17.11.2013 Aufrufe

Einführung in die physikalisch- chemischen Übungen

Einführung in die physikalisch- chemischen Übungen

Einführung in die physikalisch- chemischen Übungen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>E<strong>in</strong>führung</strong> <strong>in</strong> <strong>die</strong> <strong>physikalisch</strong><strong>chemischen</strong><br />

<strong>Übungen</strong><br />

L.V. – Nr.: 646.521<br />

WS , 2-stündig<br />

Univ.Prof. Dr. V. Ribitsch


MESSSYSTEME


Aufbau von Messsystemen / Übersicht<br />

Mechanischer Raum<br />

SENSOR / Messumformer<br />

Elektrischer Raum<br />

Kalibrierung<br />

Physikalische<br />

Messgröße<br />

Aufnehmer<br />

(Sensor)<br />

Geber<br />

(Anpasser)<br />

Anzeige<br />

(Ausgeber)<br />

Messwert<br />

Verstärker<br />

Normierung<br />

Messsystem / Sensor


Aufbau von Messsystemen<br />

Messfühler /1<br />

Bee<strong>in</strong>flussende Größe<br />

(E<strong>in</strong>gangsgröße)<br />

Bee<strong>in</strong>flusste Größe<br />

(Ausgangsgröße)<br />

Physikalischer Effekt<br />

oder Zusammenhang<br />

Anwendungsbeispiele<br />

Weg (W<strong>in</strong>kel)<br />

Weg (W<strong>in</strong>kel)<br />

Hebelgesetze<br />

Kraft (Moment)<br />

Elastizitätsgesetze<br />

Biegefeder<br />

Gas- oder<br />

Flüssigkeitsdruck<br />

Strömungsgesetze<br />

Düse – Prallplatte<br />

ohmscher Widerstand<br />

piezoresistiver Effekt<br />

Dehnmessstreifen<br />

mechanischer Abgriff<br />

Potentiometer<br />

<strong>in</strong>nerer fotoelektrischer<br />

Effekt<br />

Fotowiderstand,<br />

-diode, -transistor<br />

Induktivität<br />

Änderung <strong>in</strong>folge<br />

<strong>in</strong>duktiver Sensor<br />

Luftspalt- oder<br />

Kopplungsänderung<br />

Kapazität<br />

Änderung von<br />

Plattenabstand,<br />

kapazitiver Sensor<br />

-fläche oder<br />

Permittivitätszahl


Aufbau von Messsystemen<br />

Messfühler /2<br />

Bee<strong>in</strong>flussende Größe<br />

(E<strong>in</strong>gangsgröße)<br />

Bee<strong>in</strong>flusste Größe<br />

(Ausgangsgröße)<br />

Physikalischer Effekt<br />

oder Zusammenhang<br />

Anwendungsbeispiele<br />

Geschw<strong>in</strong>digkeit<br />

Kraft (Moment)<br />

Fliehkraftwirkung<br />

Fliehpendel<br />

elektrische Spannung<br />

Induktionsgesetz<br />

Generator,<br />

Tauchspule<br />

Kraft (Moment)<br />

Weg (W<strong>in</strong>kel)<br />

Elastizitätsgesetze<br />

Biegefeder<br />

Gas- oder<br />

Flüssigkeitsdruck<br />

Strömungsgesetze<br />

Düse – Prallplatte<br />

Induktivität<br />

Abhängigkeit der<br />

magnetoelastischer<br />

Permeabilität vom<br />

mechanischen<br />

Sensor<br />

Spannungszustand<br />

elektrische Spannung<br />

piezoelektrischer<br />

Piezosensor<br />

Effekt<br />

Druck <strong>in</strong> Fluiden<br />

Weg<br />

Elastizitätsgesetze<br />

hydrostatische<br />

federelastische<br />

Drucksensoren<br />

Gesetze<br />

U-Rohr und<br />

Abwandlungen


Aufbau von Messsystemen<br />

Messfühler /3<br />

Bee<strong>in</strong>flussende Größe<br />

(E<strong>in</strong>gangsgröße)<br />

Bee<strong>in</strong>flusste Größe<br />

(Ausgangsgröße)<br />

Physikalischer Effekt<br />

oder Zusammenhang<br />

Anwendungsbeispiele<br />

Strömungsgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

Kraft<br />

Druck <strong>in</strong> Fluiden<br />

Strömungsgesetze<br />

Durchflussgleichungen<br />

(Strömungsgesetze)<br />

Stauscheibe, -<br />

klappe,<br />

Schwebekörper<br />

Wirkdruckverfahren<br />

Wirbelfrequenz<br />

Karman‘sche<br />

Wirbel-<br />

Wirbelstraße<br />

Durchflussmesser<br />

Temperatur<br />

Weg (W<strong>in</strong>kel)<br />

Temperaturabhängigkeit<br />

von Länge und<br />

Ausdehnungstherm<br />

ometer<br />

Volumen<br />

Druck <strong>in</strong> Fluiden<br />

Temperaturabhängigkeit<br />

Federthermometer<br />

des Drucks<br />

e<strong>in</strong>geschlossener<br />

Me<strong>die</strong>n<br />

ohmscher Widerstand<br />

Temperaturabhängigkeit<br />

des elektrischen<br />

Widerstandsthermo<br />

meter<br />

Widerstands<br />

elektrische Spannung<br />

Seebeck-Effekt<br />

Thermoelement


Aufbau von Messsystemen<br />

Messfühler /4<br />

Bee<strong>in</strong>flussende Größe<br />

(E<strong>in</strong>gangsgröße)<br />

Bee<strong>in</strong>flusste Größe<br />

(Ausgangsgröße)<br />

Physikalischer Effekt<br />

oder Zusammenhang<br />

Anwendungsbeispiele<br />

elektrischer<br />

Strom<br />

Kraft (Moment)<br />

elektrische Spannung<br />

Kraftwirkung<br />

deselektrischen Stroms<br />

(elektrodynamisches<br />

Elektromagnet,<br />

Drehspule,<br />

Tauchspule<br />

Kraftgesetz)<br />

Piezosensor<br />

piezoelektrischer<br />

Effekt


Aufbau von Messsystemen<br />

Signalverarbeitung<br />

vom Messumformer<br />

Sensor<br />

Analoge<br />

Verarbeitung<br />

D / A<br />

Wandlung<br />

Analoge<br />

Anzeige<br />

Kalibrierung<br />

der Anzeige<br />

D / A<br />

Wandlung<br />

Digitale<br />

Verarbeitung<br />

Digitale<br />

Anzeige<br />

Mittelung<br />

Quotientenbildung<br />

Filterung<br />

Fouriertransformation


Aufbau von Messsystemen<br />

Signalformen /1<br />

Signalmerkmal<br />

Def<strong>in</strong>ition<br />

Vorteile<br />

Nachteile<br />

Anwendung<br />

vorteilhaft für<br />

analog<br />

Informationsparamet<br />

er kann <strong>in</strong>nerhalb<br />

gewisser Grenzen<br />

beliebig viele Werte<br />

annehmen<br />

Proportionalität<br />

zwischen Messgröße<br />

und<br />

Informationsparameter<br />

leichte Störanfälligkeit<br />

(Rauschen, Drift);<br />

ke<strong>in</strong>e Regenerierung<br />

möglich<br />

Überwachung,<br />

Tendenzerkennung,<br />

dynamische<br />

Messungen<br />

digital<br />

diskrete Werte des<br />

Informationsparameters<br />

entsprechen<br />

e<strong>in</strong>em vere<strong>in</strong>fachten<br />

Alphabet<br />

endliche Zahl<br />

von Amplitudenstufen;<br />

Störung erst nach<br />

Überschreiten der<br />

Grenzen;<br />

Regenerierung<br />

möglich<br />

Abstand der<br />

Amplitudenstufen<br />

ersche<strong>in</strong>t als Fehler<br />

(Quantisierungsfehler)<br />

Digitalmessgeräte,<br />

Digitalanzeige;<br />

Messwertverarbeitung,<br />

rechner<strong>in</strong>tegrierte<br />

Leitsysteme


Aufbau von Messsystemen<br />

Signalformen /2<br />

Signalmerkmal<br />

Def<strong>in</strong>ition<br />

Vorteile<br />

Nachteile<br />

Anwendung<br />

vorteilhaft für<br />

kont<strong>in</strong>uierlich<br />

Informationsparameter<br />

kann sich zu jedem<br />

Zeitpunkt ändern<br />

Ereignisse und<br />

Tendenzen zu jeder<br />

Zeit erkennbar<br />

zu jeder Zeit<br />

störanfällig<br />

schnelle Vorgänge<br />

(Tendenzerkennung)<br />

diskont<strong>in</strong>uierlich<br />

Informationsparameter<br />

kann<br />

sich zu bestimmten<br />

Zeitpunkten ändern<br />

Störung nur zu<br />

bestimmten<br />

Zeitpunkten möglich<br />

Information nur zu<br />

bestimmten<br />

Zeitpunkten;<br />

Zeitverzug möglich<br />

langsame Vorgänge;<br />

Prozessüberwachung<br />

(Totzeit)


MESSDATENERFASSUNG IM<br />

LABOR


Messdatenerfassung im Labor<br />

Im heutigen Labor sieht man sich mit e<strong>in</strong>er Vielzahl elektronischer Messe<strong>in</strong>richtungen<br />

konfrontiert, ohne <strong>die</strong> viele moderne Verfahren gar nicht vorstellbar s<strong>in</strong>d.<br />

Mit <strong>die</strong>sen Möglichkeiten entstanden auch viele potentielle Fehlerquellen, zu deren<br />

Vermeidung auch für den Laboranwender bestimmte Grundkenntnisse der elektronischen<br />

Signalverarbeitung erforderlich werden.<br />

Wichtig ist <strong>die</strong>s dann, wenn verschiedene Geräte zu e<strong>in</strong>er übergeordneten Messe<strong>in</strong>richtung<br />

komb<strong>in</strong>iert werden (z.B. HPLC), aber auch bei "schlüsselfertigen" Geräten können<br />

unerwartete Schwierigkeiten auftreten.<br />

Von Analog nach Digital<br />

In den meisten Messe<strong>in</strong>richtungen - auch im analytischen Labor - werden Parameter <strong>in</strong><br />

analoger Form gemessen und Zwischenschritten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e digitale Form übergeführt.


Messdatenerfassung im Labor<br />

Analoge Messverfahren:<br />

Der zu messenden E<strong>in</strong>gangsgrösse wird durch das Messverfahren e<strong>in</strong>e<br />

Ausgangsgrösse zugeordnet, <strong>die</strong> e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>deutige, stetige Darstellung der zu<br />

messenden Grösse ist.<br />

Skalen<strong>in</strong>strument – Messwert stetig verschiebbare Marke<br />

Meist nicht kont<strong>in</strong>uierlich (Reibung, Spiel ..)<br />

Digitale Messverfahren:<br />

Der zu messenden E<strong>in</strong>gangsgrösse wird durch das Messverfahren e<strong>in</strong>e<br />

Ausgangsgrösse zugeordnet, <strong>die</strong> e<strong>in</strong>e mit festgelegten kle<strong>in</strong>sten Schritten<br />

quantisierte zahlenmässige Darstellung der zu messenden Grösse ist. D.h. e<strong>in</strong>em<br />

Wertebereich der E<strong>in</strong>gangsgrösse als Gesamtes wird e<strong>in</strong>e Ausgangsgröse<br />

zugeordnet – digit – Messwerte ersche<strong>in</strong>en unstetig als Summe von<br />

Quantisierungse<strong>in</strong>heiten


Messdatenerfassung im Labor<br />

Analoge Datenerfassung<br />

Analoge Daten können jeden beliebigen Wert (eventuell <strong>in</strong>nerhalb bestimmter<br />

naturgegebener Grenzen) annehmen;<br />

<strong>die</strong> meisten <strong>physikalisch</strong>en oder <strong>chemischen</strong> Parameter gehören <strong>die</strong>sem Typ an,<br />

z.B. pH-Wert, Temperatur, Konzentrationen, Mengen etc.<br />

Digitale Datenerfassung:<br />

Digitale Daten h<strong>in</strong>gegen s<strong>in</strong>d an bestimmte vorgegebene Werte gebunden und können<br />

ke<strong>in</strong>en Wert dazwischen annehmen.<br />

E<strong>in</strong> typisches Beispiel ist <strong>die</strong> ziffernmäßige Darstellung von Zahlen mit e<strong>in</strong>er gegebenen Zahl<br />

von Nachkommastellen.<br />

Im Labor entstehende Messwerte s<strong>in</strong>d zunächst Analog und müssen spätestens zum<br />

Zeitpunkt der Aufzeichnung oder Interpretation <strong>in</strong> digitaler Form vorliegen.<br />

Die Analog-Digital-Wandlung ("A/D conversion") fand vor der <strong>E<strong>in</strong>führung</strong> der Digitaltechnik<br />

ausschließlich durch den Beobachter statt.<br />

z.B. Ermittlung e<strong>in</strong>es ziffernmäßigen Wertes durch Vergleich der Quecksilbersäule e<strong>in</strong>es Thermometers mit<br />

den Zahlenwerten der Skala. Die Kenngrößen "Auflösung" (auf wie viele Dezimalstellen kann das Ergebnis<br />

abgelesen werden) und "Genauigkeit", <strong>die</strong> auch <strong>in</strong> der elektronischen A/D-Wandlung entscheidende<br />

Parameter darstellen, s<strong>in</strong>d bereits hier relevant.<br />

Auch bei analogen Mess<strong>in</strong>strumenten (z.B. Drehspulanzeigen), <strong>die</strong> heute noch e<strong>in</strong>ige<br />

Verbreitung besitzen, erfolgt <strong>die</strong> Wandlung durch den Betrachter.


Digitale Datenerfassung:<br />

Messdatenerfassung im Labor<br />

Seit der Entwicklung der elektronischen Digital- und Computertechnik wird <strong>die</strong> Analog-<br />

Digital-Wandlung aber immer mehr ohne menschliches Zutun ausgeführt, was neben<br />

der Zeitersparnis auch den Vorteil besserer Reproduzierbarkeit besitzt.<br />

Unter Reproduzierbarkeit wird hier nur verstanden, dass <strong>die</strong> Genauigkeit der Messung<br />

nicht etwa von der Sehschärfe des Betrachters etc. abhängt, über <strong>die</strong> Qualität der<br />

Messung an sich soll noch ke<strong>in</strong>e Aussage getroffen werden.<br />

durch den Beobachter<br />

elektronisch<br />

(im Messgerät)<br />

Schematische Darstellung der Analog-Digital-Wandlung durch den Beobachter (oben) oder durch <strong>die</strong><br />

Elektronik im Messgerät (unten)


Messdatenerfassung im Labor<br />

Die A / D Wandlung /1<br />

Die <strong>physikalisch</strong>en Messgrößen werden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e elektrische Spannung oder<br />

e<strong>in</strong>en Strom umgewandelt (stehen untere<strong>in</strong>ander nach dem Ohm'schen Gesetz<br />

durch e<strong>in</strong>en def<strong>in</strong>ierten Widerstand <strong>in</strong> Beziehung).<br />

Nach e<strong>in</strong>er Verstärkung oder Vorbearbeitung (z.B. Thermoelemente, <strong>die</strong><br />

Spannungen von nur wenigen mV liefern) erfolgt als zentrales Element <strong>die</strong><br />

Analog-Digital-Wandlung.<br />

Dazu existieren mehrere Verfahren, <strong>die</strong> sich <strong>in</strong> den Kenngrößen<br />

Auflösung<br />

Genauigkeit<br />

Geschw<strong>in</strong>digkeit<br />

und natürlich auch den Kosten unterscheiden.<br />

Die wichtigsten Techniken im Labor:<br />

Parallel<br />

Integrierend<br />

Sukzessive Approximation


Messdatenerfassung im Labor<br />

Die A / D Wandlung /2<br />

Auflösung<br />

Sie sagt aus, wie viele verschiedene Messresultate der Wandler <strong>in</strong>nerhalb se<strong>in</strong>es<br />

def<strong>in</strong>ierten E<strong>in</strong>gangsbereichs liefern kann und wird <strong>in</strong> bit angegeben.<br />

E<strong>in</strong> 16-bit-A/D-Wandler mit e<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>gangsspannungsbereich von 0 - 10 Volt besitzt<br />

demzufolge 65536 (2 16 ) Möglichkeiten, deren Abstand daher 10 V/65536 = 0,15 Millivolt<br />

beträgt.<br />

Wandler mit höherer Auflösung s<strong>in</strong>d bei sonst gleichen Eigenschaften solchen mit<br />

niedriger Auflösung vorzuziehen. E<strong>in</strong>e höhere Auflösung ist nur dann s<strong>in</strong>nvoll, wenn <strong>die</strong><br />

Elektronik auch garantiert, dass das E<strong>in</strong>gangssignal nicht deutlich stärker als <strong>die</strong><br />

Schrittweite verfälscht wird.<br />

Genauigkeit<br />

Dies wird meist <strong>in</strong> Form der "L<strong>in</strong>earität" (maximale Abweichung von der Idealgerade)<br />

angegeben.<br />

Beispiel dafür, dass e<strong>in</strong>e höhere Auflösung durch fehlende Genauigkeit zunichte gemacht wird, ist<br />

e<strong>in</strong>e Stoppuhr mit Auflösung von 1/100 Sekunden, wobei durch <strong>die</strong> manuelle Betätigung <strong>die</strong>se<br />

Genauigkeit niemals erreicht wird.


Messdatenerfassung im Labor<br />

Die A / D Wandlung /3<br />

Geschw<strong>in</strong>digkeit "Sampl<strong>in</strong>grate"<br />

Es wird angegeben, wie viele e<strong>in</strong>zelne Analog-Digital-Wandlungen pro Sekunde ausgeführt<br />

werden können bzw. wie lange e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zelne Messung dauert.<br />

(Bei den erwähnten Wandlertypen s<strong>in</strong>d hier meist Werte zwischen 10 und 100.000<br />

Messungen pro Sekunde zu nennen).<br />

Vorteile digitaler Daten:<br />

Liegt der Messwert <strong>in</strong> digitaler Form vor, kann er:<br />

elektronisch gespeichert<br />

für weitere Berechnungen verwendet werden<br />

Übertragen <strong>in</strong> digitale Form bezüglich Übertragungsfehlern<br />

wesentlich sicherer


Messdatenerfassung im Labor<br />

Die A / D Wandlung /4<br />

Der digitale Wert ist, nach der A/D-Wandlung, unter "normalen" Bed<strong>in</strong>gungen kaum mehr<br />

Bee<strong>in</strong>flussungen oder Verfälschungen, unterworfen.<br />

Demgegenüber ist der analoge Teil der Signalverarbeitung erheblichen Fehlermöglichkeiten<br />

ausgesetzt.<br />

Die drei wichtigsten Bereiche, <strong>in</strong> denen Fehler auftreten können:<br />

Messwertentstehung,<br />

Messwertübertragung,<br />

Analog-Digital-Wandlung.<br />

Die Messwertentstehung ist spezifisch für das jeweilige Messverfahren.<br />

Die daraus resultierenden Fehler werden vom Hersteller des Messgerätes beschrieben, da sie auch bei<br />

sonst optimalen Bed<strong>in</strong>gungen <strong>die</strong> Genauigkeit und Richtigkeit der Resultate e<strong>in</strong>schränken (z.B.<br />

Rauschen e<strong>in</strong>es Detektors).<br />

Die Messwertübertragung und Analog-Digital-Wandlung liegen <strong>in</strong> der E<strong>in</strong>flusssphäre des<br />

Anwenders, sobald er mehr als e<strong>in</strong> Gerät (egal ob vom selben Hersteller oder nicht)<br />

komb<strong>in</strong>iert.<br />

Komb<strong>in</strong>ierte Lösungen besitzen im Labor erhebliche Bedeutung (Chromatographie, z.T.<br />

Spektroskopie, k<strong>in</strong>etische Messungen, Steuerung und Regelung etc.)


Die A / D Wandlung /5<br />

Messdatenerfassung im Labor<br />

In der Messwertübertragung (e<strong>in</strong>schließlich Signalvorverarbeitung wie Verstärkung,<br />

Abschwächung etc.) besteht e<strong>in</strong>e Reihe von potentiellen Fehlerquellen, <strong>die</strong> sowohl zufällige<br />

Streuung der Ergebnisse als auch systematische Abweichungen bewirken können (letztere<br />

können lange Zeit unbemerkt bleiben).<br />

• Rückwirkung ungeeigneter Messverfahren auf <strong>die</strong> Messgröße:<br />

z.B. wenn e<strong>in</strong>e pH-Elektrode, <strong>die</strong> naturbed<strong>in</strong>gt nur sehr ger<strong>in</strong>ge Ströme lieft, mit e<strong>in</strong>em<br />

niederohmigen Verstärker verbunden wird und daher praktisch kurzgeschlossen wird.<br />

Diese Art Fehler ist jedoch bei ordnungsgemäß <strong>in</strong>stallierten Messe<strong>in</strong>richtungen selten.<br />

• Häufiger treten Probleme mit Störe<strong>in</strong>streuungen auf.<br />

Sie werden durch kapazitive (elektrische Felder) oder <strong>in</strong>duktive (Magnetfelder)<br />

Kopplung verursacht und s<strong>in</strong>d besonders häufig <strong>in</strong> der Nähe von Elektromotoren,<br />

Leuchtstoffröhren, aber auch Netzspannung führenden Leitungen.<br />

Besonders bei der Weiterleitung des Signals über Kabel tritt <strong>die</strong>ses Problem auf.<br />

z.B. wenn Messfühler und Auswertungse<strong>in</strong>heit getrennt s<strong>in</strong>d, wie es bei vielen Geräten<br />

im Labor auftritt).<br />

E<strong>in</strong>streuungen äußern sich <strong>in</strong> Form von Wechselspannungen mit der Netzfrequenz (50<br />

bzw. 60 Hertz), statistische Schwankungen seitens des Messfühlers treten als<br />

Rauschen auf.<br />

Je niedriger das Spannungsniveau des Nutzsignals (Messwert) ist, desto stärker wirken<br />

sich <strong>die</strong> Störe<strong>in</strong>streuungen aus.


Messdatenerfassung im Labor<br />

Die A / D Wandlung /6<br />

Möglicher Lösungsansatz gegenüber Störsignalen:<br />

Die Signalspannung sollte hoch im Verhältnis zur erwarteten Störspannung se<strong>in</strong>;<br />

e<strong>in</strong> Messgerät mit e<strong>in</strong>en Spannungsausgang von 0-1 oder 0-10 Volt ist den noch immer<br />

weitverbreiteten Schreiberausgängen von 0-10 mV vorzuziehen. Bei hohem Störpegel (oder sehr<br />

langen Verb<strong>in</strong>dungsleitungen) s<strong>in</strong>d Stromausgänge (z.B. 0-20 oder 4-20 mA) den<br />

Spannungsausgängen überlegen.<br />

Abhilfe:<br />

• <strong>die</strong> Kabelverb<strong>in</strong>dungen zwischen Messfühler und Auswertungse<strong>in</strong>heit so kurz wie<br />

möglich halten.<br />

• Verwendung abgeschirmter (Metallummantelung) Kabelverb<strong>in</strong>dungen.


Messdatenerfassung im Labor<br />

Die A / D Wandlung /7<br />

Bei langsamen Signaländerungen (statische Signale wie pH-Elektroden, aber auch viele<br />

Chromatogramme, Spektren etc.) kann mit Hilfe von Tiefpassfiltern Abhilfe geschaffen<br />

werden.<br />

Sie unterdrücken Signale umso stärker, je höher deren Frequenz ist. Auf <strong>die</strong>se Weise kann<br />

das 50 Hz-Störsignal deutlich abgeschwächt werden, während das Nutzsignal kaum<br />

bee<strong>in</strong>flusst wird. Dieser Methode s<strong>in</strong>d aber Grenzen gesetzt, um z.B. e<strong>in</strong>en Peak nicht<br />

dadurch wesentlich zu verbreitern, wie im folgenden dargestellt ist.<br />

Glättung durch Tiefpass<br />

(geigneter Faktor)<br />

Orig<strong>in</strong>al Chromatogramm<br />

mit Störstreuung<br />

Glättung durch Tiefpass<br />

(zu hoher Faktor)<br />

Derartige Maßnahmen sollten nur als letztes Mittel verwendet werden, wenn mit den zuvor<br />

genannten Verfahren ke<strong>in</strong> ausreichender Erfolg zu erzielen ist.


Die A/D Wandlung / 8<br />

Messdatenerfassung im Labor<br />

Auch bei der Analog-Digital-Wandlung können erhebliche Fehler entstehen.<br />

Neben den erwähnten Kenngrößen Genauigkeit (L<strong>in</strong>earität) und Auflösung kann auch <strong>die</strong><br />

Datenerfassungsrate (Sampl<strong>in</strong>grate) bei sich schnell ändernden Signalen relevant se<strong>in</strong>.<br />

z.B. kann e<strong>in</strong> Peak <strong>in</strong> der Chromatographie nicht mit ausreichender Genauigkeit <strong>in</strong>tegriert werden, wenn<br />

zu wenige Messpunkte vorliegen, auch wenn <strong>die</strong> Messgenauigkeit an sich sehr hoch liegt.<br />

In der Praxis s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> bei gängigen Datensystemen verfügbaren Sampl<strong>in</strong>graten<br />

ausreichend.<br />

orig<strong>in</strong>al Signal<br />

Amplitude<br />

t [s]<br />

verfälschtes orig<strong>in</strong>al Signal<br />

bei zu ger<strong>in</strong>g Sampl<strong>in</strong>grate


Messdatenerfassung im Labor<br />

Zusammenfassung<br />

Bei Problemen mit der Messwerterfassung, <strong>die</strong> aus der elektronischen Aufnahme und<br />

Verarbeitung resultieren, kann anhand der folgenden Checkliste überprüft werden, ob alle zur<br />

Verfügung stehenden Möglichkeiten genutzt wurden:<br />

Signalübertragung<br />

• Wurde e<strong>in</strong> möglichst hoher Spannungsausgang (oder besser Stromausgang) gewählt?<br />

• Wurden kurze, abgeschirmte Kabelverb<strong>in</strong>dungen verwendet, <strong>die</strong> nicht <strong>in</strong> der Nähe<br />

stromführender Leitungen, Motoren, Leuchtstoffröhren etc. verlegt s<strong>in</strong>d?<br />

• Wurden symmetrische E<strong>in</strong>gänge zur Weiterverarbeitung verwendet?<br />

• Wurde (bei symmetrischer Beschaltung) <strong>die</strong> Kabelabschirmung an e<strong>in</strong>em Ende mit dem<br />

Gerät verbunden ?<br />

• Können Störsignale durch e<strong>in</strong>en Tiefpass abgeschwächt werden, ohne das Nutzsignal zu<br />

bee<strong>in</strong>flussen (Notlösung) ?<br />

Analog/Digital-Wandlung<br />

• Reichen Auflösung und Genauigkeit (als L<strong>in</strong>earität angegeben) des A/D-Wandlers für <strong>die</strong><br />

angestrebte Präzision der Ergebnisse aus?<br />

• Bei dynamischen Signalen (Chromatographie, Spektren, K<strong>in</strong>etik etc.):<br />

Ist e<strong>in</strong>e ausreichende Sampl<strong>in</strong>grate verfügbar, um genügend Datenpunkte zu erfassen?<br />

• Wurden höherfrequente Signalanteile durch e<strong>in</strong> Tiefpassfilter vor dem Wandler entfernt<br />

(Anti-Alias<strong>in</strong>g), um Signalverfälschungen zu vermeiden ?


ELEKTRONISCHE<br />

MESSGERÄTE


Wie funktionieren elektronische Messgeräte<br />

Elektronische Messgeräte funktionieren immer nach dem gleichen Pr<strong>in</strong>zip:<br />

• Um e<strong>in</strong>en Parameter (Temperatur, pH-Wert, etc.) messen zu können, wird e<strong>in</strong> Sensor<br />

benötigt.<br />

• Dieser Sensor gibt e<strong>in</strong> Signal zu e<strong>in</strong>em Messgerät.<br />

• Das Signal wird elektronisch verarbeitet und der Messwert auf e<strong>in</strong>e Anzeige geben.<br />

Kann zusätzlich bei e<strong>in</strong>em bestimmten Wert e<strong>in</strong> Kontakt geschlossen werden, spricht man<br />

von Mess- und Regelgerät.<br />

Schaltuhren (Timer), Wasserwechselautomaten, Niveaukontrollen gehören nicht zu den<br />

Messgeräten - sie werden den Steuergeräten zugeordnet.<br />

Sensor<br />

Elektronik<br />

analoge oder<br />

digitale Anzeige<br />

Schaltausgang


Wie funktionieren elektronische Messgeräte<br />

Unterteilung von Elektronischen Messgeräten /1:<br />

Ordnung nach zu messenden Parameter:<br />

Temperatur-, pH-, Redox-, Leitfähigkeits-, Sauerstoffmessgeräte ...<br />

Ordnung nach der Anwendung:<br />

Handmessgeräte, <strong>die</strong> mit Batterie oder Akku zeitlich begrenzt betrieben werden,<br />

stationäre netzbetriebene Messgeräte zur Dauermessung.<br />

Ordnung nach Art der elektronischen Verarbeitung:<br />

analoge Messgeräte<br />

digitale Messgeräte<br />

Analoge Messgeräte:<br />

E<strong>in</strong> analoges Messsignal wird vom Sensor(vom Parameter abhängige Spannung, Strom,<br />

Widerstand oder Kapazität) <strong>in</strong> das Messgerät geleitet, verstärkt oder umgewandelt zu<br />

e<strong>in</strong>em Anzeigegerät weitergeführt.<br />

Der Zeigerausschlag ist abhängig vom zu messenden Parameter und kann sofort von der<br />

richtigen Skala abgelesen werden.<br />

Digitale Messgeräte:<br />

E<strong>in</strong>fachste Ausführung wie e<strong>in</strong> analoges Messgerät, nur das ausgewertete Signal wird auf<br />

e<strong>in</strong>e digitale Anzeige „Zahlenanzeige“ geführt.<br />

Das Signal wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Analog-Digital-Wandler (A/D-Wandler) umgewandelt. Sitzt der<br />

A/D-Wandler direkt h<strong>in</strong>ter dem Sensor, ist das Messgerät voll digital.


Wie funktionieren elektronische Messgeräte<br />

Unterteilung von Elektronischen Messgeräten /2:<br />

Analoge und digitale Teile der unterschiedlichen Messgeräte.<br />

Analog (siehe Skizze A) oder digital (B) sagt nichts über <strong>die</strong> Qualität der Messgeräte aus.<br />

Auch können ke<strong>in</strong>e allgeme<strong>in</strong>en Aussagen über <strong>die</strong> Genauigkeit getroffen werden. Beide<br />

Varianten haben ihre Vor- und Nachteile.


Wie funktionieren elektronische Messgeräte<br />

Unterteilung von Elektronischen Messgeräten /3:<br />

E<strong>in</strong>fluss der Lage des A/D-Wandlers auf <strong>die</strong> Art der Auswertung:<br />

Oft müssen E<strong>in</strong>stellungen vorgenommen werden, um das Sensorsignal korrekt auswerten zu<br />

können.<br />

Beispiel pH - Messung:<br />

<strong>die</strong> Temperatur muss bekannt se<strong>in</strong>, um das Signal zu kompensieren. Der Sensor ist ph-Wert<br />

und Temperatur empf<strong>in</strong>dlich.<br />

• A/D-Wandler h<strong>in</strong>ter der Elektronik –<br />

E<strong>in</strong>stellung der Temperaturkompensation<br />

mit E<strong>in</strong>stellknöpfen.<br />

• A/D-Wandler vor der Elektronik –<br />

E<strong>in</strong>stellung per Tasten oder automatisch.<br />

•Voll-digitale Geräte geben <strong>die</strong> Messwerte<br />

über e<strong>in</strong>e Schnittstelle an e<strong>in</strong>en Computer weiter,<br />

oder können über den Computer programmiert<br />

werden.


Wie funktionieren elektronische Messgeräte<br />

Unterteilung von Elektronischen Messgeräten /4:<br />

Vor und Nachteile der unterschiedlichen Messgeräte:<br />

Analoge Messgeräte:<br />

• verführen dazu, e<strong>in</strong>en Messwert genauer abzulesen als<br />

das Messsystem ist.<br />

• e<strong>in</strong>e schwankende Anzeige ist besser abzulesen als e<strong>in</strong>e Flut von<br />

verschiedenen Zahlen.<br />

Digitale Messgeräte:<br />

• schnelle präzise Erfassung<br />

• Datenspeicherung<br />

• Datenverarbeitung<br />

• Nullpunktabgleich usw..


ELEKTRISCHE MESSTECHNIK


Analog-Digital / Digital-Analog Wandlung<br />

Wozu benötigt man AD/DA Wandler ?<br />

In der elektrischen Messtechnik werden oft analoge Größen wie z.B. Spannung,<br />

Widerstand, Temperatur, Gewicht usw. gemessen.<br />

Die anfallenden Messdaten werden dann aber <strong>in</strong> digitaler Form zur Weiterverarbeitung<br />

benötigt.<br />

Dies ist z.B. dann der Fall, wenn Sie mit Computern veranschaulicht, gespeichert oder<br />

übertragen werden sollen. Um <strong>die</strong>se analogen Größen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Zahlenwert zu wandeln<br />

benötigt man Analog-Digital-Wandler.<br />

Werden allerd<strong>in</strong>gs mit digitalen Steuerungen z.B. Computer, SPS usw.<br />

Masch<strong>in</strong>en gesteuert (Drehzahlregelung) so benötigt man Digital-Analog-Wandler,<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong> errechneten Zahlenwerte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e analoge Spannung umsetzen.


Elektrische Messtechnik<br />

Digitale Messtechnik:<br />

Viele Sensoren liefern Signale <strong>in</strong> Form von Strom oder Spannung <strong>in</strong> analoger Form, d.h.<br />

kont<strong>in</strong>uierlich <strong>in</strong> Zeit und Amplitude. Sollen <strong>die</strong>se Signale digital verarbeitet werden, so<br />

muss irgendwo <strong>in</strong> der Messkette e<strong>in</strong>e Umwandlung <strong>in</strong> digitale Signale , durch e<strong>in</strong>e<br />

analog/digital Wandlung erfolgen. Digitale Signale haben e<strong>in</strong>ige Vorzüge:<br />

Messwerte können beliebig gespeichert werden<br />

<strong>die</strong> digitalisierten Messwerte erleiden ke<strong>in</strong>e weiteren Fehler<br />

beliebig lange Anzeigendauer<br />

komplexe Weiterverarbeitung ist möglich<br />

der Messvorgang kann automatisiert sowie schnell und oft wiederholt werden.<br />

große Mengen von Messdaten können verarbeitet werden.


Analog / Digital Wandler:<br />

Elektrische Messtechnik<br />

Analog Digital Wandler (ADC) wandeln analoge Spannungswerte <strong>in</strong> digital dargestellte<br />

Zahlenwerte um. Es erfolgt e<strong>in</strong>e zeitdiskrete Abtastung.<br />

Die Spannungsmessung erfordert immer e<strong>in</strong>en Vergleich mit Bezugswerten. Daraus<br />

resultieren unterschiedliche Konstruktionspr<strong>in</strong>zipien für ADCs. Man unterscheidet nach:<br />

Integrierende (Inkrementale) A/D Wandler<br />

Parallele A/D Wandler<br />

A/D Wandler mit successive approximation


Elektrische Messtechnik<br />

Parallel (Flash) Analog Digital Wandler<br />

Basiselement ist der<br />

Komparator<br />

e<strong>in</strong> Spannungsteiler teilt<br />

<strong>die</strong> Referenzspannung<br />

<strong>die</strong> Komparatoren zeigen an<br />

ihren Ausgängen, ob <strong>die</strong><br />

angelegte Spannung größer<br />

oder kle<strong>in</strong>er als <strong>die</strong><br />

Referenzspannung ist<br />

für <strong>die</strong> Umsetzung <strong>in</strong> N Bits<br />

werden 2N-1 Komparatoren<br />

benötigt<br />

Gray Code als<br />

Zwischencode ist vorteilhaft


Elektrische Messtechnik<br />

digitaler<br />

Wert<br />

Analoger Messwert<br />

Ausgang der<br />

Komparatoren<br />

Gray<br />

Code


Integrationsverfahren:<br />

Elektrische Messtechnik<br />

Integrationsverfahren arbeiten mit e<strong>in</strong>er Regelschleife.<br />

Die Steuerung verändert den digitalen E<strong>in</strong>gangswert des DAC solange, bis der Komparator<br />

Gleichheit meldet und hält dann <strong>die</strong>sen Zustand. Der jeweilige digitale Wert ist proportional<br />

der E<strong>in</strong>gangsspannung.<br />

Es gibt folgende Grundtypen:<br />

<strong>in</strong>krementale Umsetzer<br />

sukzessive Approximation


Inkrementaler Umsetzer:<br />

Elektrische Messtechnik<br />

E<strong>in</strong>gang<br />

U E°<br />

Vergleicher<br />

V / R<br />

Zähler<br />

U DAC<br />

DAC<br />

Ausgang<br />

U DAC<br />

U e<br />

Vorwärtszählschritt<br />

Rückwärtszählschritt<br />

t


Analog-Digital Wandlung<br />

Wandlungsverfahren – Zählverfahren<br />

U da<br />

Schaltungserklärung /2<br />

U e<strong>in</strong><br />

Überwiegt nun <strong>die</strong> Spannung am D/A<br />

Ausgang <strong>die</strong> Referenzspannung, so wird<br />

der Messwert ausgegeben, und e<strong>in</strong>e neuer<br />

Zyklus gestartet.<br />

(Durch <strong>die</strong>ses Signal wird FF1 zurückgesetzt<br />

und der Takt zum Zähler wird durch <strong>die</strong><br />

Torschaltung gesperrt.)<br />

D0 ...D7<br />

U<br />

komp.<br />

Der Zähler hört auf zu zählen und <strong>die</strong> nun im Augenblick anstehenden Daten D 0<br />

bis D 7<br />

werden gespeichert. Ändert sich <strong>die</strong> Spannung U e<strong>in</strong><br />

, so beg<strong>in</strong>nt <strong>die</strong>ser Ablauf von neuem, da<br />

der Ausgang des Komparators wieder e<strong>in</strong> "Low"-Signal führt.


Analog-Digital Wandlung<br />

Sukzessive Approximation / Wägeverfahren Schaltungserklärung<br />

Dies bedeutet übersetzt soviel wie stufenweises Annähern. Diese Logik setzt als erstes das<br />

höchstwertige Bit auf log. 1 (Bit 7<br />

. Nun wird über den Komparator <strong>die</strong> Spannung U e<strong>in</strong><br />

und <strong>die</strong> des<br />

D/A Wandlers verglichen.<br />

Ist <strong>die</strong> Spannung U da<br />

nun zu kle<strong>in</strong>, so setzt er das zweithöchstwertige Bit (Bit 6<br />

) auf "1". Ist <strong>die</strong>s<br />

zu viel, so wird Bit 6<br />

auf "0" und Bit 5<br />

auf "1" gelegt usw. Das heißt, das bei der Sukzessiven<br />

Aproximation immer mit dem höherwertigsten Bit angefangen wird. Ist der Wert zu groß wird<br />

nur das darunter liegende Bit auf "1" gelegt, ist der Wert zu kle<strong>in</strong> wird das darunter liegende Bit<br />

zusätzlich auf "1" gelegt.<br />

10<br />

9<br />

7<br />

5<br />

3<br />

1<br />

0<br />

Annähern an <strong>die</strong> Zahl 5 Annähern an <strong>die</strong> Zahl 3<br />

1. Takt 2.Takt 3. Takt 1. Takt 2.Takt 3. Takt<br />

10<br />

9<br />

7<br />

5<br />

3<br />

1<br />

0


Elektrische Messtechnik<br />

Umsetzung durch sukzessive Approximation :<br />

E<strong>in</strong>gang<br />

U E°<br />

Vergleicher<br />

Steuerung<br />

U DAC<br />

DAC<br />

Ausgang<br />

U DAC<br />

U e<br />

t<br />

Takt<br />

t


Analog-Digital Wandlung<br />

Komparatorverfahren Schaltungserklärung<br />

Dieses Wandlungsverfahren gehört zu<br />

der Gruppe der parallelen Wandler. Bei U e<strong>in</strong><br />

der dargestellten Schaltung wird e<strong>in</strong> 3 Bit<br />

A/D Wandler mit Hilfe von<br />

Komparatoren aufgebaut. Hierbei wird<br />

<strong>die</strong> E<strong>in</strong>gangsspannung ständig mit 7<br />

verschiedenen und gleichmäßig<br />

abgestuften Spannungen verglichen.<br />

An den Ausgängen der Komparatoren tritt<br />

e<strong>in</strong>e positive Spannung auf, sobald<br />

<strong>die</strong> E<strong>in</strong>gangsspannung größer als <strong>die</strong><br />

anliegenden Referenzspannung ist. Über<br />

e<strong>in</strong>e Logik werden <strong>die</strong> Ausgänge dann<br />

passend zu den Digitalausgängen<br />

zugewiesen.<br />

Uref 1<br />

Uref 2<br />

Uref 3<br />

Uref 4<br />

Uref 5<br />

Uref 6<br />

Uref 7<br />

Q 1<br />

Q 2<br />

Q 3<br />

E<strong>in</strong> großer Vorteil <strong>die</strong>ser Schaltung ist, dass <strong>die</strong> E<strong>in</strong>gangsspannung direkt gewandelt wird<br />

(direkter Wandler). So erhält man am Ausgang immer <strong>die</strong> gewandelte E<strong>in</strong>gangsspannung,<br />

während bei anderen Wandlern erst e<strong>in</strong>e Messzeit abläuft.<br />

Nachteil ist, dass Wandler mit höherer Auflösung z.B. 8-Bit Wandler für jeden Zahlenwert e<strong>in</strong><br />

Komparator brauchen also 255. Dies ist sehr teuer.


Elektrische Messtechnik<br />

Schaltung e<strong>in</strong>es Analog/Digital Wandlers für Videosignale<br />

BAS<br />

(Video + Sync)<br />

Verstärker<br />

Sync<br />

Abtrennung<br />

A<br />

D<br />

Rechner<br />

Interface<br />

B<br />

U<br />

S<br />

3 Bit<br />

H sync<br />

V sync


Nachlaufverfahren Schaltungserklärung<br />

Analog-Digital Wandlung<br />

Das Nachlaufverfahren ist e<strong>in</strong>e Variante des<br />

Zählverfahrens. Hierbei zählt der Zähler nicht nur<br />

vorwärts sondern auch rückwärts.<br />

U e<strong>in</strong><br />

Fensterkomparator<br />

gleich<br />

Über e<strong>in</strong>en Fensterkomparator wird der E<strong>in</strong>gang mit<br />

der D/A Spannung verglichen. Liegt <strong>die</strong>se m<strong>in</strong>destens<br />

0.5 LSB /footnoteLSB=Lowest Signifted Bit<br />

(niederwertigstes Bit über der E<strong>in</strong>gangsspannung),<br />

so liefert der Fensterkomparator am Ausgang "größer"<br />

e<strong>in</strong> "1" Signal, das für den Zähler e<strong>in</strong> rückwärtszählen<br />

bedeutet.<br />

Umgekehrt, wenn U da<br />

m<strong>in</strong>. 0.5 LSB unter U e<strong>in</strong><br />

liegt<br />

liefert der Komparator am Ausgang "kle<strong>in</strong>er" e<strong>in</strong><br />

"1" Signal und der Zähler zählt vor.<br />

S<strong>in</strong>d U e<strong>in</strong><br />

und U da<br />

gleich so bleibt der Zähler stehen<br />

und <strong>die</strong> Bitkomb<strong>in</strong>ation wird gespeichert.<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

U da<br />

A / D<br />

Speicher<br />

D 0 D 7<br />

kle<strong>in</strong>er<br />

D 0<br />

D 7<br />

vor<br />

Vorwärts-<br />

Rückwärts-zähler<br />

größer<br />

zurück


Analog-Digital / Digital-Analog Wandlung<br />

Digital-Analog Wandler<br />

Zum Steuern analoger Regelkreise mit digitalen Steuerungen, oder Messsytstemen müssen<br />

<strong>die</strong> digitalen Daten <strong>in</strong> analoge Größen, meist Spannung umgesetzt werden. Dies ist <strong>die</strong><br />

Aufgabe der Digital-Analog-Wandler.<br />

digitale<br />

Größe<br />

A / D<br />

analoge<br />

Größe<br />

Schaltzeichen DIN 40900<br />

E<strong>in</strong>e wichtige Größe e<strong>in</strong>es D/A-Wandlers ist <strong>die</strong> Auflösung. Sie gibt an <strong>in</strong> wie viel Stufen <strong>die</strong><br />

maximale Ausgangsspannung e<strong>in</strong>geteilt ist. Je größer <strong>die</strong> Auflösung, desto genauer kann der<br />

E<strong>in</strong>gangswert <strong>in</strong> <strong>die</strong> Ausgangsspannung gewandelt werden.<br />

Beispiel:<br />

E<strong>in</strong> acht Bit D/A-Wandler kann am Ausgang maximal 5V liefern.<br />

Wie groß ist <strong>die</strong> Auflösung des Wandlers?<br />

Lösung: acht Bit entspricht 256 Zahlenwerte von 0 - 255<br />

Auflösung = 5V / 255 = 20mV

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!