />

Holzbiomasse spielt in der Bioökonomie<br />

eine immer wichtigere Rolle. Deshalb sieht<br />

<strong>UPM</strong> in diesem Bereich zahlreiche Möglichkeiten<br />

für neue Geschäftsfelder. Der Europäische<br />

Verband der Papierhersteller (CEPI)<br />

ist der Ansicht, dass die Bioökonomie bis<br />

2050 der größte Wachstumstreiber für die<br />

Weltwirtschaft werden könnte.<br />

Was ist unter Bioökonomie zu verstehen?<br />

Dr. Hartmut Wurster, Executive Vice President<br />

Technology bei <strong>UPM</strong>, definiert den<br />

Begriff so: „Die Bioökonomie ist eine Wirtschaftsform,<br />

in der die grundlegenden Bausteine<br />

unserer Industrien, Rohstoffe und<br />

Energie, aus erneuerbaren Quellen gewonnen<br />

werden.“<br />

Wurster hält die Vision des CEPI von<br />

der Zukunft der Bioökonomie für sehr realistisch.<br />

„Wir befinden uns mitten in der<br />

sechsten industriellen Revolution, die auf<br />

nachhaltiger Bioökonomie basiert.“ Obwohl<br />

viele sich noch in der Welle der Informationstechnologie<br />

wähnen, ist Wurster<br />

überzeugt: „Für uns bei <strong>UPM</strong> ist klar, dass<br />

die auf Bioökonomie basierende Revolution<br />

da ist.“<br />

Es zeigt sich bereits jetzt, dass auch<br />

das Verbraucherverhalten von ganz neuen<br />

Regeln und Motiven gesteuert wird. „Das<br />

Schlüsselwort lautet im weitesten Sinne<br />

Nachhaltigkeit. Nachhaltige Bioökonomie<br />

bedeutet, dass die Menschen erneuerbare<br />

Energien, erneuerbare Rohstoffe und wiederverwertbare<br />

Produkte bevorzugen“, so<br />

Wurster.<br />

<strong>UPM</strong> HAT DER BIOÖKONOMIE<br />

VIEL ZU BIETEN<br />

<strong>UPM</strong>s Zukunftsvision als Biofore Company<br />

basiert auf dem schnellen Wachstum der<br />

Bioökonomie. Deshalb arbeitet das Unternehmen<br />

intensiv daran, die moderne Bioindustrie<br />

und die konventionelle Forstindustrie<br />

zu etwas Neuem zusammenzuführen.<br />

10 THE GRIFFIN


Allgemeines<br />

Innovation<br />

DIE SECHSTE INDUSTRIELLE REVOLUTION WIRD AUF NACHHALTIGER<br />

BIOÖKONOMIE BASIEREN<br />

Quelle: Worldwatch Institute / State of the World<br />

·Eisen<br />

·Wasserkraft<br />

·Maschinen<br />

·Textil<br />

·Handel<br />

1. WELLE<br />

·Dampfmaschine<br />

·Eisenbahn<br />

·Stahl<br />

·Baumwolle<br />

2. WELLE<br />

·Strom<br />

·Chemie<br />

·Verbrennungsmaterial<br />

3. WELLE<br />

4. WELLE<br />

·Petrochemie<br />

·Flug und<br />

Raumfahrt<br />

·Elektronik<br />

5. WELLE<br />

·Internet<br />

·Biotechnologie<br />

·Informationstechnologie<br />

·Nachhaltige<br />

Bioökonomie<br />

·Erneuerbare<br />

Energien<br />

·„Grüne“<br />

Chemie<br />

·Industrielle<br />

Ökologie<br />

·„Grüne“<br />

Nanotechnologie<br />

6. WELLE<br />

1785 1845 1900 1950 1990 2020<br />

„<strong>UPM</strong> hat der Bioökonomie viel zu bieten“,<br />

ist Wurster sich sicher.<br />

Der wichtigste Faktor, der die Entwicklung<br />

der Bioökonomie vorantreibt, ist die<br />

dringende Notwendigkeit, den Klimawandel<br />

aufzuhalten. Wurster weist auf die<br />

so genannten 20-20-20-Ziele der EU für<br />

das nächste Jahrzehnt hin. Dazu gehören<br />

die Reduzierung der Treibhausgasemissionen<br />

um 20 Prozent gegenüber 1990,<br />

die Erhöhung des Anteils erneuerbarer<br />

Energieträger auf 20 Prozent und die<br />

Verbesserung der Energieeffizienz um 20<br />

Prozent. „<strong>UPM</strong> nimmt bei der Umsetzung<br />

eine Vorreiterrolle ein. Das Unternehmen<br />

hat für 2020 eigene Ziele festgelegt, die<br />

über die EU-Ziele hinausgehen“, betont<br />

Wurster.<br />

<strong>UPM</strong>S ZUKUNFTSVISION ALS BIOFORE<br />

COMPANY BASIERT AUF DEM SCHNELLEN<br />

WACHSTUM DER BIOÖKONOMIE,<br />

SO DR. HARTMUT WURSTER.<br />

Wurster zufolge treiben auch Technologie<br />

und Innovationen die Bioökonomie an.<br />

„Neue revolutionäre Herstellungsverfahren<br />

für fibrillierte Naturfasern sind schon greifbar<br />

nahe“, so Wurster.<br />

Beim <strong>The</strong>ma Innovationen nennt Wurster<br />

<strong>UPM</strong> BioVerno, das bislang wichtigste<br />

Projekt des Unternehmens. <strong>UPM</strong> wird 2014<br />

beginnen, diesen fortschrittlichen, qualitativ<br />

hochwertigen Biokraftstoff, dessen Rohstoff<br />

aus Holz gewonnen wird, im industriellen<br />

Maßstab herzustellen.<br />

Ein anderes gutes Beispiel für innovative<br />

Produkte ist das Verbundmaterial <strong>UPM</strong><br />

ProFi, das vorwiegend aus Papier- und<br />

Kunststoffresten aus der Etikettenherstellung<br />

produziert wird. Das Produkt wird unter anderem<br />

zu Terrassendielen verarbeitet und<br />

wird von Designern und Architekten sehr<br />

positiv bewertet.<br />

In dieser Ausgabe des „<strong>Griffin</strong>“ berichten<br />

wir auch an anderer Stelle über innovative<br />

Produkte von <strong>UPM</strong>, darunter <strong>UPM</strong><br />

ForMi, fibrillierte Zellulose und Biochemikalien<br />

(siehe Seite 14–16).<br />

BIOFORE IN DER PRAXIS<br />

Eine Innovation muss nicht immer ein neues<br />

Produkt sein. Ein großartiges Beispiel für<br />

die Umsetzung des Biofore-Konzepts stellt<br />

für Wurster die Papierfabrik <strong>UPM</strong> Shotton<br />

in Wales dar. Als erste Papierfabrik weltweit<br />

gewinnt sie Sekundärfasern direkt aus<br />

Haushaltsabfällen. Insgesamt 99,5 Prozent<br />

alles angelieferten Materials werden entweder<br />

recycelt, für die Aufbereitung sortiert<br />

oder wiederverwendet.<br />

Bei erneuerbarer Energie nimmt <strong>UPM</strong><br />

eine Führungsposition ein. In den vergangenen<br />

zehn Jahren hat das Unternehmen<br />

rund 1 Milliarde Euro in die Erzeugung erneuerbarer<br />

Energie investiert. „Heute produziert<br />

<strong>UPM</strong> dreißig Prozent der gesamten<br />

erneuerbaren Energie in Finnland.“<br />

VERTRAUEN IN DAS GEDRUCKTE WORT<br />

Papier kommt in der Bioökonomie und<br />

bei <strong>UPM</strong> natürlich eine bedeutende Rolle<br />

zu. Es ist definitiv ein Produkt, das dem<br />

Biofore-Ansatz entspricht: erneuerbar, recycelbar<br />

und wiederverwendbar. „Auf wie<br />

viele andere Produkte trifft das zu?“, fragt<br />

Wurster.<br />

Neben diesen ausgezeichneten Eigenschaften<br />

hat Papier aus Verbrauchersicht<br />

ein weiteres besonderes Merkmal, das großes<br />

Gewicht hat: Es ist vertrauenswürdig.<br />

„Die Menschen vertrauen dem gedruckten<br />

Wort. Papier ist nicht einfach ein Produkt.<br />

Es ist seit langem – und wird es immer sein<br />

– Teil unserer Kultur. Wir glauben an das<br />

aktive Nebeneinander von gedruckten und<br />

elektronischen Medien, denn beide werden<br />

gebraucht.“<br />

THE GRIFFIN 11


Umwelt und soziale Verantwortung<br />

Text: Tuovi Similä Fotos: Viljak, Patrik Lindström<br />

MEHRWERT DURCH VERKNAPPUNG<br />

Weltweit ist eine Verknappung der Ressourcen<br />

– Wasser, Energie und Rohstoffe –<br />

zu beobachten. Mit wachsender Bevölkerungszahl<br />

werden sauberes Wasser, ausreichende<br />

Energieversorgung und notwendige<br />

Rohstoffe immer wichtiger, und es gibt<br />

pro Kopf immer weniger davon. Lösungen<br />

sind ein effizienter Materialeinsatz und der<br />

Ersatz endlicher Ressourcen durch erneuerbare<br />

Rohstoffe. <strong>UPM</strong> hat auf beiden Gebieten<br />

langjährige Erfahrung. Aus weniger<br />

kann mehr werden.<br />

„Die Verknappung der Ressourcen wirkt<br />

sich direkt auf die Tätigkeit der Unternehmen<br />

aus. Wenn sich der Kampf um Rohstoffe<br />

und Ressourcen verschärft, steigen die<br />

Preise. Deshalb müssen wir neue Lösungen<br />

finden und Produkte und Produktionsverfahren,<br />

die auf schwindenden Ressourcen basieren,<br />

durch andere ersetzen“, so Päivi<br />

Salpakivi-Salomaa, Vice President Environmental<br />

Affairs bei <strong>UPM</strong>.<br />

Druck kommt von vielen Seiten. Die<br />

Weltbevölkerung wird bis 2050 auf 9,2<br />

Milliarden Menschen anwachsen. Schon<br />

2030 wird es weltweit drei Milliarden zahlungsfähige<br />

Verbraucher mehr geben als<br />

heute. Außerdem haben der Klimawandel<br />

und die Abnahme der biologischen Vielfalt<br />

einen Einfluss auf die Gesellschaften, die<br />

Natur und die verfügbaren Ressourcen.<br />

Die bekannten Vorkommen der seltenen<br />

Metalle, die für die Touchscreens heutiger<br />

Smartphones gebraucht werden, sind<br />

zum Beispiel bald erschöpft. Die Auswirkungen<br />

der Erdöl- und Kohlenutzung auf<br />

12 THE GRIFFIN


Umwelt und soziale Verantwortung<br />

die Umwelt beginnen wir erst langsam zu<br />

verstehen. Sowohl die erneuerbaren als<br />

auch die nicht erneuerbaren Naturreichtümer<br />

nehmen ab, aber in den erneuerbaren<br />

liegt die Lösung.<br />

„Die Geschäftstätigkeit von <strong>UPM</strong> beruht<br />

auf dem Einsatz von Biomasse, für deren<br />

Erneuerung wir Sorge tragen müssen.<br />

Wenn Wälder und Plantagen verantwortungsvoll<br />

bewirtschaftet werden, nimmt die<br />

Biomasse zu, und was verbraucht wurde,<br />

wird ersetzt“, so Salpakivi-Salomaa.<br />

BEEINDRUCKENDE ERGEBNISSE<br />

Effizienter Ressourcen- und Materialeinsatz<br />

ist für <strong>UPM</strong> nichts Neues. In den vergangenen<br />

zehn Jahren ist der Wassereinsatz<br />

je Tonne Papier in den Papierfabriken des<br />

Unternehmens um 30 Prozent zurückgegangen,<br />

der Stromverbrauch um 20 Prozent<br />

und die Menge der Deponieabfälle<br />

um 70 Prozent. Heute sind 80 Prozent der<br />

verarbeiteten Faserstoffe zertifiziert, während<br />

es 2002 noch null Prozent waren. Die<br />

PÄIVI SALPAKIVI-SALOMAA<br />

Zahlen sind Durchschnittswerte aller Fabriken.<br />

An einigen Standorten war die Entwicklung<br />

noch rasanter: Die <strong>UPM</strong>-Fabrik<br />

Changshu in China zum Beispiel hat den<br />

Wassereinsatz innerhalb von zehn Jahren<br />

um 65 Prozent heruntergeschraubt.<br />

Von Materialeffizienz profitiert die Umwelt<br />

ebenso wie die Wirtschaft. „Wir nutzen<br />

die Biomasse aus dem Wald sorgfältig,<br />

damit nichts verloren geht. Wir verarbeiten<br />

Materialien weiter, die früher auf der Deponie<br />

gelandet wären, verwenden sie wieder<br />

oder recyceln sie“, so Salpakivi-Salomaa.<br />

MEHR AUS WENIGER<br />

Das auf effizienten Materialeinsatz zielende<br />

Konzept „Mehr aus weniger“ steht im<br />

Mittelpunkt des Biofore-Ansatzes von <strong>UPM</strong>.<br />

Ein wichtiges Element sind umweltverträgliche<br />

Innovationen, durch die zum Beispiel<br />

aus Nebenprodukten oder Reststoffen neue<br />

Produkte entstehen oder nicht erneuerbare<br />

Materialien durch erneuerbare ersetzt werden<br />

können. Solche Produkte sind unter<br />

anderem <strong>UPM</strong> ProFi und <strong>UPM</strong> ForMi.<br />

Ressourceneffiziente Innovationen gibt<br />

es auch in der Logistik. In Frankreich transportieren<br />

Leichter jede Woche Altpapier<br />

von Paris zur Papierfabrik Chapelle. Auf<br />

dem Rückweg haben sie Papierrollen für<br />

die Druckerei geladen. Auf diese Weise<br />

konnten die Straßentransporte und damit<br />

die CO 2<br />

-Emissionen reduziert werden.<br />

„Ressourcenknappheit ist nicht länger<br />

nur eine Sorge der Geschäftswelt. Auch Regierungen<br />

und Bürgerorganisationen nehmen<br />

das Problem sehr ernst und es wird<br />

in verschiedenen Wirtschaftsforen darüber<br />

diskutiert“, so Salpakivi-Salomaa. Die Europäische<br />

Kommission vertritt die Auffassung,<br />

dass die Zukunft der EU von der Ressourceneffizienz<br />

abhängt. Sie bestimmt schon<br />

jetzt die europäische Politik, und dies wird<br />

sich zunehmend in der Gesetzgebung niederschlagen.<br />

Text: Tuovi Similä<br />

BEWEGUNG AN DER<br />

ÖKOLABELFRONT<br />

Das EU-Umweltzeichen ist auf den grafischen<br />

und Kopierpapieren von <strong>UPM</strong> ein vertrauter<br />

Anblick, ist doch fast jede Papierfabrik des<br />

Unternehmens berechtigt, es auf ihren Produkten<br />

anzubringen.<br />

Im Frühjahr 2012 hat die EU endlich<br />

auch für Zeitungspapiere einen entsprechenden<br />

Kriterienkatalog verabschiedet, den<br />

<strong>UPM</strong> als erstes Unternehmen eingeführt hat.<br />

Jetzt dürfen sieben Zeitungspapierfabriken<br />

des Konzerns das EU-Umweltzeichen verwenden.<br />

Der wichtigste Unterschied zu grafischen<br />

und Kopierpapieren ist die Forderung,<br />

dass Zeitungsdruckpapiere mindestens 70<br />

Prozent Altpapierfasern enthalten müssen.<br />

Neu ist außerdem, dass das EU-Umweltzeichen<br />

jetzt auch für Druckerzeugnisse<br />

beantragt werden kann. Es wird an Printprodukte<br />

verliehen, wenn das eingesetzte<br />

Papier das EU-Umweltzeichen trägt und die<br />

Druckerei die gestellten Anforderungen erfüllt.<br />

Diese beziehen sich unter anderem auf<br />

den Energieverbrauch, die Emissionen und<br />

die im Druck eingesetzten Chemikalien. „Das<br />

hat bei vielen Kunden Interesse geweckt, die<br />

nun das Umweltzeichen für ihre Produkte<br />

beantragen“, so Sami Lundgren, Leiter des<br />

Environment Intelligence Teams bei <strong>UPM</strong>.<br />

Zum Dritten ist ein eigener Kriterienkatalog<br />

für weiterverarbeitete Papierprodukte in<br />

Vorbereitung. Die EU hat ihre Bestimmungen<br />

dahingehend geändert, dass jetzt auch Privatunternehmen<br />

an der Entwicklung eines<br />

Kriterienkatalogs für ein Produkt mitwirken<br />

können. „<strong>UPM</strong> ist Mitglied in einem Konsortium,<br />

dem die EU die Genehmigung erteilt hat,<br />

einen Kriterienkatalog für Weiterverarbeitungsprodukte<br />

auszuarbeiten. Er wird sich<br />

auf Briefumschläge, Tragetaschen aus Papier<br />

und bestimmte Büroartikel wie Ordner beziehen“,<br />

berichtet Lundgren. Voraussetzung<br />

für die Vergabe des Umweltzeichens ist, dass<br />

der Weiterverarbeiter, zum Beispiel ein Briefumschlaghersteller,<br />

ein Papier mit Umweltzeichen<br />

einsetzt und die Verfahren des Weiterverarbeiters<br />

die gestellten Anforderungen<br />

erfüllen. Lundgren zufolge soll der Kriterienkatalog<br />

im Verlauf dieses Jahres fertiggestellt<br />

werden.<br />

FI/11/001<br />

THE GRIFFIN 13


F&E und Innovationen<br />

BIOMASSE<br />

SCHAFFT<br />

NEUES<br />

GESCHÄFTSFELD<br />

Text: Tuovi Similä Fotos: Viljak, Patrik Lindström<br />

14 THE GRIFFIN


F&E und Innovationen<br />

Die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten<br />

von <strong>UPM</strong> spielen eine entscheidende<br />

Rolle bei der Erschließung neuer Geschäftsmöglichkeiten<br />

für die Forstindustrie. Das<br />

weltweite Forschungs- und Entwicklungsnetz<br />

des Unternehmens unterstützt die gegenwärtigen<br />

und neuen Geschäftstätigkeiten<br />

durch strategische Programme und<br />

Projekte, die auf schnelle Erträge in Form<br />

von Mehrwert oder Einsparungen zielen.<br />

Der Bereich New Businesses & Development<br />

(NBD) entwickelt für das Unternehmen<br />

neue Produkte und Geschäftstätigkeiten<br />

aus Biomasse.<br />

„Zwei unserer fünf derzeit laufenden strategischen<br />

Programme konzentrieren sich auf<br />

die Verbesserung der Kosteneffizienz in der<br />

Paper Business Group. Die anderen drei<br />

Programme unterstützen unsere wachsenden<br />

Geschäftsbereiche. Am bekanntesten<br />

sind wahrscheinlich die beiden Biobrennstoff-Programme.<br />

Das fünfte Programm hat<br />

das Ziel, die Ressourceneffizienz im Bereich<br />

Faserstoffe zu verbessern“, so Heikki<br />

Ilvespää, Vice President Research & Development<br />

bei <strong>UPM</strong>. Die internationale F&E-<br />

Organisation von <strong>UPM</strong> beschäftigt rund<br />

250 Mitarbeiter, die meisten von ihnen in<br />

Finnland, Deutschland und China.<br />

„Der Bereich New Businesses & Development<br />

steht im Zentrum des Biofore-Ansat-<br />

zes“, so Juuso Konttinen, der die Organisation<br />

leitet. Biomasse bildet den Ausgangspunkt<br />

für zahlreiche neue Produkte und<br />

Geschäftstätigkeiten. „Das heißt nicht, dass<br />

wir alles machen, was uns gerade in den<br />

Sinn kommt. Wir konzentrieren uns auf<br />

Projekte, bei denen wir uns auf die vorhandene<br />

Infrastruktur und Erfahrung von <strong>UPM</strong><br />

stützen können. Dann fügen wir neues<br />

Fachwissen und Kreativität hinzu und entwickeln<br />

sie zu neuen Geschäftstätigkeiten“,<br />

erklärt Konttinen.<br />

DREI WICHTIGE PROGRAMME<br />

Die Organisationen von Ilvespää und Konttinen<br />

haben jede Woche engen Kontakt.<br />

„Wir tauschen uns beinahe täglich darüber<br />

aus, welcher Ansatz am besten für neue<br />

Gebiete geeignet ist“, so Ilvespää.<br />

Ilvespää und Konttinen stimmen überein,<br />

dass die Zusammenarbeit bei der Entwicklung<br />

der Biofibrillen besonders erfolgreich<br />

war. Biofibrillen, Bioverbundmaterialien<br />

und Biochemikalien sind die zentralen<br />

Entwicklungsprogramme des Bereichs New<br />

Businesses & Development. „Diese drei auf<br />

Biomasse basierenden Produktgruppen bieten<br />

ein großes Potenzial“, begründet Konttinen<br />

die Entscheidung. An erster Stelle<br />

steht stets die Frage, ob ein Programm wirklich<br />

zur Vision und zur Strategie von <strong>UPM</strong><br />

passt. „Wir müssen immer daran denken,<br />

dass <strong>UPM</strong> ein großes Unternehmen ist. Deshalb<br />

müssen unsere Programme auch ein<br />

großes Geschäftspotenzial haben“, fügt<br />

Konttinen hinzu.<br />

EINZIGARTIGE INNOVATION: BIOFIBRILLEN<br />

Im vergangenen Jahr hat der Bereich New<br />

Businesses & Development deutliche Fortschritte<br />

erzielt. <strong>UPM</strong> ForMi ist ein Verbundmaterial,<br />

bei dem Faserstoffe einen aus<br />

Erdöl gewonnenen Rohstoff ersetzen. In<br />

Lahti, Finnland, wurde bereits die Produktion<br />

von <strong>UPM</strong> ForMi aufgenommen. „Kaum<br />

können wir das Produkt herstellen, sind wir<br />

auch schon auf dem Markt und erwarten<br />

die ersten Erfolgsstorys“, so Konttinen.<br />

Biofibrillen verleihen Produkten neue,<br />

einzigartige Eigenschaften. Die Pilotanlage<br />

in Espoo, Finnland, hat bereits eine Produktionskapazität<br />

von mehreren Tonnen Biofibrillen.<br />

Tests können im Industriemaßstab<br />

durchgeführt werden, zum Beispiel in den<br />

eigenen Papierfabriken von <strong>UPM</strong>. „Das ist<br />

eine echte Innovation von Weltklasse“, fügt<br />

Konttinen hinzu.<br />

Wie er berichtet, hat <strong>UPM</strong> auch bei<br />

Biochemikalien große Fortschritte gemacht.<br />

Es sind bereits Testläufe im industriellen<br />

Maßstab mit Industrieklebstoffen durchgeführt<br />

worden, und auch in anderen Bereichen<br />

gibt es vielversprechende Entwicklungen.<br />

THE GRIFFIN 15


F&E und Innovationen<br />

ERWEITERUNG DES EIGENEN<br />

KNOW-HOWS<br />

Verfügt <strong>UPM</strong> über ausreichende Kompetenz<br />

zur Umsetzung der Biofore-Vision?<br />

„Wie unsere Forschungs- und Entwicklungserfolge<br />

zeigen, verfügt das Unternehmen<br />

über umfangreiches Wissen und viele<br />

fachkundige Mitarbeiter. Doch wenn wir<br />

Neuland betreten, brauchen wir in diesen<br />

Bereichen zusätzliches Fachwissen, zum<br />

Beispiel über chemische und biologische<br />

Prozesse“, sagt Ilvespää.<br />

Konttinen stimmt zu und ergänzt die<br />

Liste noch um die Kommerzialisierung,<br />

die noch mehr erfordert: „Kompetenz ist<br />

wichtig, aber es gibt noch einen anderen<br />

Aspekt, den wir nicht vergessen dürfen.<br />

Wenn wir etwas Neues schaffen, sind<br />

Motivation und Engagement extrem wichtig.<br />

Deshalb müssen wir auch auf diese<br />

Qualitäten achten.“<br />

„Offenheit und Lernbereitschaft sind<br />

für unsere F&E-Mitarbeiter essenziell“, fügt<br />

Ilvespää hinzu.<br />

Partner zu finden, die auch potenzielle<br />

Kunden sind. „Wenn wir für sie neue Produkte<br />

und Anwendungen entwickeln, müssen<br />

wir wissen, dass wir genau das Richtige<br />

machen. Wir haben in allen drei zentralen<br />

F&E-Bereichen Partner, mit denen wir<br />

eng zusammenarbeiten. Ich halte das für<br />

den einzigen erfolgreichen Weg.“<br />

ROSTOV<br />

DON<br />

IM BEREICH NEW BUSINESSES & DEVELOP-<br />

MENT LAUFEN DREI ZENTRALE ENTWICK-<br />

LUNGSPROGRAMME: BIOFIBRILLEN, BIOVER-<br />

BUNDMATERIALIEN UND BIOCHEMIKALIEN.<br />

IN ALLEN DREI PROGRAMMEN WURDEN<br />

IM VERGANGENEN JAHR DEUTLICHE<br />

FORTSCHRITTE ERZIELT.<br />

NETWORKING UND PARTNERSCHAFTEN<br />

Die Vernetzung mit Universitäten und Forschungseinrichtungen<br />

ist in Forschung und<br />

Entwicklung unerlässlich. Die Eroberung neuer<br />

Bereiche bedeutet, ständig neue Netze<br />

aufzubauen. Bioökonomie ist gerade ein<br />

aktuelles <strong>The</strong>ma. In Finnland zum Beispiel<br />

wurde der Forstcluster in Bioökonomie-Cluster<br />

umbenannt. Auch auf europäischer Ebene<br />

wirkt <strong>UPM</strong> gerade am Aufbau einer öffentlich-privaten<br />

Partnerschaft (ÖPP) der Bio-<br />

Industrien mit und treibt damit die Umstellung<br />

auf eine nachhaltige Bioökonomie voran.<br />

„Das alles passt sehr gut zu unserem eigenen<br />

Biofore-Ansatz und unserer Vision. Wir sind<br />

an einem allgemeinen globalen Trend jetzt<br />

wirklich aktiv beteiligt“, so Ilvespää.<br />

Konttinen weist darauf hin, wie wichtig<br />

es für den Bereich New Businesses & Development<br />

ist, in der Lieferkette die richtigen<br />

JUUSO KONTTINEN (LINKS)<br />

UND HEIKKI ILVESPÄÄ<br />

16 THE GRIFFIN


<strong>UPM</strong> Raflatac paper<br />

ZUKUNFT DER<br />

ETIKETTEN<br />

Text: Tomi Lindblom Fotos: Patrik Lindström, <strong>UPM</strong> Raflatac<br />

Die Verbraucher wollen zwischen verschiedenen Produkten wählen können und die Markeneigentümer sind bestrebt, ihnen diese<br />

Auswahl zu bieten. Weil Etiketten bei der Verpackungsgestaltung eine wichtige Rolle spielen, floriert auch die Etikettenindustrie und<br />

entwickelt sich weiter. Wie die Branche im Einzelnen wächst, ist dagegen eine andere Sache, so Corey M. Reardon, President und<br />

CEO von AWA Alexander Watson Associates.<br />

„Die Basis für kontinuierliches Wachstum<br />

bilden mit Sicherheit Produkte des täglichen<br />

Bedarfs, seien es Lebensmittel, Getränke,<br />

Gesundheits- oder Körperpfl egeprodukte.<br />

Wie werden diese Produkte<br />

verpackt und welchen Einfluss hat ihre Beschaffenheit<br />

auf die Art des Etiketts oder<br />

die Verpackungsgestaltung?“ All das verändert<br />

sich im Laufe der Zeit, so AWA-Chef<br />

Reardon. Die internationale Firma bietet<br />

Business-to-Business-Marktforschung sowie<br />

Verlags- und Beratungsdienste an. Ein<br />

Schwerpunkt liegt im Bereich Spezialpapiere,<br />

Folien, Verpackung, Beschichtung und<br />

Converting.<br />

THE GRIFFIN 17


<strong>UPM</strong> Raflatac<br />

„DIE FLEXIBILITÄT, DIE VIELSEITIGKEIT UND DIE<br />

KOSTENEFFIZIENZ DER SELBSTKLEBETECHNIK<br />

MACHEN SIE BEI DER ETIKETTIERUNG HEUTE<br />

ZUM FÜHRENDEN VERFAHREN“, SAGT<br />

COREY M. REARDON VON AWA ALEXANDER<br />

WATSON ASSOCIATES.<br />

Reardon geht davon aus, dass die Etikettenindustrie<br />

weltweit weiter wachsen<br />

und die Nachfrage vor allem in Brasilien,<br />

Russland, Indien und China steigen wird.<br />

„Dass sich die Nachfrage von den entwickelten<br />

Märkten Nordamerikas und Europas<br />

in die Entwicklungs- und Schwellenländer<br />

verlagert, wird für die Lieferanten und<br />

ihre Standortwahl nicht ohne Folgen bleiben.<br />

Unternehmen, die in neue Regionen<br />

gehen, werden sich zwischen vielen neuen<br />

und unterschiedlichen Wettbewerbern behaupten<br />

müssen“, so Reardon weiter.<br />

INNOVATIVITÄT OHNE KOSTEN?<br />

Markeneigentümern ist dringend anzuraten,<br />

sich mit ihren Produkten von der Konkurrenz<br />

abzuheben. Eine Möglichkeit dafür<br />

bietet die Verpackung.<br />

„Es gibt viele Innovationen wie 3D<br />

oder sogar Mikrochips/RFID, die mit der<br />

Zeit immer wichtiger werden. Ebenfalls<br />

große Bedeutung haben Tracking-and-Tracing-Technologien<br />

– offene wie verdeckte<br />

Lösungen –, die in die Verpackung oder<br />

das Etikett integriert sind, zum Beispiel<br />

aus Gründen der Produktauthentifizierung<br />

oder der Markensicherheit.<br />

Der Innovativität sind keine Grenzen<br />

gesetzt, aber unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten<br />

sind natürlich die Kosten ein<br />

<strong>The</strong>ma. Die Verbraucher können oft nicht<br />

nachvollziehen, warum sie für ein Produkt<br />

einen höheren Preis zahlen sollen, der<br />

durch die Verpackung entsteht“, erklärt<br />

Reardon.<br />

andere, konkurrierende Verpackungs- und<br />

Ausstattungstechniken.<br />

„Die Art des Behälters bestimmt, welche<br />

Art von Etikett zum Einsatz kommt.<br />

Darin liegt eine Gefahr. Ein fester Behälter<br />

mit aufgeklebtem Etikett lässt sich zum Beispiel<br />

durch eine flexible Verpackung ersetzen,<br />

die direkt bedruckt wird und das<br />

Etikett überflüssig macht.<br />

Für Markeneigentümer, die mehrere<br />

Versionen eines Basisprodukts anbieten,<br />

zum Beispiel unterschiedliche Duschgels,<br />

sind selbstklebende Etiketten jedoch die<br />

kosteneffizienteste Lösung, denn für alle<br />

Varianten kann der gleiche Behälter verwendet<br />

werden. Die Flexibilität, das breite<br />

Spektrum an Komponenten, die Vielseitigkeit<br />

und die Kosteneffizienz der Selbstklebetechnik<br />

insgesamt machen sie bei der<br />

Etikettierung und Produktdekoration heute<br />

zum führenden Verfahren“, so Reardon.<br />

BLICK NACH DRAUSSEN UND<br />

IN DEN SPIEGEL<br />

Die Selbstklebeetikettenindustrie agiert nicht<br />

im luftleeren Raum. Es gibt heute viele<br />

COREY M. REARDON<br />

18 THE GRIFFIN


Sperrholz<br />

Text: Nina Colliander-Nyman Fotos: Dinesen, Uusi Agenda<br />

VILLA AM SEE<br />

In dem kleinen Dorf Rapala in der südfinnischen<br />

Gemeinde Sysmä steht am Ufer des<br />

Päijänne-Sees ein einladendes modernes<br />

Gebäude. Hier können Besucher die finnische<br />

Natur von ihrer besten Seite genießen.<br />

Das Wasser des Sees ist so sauber, dass man<br />

es beim Schwimmen nach der Sauna trinken<br />

kann.<br />

Die Villa Rapala wurde 2012 von der Firma<br />

Uusi Agenda Oy gebaut, die Petteri und<br />

Paula Kilpinen gehört. Für sie stellt sie eine<br />

ideale Arbeitsumgebung für kleine Managementteams<br />

dar, die einen Workshop oder<br />

eine Besprechung in die Natur verlegen<br />

wollen.<br />

„Das Haus liegt nur zwei Autostunden<br />

von Helsinki entfernt und wird auch dadurch<br />

für viele interessant sein“, so Paula Kilpinen.<br />

Das Grundstück gehörte früher zum Gut<br />

Rapala, das seit rund hundert Jahren im Besitz<br />

der Familie Walden ist. Das Herrenhaus<br />

steht noch. Rudolf Walden (1878–1946)<br />

war ein finnischer Industrieller, der sich für<br />

die Konsolidierung der Papierbranche einsetzte.<br />

Er gründete die United Paper Mills<br />

Ltd (Yhtyneet Paperitehtaat Oy) und war der<br />

erste Präsident von Finnpap, der ehemaligen<br />

Vertriebsorganisation der finnischen<br />

Papierbranche.<br />

SKANDINAVISCHES DESIGN<br />

Das Haus und die Sauna wurden von der<br />

finnischen Firma PlusArchitects entworfen<br />

und von örtlichen Arbeitskräften gebaut. Die<br />

rund ums Haus verlegten Terrassendielen<br />

und der Ponton bestehen aus <strong>UPM</strong> ProFi<br />

Deck.<br />

„<strong>UPM</strong> ProFi Deck fügt sich perfekt in<br />

die Umgebung ein. Besonders gut ge -<br />

fällt uns, dass das Material bei edler<br />

Optik nahezu wartungsfrei ist“, berichtet<br />

Kilpinen.<br />

Die Villa Rapala wurde im vergangenen<br />

Oktober eingeweiht. Mit den zwei zusätzlichen<br />

Betten im Saunagebäude können hier<br />

insgesamt zwölf Personen komfortabel übernachten.<br />

Das umweltfreundliche Haus wurde<br />

aus Holz gebaut und die Dämmung<br />

enthält keine Kunststoffe. Beheizt wird es<br />

mit Erdwärme.<br />

„Für viele ist Holz ein weit größerer Luxus<br />

als Marmor. Dazu kommen noch die unbelastete<br />

Natur und das saubere Wasser“,<br />

sagt Kilpinen. Der Päijänne ist der zweitgrößte<br />

See Finnlands. Aus ihm bezieht die<br />

Hauptstadtregion Helsinki ihr Trinkwasser.<br />

www.villarapala.fi<br />

LINKS: DER FARBTON DER TERRASSE<br />

AUS <strong>UPM</strong> PROFI PASST PERFEKT ZUR<br />

UMGEBUNG DER VILLA RAPALA.<br />

RECHTS: DER PONTON VON<br />

MARINETEK IST EINER DER ERSTEN,<br />

DIE AUS <strong>UPM</strong> PROFI DECK HER-<br />

GESTELLT WORDEN SIND.<br />

THE GRIFFIN 19


Sperrholz<br />

Text: Jane Garner Fotos: Celia Brackenridge, FACIT, KWP für <strong>UPM</strong><br />

LINKS: OAKLANDS WURDE OHNE<br />

KRAN GEBAUT UND ES GAB NUR<br />

DREI CONTAINER ABFALL.<br />

RECHTS: TERRASSEN, STUFEN UND<br />

RAMPE AUS <strong>UPM</strong> PROFI.<br />

OAKLANDS IST EIN EMISSIONSARMES HAUS:<br />

LINKS: INS HAUS FÄLLT VIEL NATÜR-<br />

LICHES LICHT.<br />

RECHTS:<br />

WISA SPRUCE VON <strong>UPM</strong>.<br />

· Teilweise dreifach verglast<br />

· Südfenster für mehr Wärme im Winter<br />

· Photovoltaikmodule zur Energieerzeugung<br />

· Kein Beton – errichtet auf 4 m langen Schraubpfählen<br />

· <strong>UPM</strong> WISA-Spruce-Kassetten, Isolierung<br />

Zeitungsaltpapier<br />

· Leistung des Heizsystems 4 kW – entspricht<br />

einem Heizkörper<br />

· Energierechnungen im ersten Jahr netto 0 Pfund<br />

(nach Subventionen)<br />

ERSTES VOLLSTÄNDIG „GEDRUCKTES“ HAUS<br />

In Großbritannien ist das erste komplett ausgedruckte Haus gebaut<br />

worden. Kürzlich wurde das Projekt auch in dem Immobilienformat<br />

„Grand Designs“ im britischen Fernsehen vorgestellt. Die Planer und<br />

die Eigentümerinnen von Oaklands freuen sich, dass das emissionsarme<br />

Haus ihren Erwartungen entspricht. Die tragenden Elemente<br />

bestehen aus <strong>UPM</strong> WISA Spruce, im Außenraum wurde <strong>UPM</strong> ProFi<br />

eingesetzt.<br />

Das nach seinem weniger attraktiven Vorgänger Oaklands genannte<br />

Haus steht in einem landschaftlich besonders schönen, geschützten<br />

Gebiet („Area of Outstanding Natural Beauty“, AONB) in der<br />

Nähe des Marktfleckens Tring in Hertfordshire und gehört Celia<br />

Brackenridge und Diana Woodward. Der Entwurf mit modernen<br />

Anklängen an Art Deco stammt von Bruce Bell, der für das Londoner<br />

Büro FACIT tätig ist, das sich auf individuelle Architektur nach Maß,<br />

digitale Fertigung und nachhaltiges Wohnen spezialisiert hat.<br />

Das Prinzip des Ausdruckens, das bereits seit Jahrzehnten im<br />

Industriedesign angewendet wird, wurde hier erstmalig im Hausbau<br />

umgesetzt.<br />

„Wir verbinden Architektur und technisches Design miteinander.<br />

Normalerweise passt das nicht zusammen, aber so ist man<br />

Planer, Hersteller und Bearbeiter in einer Person und hat die volle<br />

Kontrolle über das Endergebnis“, erklärt Bell. Er hat schon mit<br />

bekannten Architekturbüros wie Norman Foster zusammengearbeitet,<br />

von dem der digitale Entwurf für die „Gurke“ (<strong>The</strong> Gherkin)<br />

in London stammt.<br />

FÜR DIE REALITÄT ZEICHNEN<br />

Bell zufolge lieben seine Kollegen aus dem Industriedesign das<br />

Konzept des Ausdruckens. Statt Jahre an Entwürfen zu feilen, die<br />

vielleicht nie verwirklicht werden, ist es auf diese Weise manchmal<br />

möglich, eine neue Idee innerhalb von Tagen zu Papier zu bringen,<br />

einen Prototyp herzustellen, zu bauen und zu testen. „Was man<br />

zeichnen kann, ist machbar. Was machbar ist, kann funktionieren.“<br />

20 THE GRIFFIN


Das Oaklands-Projekt war in vieler<br />

Hinsicht eine Premiere. Statt in der Werkstatt<br />

von FACIT wurden die Sperrholzkomponenten<br />

für das Haus vor Ort produziert,<br />

und zum ersten Mal wurde der<br />

Verschnitt direkt der thermischen Verwertung<br />

im Heizkraftwerk von <strong>UPM</strong> Shotton<br />

zugeführt. Bell arbeitet bereits seit Jahren<br />

mit <strong>UPM</strong> WISA Spruce, aber dies war<br />

seine erste Erfahrung mit dem umweltfreundlichen<br />

Holz-Kunststoff-Verbundmaterial<br />

<strong>UPM</strong> ProFi als Terrassendielen.<br />

DIE FAHRFLÄCHEN BESTEHEN AUS<br />

ZWEI SCHICHTEN <strong>UPM</strong> WISA-BIRCH<br />

9 MM UND WURDEN VON IHREM<br />

PLANER JANNE SAARIO<br />

SELBST GETESTET.<br />

Text: Nina Colliander-Nyman Fotos: Patrik Lindström<br />

ERHEBLICHE ENERGIEEINSPARUNGEN<br />

Celia Brackenridge, Professorin für<br />

Sportwissenschaften an der Brunel University<br />

in London, und Diana Woodward,<br />

ehemalige Forschungsleiterin an<br />

der Napier University in Edinburgh,<br />

sind schon oft umgezogen und haben<br />

mehrere Häuser umgebaut, aber dieses<br />

ist etwas Besonderes.<br />

Nachdem sie für die Ölheizung in<br />

ihrer Wohnung in Schottland jährlich<br />

3 000 britische Pfund hinlegen mussten,<br />

freuen sie sich jetzt über Nettokosten<br />

von 0 Pfund für Wasser, Strom und<br />

Gas (nach Subventionen).<br />

Die Entstehung ihres neuen Hauses<br />

zu erleben, war für beide sehr eindrucksvoll:<br />

„Am Montagmorgen kamen die großen<br />

<strong>UPM</strong> WISA-Spruce-Platten von den<br />

Tilbury Docks und wurden dann hier auf<br />

der Baustelle mit dem Computer zu den<br />

verschiedenen Bauelementen verarbeitet.<br />

Jede Woche bestand aus vier Tagen<br />

Fertigung und einem Tag Montage.“<br />

Das ganze Haus wurde ohne einen<br />

einzigen Kran gebaut und es gab nur<br />

drei Container Abfall.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter<br />

www.facit-homes.com<br />

TIM USKALI UND JANNE SAARIO<br />

SKATEBOARD-HALLE IN HELSINKI<br />

<strong>UPM</strong> ist als Lieferant von Birkensperrholz<br />

einer der Hauptsponsoren einer 1 000 m²<br />

großen neuen Skate- und Kickboard-Halle<br />

in Helsinki. In der ganzjährig geöffneten<br />

Halle finden Skateboard-, Musik- und<br />

Kulturevents statt.<br />

Die neue Skateboard-Halle im Helsinkier<br />

Stadtteil Vallila steht allen offen, die sich<br />

für diesen Sport interessieren, Anfängern<br />

wie Fortgeschrittenen. Entworfen wurde<br />

sie von dem Landschaftsarchitekten und<br />

ehemaligen Skateboardprofi Janne Saario.<br />

Die Halle ist Saarios dritte Indoor-<br />

Anlage für Skater. Außerdem hat er in<br />

Europa mehrere bekannte Skateparks gestaltet,<br />

darunter die Plaza del Delta in<br />

Gijon, Spanien, und den Steelpark in<br />

Luleå, Schweden.<br />

„Das Sperrholz <strong>UPM</strong> WISA-Birch hat<br />

eine für diese Zwecke sehr gut geeignete<br />

Oberfläche. Das Material ist robust und<br />

sehr haltbar“, so Saario. Die dafür eingesetzten<br />

Birken wachsen nur in einem subarktischen<br />

Klima, wie es Finnland hat. Die<br />

Bäume wachsen langsam und das Holz<br />

wird fest und zäh.<br />

VIELSEITIGE NUTZUNG<br />

Der Gründer und Leiter der Skateboard-<br />

Halle Tim Uskali weiß, dass sie für Jugendliche<br />

in Helsinki sehr wichtig ist.<br />

„Sie können nicht nur das ganze Jahr<br />

über zum Skate- und Kickboardfahren hierher<br />

kommen, sondern wir organisieren<br />

auch Musikveranstaltungen, Kurse, Workshops<br />

und maßgeschneiderte Angebote<br />

für alle unsere Zielgruppen.“ Es gibt unterschiedliche<br />

Öffnungszeiten für Kinder von<br />

5 bis 14 Jahren und für Jugendliche ab 15<br />

und Erwachsene. In der Halle gibt es auch<br />

einen Skateboard-Shop und ein Café.<br />

THE GRIFFIN 21


Umwelt und soziale Verantwortung<br />

MASSGEBLICHE<br />

UNTERSUCHUNG ZUR BIODIVERSITÄT<br />

Text: Nina Colliander-Nyman Fotos: Thibaut Pétry, Catherine Craig, Hugh Metcalfe<br />

22 THE GRIFFIN


Umwelt und soziale Verantwortung<br />

DIE SCHWARZRÜCKENSPECHTE<br />

WERDEN NACH DER BERINGUNG<br />

FREIGELASSEN. DIE VÖGEL MIT GELBER<br />

SCHEITELPLATTE SIND DIE MÄNNCHEN,<br />

BEI DEN WEIBCHEN IST DIE KOPFOBER -<br />

SEITE DURCHGEHEND SCHWARZ.<br />

Eine bahnbrechende Untersuchung zur Biodiversität,<br />

die <strong>UPM</strong> und Time Inc. in den<br />

Jahren 2007–2011 in kanadischen Wäldern<br />

durchgeführt haben, liefert neue<br />

Erkenntnisse für die Weiterentwicklung der<br />

Forstwirtschaft.<br />

Time Inc. und <strong>UPM</strong> haben als größter Zeitschriftenverlag<br />

der Welt und international<br />

führender Hersteller von Magazinpapieren<br />

Interesse an einer nachhaltigen Entwicklung<br />

der Waldbewirtschaftung.<br />

Um im Hinblick auf die Biodiversität die<br />

kontinuierliche Verbesserung zu fördern,<br />

haben sich die beiden Unternehmen zusammengetan<br />

und eine auf vier Jahre angelegte<br />

Studie finanziert, die den Einfluss nachhaltiger<br />

Holzerntemethoden auf die Vogelwelt<br />

eines 2,5 Millionen Acre großen Waldgebiets<br />

in New Brunswick, Kanada, zeigt.<br />

Unter der Leitung von Professor Marc-<br />

André Villard von der University of Moncton<br />

untersuchten die Wissenschaftler die<br />

Lebensräume verschiedener repräsentati ver<br />

Specht- und Singvogelarten. Dabei ver -<br />

g lichen sie Areale, in denen unterschiedliche<br />

Einschlagmethoden angewendet werden,<br />

mit nutzungsfreien Referenzgebieten.<br />

Der letzte Abschnitt des Forschungsprojekts<br />

ging 2011 zu Ende und die Ergebnisse<br />

werden jetzt zu Papier gebracht.<br />

„Vögel sind ausgezeichnete Indikatoren<br />

für die biologische Vielfalt in Wäldern.<br />

Diese Studie gibt uns die Möglichkeit,<br />

die Auswirkungen unterschiedlicher Formen<br />

der Waldbewirtschaftung auf zwei<br />

besonders sensible Spechtarten zu untersuchen“,<br />

erklärt Jennifer S. Wilkerson, Business<br />

Manager, <strong>UPM</strong> Nordamerika.<br />

SPECHTE ALS BIOINDIKATOREN<br />

In den letzten zwei Jahren hat sich die Untersuchung<br />

auf zwei Indikatorarten konzentriert:<br />

den Schwarzrückenspecht und den<br />

Fichtenspecht.<br />

„Zwei Jahre lang haben wir diese<br />

Vögel über Funksender beobachtet, um zu<br />

vergleichen, wie gut sie sich fortpfl anzen<br />

können. Wir waren überrascht, dass der<br />

Bruterfolg auf oder am Rande von Ernteflächen<br />

besser war als in Altbeständen“,<br />

sagt Catherine Craig, die die Untersuchung<br />

im Rahmen ihres Postgraduiertenstudiums<br />

durchgeführt hat.<br />

Möglicherweise sind die Wahl der<br />

Nistplätze und der Bruterfolg in den Einschlagsgebieten<br />

auf geringere Raubtieraktivität<br />

zurückzuführen.<br />

WERTVOLLE INFORMATIONEN ZUR<br />

NACHHALTIGEN FORSTWIRTSCHAFT<br />

Die Untersuchung zeigt auch, wie wichtig<br />

es ist, in den Holzerntegebieten eine ausreichende<br />

Menge stehendes Totholz für den<br />

Nestbau auszusparen und in der Nähe Altbestände<br />

zu erhalten, die genügend Nahrung<br />

liefern und Schutz bieten. Das richtige<br />

Verhältnis zwischen Einschlagsflächen und<br />

alten Nadelwaldarealen ist deshalb in<br />

den künftigen Forstmanagementplänen zu<br />

berücksichtigen. Die Ergebnisse der Untersuchung<br />

legen nahe, dass selbst so anspruchsvolle<br />

Arten wie diese Spechte moderate<br />

forstwirtschaftliche Maßnahmen<br />

akzeptieren und ihre Nistgewohnheiten an<br />

die neuen Bedingungen anpassen können.<br />

„Wenn wir diese sensiblen, aber in der<br />

borealen Zone verbreiteten Spechte schützen<br />

können, gilt das auch für viele weniger<br />

empfindliche Tier- und Pflanzenarten“, erklärt<br />

Villard.<br />

Die Untersuchung wurde in Zusammenarbeit<br />

mit der University of Moncton, der<br />

Acadia University, dem Department of<br />

Natural Resources von New Brunswick,<br />

Bird Studies Canada und <strong>The</strong> Nature Conservancy<br />

of Canada durchgeführt.<br />

23


Umwelt und soziale Verantwortung<br />

LEBENSWICHTIGE LEISTUNGEN DER<br />

Text: Tuovi Similä Foto: Viljak<br />

Wenn wir unsere Häuser heizen oder Auto<br />

fahren, denken die wenigsten daran, dass<br />

wir dabei natürliche Energiereserven einsetzen.<br />

Die Natur erbringt unzählige Leistungen,<br />

von denen unser Wohlergehen<br />

abhängt. Diese bezeichnet man als Ökosystemleistungen.<br />

Ökosystemleistungen sind im Umweltvokabular<br />

bereits ein gängiger Begriff, dessen<br />

Bedeutung sich dem Laien jedoch häufig<br />

nur ungenau erschließt. Das Finnische<br />

Umweltzentrum (SYKE) definiert ihn so:<br />

„Ökosystemleistungen sind der Nutzen,<br />

den die belebte Natur dem Menschen<br />

bringt. Die Funktionen eines Ökosystems<br />

werden erst dann zu Leistungen, wenn jemand<br />

von ihnen Gebrauch macht.“<br />

Environmental Manager Petri Heinonen<br />

von <strong>UPM</strong> Environment ergänzt: „Unser Le -<br />

ben und unser Wohlergehen sind bei allem,<br />

was wir tun, untrennbar mit der Natur und<br />

ihren Funktionen verknüpft.“<br />

Ökosystemleistungen lassen sich in vier<br />

Kategorien einteilen: bereitstellende, regulierende,<br />

unterstützende und kulturelle Leistungen.<br />

Bereitstellende Leistungen sind zum<br />

Beispiel Getreide und andere Nahrungsmittel,<br />

Holz und sauberes Wasser. „Holz entsteht<br />

ja nicht durch Menschenhand, sondern<br />

im Verlauf des natürlichen Wachstums- und<br />

Entwicklungsprozesses eines Baumes. Zuletzt<br />

ge- oder verbraucht es der Mensch, und<br />

damit wird es zur Leistung“, erklärt Heinonen.<br />

Zu den regulierenden Leistungen zählt<br />

unter anderem die Bestäubung – ohne bestäubende<br />

Insekten würde es viele Nahrungsmittel<br />

nicht geben. Aber auch die Bindung<br />

von Kohlenstoff in der Pflanzendecke<br />

und zum Beispiel das Verhindern von Überflutungen<br />

fallen darunter.<br />

Unterstützende Leistungen sind unter<br />

anderem der Nährstoff-, Wasser- und Kohlenstoffkreislauf<br />

und die Fotosynthese, die<br />

Voraussetzung allen Lebens ist. Kulturelle<br />

Leistungen sind Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten<br />

sowie der ästhetische Wert der<br />

Natur.<br />

THEMA VON GLOBALER BEDEUTUNG<br />

Der Begriff Ökosystemleistungen geht auf<br />

die Initiative <strong>The</strong> Economics of Ecosystems<br />

and Biodiversity (TEEB) des Umweltprogramms<br />

der Vereinten Nationen (UNEP)<br />

zurück, die Belege für die Bedeutung der<br />

biologischen Vielfalt und den daraus resultierenden<br />

Nutzen erbracht hat. „Biodiversität<br />

ist die Grundlage für Ökosystemleistungen.<br />

Eine große Vielfalt gewährleistet ein<br />

reichliches Angebot an Leistungen“, erklärt<br />

Heinonen.<br />

Das <strong>The</strong>ma hat international so große<br />

Beachtung gefunden, dass auf Anstoß des<br />

UNEP ein ähnliches Forum wie die Klimakonferenz<br />

gegründet wurde. Darin sind<br />

nicht nur Staaten, sondern auch die Wirtschaft<br />

vertreten.<br />

Das World Business Council for Sustainable<br />

Development (WBCSD, Weltwirtschaftsrat<br />

für Nachhaltige Entwicklung) hat<br />

bereits ein Instrument entwickelt, mit dem<br />

Firmen den Nutzen und den Wert von<br />

Ökosystemleistungen für ihr Unternehmen<br />

einschätzen können. „Für <strong>UPM</strong> kann das<br />

eine gute Übung sein, durch die wir diesen<br />

Begriff und allgemein die Bedeutung von<br />

Ökosystemleistungen und dem damit verbundenen<br />

Potenzial besser verstehen“, so<br />

Heinonen.<br />

24 THE GRIFFIN


BAUM DES LEBENS<br />

LEBEN DES BAUMS<br />

EINE VERBORGENE KAMERA<br />

NIMMT DAS VERHALTEN DER<br />

STEINADLER AM CARRICK-<br />

HORST AUF.<br />

Alles beginnt beim<br />

Sämling, auch er bindet<br />

schon Kohlenstoff.<br />

Bäume reinigen das Oberflächen-<br />

und Grundwasser<br />

und verringern den Abfluss<br />

von Regenwasser.<br />

Bäume halten Erosion und<br />

Wüstenbildung auf und bieten<br />

Schutz vor Stürmen.<br />

Bäume bieten Hunderten<br />

von Arten und Tausenden<br />

von Individuen Lebensraum.<br />

Sie unterstützen<br />

die Bodenbildung.<br />

Bäume bieten Erholung<br />

und machen Freude.<br />

Text: Nina Colliander-Nyman Foto: David Anderson<br />

DIE RÜCKKEHR DES STEINADLERS<br />

In einem von <strong>UPM</strong> Tilhill zur Aufforstung erworbenen Gebiet hat nach mehr als vierzig<br />

Jahren zum ersten Mal wieder ein Steinadlerpaar gebrütet. Die intensive Beobachtung<br />

der Vögel im letzten Jahr hat gezeigt, wie sie ihren Lebensraum nutzen und welche<br />

Vorteile Waldland ihnen bieten könnte.<br />

Der besetzte Steinadlerhorst wurde 2011 bei einer ornithologischen Bestandsaufnahme<br />

auf der Carrick Farm entdeckt, einem 1 526 Hektar großen Anwesen bei Lochgoilhead<br />

in den Western Highlands von Schottland. <strong>UPM</strong> Tilhill hatte das Areal zum Zweck der<br />

Aufforstung gekauft, musste wegen der Adler jedoch besondere Schutzmaßnahmen treffen.<br />

Es gibt in Großbritannien nur noch 442 Steinadlerpaare, von denen die meisten in<br />

den offenen Mooren des schottischen Hochlands siedeln. Das Brutpaar von der Carrick<br />

Farm hatte 2011 und 2012 jeweils ein Junges, die beide nicht überlebten. Wahrscheinlich<br />

sind sie verhungert, denn die Ergebnisse einer Feldstudie haben gezeigt, dass das<br />

Gebiet arm an Beutetieren wie Raufußhühnern und Feldhasen ist.<br />

ÜBERARBEITUNG DES AUFFORSTUNGSPLANS<br />

Bäume produzieren<br />

Sauerstoff, Nährstoffe<br />

und Nahrungsmittel und<br />

reinigen die Luft.<br />

Bäume verringern<br />

die Lawinen- und<br />

Erdrutschgefahr und<br />

absorbieren Lärm.<br />

AM ENDE IHRES LEBENS KÖNNEN AUS<br />

BÄUMEN VIELE NÜTZLICHE PRODUKTE<br />

HERGESTELLT WERDEN, ZUM BEISPIEL<br />

· Schnittholz · Hygienepapiere · Chemikalien<br />

· Sperrholz · Verbandmaterial · Bioenergie<br />

· Zellstoff · Kleidung · Biobrennstoffe<br />

· Schreibpapier · Arzneimittel<br />

Bäume hinterlassen keine Abfälle. Sie können<br />

recycelt und zuletzt als Biomasse energetisch<br />

verwertet werden.<br />

Das Adlerpaar wurde im Verlauf des vergangenen Jahres mehr als 200 Stunden lang von<br />

Experten beobachtet, die im Detail dokumentierten, wie die Adler das Gelände nutzen.<br />

Der Aufforstungsplan wurde überarbeitet, um den Adlern Rechnung zu tragen, und 2013<br />

soll jetzt mit den Pflanzungen begonnen werden. „Im Aufforstungsplan wurden große<br />

offene Flächen ausgespart, damit die Adler jagen können. Außerdem sind Höhenzüge<br />

und Felsen vorhanden, die sie zum Aufsteigen und Kreisen benötigen“, erklärt Dr. Jenny<br />

Owen, Forest Ecologist bei <strong>UPM</strong> Tilhill. Die ursprünglich angestrebte Bewaldung von 57<br />

Prozent der Fläche wurde auf 37 Prozent reduziert. Ein Teil davon soll den Beutetieren<br />

des Steinadlers einen geeigneten Lebensraum bieten, um den Bruterfolg langfristig zu<br />

verbessern. Weil es sich um einen Wirtschaftswald handelt, müssen Umweltaspekte<br />

und ökonomische Gesichtspunkte sorgfältig gegeneinander abgewogen werden.<br />

LANGZEITBEOBACHTUNG<br />

Der Forstplan wurde von den Forstwirten und Umweltschutzexperten von <strong>UPM</strong> Tilhill<br />

ausgearbeitet. Die Langzeitbeobachtung der Adler und ihrer Beutetiere wird im Rahmen<br />

eines größeren Projekts durchgeführt werden, dessen Partner noch nicht feststehen.<br />

„Als nächstes muss einer der Adler vom Horst geholt und mit einem GPS-Sender<br />

ausgestattet werden, damit wir feststellen können, wo er sich bewegt. Das ist wohl das<br />

erste Mal in Schottland, dass ein ausgewachsener Steinadler telemetriert wird“, so<br />

Owen. Das Team wartet gespannt darauf, ob die neuen Waldflure mit Flächen, die<br />

Beutetiere anziehen, den Bruterfolg der Adler verbessern werden.<br />

THE GRIFFIN 25


Umwelt und soziale Verantwortung<br />

Text: Vesa Puoskari Fotos: <strong>UPM</strong> Foundation<br />

FÖRDERUNG NACHHALTIGER<br />

Die <strong>UPM</strong>-Stiftung unterstützt die wirtschaftliche und gesellschaftliche<br />

Entwicklung in abgelegenen Regionen Uruguays.<br />

„Über die Stiftung sollen Programme gefördert<br />

werden, die eine möglichst große Zielgruppe<br />

erreichen und langfristig wirken“,<br />

so <strong>UPM</strong> Foundation Manager Magdalena<br />

Ibañez.<br />

Die Stiftung arbeitet seit 2008 mit<br />

BIO Uruguay International zusammen, um<br />

die Entwicklung alternativer landwirtschaftlicher<br />

Techniken in abgelegenen Regionen<br />

des Landes zu unterstützen.<br />

In der Schule des rund 60 Kilometer<br />

von Tacuarembó entfernten Dorfs Cerro del<br />

Arbolito wurde ein Obst- und Gemüsegarten<br />

angelegt, der ökologisch bewirtschaf -<br />

tet wird. Aus den Erzeugnissen wird das<br />

Schulessen zubereitet. Was die Schule<br />

nicht verbrauchen kann, wird verkauft oder<br />

auf andere Weise zum Wohl der Gemeinschaft<br />

verwendet.<br />

Früher haben sich die Einwohner des<br />

Dorfes einseitig ernährt und Gemüse stand<br />

bei weitem nicht täglich auf dem Speiseplan.<br />

Dank des Projekts haben jetzt viele<br />

Familien einen eigenen Gemüsegarten<br />

und ernähren sich gesünder. Darüber<br />

hinaus können sie durch den Verkauf<br />

der Erzeugnisse kleine Zusatzeinnahmen<br />

er zielen.<br />

26 THE GRIFFIN


SCHULE IN TACUAREMBÓ<br />

Ibañez hebt als einen der größten Erfolge<br />

der <strong>UPM</strong>-Stiftung im Jahr 2012 auch die<br />

Gründung der ersten technischen Schule in<br />

Clara hervor, einem anderen kleinen Dorf<br />

im Departement Tacuarembó. Die Schule<br />

kann 35 Schülerinnen und Schüler ab 12<br />

Jahren aufnehmen.<br />

„In den entlegenen Gebieten gibt es<br />

viele kleine Dorfgemeinschaften, deren Jugendliche<br />

in ihrer Heimatregion aufgrund<br />

mangelnder Mittel keine weiterbildende<br />

Schule besuchen können. Wir arbeiten mit<br />

dem öffentlichen Schulwesen, Bürgerinitiativen<br />

und regionalen Landwirten zusammen,<br />

um mit einem Projekt möglichst viel<br />

zu erreichen. Die Vorhaben orientieren sich<br />

an den Prinzipien nachhaltiger Entwicklung“,<br />

so Ibañez.<br />

Im Jahr 2012 hat die Stiftung rund<br />

10 000 Menschen in ganz Uruguay geholfen.<br />

Seit ihrer Gründung hat die Stiftung<br />

Fördermittel für etwa 200 Projekte und<br />

50 Bürgerinitiativen zur Verfügung gestellt.<br />

NEUE<br />

NATURSCHUTZGEBIETE<br />

<strong>UPM</strong> hat im Raum Kouvola Ende des vergangenen Jahres insgesamt rund 100<br />

Hektar Land zu Naturschutzzwecken an den finnischen Staat verkauft. Außerdem<br />

sind auf den unternehmenseigenen Ländereien in Südostfinnland im Jahr 2012<br />

circa 126 Hektar private Naturschutzgebiete ausgewiesen worden.<br />

DANK EINES PROJEKTS, DAS DIE <strong>UPM</strong><br />

STIFTUNG GEMEINSAM MIT BIO URUGUAY<br />

INTERNATIONAL DURCHGEFÜHRT HAT,<br />

HABEN JETZT VIELE FAMILIEN EINEN<br />

EIGENEN GEMÜSEGARTEN.<br />

Die verkauften Gebiete gehören zum überwiegenden Teil zum Natura-2000-Netz.<br />

Darunter sind auch Flächen, für die Programme zum Schutz von Feuchtgebieten<br />

und Altwäldern aufgestellt wurden.<br />

Das wichtigste Gebiet ist Karhunsuo-Hietakankaanniemi bei Kouvola. Dabei<br />

handelt es sich um ausgedehnte Altwälder und ein im Naturzustand erhaltenes<br />

Feuchtgebiet, die insgesamt eine Fläche von rund 95 Hektar haben.<br />

Bereits früher hat der Staat in der Region Kainuu und in Mittelfinnland insgesamt<br />

etwa 1 175 Hektar Land von <strong>UPM</strong> gekauft, um Naturschutzgebiete einzurichten.<br />

Gleichzeitig wurden auf den Ländereien von <strong>UPM</strong> in Kainuu und Mittelfinnland<br />

rund 653 Hektar private Schutzgebiete ausgewiesen. Die Geschäfte mit dem Staat<br />

sind für <strong>UPM</strong> ein wichtiger Schritt bei der Umsetzung seiner eigenen Schutzprogramme.<br />

<strong>UPM</strong> verhandelt mit den Behörden weiter über einen finanziellen<br />

Ausgleich für die in verschiedenen Teilen Finnlands auf den Ländereien des Unternehmens<br />

eingerichteten Schutzgebiete.<br />

Foto: Eero T. Väisänen<br />

THE GRIFFIN 27


Umwelt und soziale Verantwortung<br />

Zwei neue WWF-<br />

ERBWÄLDER<br />

Foto: Jamie Bell<br />

<strong>UPM</strong> hat auf seinen Ländereien zusätzlich zu den bestehenden zwölf zwei neue<br />

WWF-Erbwälder ausgewiesen. Ein WWF-Erbwald ist ein Waldgebiet, das durch<br />

einen freiwilligen Vertrag unter Schutz gestellt wird. Die Gründe dafür können ganz<br />

persönlicher Natur sein, zum Beispiel eine emotionale Bindung an das Objekt.<br />

SCHÜLER<br />

PFLANZEN BÄUME<br />

Rund 100 Schülerinnen und Schüler der<br />

Holly-Meadows-Schule in Grimston, Norfolk,<br />

England, haben geholfen, die ersten<br />

der 33 000 Laubbäume zu pflanzen, die<br />

im Rahmen eines umfangreichen Waldverjüngungsprojekts<br />

gesetzt werden sollen.<br />

Das als „Pott Row“ bekannte Waldland gehört<br />

dem lokalen Unternehmen Sibelco UK.<br />

Das Projekt ist Teil großangelegter Baumpflanzungen,<br />

die Sibelco auf den umliegenden<br />

Ländereien durchführt. Unter anderem<br />

wurden ehemalige Kiesgruben umgenutzt.<br />

<strong>UPM</strong> Tilhill hat im Auftrag von Sibelco<br />

UK die Pflege von Pott Row übernommen.<br />

„Wir freuen uns, dass sich die Holly-Meadows-Schule<br />

an diesem Projekt beteiligt<br />

hat. Es war eine gute Gelegenheit, den<br />

Schulkindern und der Einwohnerschaft etwas<br />

über den Waldbau, die Holzernte und<br />

die Waldverjüngung zu erzählen“, berichtet<br />

Jamie Bell, Forstverwalter bei <strong>UPM</strong> Tilhill.<br />

Die Schülerinnen und Schüler pflanzten<br />

fast 300 Setzlinge und lernten unter der<br />

sachkundigen Leitung von <strong>UPM</strong> Tilhill auch,<br />

woran die einzelnen Baumarten zu erkennen<br />

sind.<br />

Die neuen Erbwälder liegen in Mittelfinnland: der Elisabeth-Wald in Toivakka und<br />

der Pyhänpää-Wald in Kuhmoinen. Der besondere historische Wert des Elisabeth-<br />

Walds liegt darin, dass das betreffende Waldstück von <strong>UPM</strong> 1976 von Queen<br />

Elizabeth II. und Prinz Philip besucht wurde. Die Queen und ihre Begleiter besichtigten<br />

den finnischen Wald und ein Holzerntegebiet. Anschließend wurde im Wald<br />

zu Mittag gespeist. Diese Stelle hat man im Naturzustand bewahrt.<br />

Der Pyhänpää-Wald umfasst bedeutende Natur- und Kulturwerte. An einer<br />

Steilwand wurden Felsmalereien entdeckt, die in die Steinzeit zurück datiert wurden<br />

und mehr als 6000 Jahre alt sind. „Pyhänpää ist in Bezug auf die biologische<br />

Vielfalt eines der bedeutendsten Gebiete Mittelfinnlands. Es gibt dort einen Felskiefernbestand<br />

und die Landschaft reicht vom alten Fichtenbestand bis hin zum<br />

beinahe im Naturzustand erhaltenen Laubwald mit kleinen Feuchtgebieten“, so<br />

Eero T. Väisänen, Umweltexperte bei <strong>UPM</strong> Forest.<br />

<strong>UPM</strong> gehören in Finnland fast 900 000 Hektar Wald. Die Naturwerte der Gebiete<br />

sind kartiert und wertvolle Lebensräume unter Schutz gestellt oder in Naturschutzprogramme<br />

aufgenommen worden. In einigen Arealen hat <strong>UPM</strong> die forstwirtschaftliche<br />

Nutzung auf eigene Entscheidung eingeschränkt.<br />

EINER DER WWF-ERBWÄLDER WURDE NACH<br />

QUEEN ELIZABETH II. BENANNT. SIE BESUCHTE<br />

DAS WALDSTÜCK 1976 GEMEINSAM<br />

MIT PRINZ PHILIP UND NAHM EINBLICK<br />

IN DAS FORSTMANAGEMENT VON <strong>UPM</strong>.<br />

AN DEM BESUCH NAHM AUCH DER DAMALIGE<br />

FINNISCHE PRÄSIDENT URHO KEKKONEN TEIL,<br />

IM BILD HINTER DER QUEEN, MIT ORANGE-<br />

FARBENEM HELM.<br />

Foto: <strong>UPM</strong><br />

28 THE GRIFFIN


Faserstoffe<br />

Text: Maite Otegui Fotos: Viljak, Juan A. Parada<br />

BEST PRACTICES<br />

FU .. R PLANTAGEN<br />

THE GRIFFIN 29


AUF EINER VIERTÄGIGEN BESICHTI-<br />

GUNGSREISE WURDEN DIE BESTEN<br />

METHODEN NACHHALTIGER<br />

PLANTAGENBEWIRTSCHAFTUNG<br />

IN DER PRAXIS VORGESTELLT.<br />

AN DER KONFERENZ IM RAHMEN<br />

DES NEW GENERATION PLANTA-<br />

TION PROJECT IN URUGUAY<br />

NAHMEN INTERNATIONALE<br />

SACHVERSTÄNDIGE FÜR FORST-<br />

WIRTSCHAFT UND NACHHALTIGE<br />

ENTWICKLUNG SOWIE<br />

REGIERUNGSVERTRETER AUS<br />

URUGUAY TEIL.<br />

Ende November nahmen internationale<br />

Sachverständige für Forstwirtschaft, Plantagenbau<br />

und Nachhaltigkeit, Mitarbeiter<br />

weltweit tätiger Unternehmen und Regierungsvertreter<br />

aus Uruguay im Rahmen<br />

des New Generation Plantation Project<br />

(NGPP) in Uruguay an einer Konferenz und<br />

Besichtigungsreise teil, um sich über die<br />

besten Praktiken für nachhaltige Plantagenforstwirtschaft<br />

auszutauschen.<br />

Das New Generation Plantation Project des<br />

WWF wurde ins Leben gerufen, um besser<br />

zu verstehen, welche Bedeutung gut bewirtschaftete<br />

Plantagen in geeigneter Lage in<br />

Zukunft für die Gesellschaft haben werden.<br />

Ziel des Projekts ist es, gesunde, abwechslungsreiche<br />

und vielfältig genutzte Waldlandschaften<br />

zu schaffen, deren zentrale<br />

Merkmale mit dem Erhalt der Biodiversität,<br />

dem Naturschutz und den Bedürfnissen des<br />

Menschen in Einklang stehen.<br />

„Das NGPP verfolgt einen gesprächsorientierten<br />

Ansatz, möchte auf die Teilnehmer<br />

Einfluss nehmen, stellt Beispiele für<br />

Biodiversität vor und thematisiert den Klimawandel<br />

und soziale Aspekte, die im Zusammenhang<br />

mit Baumplantagen auftreten<br />

können“, so der Leiter des Programms, Luis<br />

Neves Silva vom WWF.<br />

Plantagen der neuen Generation sind<br />

Waldflure, die intakte Ökosysteme erhalten,<br />

bedeutende Naturwerte schützen, unter<br />

Einbeziehung der Stakeholder weiterentwickelt<br />

werden und gleichzeitig zum<br />

Wirtschaftswachstum und zur Beschäftigung<br />

beitragen. <strong>UPM</strong> ist seit dem Projektstart<br />

2008 einer der wichtigsten NGPP-Teilnehmer.<br />

Neves Silva zufolge ist Uruguay ein<br />

maßgeblicher Faktor im NGPP, weil der<br />

Forstsektor für die Wirtschaft eine wichtige<br />

Rolle spielt: „Uruguay ist ein Land, in dem<br />

es im Vergleich zu anderen Ländern in der<br />

Region im Zusammenhang mit der Forstwirtschaft<br />

keine größeren sozialen Konflikte<br />

gibt. Seine ökologische Ausprägung<br />

lässt eine ausgewogene Entwicklung von<br />

Forst- und Landwirtschaft zu, während<br />

gleichzeitig für die Umwelt wichtige Gebiete<br />

unter Schutz gestellt werden können.“<br />

Auf der Eröffnungskonferenz in Montevideo<br />

sprach der uruguayische Minister für<br />

Viehwirtschaft, Landwirtschaft und Fischerei,<br />

Tabaré Aguerre, über die Entwicklung<br />

der Forstwirtschaft: „In den letzten 25 Jahren<br />

haben sich die endemischen Wälder in<br />

Uruguay von 650 000 auf 753 000 Hek tar<br />

ausgedehnt. Damit sind wir das einzige<br />

lateinamerikanische Land, das auf diesem<br />

Gebiet einen Zuwachs verzeichnen kann.“<br />

Das kommt der Biodiversität zugute.<br />

Aguerre verwies auf weitere positive<br />

Entwicklungen wie den Anstieg der Beschäftigung,<br />

die exponentielle Zunahme<br />

von Unternehmen, die Forstdienstleistungen<br />

anbieten, und den wirtschaftlichen Nutzen.<br />

„Die forstwirtschaftlichen Exporte sind von<br />

13 Millionen US-Dollar auf mehr als 1 200<br />

Millionen US-Dollar gestiegen. Damit ist<br />

die Forstwirtschaft einer der größten Exportsektoren“,<br />

fügte er hinzu.<br />

BESICHTIGUNG<br />

Die viertägige Besichtigungsreise diente<br />

dazu, Best Practices für eine nachhaltige<br />

Plantagenbewirtschaftung auszutauschen.<br />

Kati Malmelin, Entwicklungsleiterin<br />

Wirtschaft und Industrie beim WWF Finnland,<br />

war sehr vom Maß der Integration<br />

beeindruckt: „Für mich war es interessant<br />

zu sehen, wie Forst- und Landwirtschaft<br />

koexistieren und wie die Forstwirtschaft in<br />

die traditionelle Landwirtschaft einbezogen<br />

wird. Dies in der Praxis zu erleben, war<br />

interessant.“<br />

Malmelin wies auch darauf hin, dass<br />

sich die FSC-Zertifizierung auf den uruguayischen<br />

Plantagen gut durchgesetzt hat.<br />

<strong>UPM</strong> hat sich zur Weiterentwicklung,<br />

Anwendung und Förderung des NGPP-<br />

Konzepts verpflichtet.<br />

„Überall, wo wir tätig sind, respektieren<br />

wir die Rechte der lokalen Bevölkerung<br />

und schützen Ökosysteme und natürliche<br />

Wälder“, so Javier Solari, Vice President,<br />

Plantation Operations, <strong>UPM</strong>.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter<br />

www.upmplantationlife.com<br />

30 THE GRIFFIN


Papier<br />

GUTER<br />

STAND<br />

FU .. R PAPIER<br />

IN CHINA<br />

Text: Matti Remes Fotos: Viljak<br />

Der Erfolg von <strong>UPM</strong> im wachsenden chinesischen<br />

Markt beruht auf ausgezeichnetem<br />

Service und sehr zufriedenen Kunden. Einer<br />

von ihnen ist die Druckerei C&C Group.<br />

THE GRIFFIN 31


Papier<br />

Die C&C Group mit Sitz in Hongkong ist<br />

ein auf Qualität setzendes Druckunternehmen<br />

mit vier Druckereien in Hongkong<br />

und China. Das Unternehmen bezieht seit<br />

Anfang der achtziger Jahre Papier von<br />

<strong>UPM</strong>.<br />

„<strong>UPM</strong> liefert uns ein breites Sortiment<br />

von Produkten nebst technischem Kundendienst<br />

und Logistikservice. Das Angebot<br />

orientiert sich an den tatsächlichen Anforderungen<br />

der C&C Group und trägt dazu<br />

bei, die Wettbewerbsfähigkeit der Kunden<br />

zu verbessern sowie eine optimale Gesamtkosteneffizienz<br />

und die Kosteneffizienz des<br />

Papiers sicherzustellen“, so Ken Lee, Managing<br />

Director von C&C Joint Printing Co.<br />

(Shanghai), Limited.<br />

Die C&C Group hat eines der Katalogpapiere<br />

von <strong>UPM</strong> erfolgreich für die Gelben<br />

Seiten der Hongkonger Telefongesellschaft<br />

PCCW eingeführt. Das Telefonbuch<br />

ist vergleichbaren Produkten der Branche<br />

qualitativ überlegen.<br />

„Die hochwertigen Produkte von <strong>UPM</strong><br />

und die gute Unterstützung vonseiten des<br />

technischen Kundendienstteams haben unseren<br />

Erfolg mitgetragen. Im Gegen zug<br />

hat dies <strong>UPM</strong> geholfen, sein Papier Opalite<br />

Directory in der Asien-Pazifik-Region für<br />

ähnliche Produkte populär zu machen.“<br />

Das Umweltbewusstsein nimmt in China<br />

schnell zu. Lee zufolge gehören Umweltschutz,<br />

Energieeinsparungen und Emissionsreduzierung<br />

bei Investitionsentscheidungen<br />

in der C&C Group zu den ersten<br />

Überlegungen.<br />

WACHSTUM BEI AUSGEWÄHLTEN<br />

PAPIERPRODUKTEN<br />

Jaakko Nikkilä, für den Papierverkauf in<br />

der Asien-Pazifik-Region verantwortlicher<br />

Vice President bei <strong>UPM</strong>, nennt die C&C<br />

Group ein Musterbeispiel für erfolgreiche<br />

Kunden in China, die eng mit <strong>UPM</strong><br />

zusammenar beiten.<br />

BEI GESTRICHENEN FEINPAPIEREN<br />

LEGT <strong>UPM</strong> DEN SCHWERPUNKT IN<br />

CHINA AUF HÖHERE QUALITÄT UND<br />

LEICHTERE SORTEN, DIE DIE CHINE-<br />

SISCHEN DRUCKEREIEN FÜR<br />

ZEITSCHRIFTEN, KATALOGE UND<br />

WERBEMATERIAL EINSETZEN. DIE CHI-<br />

NESISCHE AUSGABE VON ELLE WIRD<br />

ZUM BEISPIEL AUF GESTRICHENEM<br />

FEINPAPIER VON <strong>UPM</strong> GEDRUCKT.<br />

„Wir verfolgen die Strategie, uns auf<br />

sorgfältig ausgewählte Papiersorten zu konzentrieren<br />

und bei diesen eine so starke<br />

Marktposition wie möglich zu erobern“,<br />

erklärt er.<br />

Bei gestrichenen Feinpapieren legt<br />

<strong>UPM</strong> den Schwerpunkt auf höhere Qualität<br />

und leichtere Sorten, die die chinesischen<br />

Druckereien für Zeitschriften, Kataloge und<br />

Werbematerial einsetzen. Die chinesische<br />

Ausgabe von Elle wird zum Beispiel<br />

auf gestrichenem Feinpapier von <strong>UPM</strong><br />

ge druckt.<br />

KUNDEN SCHÄTZEN GUTEN SERVICE<br />

Nikkilä beurteilt die Marktaussichten in China<br />

positiv. Das Bruttoinlandsprodukt wird in<br />

diesem Jahr weiterhin um 7–8 Prozent im<br />

Jahr steigen und mit der Wirtschaft wächst<br />

auch der Papierverbrauch.<br />

Der Papiermarkt wächst, aber gleichzeitig<br />

wird der Wettbewerb jedes Jahr härter.<br />

In den letzten Jahren ist in China viel neue<br />

Produktionskapazität gebaut worden.<br />

„Gewinner im Wettbewerb sind Unternehmen,<br />

die in der Lage sind, ein zweckmäßiges<br />

Geschäftsmodell zu entwickeln, das<br />

die Kunden am besten unterstützt. Liefertreue,<br />

Ausdauer und hohe Qualität bieten<br />

einen Mehrwert, den unsere Kunden zu<br />

schätzen wissen. Darüber hinaus genügt<br />

unser Handeln hohen ethischen Standards“,<br />

so Nissilä.<br />

NEUE PAPIERMASCHINE IN CHANGSHU<br />

<strong>UPM</strong> hat 1999 einen großen Schritt auf den<br />

chinesischen Markt getan, als das Unternehmen<br />

in Changshu bei Shanghai seine erste<br />

Papiermaschine baute. Heute hat die Fabrik<br />

zwei Maschinen, auf denen sie gestrichenes<br />

und ungestrichenes Feinpapier produziert.<br />

Jetzt baut <strong>UPM</strong> am Standort Changshu<br />

eine neue Papiermaschine für holzfreies<br />

Spezialpapier. Das Hauptprodukt wird hochwertiges<br />

Etikettenpapier sein. Die Kunden<br />

sind Hersteller von selbstklebenden Etiketten<br />

in China und der Asien-Pazifik-Region.<br />

„In der Größe kommt die Maschine an<br />

die größte Etikettenpapiermaschine der Welt<br />

heran, die in der <strong>UPM</strong>-Fabrik Tervasaari in<br />

Finnland steht“, sagt Timo Heinonen, der das<br />

Investitionsprojekt in Changshu leitet.<br />

Die neue Maschine wird mit der besten<br />

verfügbaren Technik ausgestattet sein.<br />

„Die Umweltvorschriften für neue Fabriken<br />

sind in China sehr streng. Die Grenzwerte<br />

für Emissionen in die Luft und Einleitungen<br />

in Gewässer sind mindestens ebenso streng<br />

wie in Europa“, betont Heinonen.<br />

32 THE GRIFFIN


Faserstoffe<br />

Text: Matti Remes Foto: Viljak<br />

ZELLSTOFF-<br />

GESCHÄFT<br />

WÄCHST<br />

IN CHINA<br />

Zellstoff ist ein besonderes Geschäftsfeld<br />

von <strong>UPM</strong> in China. Die Abnehmer<br />

sind Hersteller von Hygienepapier,<br />

Karton und Spezialpapier.<br />

„Es ist unsere Strategie, in China in<br />

den nächsten Jahren weiter zu wachsen.<br />

Vor allem der Verbrauch an<br />

Hygienepapieren nimmt zu, denn die<br />

Kaufkraft steigt im Schlepptau der<br />

reicheren Küstengebiete im ganzen<br />

Land“, so Tomas Wiklund, Director of<br />

Pulp Supply and Marketing bei <strong>UPM</strong>.<br />

Laut Connie Bi, die bei <strong>UPM</strong> für<br />

den Zellstoffverkauf in China zuständig<br />

ist, kaufen die chinesischen Verbraucher<br />

gern hochwertigere Papierprodukte.<br />

„Für hochwertige Papierprodukte<br />

braucht man qualitativ hochwertige<br />

Frischfasern. Der Eukalyptuszellstoff aus<br />

unserer Fabrik in Uruguay ist dafür genau<br />

richtig“, so Bi.<br />

THE GRIFFIN 33


Papier<br />

Text: Nina Colliander-Nyman Fotos: Viljak, Pierre Even<br />

Das Papier, auf dem das französische<br />

Mode- und Kulturmagazin Numéro gedruckt<br />

wird, ist für die Identität der Zeitschrift<br />

von entscheidender Bedeutung. „Das<br />

Papier ist sozusagen die DNA un seres<br />

Magazins und spielt daher eine sehr wichtige<br />

Rolle für uns“, so Eigentümerin und<br />

Herausgeberin Nathalie Ayache.<br />

Das Modemagazin Numéro gilt in der<br />

Modebranche als Zeitschrift mit Einfluss.<br />

Das monatlich erscheinende Magazin bietet<br />

einen avantgardistischen Blick auf die<br />

Welt der Mode, der Kunst und des Luxus.<br />

Seit 1999 beschäftigt Numéro sich mit den<br />

unterschiedlichsten Bereichen der Gegenwartskultur,<br />

die von Mode über Kunst,<br />

Schönheit, Musik, Design und Literatur bis<br />

hin zur Architektur reichen.<br />

„Unser Fach ist die Luxusindustrie, und<br />

wir arbeiten mit berühmten Fotografen zusammen.<br />

Eine ausgezeichnete Papierqualität<br />

ist für die Wiedergabe ihrer Aufnahmen<br />

unerlässlich. In Bezug auf das Papier für<br />

Numéro sind wir sehr anspruchsvoll“, sagt<br />

Ayache.<br />

Als die Zeitschrift vor 14 Jahren lanciert<br />

wurde, hat man sich sorgfältig mit den<br />

verschiedenen Papiersorten beschäftigt.<br />

„Wir wussten von Anfang an, dass der<br />

Charakter des Papiers bei unserem Magazin<br />

eine wesentliche Rolle spielen würde.<br />

Wir haben uns für eine Sorte entschieden,<br />

die den Erwartungen der Leser und der<br />

Märkte entspricht. Und bei genau dieser<br />

Qualität sind wir geblieben.“<br />

PAPIER ALS DNA<br />

VON NUMÉRO<br />

SPIEGEL FÜR WERBETREIBENDE<br />

Ayache zufolge ist Papier für die Modeindustrie<br />

seit jeher von essenzieller Wichtigkeit,<br />

weil Zeitschriften wie Numéro die<br />

neuesten Schöpfungen der Branche präsentieren<br />

sollen.<br />

„Natürlich gibt es Fashion-Shows,<br />

aber die sind wenigen Auserwählten vorbehalten.<br />

Um ihre Kreationen vorstellen<br />

zu können, sind Designer und Modeschaffende<br />

unbedingt auf Papier angewiesen.<br />

Magazinpapier ist die Schnittstelle zwischen<br />

Modeindustrie und Verbrauchern.“<br />

34 THE GRIFFIN


Papier<br />

Aus Sicht der Werbetreibenden muss<br />

das Papier wie ein Spiegel wirken.<br />

„Die Inserenten wollen den Lesern<br />

eine Botschaft vermitteln, und dafür brauchen<br />

sie ein perfektes Druckbild. Wenn<br />

die Abbildung auch nur den kleinsten<br />

Fehler aufweist, kommen verständlicherweise<br />

Beschwerden“, so Ayache.<br />

ZWEI WELTEN<br />

Genauso wichtig wie das Papier ist natürlich<br />

der Drucker.<br />

„Der Drucker muss das Papier respektvoll<br />

behandeln. Wenn er nicht sorgfältig<br />

mit den Druckfarben umgeht, leidet das<br />

Papier. Im Druck erwacht das Papier zum<br />

Leben. Darum sind für Numéro nur das<br />

beste Papier und der beste Drucker der<br />

Welt gut genug!“<br />

Ayache ist der Ansicht, dass Print und<br />

elektronische Medien nicht zu vergleichen<br />

sind. „Heute werden gedruckte Medien<br />

digitalisiert, aber für mich sind das zwei<br />

Welten, die unterschiedliche Zwecke erfüllen.<br />

Natürlich gibt es von Numéro auch<br />

eine digitale Ausgabe. Das ist aber ein<br />

anderes Medium, ein E-Magazin, das sich<br />

zwangsweise den Anforderungen von Tablets<br />

beugen muss. Allerdings bietet uns die<br />

digitale Welt Tools, um Bilder zu beleben,<br />

Bewegung einzubauen und Videos zu integrieren.“<br />

PERSÖNLICHE GESCHICHTE<br />

Ayache sagt von sich selbst, sie sei süchtig<br />

nach Papier.<br />

„Wenn ich Schreibpapier einkaufe,<br />

kann es vorkommen, dass ich mich eine<br />

Stunde lang in dem Geschäft aufhalte. Die<br />

Tinte, die ich liebe, muss zum Papier passen.<br />

Wenn ich das richtige Papier mit der<br />

richtigen Blattstruktur gefunden habe, bin<br />

ich der glücklichste Mensch auf der Welt.”<br />

Papier ist für sie einfach edel – jetzt<br />

und allezeit. „Papier vermittelt vor allem Informationen.<br />

Es ist ein lebendiges Material<br />

mit einer besonderen Haptik, mit einem<br />

eigenen Geschmack und Geruch. Vermutlich<br />

spricht es den Leser deshalb im Innersten<br />

an. Digitale Medien sind Technik und<br />

wirken kühl.“<br />

Print verlange auch eine gewisse Kultiviertheit,<br />

meint Ayache: „Im Vergleich zur<br />

digitalen Zeitschrift ist Papier in gewissem<br />

Sinne Kunsthandwerk. Die Abbildungen<br />

sind scharf, die Farben brillant, und wer<br />

will, kann eine Seite auch herausreißen<br />

und aufheben. In der digitalen Zeitschrift<br />

wirkt das Bild anders; ich bin nicht sicher,<br />

ob sich eine so enge Beziehung einstellt.“<br />

PAPIER WEITERHIN STARK<br />

Ayache ist überzeugt, dass Papier zumindest<br />

bei Zeitschriften, die der Unterhaltung<br />

dienen, weiterhin eine starke Position hat.<br />

„Es ist beruhigend zu sehen, dass<br />

Mädchen auf der Suche nach den neuesten<br />

Trends immer noch Zeitschriften kau -<br />

fen und mögen. Aktuelle Informationen<br />

suchen sie im Internet, aber bei Mode,<br />

Schönheit und Gesellschaft blättern sie<br />

lieber in einem Magazin.“<br />

Angeblich lesen Frauen mehr als Männer,<br />

die sich traditionell lieber mit Technik<br />

beschäftigen. „Vielleicht bringen neue<br />

Technologien wie Tablets auch die Männer<br />

dazu, mehr zu lesen“, überlegt<br />

Ayache. Ihrer Meinung nach erleben<br />

wir zurzeit eine Medienrevolution.<br />

„Ich halte das für die unglaublichste<br />

Umwälzung seit Gutenberg. Bei der Informationsübermittlung<br />

hat es noch nie so<br />

große und radikale Veränderungen gegeben<br />

wie in diesen Tagen. Eigentlich ist<br />

es ein Glück für uns, hier dabei zu sein.“<br />

In der Zeitungs- und Zeitschriftenbranche<br />

sind noch viele Fragen ungelöst. Man<br />

weiß zum Beispiel nicht, wie erreicht werden<br />

kann, dass die digitalen Medien Gewinn<br />

abwerfen. Niemand scheint darauf<br />

eine Antwort zu haben. „Viele halten<br />

Papier schon für Schnee von gestern. Ich<br />

glaube jedoch, dass ei ne findige Presse<br />

Zukunft hat“, schließt Ayache.<br />

Die 1999 lancierte Numéro hat eine Auflage<br />

von rund 80 000 Exemplaren. Sie ist<br />

eine der einflussreichsten Publikationen der<br />

Modewelt. Neben Französisch erscheint<br />

sie auf Japanisch, Chinesisch und Thai. Im<br />

März 2013 kommt eine russischsprachige<br />

Ausgabe hinzu.<br />

NATHALIE AYACHE<br />

THE GRIFFIN 35


Papier<br />

Text: Jane Garner Fotos: Viljak, KWP für <strong>UPM</strong>, <strong>UPM</strong><br />

ERFOLGREICHES<br />

PAPIERRECYCLING<br />

In ganz Europa werden die EU-Ziele zum Altpapierrecycling<br />

durchweg vor der Zeit erfüllt – möglich wird dieser Erfolg<br />

durch freiwillige Zusammenarbeit. In Großbritannien wurde<br />

2012 eine geschätzte Recyclingquote von 73 Prozent erreicht.<br />

36 THE GRIFFIN


Papier<br />

Im Jahr 2000 verabschiedete der Europäische<br />

Altpapierrat (European Recovered Paper<br />

Council, ERPC) zum ersten Mal eine Europäische<br />

Erklärung zum Papierrecycling.<br />

Es handelte sich dabei von Anfang an um<br />

eine ganz besondere Initiative, denn die<br />

Teilnahme ist freiwillig und unterliegt keiner<br />

gesetzlichen Kontrolle. Das Ziel der Erklärung,<br />

bis 2015 eine Recyclingquote von 70<br />

Prozent zu erreichen, wurde Jahre vor der<br />

gesetzten Frist erfüllt.<br />

Der Europäische Verband der Papierhersteller<br />

(CEPI) ist eine gemeinnützige Organisation<br />

mit Sitz in Brüssel, in der 17 EU-<br />

Länder und Norwegen vertreten sind – die<br />

denselben Rohstoff jedoch 2,4-mal effizienter<br />

nutzen, wenn man aus Holz zuerst Papier<br />

oder Holzprodukte herstellt, sie recycelt<br />

und erst ganz zuletzt verbrennt. Dann wird<br />

es immer noch energetisch verwertet, generiert<br />

jedoch eine fünfmal höhere Wertschöpfung<br />

und siebenmal mehr Arbeitsplätze.“<br />

Darüber hinaus exportiert Europa auch<br />

große Mengen von Altpapier, vor allem<br />

nach Asien, was nicht sehr sinnvoll ist, wenn<br />

Europa seine eigenen Ressourcen effizienter<br />

einsetzen will.<br />

Obwohl der CEPI ein freiwilliges System<br />

bevorzugt, würde er Mindestziele für das<br />

Papierrecycling in allen EU-Mitgliedstaaten<br />

LINKS: RAY GEORGESON NENNT DIE<br />

WERTSTOFFRÜCKGEWINNUNGSANLAGE<br />

<strong>UPM</strong> SHOTTON DIE „BESTE IM VEREINIGTEN<br />

KÖNIGREICH“.<br />

DIE ART, WIE DIE WIEDERGEWONNENEN<br />

FASERSTOFFE DIREKT DER FABRIK ZUGEFÜHRT<br />

WERDEN, IST IN EUROPA EINZIGARTIG.<br />

RECHTS: DER CEPI SCHLÄGT FIRMEN IN<br />

GROSSEN BÜROGEBÄUDEN VOR,<br />

IHR ALTPAPIER GEMEINSAM ZU RECYCLING-<br />

ZWECKEN ZU VERKAUFEN.<br />

weltweiten Spitzenreiter im Papierrecycling.<br />

Jori Ringman-Beck ist Sekretär des ERPC<br />

und leitet im CEPI den Bereich Umwelt, Recycling<br />

und Produkte. Er ist überzeugt, dass<br />

die Bedeutung von Papier als Rohstoff noch<br />

weiter zunehmen wird, je knapper und damit<br />

wertvoller es wird.<br />

MEHRFACHE NUTZUNG<br />

„Wir haben jetzt eine so hohe Recyclingquote<br />

erreicht, dass es immer schwerer wird,<br />

gute Quellen zu finden. Der Anteil an problematischen<br />

Materialien wird größer“, stellt<br />

Ringman-Beck fest. „Außerdem konkurrieren<br />

wir mit anderen Arten der Verwertung wie<br />

der Erzeugung von Bioenergie. Man kann<br />

oder ein Deponieverbot für wiederverwertbares<br />

Papier begrüßen.<br />

Neben hohen Recyclingquoten arbeitet<br />

der CEPI fortgesetzt daran, auch die Weiterverarbeitungsindustrie,<br />

das heißt Farbenund<br />

Klebstoffhersteller, einzubeziehen und<br />

Druckereien und Verlage zu bewegen, an<br />

die Wiederverwertbarkeit ihrer Produkte zu<br />

denken.<br />

EINZIGARTIGE KOOPERATION<br />

„In der Vergangenheit haben wir in dieser<br />

Branche immer gemeinsam dazugelernt.<br />

Das wird sich auch in Zukunft auszahlen. Bis<br />

2015 wird der ERPC an seiner wissenschaftlichen<br />

Herangehensweise festhalten und die<br />

Wiederverwertbarkeit mit Scorecards darstellen,<br />

um den Firmen bei der Beschaffung<br />

eine Entscheidungsgrundlage zu geben“, so<br />

Ringman-Beck.<br />

„Die letzte Herausforderung besteht darin,<br />

die Konsumgewohnheiten bei Papier in<br />

Europa zu ändern. Der CEPI hofft, dass die<br />

EU die Gesetzgebung überarbeiten wird,<br />

um das Papierrecycling stärker zu unterstützen.“<br />

Stuart Pohler leitet bei der britischen<br />

Confederation of Paper Industries (CPI) den<br />

Bereich Altpapier. Der Verband vertritt die<br />

Lieferkette für Papier.<br />

Ihm macht die Recyclingleistung Hoffnung:<br />

„Die Papierindustrie ist der erfolgreichste<br />

Wiederverwerter im Vereinigten Königreich.<br />

Die Altpapierrecyclingquote ist für<br />

2012 mit 73 Prozent veranschlagt, das ist<br />

gegenüber 2011 eine Steigerung von 7 Prozent.<br />

Noch vor zehn Jahren lag die Recyclingquote<br />

bei 40 Prozent. Allerdings wirkt<br />

sich der rezessionsbedingte Rückgang des<br />

Verbrauchs auf den Gesamtzuwachs aus,<br />

weil das Sammelvolumen geringer ist.“<br />

Der beachtliche Export von 275 000<br />

Tonnen Altpapier nach China im Oktober<br />

hat die Gesamtexporte aus Großbritannien<br />

gegenüber 2011 um 1,4 Prozent erhöht.<br />

Vor Oktober hatten die Exporte jedoch um<br />

etwa 5 Prozent abgenommen. „Es gibt Anzeichen<br />

dafür, dass China den Import von<br />

THE GRIFFIN 37


Papier<br />

· Das EU-Ziel für das Recycling kommunaler<br />

Abfälle ist 50 % bis 2020.<br />

· Die europäische Papierindustrie hat<br />

dieses Niveau schon 2000 erreicht.<br />

· Bei Papier ist die Recyclingquote in der<br />

EU seitdem auf 70,4 % gestiegen (2011).<br />

Papier zu Recyclingzwecken strenger reguliert<br />

und stärker auf Qualität achtet. Großbritannien<br />

läuft Gefahr, aus dem Rennen geworfen<br />

zu werden, wenn sich die Qualität<br />

des Altpapiers nicht verbessert.“<br />

ZUKUNFTSFRAGEN<br />

Auswirkungen auf das Papierrecycling haben<br />

die anhaltende Unsicherheit in Bezug<br />

auf die Abfallpolitik der Regierung und den<br />

Code of Practice für Wertstoffrückgewinnungsanlagen,<br />

ein damit verbundener Aktionsplan<br />

zur Qualitätssicherung und die in<br />

Kürze erscheinenden Hinweise für die Auslegung<br />

der EU-Gesetzgebung in Fragen der<br />

Wertstoffsammlung.<br />

„Positiv ist“, so Pohler, „dass die gesamte<br />

Lieferkette zunehmend ein Bewusstsein für<br />

die Vorteile der Kreislaufwirtschaft entwickelt:<br />

kleinere Schwankungen der Rohstoffpreise,<br />

geringere Risiken in der Lieferkette,<br />

möglicher Beschäftigungsanstieg und weniger<br />

Druck durch externe Faktoren.“<br />

Ray Georgeson befasst sich seit mehr<br />

als dreißig Jahren mit Recycling. Er ist Chief<br />

Executive der britischen Resource Association,<br />

die 2011 von einer Gruppe von Recyclingfirmen<br />

und Wiederverwertern gegründet<br />

wurde. Die Vereinigung wirbt für den<br />

Recycling- und Aufbereitungssektor und unterstützt<br />

die Qualitätsforschung, den verantwortungsvollen<br />

Umgang mit Ressourcen und<br />

umweltverträgliches Wirtschaften.<br />

„Die große Frage ist, was in den nächs-<br />

ten zehn Jahren passieren wird“, so Georgeson.<br />

Geht der Zeitungspapierverbrauch zurück,<br />

sinken die Recyclingquoten. Die Resource<br />

Association wünscht sich das bestmögliche<br />

System für die Versorgung mit<br />

hochwertigem Altpapier und strengere Auflagen<br />

für Wertstoffrückgewinnungsanlagen.<br />

Vor kurzem hat die Vereinigung eine<br />

Berechnung der Kosten vorgelegt, die mit<br />

der Aufbereitung von verunreinigtem Recyclingmaterial<br />

verbunden sind. Sie belaufen<br />

sich auf mehr als 51 Millionen britische<br />

Pfund, die durch Abfalltrennung gespart und<br />

in der Branche anders investiert werden<br />

könnten.<br />

ERFAHRUNG ZÄHLT<br />

In einem sich wandelnden Marktumfeld<br />

kommt es auf Erfahrung an.<br />

Für Bernard Arrateig, Vice President<br />

RCP Sourcing bei <strong>UPM</strong>, ist die zwanzigjährige<br />

Erfahrung des Unternehmens in der Altpapierbeschaffung<br />

in zahlreichen Ländern<br />

ein großer Vorteil.<br />

„Wichtig ist die steigende Nachfrage<br />

vonseiten der Verpackungsindustrie, die<br />

jetzt möglicherweise Haushaltsaltpapier abnimmt,<br />

das früher in die Papierherstellung<br />

ging“, meint er.<br />

„<strong>UPM</strong> hat Hunderte von Verträgen über<br />

die Versorgung mit Altpapier abgeschlossen<br />

und muss ein Gleichgewicht zwischen dem<br />

Angebot und dem wechselnden Bedarf der<br />

Papierfabriken aushandeln.“<br />

Arrateig betont, wie wichtig sowohl die<br />

Qualität der Altpapierversorgung als auch<br />

die Ausbeute sind. Knappe Vorräte werden<br />

teurer und müssen sorgfältig verwaltet werden.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.paperforrecycling.eu<br />

www.cepi.org<br />

www.paper.org.uk<br />

www.raygeorgesonresources.co.uk<br />

http://www.resourceassociation.com/<br />

ONLINE-SHOP<br />

ZALANDO<br />

SETZT<br />

AUF PRINT<br />

„Schrei vor Glück“ lautet das Motto von<br />

Zalando, einem der größten deutschen<br />

Online-Händler. Seit 2011 präsentiert das<br />

Unternehmen seinen Kunden modische<br />

Kleidung, Accessoires und Schuhe nicht<br />

mehr nur virtuell. Ein Magazin präsentiert<br />

jetzt Zalandos Angebot, wählt Produkt-<br />

Highlights aus und gibt Styling-Tipps. Das<br />

Unternehmen hat einen neuen Kommunikationskanal<br />

erschlossen und verbindet<br />

geschickt Online- und Offline-Shopping.<br />

Nicht wenige waren überrascht, als 2010<br />

das erste Magazin von Zalando erschien.<br />

Ein Online-Store, der auf Print setzt? Auch<br />

wenn Zalando schon immer als marketingaffines<br />

Unternehmen gilt, das diverse<br />

Marketingkanäle nutzt – unter anderem<br />

wurde die Marke Zalando durch flippige<br />

TV-Werbung bekannt.<br />

In Zusammenarbeit mit Europas größtem<br />

Tiefdruckunternehmen Prinovis entschied<br />

sich Zalando für ein Magazin – eine<br />

hippe Alternative zum klassischen Produktkatalog.<br />

Das Ergebnis kann sich sehen lassen:<br />

Das Zalando Magazin erscheint viermal<br />

jährlich in sechs europäischen Ländern<br />

und mit einer Auflage von mehr als zwei<br />

Millionen Heften, Tendenz steigend. Das<br />

Text: Nora Müller Fotos: Viljak, Bertelsmann/Prinovis<br />

38 THE GRIFFIN


Papier<br />

stärkt das Image von Zalando und macht<br />

Kunden auf die Produkte aufmerksam, was<br />

sich auch in den Verkaufszahlen widerspiegelt:<br />

Diese sind mit den ersten Ausgaben<br />

des Zalando Magazins deutlich gestiegen.<br />

PRINT – EINE BESONDERE ART DER<br />

KOMMUNIKATION<br />

Das positive Feedback vonseiten der Kunden<br />

und der Medien hat rasch gezeigt,<br />

dass die gedruckten Medien für Botschaften<br />

wichtig sind, die über andere Kanäle<br />

schwer zu vermitteln sind. Bei Zalando ist<br />

dies das Engagement für die Kunden. Die<br />

Botschaft: Sie haben es verdient. Zalando<br />

hat für das Magazin eine eigene Abteilung<br />

eingerichtet und der Inhalt wird sorgfäl tig<br />

recherchiert, illustriert und gestaltet. Wie<br />

bei Hochglanz-Modemagazinen auch, aber<br />

mit einem entscheidenden Vorteil – das<br />

Magazin kostet nichts.<br />

VORZÜGE VON QUALITÄTSPAPIER<br />

Natürlich hat die Wahl des richtigen Magazinpapiers<br />

eine wichtige Rolle gespielt,<br />

denn hochwertige Inhalte brauchen ein<br />

hochwertiges Trägermedium. Hier wählten<br />

Prinovis und Zalando ein mattes Papier –<br />

derzeit ein Trend bei Magazinen. Das<br />

Papier <strong>UPM</strong> Ultra matt G mit 75 Gramm<br />

wurde speziell für solche modernen und anspruchsvollen<br />

Druckaufträge entwickelt und<br />

erfüllt alle Ansprüche von Zalando: Das<br />

leichtgewichtige, gestrichene Papier fühlt<br />

sich gut an und ist im Vergleich zu anderen<br />

Papieren derselben Stoffklasse sehr weiß<br />

und voluminös. So wirkt das Magazin umfangreich<br />

und ist dabei vergleichsweise<br />

leicht. Das spart Geld bei den zahlreichen<br />

Lieferungen an Kunden und Distributionspartner.<br />

Das Magazin liegt nämlich nicht<br />

nur jedem der bis zu 30 000 Pakete bei,<br />

die Zalando täglich verschickt, sondern<br />

wird auch in Szene-Lokalen, exklusiven Hotels,<br />

Fitnesscentern und Flugzeugen ausgelegt.<br />

Geringeres Gewicht senkt den Energieverbrauch<br />

und die CO 2<br />

-Emissionen – eines<br />

der wichtigsten Ziele von <strong>UPM</strong> im<br />

Rahmen seiner Initiative „Mehr aus weniger“:<br />

höhere Wertschöpfung bei reduziertem<br />

Materialeinsatz und geringerer Umweltbelastung.<br />

Zudem ist <strong>UPM</strong> Ultra matt G<br />

mit Forstzertifikat lieferbar und hat das EU-<br />

Umweltzeichen für grafische Papiere erhalten.<br />

ERFOLGREICHE MEDIENÜBERGREIFENDE<br />

KOMMUNIKATION<br />

Nachdem sich das Printmagazin erfolgreich<br />

etabliert hatte, wurde es von Zalando<br />

und Prinovis konsequent weiterentwickelt:<br />

Es wurde digitalisiert und steht jetzt als<br />

ePaper-Version und App zur Verfügung.<br />

Die Frage, ob man sich auf Druck oder<br />

Online konzentrieren sollte, hat sich nie gestellt,<br />

weil alle Marketingkanäle genutzt<br />

und klug verknüpft werden.<br />

CHRISTIAN BARTH VON <strong>UPM</strong> DEUTSCHLAND<br />

(LINKS) PRÜFT MIT DIRK BOIS UND<br />

JÖRG RASCHPICHLER VON PRINOVIS<br />

DIE DRUCKQUALITÄT DES FASHIONMAGAZINS<br />

VON ZALANDO.<br />

THE GRIFFIN 39


Fakten zum Unternehmen<br />

INFORMATIONEN FÜR DIE INVESTOREN<br />

KENNZAHLEN<br />

Q4/12 Q4/11 2012 2011<br />

Umsatzerlöse, Mio. EUR 2 650 2 686 10 438 10 068<br />

EBITDA 1) , Mio. EUR 301 301 1 269 1 383<br />

– % des Umsatzes 11,4 11,2 12,2 13,7<br />

Betriebsergebnis (Verlust), Mio. EUR –1 666 131 –1 350 459<br />

– ohne Sondereffekte, Mio. EUR 139 147 530 682<br />

Ergebnis vor Steuern (Verlust),<br />

Mio. EUR –1 697 94 –1 406 417<br />

– ohne Sondereffekte, Mio. EUR 116 110 447 572<br />

Ergebnis je Aktie (EPS), EUR –2,84 0,20 –2,39 0,88<br />

– ohne Sondereffekte, EUR 0,19 0,16 0,70 0,93<br />

Netto-Cashfl ow aus der operativen<br />

Geschäftstätigkeit, Mio. EUR 352 310 1 014 1 041<br />

Mitarbeiter am Ende des<br />

Berichtszeitraums 22 068 23 909 22 068 23 909<br />

1)<br />

EBITDA ist das Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, ohne<br />

Veränderung des Fair-Value der biologischen Vermögenswerte, ohne den Anteil der<br />

Ergebnisse verbundener Unternehmen und Joint Ventures und ohne Sondereffekte.<br />

GRÖSSTE AKTIONÄRE AM 31. JANUAR 2013<br />

Aktieneigentum der 10 größten Aktionäre %<br />

Norges Bank 7,9<br />

BlackRock 5,0<br />

Alecta pension insurance , mutual 3,2<br />

J.P. Morgan Chase & Co 2,8<br />

INVESCO 2,3<br />

Ilmarinen Mutual Pension Insurance Company 2,0<br />

Mandatum Life Insurance Company 1,8<br />

State Street Global Advisors 1,4<br />

Varma Mutual Pension Insurance Company 1,3<br />

Dimensional Fund Advisors 1,1<br />

Aktieneigentum der 10 größten Aktionäre insgesamt 28,8<br />

Quellen: King Worldwide Investor Relations, Thomson One, Euroclear<br />

AKTIENEIGENTUM NACH EIGENTÜMERGRUPPEN<br />

AM 31. JANUAR 2013<br />

ENTWICKLUNG DES AKTIENBESITZES BEI <strong>UPM</strong><br />

SEIT DER UNTERNEHMENSGRÜNDUNG<br />

100<br />

%<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

96/05<br />

98<br />

00<br />

02<br />

04<br />

06<br />

08<br />

10<br />

12<br />

Im Treuhandregister eingetragene Aktionäre<br />

Eingetragene Aktionäre<br />

Nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften und<br />

Wohnungsgesellschaften<br />

Finanzinstitute und Versicherungsgesellschaften<br />

Körperschaften des öffentlichen Rechts<br />

Private Haushalte<br />

Gemeinnützige Organisationen<br />

Eingetragene Aktionäre außerhalb Finnlands<br />

54 %<br />

46 %<br />

4 %<br />

5 %<br />

8 %<br />

20 %<br />

6 %<br />

3 %<br />

Aktien im Besitz von <strong>UPM</strong><br />

Aktieneigentum der 10 größten eingetragenen<br />

Aktionäre<br />

Andere eingetragene Aktionäre<br />

Im Treuhandregister eingetragene Aktionäre<br />

www.upm.com/ir<br />

40 THE GRIFFIN


DIE WEBSITE<br />

DES „GRIFFIN“<br />

Schon entdeckt? „<strong>The</strong> <strong>Griffin</strong>“ jetzt auch online.<br />

4<br />

1<br />

Die Website des „Griffi n“ hält Sie von Ausgabe zu Ausgabe<br />

auf dem Laufenden und ist die perfekte Ergänzung zum<br />

Printmagazin. Die Online-Version bietet neben der jeweils<br />

aktuellen Ausgabe auch<br />

1<br />

Zugriff auf alle Exemplare<br />

ab 2009 – und das in sieben Sprachen.<br />

Wenn ein spezielles Gebiet von besonderem Interesse für Sie ist,<br />

können Sie die entsprechenden Artikel unter den Rubriken<br />

2<br />

Energie,<br />

Faserstoffe, Forst und Holz, Papier, Technische Materialien, Umwelt<br />

und soziale Verantwortung, F&E und Innovationen, Allgemeines<br />

aufrufen.<br />

2<br />

3<br />

Darüber hinaus gibt es auf der „Griffi n“-Website<br />

3<br />

Videos,<br />

aktuelle Meldungen und ein interessantes<br />

4<br />

Glossar, das Ihnen<br />

bei Terminologiefragen zur Forst- und Papierindustrie weiterhilft.<br />

Im Internet ist das Magazin unter http://thegriffin.upm.com<br />

auf Deutsch, Englisch, Finnisch, Französisch, Russisch,<br />

Schwedisch und Spanisch zu lesen.<br />

MATERIALIEN<br />

UMSCHLAG<br />

<strong>UPM</strong> Finesse Gloss, 300 g/m²<br />

Bogenoffset<br />

Umschlagveredelung: Soft-Touch-Beschichtung<br />

Endanwendung: Werbematerial, Geschäftsberichte, Bücher,<br />

Broschüren, Kataloge, Direct Mailings, Magazinumschläge,<br />

Magazine, Zeitungsbeilagen, personalisierte Direktwerbung.<br />

<strong>UPM</strong> FINESSE GLOSS<br />

FLÄCHENGEWICHT (g/m 2 ) 90,0 100,0 115,0 130,0 135,0 150,0 170,0 200,0 220,0 250,0 270,0 300,0 350,0<br />

WEISSGRAD D65 (%) 99,0 99,0 99,0 99,0 99,0 99,0 99,0 99,0 99,0 99,0 99,0 99,0 99,0<br />

CIE-WEISSE D65 129,0 129,0 129,0 129,0 129,0 129,0 129,0 129,0 129,0 129,0 129,0 129,0 129,0<br />

OPAZITÄT ISO (%) 89,5 91,0 93,0 95,0 95,5 96,5 97,5 98,5 99,0 99,2 99,5 99,6 99,9<br />

GLANZ HUNTER (%) 74,0 74,0 78,0 78,0 79,0 79,0 79,0 79,0 70,0 79,0 70,0 79,0 79,0<br />

SEITEN<br />

<strong>UPM</strong> Finesse Premium Silk, 135 g/m²<br />

Bogenoffset<br />

Endanwendung: Werbematerial, Geschäftsberichte, Bücher,<br />

Broschüren, Kataloge, Direct Mailings, Magazinumschläge,<br />

Magazine, Zeitungsbeilagen, personalisierte Direktwerbung.<br />

<strong>UPM</strong> FINESSE PREMIUM SILK<br />

FLÄCHENGEWICHT (g/m 2 ) 90,0 100,0 115,0 130,0 135,0 150,0 170,0 200,0 250,0 300,0 350,0<br />

WEISSGRAD D65 (%) 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0<br />

CIE-WEISSE D65 129,0 129,0 129,0 129,0 129,0 129,0 129,0 129,0 129,0 129,0 129,0<br />

OPAZITÄT ISO (%) 90,5 92,0 94,0 95,5 96,0 97,0 98,0 99,0 99,5 99,8 99,9<br />

GLANZ HUNTER (%) 50,0 50,0 53,0 55,0 55,0 55,0 58,0 58,0 58,0 58,0 58,0<br />

BRIEFUMSCHLAG<br />

<strong>UPM</strong> EcoMail ribbed shade 099, 90 g/m²<br />

Flexodruck<br />

Endanwendung: Direct Mailings, Briefumschläge.<br />

<strong>UPM</strong> ECOMAIL RIBBED<br />

FLÄCHENGEWICHT (g/m 2 ) 75 80 85 90 100 105 110 115<br />

DICKE (μm) 104 110 115 122 135 143 150 156<br />

VOLUMEN (cm 3 /g) 1,38 1,38 1,36 1,36 1,35 1,36 1,36 1,36<br />

BERSTFESTIGKEIT (kPa·m 2 /g) 2,4 2,4 2,2 1,9 1,8 1,8 1,8 1,8


WARUM IST DER<br />

BIOKRAFTSTOFF<br />

DER ZUKUNFT<br />

AUS HOLZ?<br />

Der Biokraftstoff der Zukunft kommt aus Finnland – genauer gesagt<br />

aus Lappeenranta. Denn dort errichtet <strong>UPM</strong> zurzeit eine neue Bioraffinerie.<br />

Sie wird künftig Rohstoffe auf Holzbasis, die als Nebenprodukt<br />

bei der Zellstoffherstellung anfallen, in einen absolut innovativen<br />

Qualitäts-Biokraftstoff der zweiten Generation verwandeln.<br />

Sein Markenname: <strong>UPM</strong> BioVerno.<br />

Der maßgebliche Vorteil von Biokraftstoffen ist ihre Umweltfreundlichkeit.<br />

Denn deren Treibhausgasemissionen sind deutlich niedriger<br />

als bei fossilen Kraftstoffen.<br />

Tatsächlich haben die hoch entwickelten Biokraftstoffe der zweiten<br />

Generation von allen Kraftstoffen die niedrigsten Emissionen<br />

überhaupt – und das bei höchster technischer Qualität. Ihre<br />

Eigenschaften ent sprechen denen herkömmlicher Kraftstoffe und<br />

genügen somit den Ansprüchen moderner Motorentechnologie.<br />

<strong>UPM</strong> BioVerno wird ohne jeden Zusatz von Rohstoffen, die<br />

für die Nahrungsmittelproduktion genutzt werden könnten,<br />

hergestellt. Damit repräsentiert <strong>UPM</strong> BioVerno auf<br />

beispielhafte Weise die wichtigsten Prinzipien<br />

der Nachhaltigkeit.<br />

Der Wald steckt voller Möglichkeiten.<br />

www.upm.de<br />

<strong>UPM</strong> baut im finnischen Lappeenranta die<br />

weltweit erste Bioraffinerie für hoch entwickelte<br />

Biokraft stoffe auf Holzbasis. Die Produktionskapazität<br />

der Anlage wird etwa 100 000<br />

Tonnen pro Jahr betragen.<br />

Die Produktion von <strong>UPM</strong> BioVerno läuft 2014<br />

an. Schon im selben Jahr können Autofahrer<br />

den Kraft stoff tanken – und so die Umwelt<br />

deutlich entlasten.<br />

<strong>UPM</strong> BioVerno ist ein äußerst hochwertiger<br />

Biokraft stoff. Im Vergleich zu fossilen Kraftstoffen<br />

reduziert er die Treibhausgasemissionen<br />

des Straßenverkehrs um bis zu 80 %.

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