eine ostasiatische Heldensage

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— 192 — Äen Weibern die ausgewachsene behaarte Jungfrau I gewiss l)nngen diese Raben Nachrichten, die Nanlsong betreffen.'" Buidong ])erichlete nun die ganze von Nanlsong den Raben aufgetragene Botschaft. Dsesse und Rograo G o a vergossen stille Thränen ; die Nachricht dem Kriegsheer verheimlichend sprachen sie: „Unser edle Nantjsong ist im Anzüge, nachdem er eine unerraessliche Menge Vieh erbeutet hat^ wir wollen ihm Wasser entgegen bringen. Dsesse, Rogmo Goa und Buidong machten sich auf den Weg; da sprach Dsesse: „AVir wissen nicht, ob unser Freund gestorben ist oder nicht; hoffentlich lebt er noch; rufe also den Arzt Künggen her!" Mit diesem Auftrage schickte er den Buidong hin, welcher zum Arzte Künggen sich begab und ihn herberief. Der Arzt Künggen und sein Weib erwiederten beide: „In diesem Jahre ist es nicht rathsam , nach Osten hinauszugehen; Ihut man es, so stirbt man; ich will nicht!" Mit diesem Bescheid kehrte Buidong zurück und meldete ihn dem Dsesse und der Rogmo Goa. Diese gerieth in Zorn und sprach: „Höit einmal das Geschwätz dieses Nichtswürdigen! \veil mein Gesser Chaghan nicht da ist, weil ich ein Weib bin, so willst du, gemeiner Mensch, nicht kommen, da es unsern Nantsong gilt. Wenn ich dich dafür umbrächte, wer würde es mir zum Verbrechen machen I" Mit diesen Worten nahm sie ihn mit und alle Vier durchzogen nun die Hochfläche des Gebirges El es su tu, ohne (Nantsong) zu finden, als aus ungewisser Ferne ein grosser dunkeler Gegenstand sichlbar wurde, welchem sich eine Staubwolke bis an den Himmel erhob. Als alle Vier dieser Richtung folgten, erkannte Rogmo Goa die Ursache. „Es ist hier die Spur des magischen Braunen meines Gesser 's, rief sie, wie machen wirs, dass wir dieser Spur folgend hinkommen!" Diess gesagt, hielten sie sich dicht beisammen, folgten der Spur und als sie nahe hinzukamen, enldeckten sie, dass um Nantsong die ganze grosse Pferde-

— 193 ~ lieerde gleich einer Versammlung Menschen versammeil war. Der Porcellanscheck kam ihnen Thränen vergiesseud enlgegen; auch Dsesse und Rogmo Goa weinten. Der magische Braune Gesser's hatte den Fall Nantsongs durch magisches Wissen in Erfahrung gebracht und war gekommen, um die Menge der Pferde in Nantsongs Nähe beisammen zu erhalten. Der ArztKünggen goss Arznei in die verwundeten beiden Armhöhlen Nantsongs und er wurde hersfestellt. Hierauf erzählte er ihnen seinen Anoriff auf die drei Schiraighorschen Chane, und als er ihnen die erbeuteten Zöpfe von zehntausend Mann und den Kopf des Agholain Tür gen Biroa zeigte, lachten sie alle herzlich. Während sie beisammen sassen, kamen plötzlich sechs Pfeile angellogen und trafen. Der eine Pfeil traf den Nantsong, der andere den Buidong und der dritte den Arzt Künggcn; die übrigen drei Pfeile trafen die Pferde der genannten Drei. „Was ist das, mein Dsesse!" rief Rogmo Goa, stand auf und weinte. „Es ist ein Kunststück eines Menschen von der feindlichen Partei, meine Rogmo Goa-', erwiederle Dsesse, „weine nicht!" Diess gesagt, zog er den Drei die Pfeile aus, goss ihnen von der x\rznei des Arztes Künggen in die Wunde und schwang sich auls Pferd. Als Dsesse Schikir auf den Gipfel des Gebirges gekommen war und sich umsah, entdeckte er. dass der zu den drei Schiraighol'schen Chanen gehörige D schirghughan Erekeitii, Sohn des Mergen, aus der Ferue mit einem guten Bogen sechs ^ute Pfeile auf einmal unter Zauberformeln abgeschossen hatte mit den Worten: „Welche von meinen Pfeilen die Menschen verfehlen möchten, mögen die Pferde trefien, und welche die Pferde verfehlen, mögen die Menschen trefl'en!" Dsesse Schikir rief ihm zu: „Bist du, Nichtswürdiger, nicht der feige Dschirghughan Erekeitu, Sohn des Mergen.? Warum hast du, Memme, unserm Bandschur, dem Sohne des Ambari, deinen unermüdlichen Grauschimmel überlassen?" Dschirghughan 13

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Äen Weibern die ausgewachsene behaarte Jungfrau I gewiss<br />

l)nngen diese Raben Nachrichten, die Nanlsong betreffen.'"<br />

Buidong ])erichlete nun die ganze von Nanlsong<br />

den Raben aufgetragene Botschaft. Dsesse und Rograo<br />

G o a vergossen stille Thränen ;<br />

die Nachricht dem<br />

Kriegsheer verheimlichend sprachen sie: „Unser edle Nantjsong<br />

ist im Anzüge, nachdem er <strong>eine</strong> unerraessliche<br />

Menge Vieh erbeutet hat^ wir wollen ihm Wasser entgegen<br />

bringen. Dsesse, Rogmo Goa und Buidong machten<br />

sich auf den Weg; da sprach Dsesse: „AVir wissen<br />

nicht, ob unser Freund gestorben ist oder nicht; hoffentlich<br />

lebt er noch; rufe also den Arzt Künggen her!" Mit<br />

diesem Auftrage schickte er den Buidong hin, welcher<br />

zum Arzte Künggen sich begab und ihn herberief. Der<br />

Arzt Künggen und sein Weib erwiederten beide: „In<br />

diesem Jahre ist es nicht rathsam , nach Osten hinauszugehen;<br />

Ihut man es, so stirbt man; ich will nicht!" Mit<br />

diesem Bescheid kehrte Buidong zurück und meldete ihn<br />

dem Dsesse und der Rogmo Goa. Diese gerieth in<br />

Zorn und sprach: „Höit einmal das Geschwätz dieses Nichtswürdigen!<br />

\veil mein Gesser Chaghan nicht da ist, weil<br />

ich ein Weib bin, so willst du, gem<strong>eine</strong>r Mensch, nicht<br />

kommen, da es unsern Nantsong gilt. Wenn ich dich dafür<br />

umbrächte, wer würde es mir zum Verbrechen machen I"<br />

Mit diesen Worten nahm sie ihn mit und alle Vier durchzogen<br />

nun die Hochfläche des Gebirges El es su tu, ohne<br />

(Nantsong) zu finden, als aus ungewisser Ferne ein grosser<br />

dunkeler Gegenstand sichlbar wurde, welchem sich<br />

<strong>eine</strong> Staubwolke bis an den Himmel erhob. Als alle Vier<br />

dieser Richtung folgten, erkannte Rogmo Goa die Ursache.<br />

„Es ist hier die Spur des magischen Braunen m<strong>eine</strong>s Gesser<br />

's, rief sie, wie machen wirs, dass wir dieser Spur<br />

folgend hinkommen!" Diess gesagt, hielten sie sich dicht<br />

beisammen, folgten der Spur und als sie nahe hinzukamen,<br />

enldeckten sie, dass um Nantsong die ganze grosse Pferde-

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