eine ostasiatische Heldensage
eine ostasiatische Heldensage eine ostasiatische Heldensage
— ' — zehnten Jahre schon als Hehl hewährter und berühmter Nantsong lind ich, dein inniger Herzensfreund, dein edler Dsesse, weinen und trauern! Was machst du, mein theurer Gesscr! Hat der zwölfköpfige Riese dich etwa gelödtet? Hat deine Gemahlinn Aralgho Goa dich etwa durch List gehahen und festgel^annt ? O , Avas machst du! O Weh, vas macht ihr Alle, ilir liimmlischen Schutzgeister!" AVährend er solchergeslall „mein Gesser! mein Gesser!" rufend, seinen Weg unter Loh- und Klagegesang fortsetzte, erfuhr Rogmo Goa diess durch magisches Wissen. Sie rief dem Dsesse aus Aveiter Ferne zu: „Mein Dsesse, Sperber der Menschen! Zerbricht gleich der Baum, so bleibt noch die Wurzel nach! Stirbt gleich der Mensch, so. bleiben seine Kinder nach! Zerbricht wohl ein Baum ohne Wurzel? Stirbt wohl ein Mensch ohne Nachkommen? Durch AAclches Mittel könnte man die dreissi^ Helden wieder lebendiij herstellen? Der Marsch des Feindes ist langsam und beschwerlich. Darum gehe hin und bespreche dich mit unserm Gesser! kehrt dann beide herwärts und nehmt Rache am Feinde!" Dsesse Schikiv erwiederte: „AVie, würdest du vährend der Besprechung auch vIedergekehrt seyn? Wirst du, Rogmo Goa, etwa bei Zusammenkünften mit den drei Chanen dein edles Antlitz mit Filz überkleiden? Was soll ich antworten, wenn mein Gesser kommt und mich fragt: „Was hast du gethan, mein Dsesse? Besser ist es, ich sterbe? Welchen Nutzen könnte mein Leben noch haben, wenn ich es schonte!" Rosmo '&' Goa sprach: >prac „Was Tschotonjr betrifft, so hat dieser Niclilswürdige aus Furcht vor euch von den drei Schiraighorschen Chanen Schutzbedeckung genommen und ist A^rausgezogen." Dsesse Schikir kehrte zu Tsargin zurück und sprach zu ihm: „!Mein Oheim, das übriggebliebene Heer der drei Schiraighorschen Chane ist noch vierhunderltausend Mann stark, die Mannhaftigkeit ist ein Antheil der Jugend, das
— 201 ^ Ziegenfleisch taugt nur, wenn es noch heiss ist.*' Tsargirt versetzte: „Mein lieber Dsesse! meine Zukunft ist nahe vor mir, meine Vergangenheit liegt weit hinter mir!" Sie stiegen sodann auf den Gipfel eines hohen Berges und Tsargin sprach: „Wo ich auch fallen sollte, mein Lieber, so sorge für eine anständige Bestattung meiner Gebeine ! Bin ich denn etwa eine am Kerzenlichte versengte, umgekommene Motte? Bin ich denn etwa von Mehlthau oder Reif getroffenes, verwelktes Getreide? du aber, mein Lieber., begib dich zum Herrscher in den zehn Gegenden, meinem heilbringenden Gesser, todtet dann die drei Schiraighol'- sehen Chane und kehrt, an ihnen Rache genommen habend, zurück!" Dsesse Schikir erwiederte: „Fürchtest du dich etwa, mein Oheim? Wozu die vielen Worte? Vorwärts!" Er gab seinem geflügelten Grauschimmel einen Schenkelliieb, zog seinen unabstumpfbaren Säbel von gegossenem Stahl, wetzte ihn an einem schwarzen Kiesel und sprengte vorwärts. Er ffriff das Schiraierholsche Heer, welches sich an den Uebergangspunklen des Cha tun - Stromes umhertrieb, im Rücken und in der linken Flanke mit Wuth anj er machte es gleich einem geschickten, die Getreideähren regelmässig niedermähenden Schnitter ; er machte es aber beim Vertilgen und Zusammenhauen auch gleich einem ungeschickten, das Getreide unordentlich mähenden Schnitter. Den Chatun- Strom füllte er mit Erschlagenen: die Ströniunff desselben wurde roth. Dreimal wiederholte er in Begleitung von Tsargin seinen Angriff, tödtete siebziglausend Mann und drang bis zum rechten Flügel des Feindes durch. Sodann wandten sich Dsesse Schikir und Tsargin zurück und tödteten noch zehntausend Feinde. Da fragte Dsesse Schikir: „Weshalb, Oheim Tsargin, hast du mich gerufen?" Tsargin erwiederte: „Dort, mein Lieber, sind fünf bis sechs vornehme Männer, die Rache suchen; tödte den Einen oder den Andern derselben!" Es war der jüngste Bruder des Tsaghan Gertu Chan, Namens Schi-
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Ziegenfleisch taugt nur, wenn es noch heiss ist.*' Tsargirt<br />
versetzte: „Mein lieber Dsesse! m<strong>eine</strong> Zukunft ist nahe<br />
vor mir, m<strong>eine</strong> Vergangenheit liegt weit hinter mir!" Sie<br />
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Tsargin sprach: „Wo ich auch fallen sollte, mein Lieber,<br />
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Bin ich denn etwa <strong>eine</strong> am Kerzenlichte versengte, umgekommene<br />
Motte? Bin ich denn etwa von Mehlthau oder<br />
Reif getroffenes, verwelktes Getreide? du aber, mein Lieber.,<br />
begib dich zum Herrscher in den zehn Gegenden, m<strong>eine</strong>m<br />
heilbringenden Gesser, todtet dann die drei Schiraighol'-<br />
sehen Chane und kehrt, an ihnen Rache genommen habend,<br />
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etwa, mein Oheim? Wozu die vielen Worte? Vorwärts!"<br />
Er gab s<strong>eine</strong>m geflügelten Grauschimmel <strong>eine</strong>n Schenkelliieb,<br />
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Stahl, wetzte ihn an <strong>eine</strong>m schwarzen Kiesel und sprengte<br />
vorwärts. Er ffriff das Schiraierholsche Heer, welches sich<br />
an den Uebergangspunklen des Cha tun - Stromes umhertrieb,<br />
im Rücken und in der linken Flanke mit Wuth anj er<br />
machte es gleich <strong>eine</strong>m geschickten, die Getreideähren regelmässig<br />
niedermähenden Schnitter ; er machte es aber beim<br />
Vertilgen und Zusammenhauen auch gleich <strong>eine</strong>m ungeschickten,<br />
das Getreide unordentlich mähenden Schnitter.<br />
Den Chatun- Strom füllte er mit Erschlagenen: die Ströniunff<br />
desselben wurde roth. Dreimal wiederholte er in<br />
Begleitung von Tsargin s<strong>eine</strong>n Angriff, tödtete siebziglausend<br />
Mann und drang bis zum rechten Flügel des Feindes<br />
durch. Sodann wandten sich Dsesse Schikir und Tsargin<br />
zurück und tödteten noch zehntausend Feinde. Da<br />
fragte Dsesse Schikir: „Weshalb, Oheim Tsargin, hast<br />
du mich gerufen?" Tsargin erwiederte: „Dort, mein Lieber,<br />
sind fünf bis sechs vornehme Männer, die Rache suchen;<br />
tödte den Einen oder den Andern derselben!" Es war der<br />
jüngste Bruder des Tsaghan Gertu Chan, Namens Schi-