eine ostasiatische Heldensage
eine ostasiatische Heldensage eine ostasiatische Heldensage
— 284 — fragte die Thorhüier der achtzehn Höllen, aber keiner von ihnen konnte ihm Bescheid geben. Darnach liess Gesser Chaghan, während er die achtzehn Höllenlhore in sorgfältiger Obacht hielt, den Erlik Chaghan vom x\lp drücken. Die Seele des Erlik Chaghan war eine Maus; Gesser Chaghan, der diess vsusste, verwandelte seine eigene Seele in einen Iltis. Seine goldene Schlinge zum Fangen der Sonne legte er an die untere Mündung des Schornsteins, wo der Iltis lauerte, und mit seiner silbernen Schlinge zum Fangen des INIondes bedeckte er die obere Oeffnung des Schornsteins, so dass die Maus, wenn sie unterwärts lief, in die goldene Schlinge fallen und wenn sie aufwärts lief, in der silbernen Schlinge hängen bleiben musste. In dieser Weise fing Gesser den Erlik Chaghan, band ihm beide Hände und prügelte ihn mit seiner neun und neunzigzackigen Keule unter den Worten: „Sage es schnell I zeige mir sogleich an, die Seele meiner Mutler ist!'* Erlik Chaghan erwiederte: „A'^on der Seele deiner Mutter haben meine Ohren nichts gehört und meine Augen nichts gesehen." Ferner sprach Erlik Chaghan: „Jedenfalls erkundige dich noch bei den Hütern der achtzehn Höllenthorel" Gesser ging hin und fragte abermals; keiner von ihnen wusste etwas. Sie sprachen: ,, Würden wir es nicht sogleich dem ErUk Chaghan berichten, Geksche Amurtschila, die Mutter des Herrsebers in den zehn Gegenden Gesser Chaghan hieher käme? Sie ist nicht hier!"' Unter ihnen befand sich ein grauer Alter; derselbe sprach: „Von der Mutter Gesser Chaghan 's wei-s ich nichts! es ist aber eine alte Frau hier, welche unaufhörlich „mein Rolznäschen Schilu Teswe*)" ruft, dabei sich vou Diesem und Jenem Vasser erbittet, welches ihr aber nicht gereicht wird. Unterdessen leset sie allerlei Unrath auf und isst ihn." Ges- S. 11. 2) Der Titel, den Gesser Chan noch als Knabe empfing; vergl.
_ 285 — ser agil an sprach: ,,0 Weh, was spricht der dal Geschwind gehe und suche sie auf! '' Der Alte entgegnete: „Wenn sie nur noch in dem Schlamme sitzt!" und entfernte sich. Er ging hin, suchte und fand sie. Gesscr nahm die Seele seiner Mutter in Empfang und tödtele nicht hlos den Alten, sondern schlug alle Hüter der achtzehn Höllenpforten lodt. Darnach sprach Gesser Ghaghan: „AVenn du, Erlik Chaghan, meine Mutrer aus eigener Willkühr zur Hölle verdammt hast, so wre diess eine Verdammung aller Wesen, es seyen Ungerechte oder Gerechte." Erlik Ghaghan erwiederte: „Ich hahe sie mit meinen Augen nicht gesehen und meine Ohren haben nichts von ihr gehörig wie hätte ich deine Mutter mit Wissen imd W^illen zur Hölle verdammen können!*' Nun sprach Gesser Chaghan: „Mein maijischer Brauner, zeige eine deiner Gestalten! JVimm einen magischen Gang an, vei'sehe deine Brust mit scharfen Schwertern, \ei wandle deinen Kopf in den eines Löwen und zeige dich in noch andern furchtbaren Gestalten! In der Heilquelle spüle deinen Mund dreimal aus und verschlucke das W asser dreimal ! Dann erfasse die Seele meiner Mutter mit deinem Munde und bringe sie zum Gotte Chormusda, meinem \'ater! dass es meine Mutter war, die mich auf dem Dschambud^ ip gebar, werden die dortigen Meinigen wissen!" Diese Befehle empfing und vollführte der magische Braune und machte sich auf den Weg. Unterwegs kamen ihm die drei siegreichen Schwestern entgegen-, er geberdete sich wild und grimmig, versah seine Brust mit scharfen Schwertern und gab sich das Ansehen, als wolle er zehntausend Feinde erschlagen. Die drei siegreichen Schwestern sahen ihm verwundert zu, gingen ihm entgegen und sprachen: „Unser Rotznäschen Joro ist unten auf Dschambudwip in der Welt erschienen; es scheint, dass er dort in solcher wilden, furchtbaren Gestalt auftritt." Dann nahmen sie dem magischen
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ser agil an sprach: ,,0 Weh, was spricht der dal Geschwind<br />
gehe und suche sie auf! '' Der Alte entgegnete:<br />
„Wenn sie nur noch in dem Schlamme sitzt!" und entfernte<br />
sich. Er ging hin, suchte und fand sie. Gesscr nahm<br />
die Seele s<strong>eine</strong>r Mutter in Empfang und tödtele nicht hlos<br />
den Alten, sondern schlug alle Hüter der achtzehn Höllenpforten<br />
lodt.<br />
Darnach sprach Gesser Ghaghan: „AVenn du, Erlik<br />
Chaghan, m<strong>eine</strong> Mutrer aus eigener Willkühr zur Hölle<br />
verdammt hast, so wre diess <strong>eine</strong> Verdammung aller Wesen,<br />
es seyen Ungerechte oder Gerechte." Erlik Ghaghan<br />
erwiederte: „Ich hahe sie mit m<strong>eine</strong>n Augen nicht<br />
gesehen und m<strong>eine</strong> Ohren haben nichts von ihr gehörig<br />
wie hätte ich d<strong>eine</strong> Mutter mit Wissen imd W^illen zur<br />
Hölle verdammen können!*' Nun sprach Gesser Chaghan:<br />
„Mein maijischer Brauner, zeige <strong>eine</strong> d<strong>eine</strong>r Gestalten!<br />
JVimm <strong>eine</strong>n magischen Gang an, vei'sehe d<strong>eine</strong> Brust mit<br />
scharfen Schwertern, \ei wandle d<strong>eine</strong>n Kopf in den <strong>eine</strong>s<br />
Löwen und zeige dich in noch andern furchtbaren Gestalten!<br />
In der Heilquelle spüle d<strong>eine</strong>n Mund dreimal aus und<br />
verschlucke das W asser dreimal ! Dann erfasse die Seele<br />
m<strong>eine</strong>r Mutter mit d<strong>eine</strong>m Munde und bringe sie zum<br />
Gotte Chormusda, m<strong>eine</strong>m \'ater! dass es m<strong>eine</strong> Mutter<br />
war, die mich auf dem Dschambud^ ip gebar, werden<br />
die dortigen Meinigen wissen!" Diese Befehle empfing und<br />
vollführte der magische Braune und machte sich auf den<br />
Weg. Unterwegs kamen ihm die drei siegreichen Schwestern<br />
entgegen-, er geberdete sich wild und grimmig, versah<br />
s<strong>eine</strong> Brust mit scharfen Schwertern und gab sich das Ansehen,<br />
als wolle er zehntausend Feinde erschlagen. Die<br />
drei siegreichen Schwestern sahen ihm verwundert zu,<br />
gingen ihm entgegen und sprachen: „Unser Rotznäschen<br />
Joro ist unten auf Dschambudwip in der Welt erschienen;<br />
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Gestalt auftritt." Dann nahmen sie dem magischen