eine ostasiatische Heldensage
eine ostasiatische Heldensage eine ostasiatische Heldensage
«- 164 — Sich Nester darein. Ob der zwölfköpfige Riese den Herr* scher in den zehn Gegenden, meinen trauten Bogda gelödtet hat? Ob dieser Vogel als eine Verwandlung des fliesen gekommen ist, um mich, die Ghaninn Rogmo Goa, abzuholen? Ob er gekommen ist, den Dsesse Schikir und die dreissig Helden zu tödten? Jedenfalls ist ein ungewöhnlicher Vogel gekommen und hat sich (auf das Haus) gesetzt. Ich bin in grosser Furcht!" Sodann sprach Rogmo Goa weiter: „Mein Bars Baghatur, befestige die Senne deines straffen schwarzen Bogens, lege die Kerbe deines goldgeschmückten weissen Pfeiles ein und komm heraus!" Bars Baghatur kam heraus, nachdem er die Senne seines straffen schwarzen Bogens anziehend befestigt und die Kerbe des goldgeschmückten weissen Pfeiles eingelegt hatte. Als er den Vogel erblickte, entsank ihm der Muth, der Griff des straffen schwarzen Bogens entschlüpfte seiner Hand, der eingelegte weisse Pfeil fiel von der Senne und er selbst starrte wankend und zurückweichend hin. Rogmo Goa sprach mit Thränen: ,,0 Weh, O Weh! den Menschen, der dir den Titel Bars Baghatur (Tigerheld) gegeben hat, möchte ich tödten und dir selbst unreines Wasser über den Kopf giessen ! W^ie kann man ein Mann seyn und vor einem Vogel allen Muth verlieren ! Ich bin zwar nur ein Weib, aber gib mir Bogen und Pfeil*, ich werde den Vogel niederschiessen!" Bars Baghatur erwiederte: „Nicht doch! was würde mein Herr, der Herrscher in den zelin Gegenden Gesser Chaghan sagen, wenn er erfahren sollte, dass ich meinen Bogen und meinen Pfeil einem W^eil)e zum Schiessen überlieferte! Mein Freund Dsesse Schikir sein Bruder und die dreissig Helden Alle würden mich unter dem Namen „der weibliche Bars Baghatur" zum Gegenstande des allgemeinen Geredes machen." Diess gesagt erfasste er den Griff seines schwarzen Bogens mit Festigkeit, legte den Pfeil auf und spannte den Bogen. Rogmo Goa rief ihm zu: „Verfehle ja nicht das Schlüsselbein I" Er ver-
— 165 — fehlte das Schlüsselbein und schoss einer Seite des Vogels entlang durch dessen Gefieder. Der Vogel erhob sich und umkreiste die Rogmo Goa dreimal, sie anschauend. Auch Roghao Goa schaute dreimal zu ihm hinauf. Der Vogel entfernte sich. Die von Bars Baghatur dem Vogel abgestreiften Federn sammelten Bars Baghatur und Rogmo Goa; sie betrugen im Ganzen dreissig Eselladungen und ihre Kiele allein drei Maulthierladungen. Der Vogel Gangga kam in sein Land zurück; er berichtete dem Tsaghan Gertu Chan Folgendes: „Warum sollte ich die Erzählung des bedauerlichen Raben wiederholen! was er gesagt, ist die reine Wahrheit. Gesser's dreissig Helden und sein Bruder Dsesse Schikir sind da; Gesser selbst ist noch nicht zurückgekehrt; das ist alles der Wahrheit gemäss." Tsaghan Gertu Chan schickte hierauf Boten zu seinen zwei Brüdern mit folgendem Befehl: „Niemand, der älter als dreizehn Jahr ist, selbst die Lamas und geistlichen Schüler nicht ausgenommen, darf hier bleiben; wer zurückbleibt, hat das Leben verwirkt." Sein mittlerer Bruder Sc hira Gertu Chan kam und sprach: „Mein Bruder! man behauptet, der Herrscher in den zehn Gegenden Gesser Chaghan habe sich bei seiner Geburt blos mit einer Menschenhaut bedeckt; er soll sich in allen zehn Gegenden verwandeln können; die dreissig Helden sollen furchtbar und unbesiegbar seyn ; statt gegen ihn in den Krieg zu ziehen, wäre es wohl besser, hier zu bleiben." Tsaghan Gertu Chan versetzte: „Du Nichtswürdiger, bleibe hier sitzen als einer dem die Augen ausgeplatzt sind! bleibe hier liegen als ein von einer scheusslichen Krankheit Ergriffener I ich aber werde dennoch dein Kriegsvolk mit mir nehmen." Mit solchen Schirapfworten enlliess er ihn. Sodann kam sein jüngster Bruder Schimanbirodsa und sprach: „Mein theurer Fürst und Bruder! ist nicht Gesser der Sohn des Gottes Chormus da da oben? als er noch im Götterreiche weilte, hat er sehr
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- Seite 139 und 140: kam — 115 — Tschotong, sitze nu
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- Seite 143 und 144: _ 119 - man dir, wohin beliebig cli
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- Seite 149 und 150: — 125 — durch die Flammen zu si
- Seite 151 und 152: — 121 — Ende seiner Unternehmun
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- Seite 155 und 156: — 131 — nicht zu zügeln vermoc
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- Seite 161 und 162: _ 131 — auf den Raub der Pferdehe
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- Seite 165 und 166: — 141 — und Gesser nirgends ein
- Seite 167 und 168: — 143 ~ nennt! Wenn du weinst, wi
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fehlte das Schlüsselbein und schoss <strong>eine</strong>r Seite des Vogels<br />
entlang durch dessen Gefieder. Der Vogel erhob sich und<br />
umkreiste die Rogmo Goa dreimal, sie anschauend. Auch<br />
Roghao Goa schaute dreimal zu ihm hinauf. Der Vogel<br />
entfernte sich. Die von Bars Baghatur dem Vogel abgestreiften<br />
Federn sammelten Bars Baghatur und Rogmo<br />
Goa; sie betrugen im Ganzen dreissig Eselladungen und<br />
ihre Kiele allein drei Maulthierladungen.<br />
Der Vogel Gangga kam in sein Land zurück; er berichtete<br />
dem Tsaghan Gertu Chan Folgendes: „Warum<br />
sollte ich die Erzählung des bedauerlichen Raben wiederholen!<br />
was er gesagt, ist die r<strong>eine</strong> Wahrheit. Gesser's<br />
dreissig Helden und sein Bruder Dsesse Schikir sind da;<br />
Gesser selbst ist noch nicht zurückgekehrt; das ist alles<br />
der Wahrheit gemäss." Tsaghan Gertu Chan schickte<br />
hierauf Boten zu s<strong>eine</strong>n zwei Brüdern mit folgendem Befehl:<br />
„Niemand, der älter als dreizehn Jahr ist, selbst die<br />
Lamas und geistlichen Schüler nicht ausgenommen, darf<br />
hier bleiben; wer zurückbleibt, hat das Leben verwirkt."<br />
Sein mittlerer Bruder Sc hira Gertu Chan kam und sprach:<br />
„Mein Bruder! man behauptet, der Herrscher in den zehn<br />
Gegenden Gesser Chaghan habe sich bei s<strong>eine</strong>r Geburt<br />
blos mit <strong>eine</strong>r Menschenhaut bedeckt; er soll sich in allen<br />
zehn Gegenden verwandeln können; die dreissig Helden<br />
sollen furchtbar und unbesiegbar seyn ; statt gegen ihn<br />
in den Krieg zu ziehen, wäre es wohl besser, hier zu bleiben."<br />
Tsaghan Gertu Chan versetzte: „Du Nichtswürdiger,<br />
bleibe hier sitzen als <strong>eine</strong>r dem die Augen ausgeplatzt<br />
sind! bleibe hier liegen als ein von <strong>eine</strong>r scheusslichen<br />
Krankheit Ergriffener I ich aber werde dennoch dein<br />
Kriegsvolk mit mir nehmen." Mit solchen Schirapfworten<br />
enlliess er ihn. Sodann kam sein jüngster Bruder Schimanbirodsa<br />
und sprach: „Mein theurer Fürst und Bruder!<br />
ist nicht Gesser der Sohn des Gottes Chormus da<br />
da oben? als er noch im Götterreiche weilte, hat er sehr