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Das Argument der invertierten Qualia gegen den ... - Commonweb

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1<br />

<strong>Das</strong> <strong>Argument</strong> <strong>der</strong> <strong>invertierten</strong> <strong>Qualia</strong> <strong>gegen</strong> <strong>den</strong> common<br />

sense- Funktionalismus<br />

(1) Prämisse 1: (soll wi<strong>der</strong>legt wer<strong>den</strong>)<br />

Sei Rr eine kausale Rolle, sodass die Sätze<br />

(S1) Anna hat eine Rotempfindung.<br />

und<br />

(S2) Anna befindet sich in einem inneren Zustand mit <strong>der</strong><br />

kausalen Rolle Rr.<br />

synonym sind.<br />

(2) Prämisse 2: Wenn zwei Sätze synonym sind, so ist es nicht<br />

kohärent vorstellbar, dass <strong>der</strong> eine <strong>der</strong> bei<strong>den</strong> Sätze wahr ist<br />

und <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e falsch.<br />

(3) Es ist nicht kohärent vorstellbar, dass (P2) wahr ist, (P1)<br />

aber falsch. (aus (1) und (2))<br />

(4) Prämisse 3 (intuitives Urteil): Es ist aber kohärent<br />

vorstellbar, dass Anna rot-grün-invertiert ist.<br />

(5) Es ist kohärent vorstellbar, dass (P2) wahr ist und (P1)<br />

falsch. (aus (4))<br />

Die Aussagen (5) und (3) wi<strong>der</strong>sprechen einan<strong>der</strong>. Die<br />

Prämissen 2 und 3 sind unaufgebbar. Also ist die Prämisse 1<br />

falsch.<br />

Definition: Sei Rr die kausale Rolle von Rotempfindungen in<br />

normalen Personen und sei Rv die kausale Rolle von<br />

Grünempfindungen in normalen Personen.<br />

Dann ist eine Person P genau dann rot-grün-invertiert, wenn für<br />

sie gilt: sie hat genau dann eine Rotempfindung, wenn sie in<br />

einem inneren Zustand mit <strong>der</strong> kausalen Rolle Rv ist und sie hat<br />

genau dann eine Grünempfindung, wenn sie in einem inneren<br />

Zustand mit <strong>der</strong> kausalen Rolle Rr ist.


2<br />

<strong>Das</strong> <strong>Argument</strong> <strong>der</strong> <strong>invertierten</strong> <strong>Qualia</strong> <strong>gegen</strong> <strong>den</strong><br />

Psychofunktionalismus<br />

(1) Prämisse 1: (soll wi<strong>der</strong>legt wer<strong>den</strong>)<br />

Sei Rr eine kausale Rolle, sodass die Sätze<br />

(S1) Anna hat eine Rotempfindung.<br />

und<br />

(S2) Anna befindet sich in einem inneren Zustand mit <strong>der</strong><br />

kausalen Rolle Rr.<br />

dieselbe Tatsache ausdrücken.<br />

(2) Prämisse 2: Wenn zwei Sätze dieselbe Tatsache<br />

ausdrücken, so ist es nicht möglich, dass <strong>der</strong> eine <strong>der</strong> bei<strong>den</strong><br />

Sätze wahr ist und <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e falsch.<br />

(3) Es ist nicht möglich, dass (P2) wahr ist, (P1) aber falsch.<br />

(aus (1) und (2))<br />

(4) Prämisse 3 (intuitives Urteil): Es ist aber möglich, dass<br />

Anna rot-grün-invertiert ist.<br />

(5) Es ist möglich, dass (P2) wahr ist und (P1) falsch. (aus (4))<br />

Die Aussagen (5) und (3) wi<strong>der</strong>sprechen einan<strong>der</strong>. Die<br />

Prämissen 2 und 3 sind unaufgebbar. Also ist die Prämisse 1<br />

falsch.


3<br />

<strong>Das</strong> <strong>Argument</strong> <strong>der</strong> abwesen<strong>den</strong> <strong>Qualia</strong> <strong>gegen</strong> <strong>den</strong> commonsense-<br />

Funktionalismus<br />

(1) Prämisse 1: (soll wi<strong>der</strong>legt wer<strong>den</strong>)<br />

Sei Rr eine kausale Rolle, sodass die Sätze<br />

(S1) Der Organismus O hat eine Rotempfindung.<br />

und<br />

(S2) Der Organismus O befindet sich in einem inneren Zustand<br />

mit <strong>der</strong> kausalen Rolle Rr.<br />

synonym sind.<br />

(2) Prämisse 2: Wenn zwei Sätze synonym sind, so ist es nicht<br />

kohärent vorstellbar, dass <strong>der</strong> eine <strong>der</strong> bei<strong>den</strong> Sätze wahr ist<br />

und <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e falsch.<br />

(3) Es ist nicht kohärent vorstellbar, dass (P2) wahr ist, (P1)<br />

aber falsch. (aus (1) und (2))<br />

(4) Prämisse 3 (intuitives Urteil): Es ist aber kohärent<br />

vorstellbar, dass ein Organismus sich in einem inneren Zustand<br />

befindet mit <strong>der</strong> kausalen Rolle Rr, aber nicht bewusst i.w.S. ist.<br />

(5) Wenn ein Organismus nicht bewusst i.w.S. ist, dann hat er<br />

keine Rotempfindung.<br />

(6) Es ist kohärent <strong>den</strong>kbar, dass (P2) wahr ist (P1) aber nicht.<br />

(aus (5))<br />

Die Aussagen (6) und (3) wi<strong>der</strong>sprechen einan<strong>der</strong>. Die<br />

Prämissen 2 und 3 sind unaufgebbar. Also ist die Prämisse 1<br />

falsch.


4<br />

<strong>Das</strong> <strong>Argument</strong> <strong>der</strong> abwesen<strong>den</strong> <strong>Qualia</strong> <strong>gegen</strong> <strong>den</strong> Psycho-<br />

Funktionalismus<br />

(1) Prämisse 1: (soll wi<strong>der</strong>legt wer<strong>den</strong>)<br />

Sei Rr eine kausale Rolle, sodass die Sätze<br />

(S1) Der Organismus O hat eine Rotempfindung.<br />

und<br />

(S2) Der Organismus O befindet sich in einem inneren Zustand<br />

mit <strong>der</strong> kausalen Rolle Rr.<br />

dieselbe Tatsache ausdrücken. .<br />

(2) Prämisse 2: Wenn zwei Sätze dieselbe Tatsache<br />

ausdrücken, so ist es nicht möglich, dass <strong>der</strong> eine <strong>der</strong> bei<strong>den</strong><br />

Sätze wahr ist und <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e falsch.<br />

(3) Es ist nicht möglich, dass (P2) wahr ist, (P1) aber falsch.<br />

(aus (1) und (2))<br />

(4) Prämisse 3 (intuitives Urteil): Es ist aber kohärent<br />

vorstellbar, dass ein Organismus sich in einem inneren Zustand<br />

befindet mit <strong>der</strong> kausalen Rolle Rr, aber nicht bewusst i.w.S. ist.<br />

(5) Wenn ein Organismus nicht bewusst i.w.S. ist, dann hat er<br />

keine Rotempfindung.<br />

(6) Es ist möglich, dass (P2) wahr ist, (P1) aber nicht. (aus (5))<br />

Die Aussagen (6) und (3) wi<strong>der</strong>sprechen einan<strong>der</strong>. Die<br />

Prämissen 2 und 3 sind unaufgebbar. Also ist die Prämisse 1<br />

falsch.

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