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Dokumentation zum Symposion - Verband Bildungsmedien eV

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<strong>Symposion</strong> 2005 - Vortrag Schümer<br />

Tabelle 4: Schulkarrieren 1 der in Deutschland erfassten 15-Jährigen (ohne Sonderschüler und Berufsschüler)<br />

nach Schulform (Zeilenprozente)<br />

Zurückgestellte<br />

in %<br />

Wiederholer<br />

in %<br />

Absteiger<br />

in %<br />

Schüler mit<br />

Misserfolg(en)<br />

in %<br />

Zahl der<br />

Schüler 2<br />

(N = 100 %)<br />

Hauptschule 18.5 41.7 17.0 63.5 1020<br />

Schule mit mehreren 11.8 23.0 11.1 38.1 431<br />

Bildungsgängen 3<br />

Integrierte Gesamtschule 13.2 18.6 16.1 42.9 447<br />

Realschule 10.6 27.2 14.8 42.6 1325<br />

Gymnasium 5.2 11.1 - 15.6 1455<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Schüler, bei denen eine Angabe fehlt, zählen zu den Schülern ohne den entsprechenden Misserfolg, d. h. die<br />

Berechnungen sind konservativ.<br />

Basis der Berechnungen ist die internationale PISA-2000-Stichprobe.<br />

Zu den Schulen mit mehreren Bildungsgängen zählen in der PISA-2000-Stichprobe: Integrierte Haupt- und<br />

Realschulen (Hamburg), Verbundene Haupt- und Realschulen (Mecklenburg-Vorpommern), Sekundarschulen<br />

(Niedersachsen), Regionale Schulen (Rheinland-Pfalz), Erweiterte Realschulen (Saarland), Mittelschulen<br />

(Sachsen) und Regelschulen (Thüringen). Die Bildungsgänge der Sekundarschulen in Sachsen-Anhalt gelten<br />

– Angaben des Statistischen Landesamts entsprechend – in der PISA-2000-Stichprobe als Haupt- und Realschulen.<br />

Quelle: Schümer 2004, S. 77<br />

Demnach tragen die Ausleseprozesse zur sozialen Segregation oder Entmischung der Heranwachsenden<br />

im Schulwesen bei und das heißt in Deutschland auch zur ethnischen Segregation.<br />

Abhängig von schulstrukturellen und regionalen Bedingungen kommt es in etlichen Schulen<br />

zu einer Konzentration soziokulturell benachteiligter Schüler, deren Schulkarrieren durch<br />

Misserfolge gekennzeichnet sind. Damit kommen wir <strong>zum</strong> eigentlichen Problem: Je ungünstiger<br />

die Zusammensetzung der Schülerschaft hinsichtlich der sozialen Herkunft und der bisherigen<br />

Schulkarrieren der Schüler ist, desto schlechter sind die Leistungen der einzelnen, und<br />

zwar schlechter als sie es aufgrund der individuellen Lernvoraussetzungen der Schüler sein<br />

müssten. Das heißt, dass Schüler, die unter ungünstigen sozialen oder kulturellen Bedingungen<br />

aufwachsen und dementsprechend häufiger als andere Schulschwierigkeiten haben, in<br />

Schulen mit hohen Anteilen ebenfalls benachteiligter Schüler weniger leisten, als man aufgrund<br />

ihrer individuellen Voraussetzungen hätte erwarten können. Umgekehrt gilt, dass Schüler<br />

in Schulen mit einem hohen Anteil sozial privilegierter Schüler höhere Leistungen erbringen,<br />

als man aufgrund ihrer individuellen Voraussetzungen annehmen könnte. Der Einfluss<br />

der Schülerzusammensetzung auf die individuellen Schülerleistungen lässt sich mithilfe von<br />

sogenannten Mehrebenenanalysen nachweisen (Schümer 2004).<br />

5

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