Dokumentation zum Symposion - Verband Bildungsmedien eV
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<strong>Symposion</strong> 2005 - Vortrag Knauf<br />
1996 35,4 % der Befragten "sehr" und 37,7 % "überwiegend" dem pädagogischen<br />
Konzept der Kleinen Grundschule zu.<br />
Erkennbar wird im Modellversuch aber auch, dass die beteiligten Kollegien<br />
überwiegend Probleme damit haben, sich sowohl auf die Erprobung differenzierter<br />
Lernformen als auch auf die Entwicklung von Schulprogrammen und damit auf die<br />
Profilbildung der einzelnen Schule zu konzentrieren. Die Lösung von Organisationsproblemen<br />
beim Übergang jahrgangsbezogener zu altersgemischten Lernangeboten<br />
und die Ausdifferenzierung einer entsprechenden offenen Lernkultur kostet<br />
offensichtlich sehr viel Kraft. Das Interesse daran, die Schule als ein<br />
unverwechselbares "lernendes System" zu begreifen und zu entwickeln, beschränkt<br />
sich oft nur auf die Schulleitungen. Auch der Erfahrungs- und Ideenaustausch<br />
zwischen den Modellversuchsschulen ist bislang - allein schon aus zeitlichen<br />
Gründen - begrenzt.<br />
Die Kleine Grundschule bietet ein organisatorisches Konzept zur Beibehaltung des<br />
Prinzips der wohnortnahen Grundschule, auch bei rückläufigen Schülerzahlen. Sie ist<br />
keine Notlösung, die die Ansprüche an das Bildungswesen in der Primarstufe auf das<br />
Niveau früherer Klipp- und Zwergschulen zurückführt; sie ist vielmehr ein<br />
Organisationsmodell, indem sich schulpädagogisch die aktuellen<br />
Herausforderungen an das Bildungswesen, wie sie oben dargestellt wurden, in<br />
besonderem Maße realisieren lassen.<br />
Die Kleine Grundschule trägt damit vom Grundsatz her alle Züge einer Schule, die<br />
den sozialen Herausforderungen der Zeit gewachsen ist und dem aktuellen<br />
schulpädagogischen Kenntnisstand entspricht. Ihre Umsetzung verlangt allerdings<br />
Anstrengungen vor allem der in ihr tätigen Lehrkräfte, aber auch die Akzeptanz und<br />
Unterstützung durch Elternschaft und Schulträger.<br />
Flexible Eingangsphase (FLEX)<br />
Das zweite Modell im Land Brandenburg um auf die zunehmende Heterogenität von<br />
Grundschülern und Grundschülerinnen zu reagieren ist die veränderte, die flexible<br />
Eingangsphase. In den letzten Jahren gab es immer häufiger den Wunsch von<br />
Eltern, ihre Kinder später einzuschulen. Gleichzeitig gab es viele Mädchen und<br />
Jungen, die bereits zur Einschulung mit erheblichen Kenntnissen und umfangreichen<br />
Wissen kommen. Die Kultusministerkonferenz reagierte auf diese Problemlage durch<br />
eine bundesweite Diskussion zur Neugestaltung des Schulanfangs. In den<br />
Empfehlungen <strong>zum</strong> Schulanfang vom 23. /24. Oktober 1997 hat die<br />
Kultusministerkonferenz sehr deutlich einen erheblichen Diskussionsbedarf für die<br />
Differenzierung, die Individualisierung und die zielgruppenspezifische Förderung bei<br />
der Schuleingangsphase festgestellt. Ein Jahr später kamen die Empfehlungen zur<br />
Flexibilisierung der Einschulungstermine heraus.<br />
In einigen Bundesländern wurde die Empfehlung der Kultusministerkonferenz mit<br />
verschiedenen Modellen bzw. verschiedenen Programmen zur Erneuerung des<br />
Schulanfangs umgesetzt. Gerade das Modell der flexiblen Schuleingangsphase<br />
spielt dabei eine wichtige Rolle.<br />
Das Anliegen in Brandenburg ist es insbesondere das Ziel, den unterschiedlichen<br />
individuellen Leistungsfähigkeiten der Schülerinnen und Schüler gerecht zu werden.<br />
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