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eine ostasiatische Heldensage

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-. 269 —<br />

langen eisernen Haken abermals ein und kam in die Feste.<br />

Alsbald lief er in die Behausung des Tsaghan Ger tu<br />

Chan, fand aber die Eogmo Goa nicht; sie war in den<br />

grossen See gegangen, sich zu baden. Rogmo pflegte, nachdem<br />

sie <strong>eine</strong> Schale starken Branntwein getrunken und das<br />

Herz <strong>eine</strong>s Schafes gegessen hatte, sich schlafen zu legen.<br />

Den Tsaghan Gertu Chan erwürgte Oldschibai auf<br />

dem Lager , riss ihm den Leib auf und schnitt ihm das<br />

Herz aus. Die Schale mit starkem Branntwein und das<br />

Herz für Rogmo trank und ass Gesser selbst, that dann<br />

das Herz des Tsaghan Gertu Chan und dessen Blut in<br />

die Schale und stellte sie an ihren Ort. Den abgeschnittenen<br />

Kopf des Tsaghan Gertu Chan legte er auf das<br />

Kopfkissen und überdeckte ihn mit der Bettdecke; sodann<br />

kroch er hinter das Hausgeräthe und legte sich dort nieder.<br />

Rogmo Goa kam, sie trank das Blut und ass das Herz<br />

des Tsaghan Gertu Chan; sie sprach: „Wie widerlich<br />

schmeckt diess ! kommt es vielleicht daher, dass ich sihr<br />

ermüdet bin?"' Dann rief sie: ,, Stehe auf, Chänh' sie zog<br />

dabei die Bettdecke zurück und der Kopf rollte herunter.<br />

„O Weh!" schrie Rogmo, und auf diess Geschrei kam<br />

Gesser hinter dem Hausgeräthe hervor und sprach: „Ha.<br />

du bist Eine, die ihres Mannes Fleisch isst und sein Blut<br />

trinkt I" Diess gesagt, fasste Gesser die Hand der Rogmo<br />

und zerrte sie hinaus. Als er draussen war, sagte er: „Ich<br />

habe m<strong>eine</strong> Peitsche vergessen I" Er ging wieder hinein<br />

und erblickte das Kind des Tsaghan Gertu Chan in<br />

s<strong>eine</strong>r eisernen Wiege liegen, vie es <strong>eine</strong>n eisernen Bogen<br />

mit <strong>eine</strong>m eisernen Pfeile anzog. Es dachte: „Schiesse ich<br />

jetzt, komme ich ihm vielleicht zuvor; schiesse ich nachher,<br />

dann möchte es zu spät sej-n." Gesser, der diess wusste,<br />

packte das Kind an beiden Füssen und mit den Worten:<br />

„Ist es mein Kind, so fliesse Milch; ist es aber das Kind<br />

des Tsaghan Gertu Chan, so lliesse Blut!" schleuderte<br />

er es gegen den Thürpfosten. Es floss Blut und das

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