eine ostasiatische Heldensage

eine ostasiatische Heldensage eine ostasiatische Heldensage

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— 10 — Grossmulter Absa Gürfse scboss dem Blauschiramel einen femigen Pfeal hinter den Vordrrfüssen durch die Brust; vier --oder fünfmal wankte der Blauschimmel und stürzte zusammen. Das Füllen setzte das Wettrennen fort und erreichte das Ziel. Der Fürst Asmai stand weinend auf und rief: .,0 Weh, was ist das!" Joro rief: „Dos Glück hegünstigfe anfangs den Blausc])immel mehr als den Braunen, nun aber ist mir das Glück zugeTallen.'- Nachdem Joro den kostbaren WaÖenschmuck in Empfang genommen, besch en k le er dam^ t seinen allem Bruder . JD g c s s e S c h i k i r und kehrte in seine Behausung zurück. Am folgenden Tage machte der Fürst Tscholong, abermals vpn Neid und Scheelsucht gelrieben, bekannt, dass wer den Stier (Auerocbs)-^; mit einem Schwa,nze dreizehn AVirbeln erlegen und diesen ScliA^anz vorzeigen würde, die Fl o gm o Goa erhallen solle. Al:es AVjk begab sich hinaus. Auch Joro kam iind schoss den Stier in die Mitte zw;ischer| dessen beiden Augen niil dem AlangkJr g^nann^n Bogen und c|en Schigenek genannten Pfeile, woran/" er dessen Schwanz von dreizehn Wirbeln abschnitt uijd zu sich pabm.;; Während dessen kam der. Fürst Tscholong hinzu und rief: „Liebster Joro! in Zukunft werde ich dich nie schelten, ich wercje dic^i nie prügeln; ich weide dich vielmehr zqrllicher als ineine .eigenep Kinder behandeln; überlassis mir aber den Schwanz, von itheizehn Wirhclnl" Joro entgegnete: „Warum nicht, Oheim, du §| den ^c|i;v\ an z. /haben; was soll,, ioh, damit niachen; da ^e|> abprfii;'^! s^it Kurzem Bogengeräthe jtrag^^ so gib mir dafip- deinen Jsmanta genannten Pfeil!'','j Tschotong er- !26i Die Beschreibungen, welche die Chine.si.ich-Manclschui.sch- Mongolischen Wörlei Spiegel von dem wilden Stier (Mgngol. Bucha Görögessun) macheu, pa^^en durchaus auf den Auerochsen, blos mit dem unterschiede, dass sie seine Farbe als bläulich bezeichnen. lu unserer Sage hingegen erscheint er immer schwärzlich

— 1 — wiederte: „Was soll ich mit dem Pfeil machen ; da hast du ihn!" Hierauf übergab Joro ihm den Schwanz, nachdem er durch magische Kunst drei Wirbel davon abge schniüen und zu sich gesteckt hatte. Der Fürst Tschotong begab sich zur grossen Treibjagd und rief die Jäger zusammen. Mit lauter Stimme verkündigte er: „Ich habe den Slier erlegt; ich habe den Schwanz von dreizehn Wirbeln abgeschnilten; mir ist die Kogmo Goa anheimgefallen I" Joro kam hinzu und rief: „O Weh, O Weh, Oheim Tscholong, was für ein sündlicher, was für ein schändlicher Lügner bist du! du kamst ja hinzu, während ich den Stier erlegte und dessen dreizehnwirbeligen Schwanz abschnitt; saglesl du nicht: „„Liebster Joro, in Zukunft werde ich dich nie schimpfen, nie werde ich dich prügeln 5 ich werde dich vielmehr zärilicher als meine eigenen Kinder behandeln; nur überlasse mir diesen Schwanz?"" und antwortete ich da nicht: „„Was soll ich mit dem Schwänze anfangen ! da ich aber erst seit Kurzem Bogengeräthe trage, so gib mir dafür deinen Ismanla genannten Pfeil?"'* gabst du ihn mir nicht mit den Worten: „„Was soll mir der Pfeil?"" Diess gesagt, zog Joro den Pfeil heraus zeigte ihn. Tschotong schrie: „3eht einmal die 3churkerei dieses Nichtswürdigen! da er merkte, dass sein ^eib mir anheimfallen würde, hat er den Pfeil von dem Hüter mieines Bogengeräthes gestohlen und macht nun ohne allen Grund Lärm." Joro erwiederte: „Du sollst Recht haben; jetzt aber sehe nach, ob du auch den vollen Schwanz hast!" Tschotong sah nach, es fehlten dem Schwänze aber drei Wirbel. „Wo sind die drei Wirbel?" fragte Joro. Tschotong antvvortete nichts. — Joro sprach weiter: „Wusste ich nicht, dass du ein schändliche;r Lügner bist und habe deswegen, ehe ich dir den §ch\^'anz überliess, drei ^irbel davon zurückbehalten?" ]\lit diesen Worten zog er die drei Wirbel aus dem Busen und zeigte sie vor. Beschämt wandte der l^ürst Tscholong JlijickQjji ,i^nd .1|]^ sich.

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Grossmulter Absa Gürfse scboss dem Blauschiramel <strong>eine</strong>n<br />

femigen Pfeal hinter den Vordrrfüssen durch die Brust;<br />

vier --oder fünfmal wankte der Blauschimmel und stürzte<br />

zusammen. Das Füllen setzte das Wettrennen fort und erreichte<br />

das Ziel. Der Fürst Asmai stand w<strong>eine</strong>nd auf und<br />

rief: .,0 Weh, was ist das!" Joro rief: „Dos Glück hegünstigfe<br />

anfangs den Blausc])immel mehr als den Braunen,<br />

nun aber ist mir das Glück zugeTallen.'- Nachdem Joro<br />

den kostbaren WaÖenschmuck in Empfang genommen, besch<br />

en k le er dam^ t s<strong>eine</strong>n allem Bruder . JD g c s s e S c h i k i r<br />

und kehrte in s<strong>eine</strong> Behausung zurück.<br />

Am folgenden Tage machte der Fürst Tscholong,<br />

abermals vpn Neid und Scheelsucht gelrieben, bekannt,<br />

dass wer den<br />

Stier (Auerocbs)-^; mit <strong>eine</strong>m Schwa,nze<br />

dreizehn AVirbeln erlegen und diesen ScliA^anz vorzeigen<br />

würde, die Fl o<br />

gm o Goa erhallen solle. Al:es AVjk<br />

begab sich hinaus. Auch Joro kam iind schoss den Stier<br />

in die Mitte zw;ischer| dessen beiden Augen niil dem AlangkJr<br />

g^nann^n Bogen und c|en Schigenek genannten Pfeile,<br />

woran/" er dessen Schwanz von dreizehn Wirbeln abschnitt<br />

uijd zu sich pabm.;; Während dessen kam der. Fürst Tscholong<br />

hinzu und rief: „Liebster Joro! in Zukunft werde<br />

ich dich nie schelten, ich wercje dic^i nie prügeln; ich<br />

weide dich vielmehr zqrllicher als in<strong>eine</strong> .eigenep Kinder<br />

behandeln; überlassis mir aber den Schwanz, von itheizehn<br />

Wirhclnl" Joro entgegnete: „Warum nicht, Oheim, du<br />

§| den ^c|i;v\ an z. /haben; was soll,, ioh, damit niachen; da<br />

^e|> abprfii;'^! s^it Kurzem Bogengeräthe jtrag^^ so gib mir<br />

dafip-<br />

d<strong>eine</strong>n Jsmanta genannten Pfeil!'','j Tschotong er-<br />

!26i Die Beschreibungen, welche die Chine.si.ich-Manclschui.sch-<br />

Mongolischen Wörlei Spiegel von dem wilden Stier (Mgngol. Bucha<br />

Görögessun) macheu, pa^^en durchaus auf den Auerochsen, blos<br />

mit dem unterschiede, dass sie s<strong>eine</strong> Farbe als bläulich bezeichnen.<br />

lu unserer Sage hingegen erscheint er immer schwärzlich

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