eine ostasiatische Heldensage

eine ostasiatische Heldensage eine ostasiatische Heldensage

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— 2 — Nantsoug unlersuchlc und sprach: „Schuniar, was bedeuten diese deine Worte? weisst du denn, dass die Kriegesmaclit der Schiraighol so zahlreich ist? wann hast du denn versucht, ob unsere Kriegsmacht dagegen zu gering sey? Wann hast du gesehen, dass die Blätter und Blüthen der Erde in «den Himmel hinein wachsen? W^ann hast du beobachtet, dass die vielen Sterne des Himmels auf die Erde fallen? W^as du, Schumar, da für unstatthaftes, lügenhaftes Zeug schwatzest! Schlecht ist der Mann, der im Begriflfe, ins Feld zu ziehen, erst seine W^afFen ordnet und nachbessert! Schlecht das W^eib, das im Begriffe, auf ein Festmahl zu gehen, erst ihre Kleidung bessert! Ist etwa unser W^affenschmuck schlecht gegen den ihrigen?" Schumar erwiederte: „Mein Nantsong hat Recht! was ich sprach, war nicht so gemeint. Das Heer des Tsaghan Ger tu Chan naht heran wie siedende Milch: sey du, mein Dsesse, derjenige, der hineinfährt, wie ein Rührlöffel (in die Milch)! Das Heer des Schira Gertu Chan naht heran wie eine Feuersbrunst ; der Löscher will ich, Schumar, seyn. Das Heer des Chara Gertu Chan naht heran wie die Wasserfluth einer Ueberschweramung: sey du, Nantsong, derjenige, der es wegschafft, wie ein gezogener Kanal (das Wasser)! Was weiter! wir wollen die drei Chane angreifen!" Auf diese W^orte Schuraars entgegnete Dsesse Schikir: „Ihr Beide habt Recht! zuerst wollen wir die (vorausgeschickten) dreihundert Späher tödten, dann wollen wir die Reitpferde (Remonte) eines der Chane rauben, irgend einen seiner Leute ausfragen und dann entscheiden, ob wir zurückkehren oder angreifen sollen. Ihr Beide, Schumar und jNantsong, rückt von dieser Seite vor und macht Hall, wenn ihr den jenseitigen Pass besetzt habt! ich werde sie im Rücken mit Geschrei angreifen und gegen euch treiben j diejenigen die mir entfliehen, tödtet ihr! diejenigen die euch entfliehen, werde ich tödlen!" Genau nach der Verabredung der Drei geschah

«- IIS -« es: nicht ein Einziger (der Späher) blieb nach, der Kunde hätte geben können. Die dreihundert erbeuteten Pferde (der Späher) banden sie dicht zusammen, errichteten auf derselben Anhöhe (wo die Späher gestanden hallen) einen Haufen von Sleinen gleich einem Reilereihaufen, den sie mit den Harnischen und Helmen (der Erschlagenen) bekleideten. Sodann stürzten sie sich auf die Remonteheerde des Tsaghan Gertu Chan, aus welcher sie zu zehntausend und zu tausend Pferde raubten und sich glücklich davon machten. Der jüngste Bruder des Tsaghan Gertu Chan, Namens Schimanbirodsa, bestieg dessen weisses magisches Pferd, nachdem er an den vier Füssen desselben vier Ambosse hatte binden lassen und auf dessen Rücken ein eiserner Ambos befestigt war. In solcher Weise ritt er ihnen (den Helden) nach und holte sie ein. Wenn das Pferd nicht in beschriebener Weise beschwert worden wäre, so würde es seine Wuth und seinen Muth nicht haben bändigen können, sondern hätte seinen Beiter in die Luft entführt. Dsesse Schikir wendete sich zu seinen beiden Gefährten mit den Worten: „Dort nähert sich uns einholend ein Mensch 5 will er sich mit uns unterreden, so will ich ihm Rede stehen 5 sucht er Händel, so will ich mit ihm streiten. Ihr Beide treibt unterdessen die Heerde fort!" Diess gesagt, ritt er dem Schimanbirodsa entgegen, welcher sprach: „O Weh, welche grosse Heerde haben sie weggetrieben! Seyd ihr Brüder? wer und woher seyd ihr? nennt eure Namen!" Dsesse Schikir erwiederte: „Wir sind die Hüter der Rindvieh- und Schafheerden des Gesser Chaghan von Tübet; es sind uns fünfzehnhundert Stück Rindvieh entlaufen, deren Spur wir verfolgten, welche uns zu euern dreihundert Spähern führte. Eure Späher Hessen uns durch; Wir gingen der Spur weiter nach und kamen zu den Leuten von zwei eurer Chane. Als wir unser Rindvieh von ihnen zurück verlangten, schrien sie:

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es: nicht ein Einziger (der Späher) blieb nach, der Kunde<br />

hätte geben können. Die dreihundert erbeuteten Pferde<br />

(der Späher) banden sie dicht zusammen, errichteten auf<br />

derselben Anhöhe (wo die Späher gestanden hallen) <strong>eine</strong>n<br />

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den Harnischen und Helmen (der Erschlagenen) bekleideten.<br />

Sodann stürzten sie sich auf die Remonteheerde des Tsaghan<br />

Gertu Chan, aus welcher sie zu zehntausend<br />

und zu tausend Pferde raubten und sich glücklich davon<br />

machten.<br />

Der jüngste Bruder des Tsaghan Gertu Chan, Namens<br />

Schimanbirodsa, bestieg dessen weisses magisches<br />

Pferd, nachdem er an den vier Füssen desselben vier Ambosse<br />

hatte binden lassen und auf dessen Rücken ein eiserner<br />

Ambos befestigt war. In solcher Weise ritt er ihnen<br />

(den Helden) nach und holte sie ein. Wenn das Pferd<br />

nicht in beschriebener Weise beschwert worden wäre, so<br />

würde es s<strong>eine</strong> Wuth und s<strong>eine</strong>n Muth nicht haben bändigen<br />

können, sondern hätte s<strong>eine</strong>n Beiter in die Luft entführt.<br />

Dsesse Schikir wendete sich zu s<strong>eine</strong>n beiden<br />

Gefährten mit den Worten: „Dort nähert sich uns einholend<br />

ein Mensch 5<br />

will er sich mit uns unterreden, so will<br />

ich ihm Rede stehen 5<br />

sucht er Händel, so will ich mit ihm<br />

streiten. Ihr Beide treibt unterdessen die Heerde fort!"<br />

Diess gesagt, ritt er dem Schimanbirodsa entgegen, welcher<br />

sprach: „O Weh, welche grosse Heerde haben sie<br />

weggetrieben! Seyd ihr Brüder? wer und woher seyd ihr?<br />

nennt eure Namen!" Dsesse Schikir erwiederte: „Wir<br />

sind die Hüter der Rindvieh- und Schafheerden des Gesser<br />

Chaghan von Tübet; es sind uns fünfzehnhundert<br />

Stück Rindvieh entlaufen, deren Spur wir verfolgten, welche<br />

uns zu euern dreihundert Spähern führte. Eure Späher<br />

Hessen uns durch; Wir gingen der Spur weiter nach und<br />

kamen zu den Leuten von zwei eurer Chane. Als wir<br />

unser Rindvieh von ihnen zurück verlangten, schrien sie:

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