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eine ostasiatische Heldensage

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~ 23 —<br />

Schlauches ab. Nachdem sie das Fleisch gegessen hatten,<br />

ihat Joro die Knochen in den Balg, ergriff ihn beim<br />

Schwanz und schwenkte (denselben) dreimal. Alsbald wurde<br />

der Balg wieder zum lebendigen Kalbe, welches sogleich<br />

den vielen andern Kälbern nachlief.<br />

Die Knaben trieben ihr Vieh zusammen und traten den<br />

Heimweg an. Als sie ins Haus getreten waren, blieben<br />

Dsesse und Rongsa stehen, Joro aber setzte sich links<br />

an s<strong>eine</strong>n Ort und verzehrte s<strong>eine</strong> Mahlzeit. Die Mutter<br />

fragte: „Warum isst Joro sein Essen und ihr nicht das<br />

eurige?" Da antwortete Rongsa: „Unser Bruder Joro<br />

hat ein Kalb geschlachtet und uns damit bewirthet; wir<br />

sind noch ganz satt von dem genossenen Fleische und mögen<br />

nichts mehr." Als der alte Sanglun diess hörte,<br />

fragte er: „Was. Joro, ist das wahr?" Joro antwortete:<br />

„Ich sage nicht, dass es gelogen ist." Da sprang der Alte<br />

auf, ergriff s<strong>eine</strong> Peitsche und fiel über Joro her, ihn zu<br />

züchtigen. Während er anfing zuzuhauen, warf Joro sich<br />

über die Peitsche, umfasste den Alten und zankte mit ihm.<br />

Leber dem Lärm kam Geksche Amurtschila herbeigelaufen.<br />

„Was gibts, Alter, was gibts?" rief sie. Der<br />

Alte entgegnete ihr: „Dieses dein nichtswürdiges Teufelskiud<br />

hat, wie ich höre, ein Kalb gefangen, geschlachtet<br />

und gefressen; <strong>eine</strong> so schändliche That hat m<strong>eine</strong>n Zorn<br />

erregt, dessen ich nicht Meisler werden konnte." Geksche<br />

Amurtschila erwiederte , ihn ausscheltend, also: „Du<br />

ruinirier, nichtswürdiger und dabei erzdummer Schuft ! sind<br />

d<strong>eine</strong> Kälber etwa zahllos? Komm, lass uns d<strong>eine</strong> Kälber<br />

nachzählen! Woher aber. Nichtswürdiger, hast du denn<br />

das viele Vieh? und wenn er auch eins davon verzehrt<br />

hätte, wie kannst du dich unterstehen, um <strong>eine</strong>s einzigen<br />

Kalbes willen, diesen m<strong>eine</strong>n (Sohn) durchzuprügeln? Du<br />

scheinst zu glauben, dass das Vieh durch d<strong>eine</strong> Mühe und<br />

Kunst sich so vermehrt hat." Der Alte lief hinaus, überzählte<br />

s<strong>eine</strong> Kälber und fand sie vollzählig. Er kam zu-

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