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Dokumentation zum Symposion - Verband Bildungsmedien eV

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<strong>Symposion</strong> 2005 - Vortrag Schümer<br />

Da der Schulerfolg eng mit der sozialen Herkunft zusammenhängt, sind Kinder und Jugendliche<br />

aus bildungsfernen sozialen Schichten besonders häufig „Opfer“ der Auslesemechanismen:<br />

• Sie werden relativ oft zunächst einmal vom Schulbesuch zurückgestellt.<br />

• Sie sind in Sonderschulen für Lernbehinderte überrepräsentiert.<br />

• Sie müssen häufiger als andere Klassen wiederholen.<br />

• Sie sind in Hauptschulen wesentlich stärker und in Gymnasien wesentlich schwächer<br />

vertreten, als es ihrem Anteil an ihrer Altersgruppe entspricht.<br />

Selbstverständlich sind Zurückstellungen, Überweisungen auf Sonderschulen, Klassenwiederholungen<br />

und Übergänge auf mehr oder weniger anspruchsvolle Schulen nicht unabhängig<br />

von den Leistungen. Offensichtlich sind diese aber nicht allein für die positive oder negative<br />

Auslese von Schülern verantwortlich. Dies lässt sich an den Ergebnissen einer logistischen<br />

Regressionsanalyse zeigen (siehe Tab. 3):<br />

Tabelle 3: Schichtzugehörigkeit und Risiko bzw. Chance des Besuchs einer Hauptschule oder eines Gymnasiums<br />

Sozialschicht der<br />

Bildungsgang (Referenzklasse: Realschule)<br />

Eltern (EGP-Klasse) 1 Hauptschule Gymansium<br />

Modell 1 Modell 2 Modell 1 Modell 2<br />

Obere Dienstklasse 0.29 0.45 4.81 2.95<br />

Untere Dienstklasse 0.39 0.58 3.13 2.13<br />

Routinedienstleistende 0.60 0.72 1.54 1.38<br />

Selbständige ns ns 1.39 1.34<br />

Facharbeiter Referenzklasse (odds = 1)<br />

An- und ungelernte Arbeiter 1.39 ns ns ns<br />

1<br />

Angabe für den Elternteil mit der höheren Sozialschicht oder, falls Angaben fehlen, für den Elternteil, dessen<br />

Schichtzugehörigkeit bekannt ist.<br />

2<br />

Modell I: Ohne Kontrolle der kognitiven Fähigkeiten und der Leseleistungen<br />

3 Modell II: Mit Kontrolle der kognitiven Fähigkeiten und der Leseleistungen<br />

Quelle: Eigene Berechnungen in Anlehnung an Baumert und Schümer (2001, S. 357) auf der Basis der Daten<br />

der PISA-2000-Erweiterungsstudie (N= 32573 Schüler; siehe Baumert, Artelt u. a. 2004)<br />

Dass Schüler aus bildungsfernen Schichten häufiger als andere Hauptschulen besuchen, heißt<br />

auch, dass sich in dieser Schulform Schüler mit schulischen Misserfolgen konzentrieren (siehe<br />

Tab. 4):<br />

4

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