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eine ostasiatische Heldensage

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Knaben zu prüfen, habe ich Jen Einen nach dem Andern<br />

mil zum '^ieh genommen: Dsesse wird ein Iierzhafler<br />

Mann werden-, Hongsa ein miltchnässiger Mensch-, weder<br />

der Eine noch der Andere kommt aber dem Joro gleich."<br />

Mit diesen Worten entfernte sicli der Alte, aber sein Weib<br />

fasste Groll und hatte Böses im Sinne. „Wie," dachte sie,<br />

„warum soll der Sohn des verslosserieu Weibes m<strong>eine</strong> beiden<br />

Sühne übertreffen ! den will ich in der Geschwindigkeit<br />

auf die Seite schaffen." In Gemässheit dieses Vorsatzes<br />

stellte sie auf <strong>eine</strong>m Tische für ihre beiden Söhne<br />

gute Speisen auf, für den Joro aber mischte sie starkes<br />

Gift unter s<strong>eine</strong> Speise. Als die drei Knaben am Abend<br />

nach Hause kamen, setzten Dsesse und Piongsa sich an<br />

ihren Tisch und assen ihr Mahl, während Joro als Uiüssiger<br />

Zuschauer links stehen blieb. Die Multer sprach: „Lieber<br />

Joro, was stehst du da und siehst zu? setze dich an<br />

den Tisch und verzehre dein Essen!" Joro ging hin, ergriff<br />

s<strong>eine</strong> Schale, setzte sich und sprach: „Bis jetzt haben<br />

unsere Elt.;rn unsern Erbantheil an der Schüssel unter uns<br />

getheilt; von nun an aber werden sie unsern Erbantheil<br />

am Vieh unter uns theilen. Ihr, m<strong>eine</strong> beiden Brüder,<br />

habt ein ersehen begangen, indem k<strong>eine</strong>r von euch den<br />

Eltern die Aorkost als Opfer dargebracht hat; wenn ich<br />

gleich nichts esse, was hat es zu bedeuten." Mit diesen<br />

Worten überreichte er dem Vater die Speise; dieser war<br />

in s<strong>eine</strong>r .Unschidd im Begriff, davon zu essen, als Joro<br />

die Schale zurückzog und sie der Stiefmutter darbot. Als<br />

diese aus Schamgefühl davon zu essen im Begriff" war, entzog<br />

er ihr gleichfalls die Schale und schüttete <strong>eine</strong>n Theil<br />

des Inhalts in den grossen Kessel mit den Worten: „Diess<br />

war von jeher der allgem<strong>eine</strong> Familienkessel." Unmittelbar<br />

darauf platzte der Kessel auseinander. Einen Theil<br />

schüttete er auf den Dreifuss; dieser zerliel in Stücke. Einen<br />

Theil warf er aufwärts gegen den Rauchfang , der<br />

(gleichfalls) in Stücke ging. Einen Theil warf Joro dem<br />

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