eine ostasiatische Heldensage

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— 122 — wegzunehmen; da ich aber hörle, dass dem Herrscher in den zehn Gegenden Gesser Chaghan schwer beizukommen sey, Hess ich es seyn. Ich weiss noch nicht, ob du meine kiihmelkcnde Sclavinn werden sollst oder meine wirkliche Fronndinn und Hausfrau.'- Diess gesagt, nahm er sie mit sich fori. Als der Kiese mit Turnen Dsch irghalang in seiner Feste angelangt , verschlang er sogleich zwei oder drei seiner schönen Gaüinnen-, die Tümen Dschirghalang machte der Riese zu seiner Gemahlinn. Der Herrscher in den zehn Gegenden Gesser Chaghan genass von seiner Krankheil; silhs Volk wurde von Krankheiten und Seuchen befreit. Der Herrscherin den zehn Gegenden Gesser Chaghan , nachdem ei- die Reichsordnung des Chinesischen Küme Chaghan hergestellt hatte und drei .lahre in China verblieben war, zurückgekehrt.. Nun sprach er: „Seit ich zu dir, meine Rogmo Goa, zurückgekehrt bin, habe ich lange krank gelegen; jetzl ist es Zeit, meine Tümen Dschirghalang zu besuchen." Dann befahl er: „Fangt mir mein braunes magisches Pferd!'' Das magische braune Pferd wurde gefangen, aber Rogmo Goa bemerkte: „Vertilget der ^Yurzel der zehn Uebel, mein furchtbarer Bogda ! deine Gemahlinn Tümen Dschirghalang ist schlecht (untreu) geworden, sagt man; wohin willst du gehen I" Gesser entgegnete: .,\Vas s])richt diese dal in ^\elcher AVeise sollte jene meine (Gemahlinn) schlecht gesAorden seyn I Warte, ich komme hin!'' Rogmo schickte dem Tscholong einen Boten und Tschotoug kam zu ihr. Rogmo und Tschotong machten eine Verabredung, in Folge >\cl(licr Tscholong zu Gesser sprach: ..Mein Bogda, ich will dir die AVahrheit berichten: deine Tümen Dschirghalang hat auf den T^'erdachl, dass du sie geiingscliälzig behandelst, sich .lufgemachl und ist. w'iv man sagt, zum y.wull'kcipfigen Riesen gegangen. — Rlril)e also und gönne dir und deinem Pferde die nöthige Ruhe!" Der Bogda erwiederle:

— 123 — „Liegt die Schuld an meinem Weibe, so werde ich mein Weib tödten; liegt aber die Schuld am Kiesen, so werde ich den Biesen tödten und meine Gemahlinn zurückführen. Jetzt gehe ich!" Mit diesen Worten war Gesser Chaghan im Begriffe, zu Pferde zu steigen, als Tscholong ihn aufhielt, sprechend: „Mein furchtbarer Bogda! von Klein auf bin ich gewohnt, mich mit Riesen zu messen und ihnen ihre Beute abzunehmen; ich, mein Theurer, werde ihn verfolgen!" Gesser erwiederte: ,, Oheim, lass es seyn! dieser schändliche Kiese ist für dich eine zu schwere Aufgabe^ ich werde ihn verfolgen!" Tschotong entgegnete: „AVelche Schwierigkeiten bietet dieser Nichtswürdige dar; ich werde ihn verfolgen!" Gesser versetzte: ,. Nun, Oheim, so mache schnell!" Hierauf liess er eine grosse Fcstmahlzeit anrichten, gab dem Tschotong grosse Geschenke und die Hälfte seines Volkes. Nachdem er den Tschotong solchergestalt beschenkt hatte, ging dieser nach Hause, nahm seine Waffen und machte sich auf den Weg zur Verfolgung des Kiesen. Am zv^eiten oder dritten Tage aber liess der Fürst Tschotong dem ganzen Volke öffentlich anzeigen, er sey erkrankt. Bald darauf liess der Fürst Tschotong. öfientlich anzeigen, er wäre dem Tode nahe. Der HeiTscher in den zehn Gegenden Gesser Chaghan bestieg seinen magischen Braunen, er setzte seinen thauschimmerfarbigen Helm auf, er legte seinen mit Edelsteinen doppelt besetzten schAvarzbiauen Panzer an , bewaffnete sich mit allen seinen Waffen und machte sich auf den Weg zur Aufsuchung seiner Tümen Dschirghalang. Als er erfuhr, dass der Fürst Tschotong gestorben sey, begab er sich dorthin mit den Worten: „Da es heisst, dass ein naher Verwandter, mein Oheim, gestorben ist, so muss ich, ehe ich mich um mein abhanden gekommenes Weib bekümmere, erst das Leichenbegängniss jenes Verwandten feiern und dessen Seele in den Himmel befördern." Als Gesser Chaghan ankam und hineinging, lag der eich todtstellende Fürst Tscholong auf einem

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wegzunehmen; da ich aber hörle, dass dem Herrscher in<br />

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sey, Hess ich es seyn. Ich weiss noch nicht,<br />

ob du m<strong>eine</strong> kiihmelkcnde Sclavinn werden sollst oder<br />

m<strong>eine</strong> wirkliche Fronndinn und Hausfrau.'- Diess gesagt,<br />

nahm er sie mit sich fori. Als der Kiese mit Turnen<br />

Dsch irghalang in s<strong>eine</strong>r Feste angelangt , verschlang<br />

er sogleich zwei oder drei s<strong>eine</strong>r schönen Gaüinnen-, die<br />

Tümen Dschirghalang machte der Riese zu s<strong>eine</strong>r Gemahlinn.<br />

Der Herrscher in den zehn Gegenden Gesser<br />

Chaghan genass von s<strong>eine</strong>r Krankheil; silhs Volk wurde<br />

von Krankheiten und Seuchen befreit.<br />

Der Herrscherin den zehn Gegenden Gesser Chaghan<br />

, nachdem ei- die Reichsordnung des Chinesischen Küme<br />

Chaghan hergestellt hatte und drei .lahre in China verblieben<br />

war, zurückgekehrt.. Nun sprach er: „Seit ich zu<br />

dir, m<strong>eine</strong> Rogmo Goa, zurückgekehrt bin, habe ich lange<br />

krank gelegen; jetzl ist es Zeit, m<strong>eine</strong> Tümen Dschirghalang<br />

zu besuchen." Dann befahl er: „Fangt mir mein<br />

braunes magisches Pferd!'' Das magische braune Pferd<br />

wurde gefangen, aber Rogmo Goa bemerkte: „Vertilget<br />

der ^Yurzel der zehn Uebel, mein furchtbarer Bogda ! d<strong>eine</strong><br />

Gemahlinn Tümen Dschirghalang ist schlecht (untreu)<br />

geworden, sagt man; wohin willst du gehen I" Gesser<br />

entgegnete: .,\Vas s])richt diese dal in ^\elcher AVeise sollte<br />

jene m<strong>eine</strong> (Gemahlinn) schlecht gesAorden seyn I Warte,<br />

ich komme hin!'' Rogmo schickte dem Tscholong <strong>eine</strong>n<br />

Boten und Tschotoug kam zu ihr. Rogmo und Tschotong<br />

machten <strong>eine</strong> Verabredung, in Folge >\cl(licr Tscholong<br />

zu Gesser sprach: ..Mein Bogda, ich will dir die<br />

AVahrheit berichten: d<strong>eine</strong> Tümen Dschirghalang hat<br />

auf den T^'erdachl, dass du sie geiingscliälzig behandelst,<br />

sich .lufgemachl und ist. w'iv man sagt, zum y.wull'kcipfigen<br />

Riesen gegangen. — Rlril)e also und gönne dir und d<strong>eine</strong>m<br />

Pferde die nöthige Ruhe!" Der Bogda erwiederle:

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