eine ostasiatische Heldensage
eine ostasiatische Heldensage eine ostasiatische Heldensage
— 86 — Neid und Scheelsucht gequäll. ankündigte *•), dass derjenige, welcher im Stande sex, den 'ogel Garuda durch einen Schuss zu erlegen und sich dessen zwei schöne Schwanzfedern zu erwerben, die Rogmo Goa erhalten solle; als damals alles Volk zu diesem Schauspiele sich versammelte, wandelte ich in meiner Gestalt als Joro auf der Erde und in meiner magischen Verwandlung am Himmel. Als ich an den Ort (der A^ersammlung) ankam, wxr alles Volk beschäftigt, nach dem Garuda zu schiessen, erreichte ihn aber nicht. Nachdem der Sohn des Badmari, Namens Bam Schürtse mitten durch das Nest des Garuda geschossen hatte, kam ich und rühmte den Garuda, welcher hierauf sich zu zieren und zu flattern anfing. Als ich damals den Garuda mitten durch den Kopf schoss, durch meine magische Verwandlung ihm seine beiden schönen Schwanzfedern abnahm und sie dir aufsteckte, erwies ich mich da nicht als der alle Bogenschützen übertreffende ausgezeichnete Schütze Gesser Chaghan? — Bin ich nicht Bogda Gesser, der in seinem zehnten Jahre , um sich dankbar gegen die Wohltljaten seiner Eltern zu erweisen, dem Chomschim Bodhisatwa einen Tempel aufbaute? — Bin ich nicht der reiche Gesser Chaghan, der in seinem elften Jahre den Fürsten aller bösen Krankheiten, den Rogmo ?s'agpo genannten Teufel tödtete? — Bin ich nicht der Allherrscher (jesser Chaghan, der in seinem zwölften Jahre den Fürsten der Wassersucht, den Teufel mit eisernen Ohrringen fing, tödtete und dadurch den \ asscrgeschwülslen ein Ende machte? — Bin ich nicht Bogda Gesser Chaghan, welcher in seinem dreizehnten Jahre den Fürsten der Brandbeulen (der Pest), den grossköpfigcn Tcultl tödtete und dadurch der Pest ein Ende machte? — in meinem vierzehnten Jahre zog ich mit Adschu 3Iergen, der Tochter des Drachenfürsten , auf die Jagd. — Während 38) Vergl. S. 79.
--, 8*7 — Adschu Mergen und Gesser Chaghan zusammen jagten, stiess Gesser Chaghan auf siehen wilde Stiere; ich (Gesser) schoss sie alle Sieben durch und durch, so dass der Pfeil in der Erde stecken blieb. Adschu Mergen stiess darnach auf neun Stiere; Adschu Mergen schoss alle neun Stiere durch und durch, so dass der Pieil im Felsen stecken blieb. jNun dachte ich, Gesser, bei mir selbst: „ Wie kann ich erfahren, ob (mein Gefährte) ein Mann oder ein Weib ist !•' Während dessen begegnete uns ein Stier. Da ich, Gesser, ihn nicht in die Schussweite zu bringen vermochte, trieb ich ihn aus der Mille des Volkes (der Jagdgenossen) heraus. Adschu Mergen jagte hinler mir. Als ich, Gesser, rückwärts schauend, sie erbhckle, rief ich ihr zu: ,,Du bist nur ein Weib: der Mensch hinter mir scheint nur ein gemeines Weib zu seyn." Adschu Mergen erwiederte: „Hast du mich wirklich als Weib erkannt!" und erlegte den Stier mit einem Schuss. Ich, Gesser, kam hinzu, riss den Pfeil (aus der Wunde), drückte ihn unter die Armhöhle und stellte mich als todt hingestreckt. Da sprach Adschu Mergen: „Gestern habe icli den Temur Chadai, Sohn des Amalai getödtet und sein schwarzbraunes Pferd erbeutet; nun aber habe ich den Henscher in den zehn Gegenden getödtet und nehme sein braunes Pferd." Mit diesen Worten führte sie das Pferd hinweg, während Gesser regungslos liegen blieb. Gesser wandelte eine seiner magischen Kräfte in einen andern Menschen um, welcher rief: „Weil Adschu Mergen den Herrscher in den zehn (jegenden, Gesser Chaghan getödtet hat, Jiaben sich dessen Bruder Dsesse Schikir und alle drei Volksabtheilungen versammelt in der Absicht, die Adschu Mergen zu lödlen und zu plündern." Hierauf löste' Adschu IMergcn ihr verstecktes Haupthaar und mit den Worten: „Möge meine rechte Flechte meinem Vater und meinem Bruder kein Unglück bringen!" liess sie die rechte Haarseile herabfallen. Sodann mit den Worten: „Möge
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welcher im Stande sex, den 'ogel Garuda durch <strong>eine</strong>n<br />
Schuss zu erlegen und sich dessen zwei schöne Schwanzfedern<br />
zu erwerben, die Rogmo Goa erhalten solle; als damals<br />
alles Volk zu diesem Schauspiele sich versammelte,<br />
wandelte ich in m<strong>eine</strong>r Gestalt als Joro auf der Erde und<br />
in m<strong>eine</strong>r magischen Verwandlung am Himmel. Als ich an<br />
den Ort (der A^ersammlung) ankam, wxr alles Volk beschäftigt,<br />
nach dem Garuda zu schiessen, erreichte ihn aber<br />
nicht. Nachdem der Sohn des Badmari, Namens Bam<br />
Schürtse mitten durch das Nest des Garuda geschossen<br />
hatte, kam ich und rühmte den Garuda, welcher hierauf<br />
sich zu zieren und zu flattern anfing. Als ich damals den<br />
Garuda mitten durch den Kopf schoss, durch m<strong>eine</strong> magische<br />
Verwandlung ihm s<strong>eine</strong> beiden schönen Schwanzfedern abnahm<br />
und sie dir aufsteckte, erwies ich mich da nicht als<br />
der alle Bogenschützen übertreffende ausgezeichnete Schütze<br />
Gesser Chaghan? — Bin ich nicht Bogda Gesser, der<br />
in s<strong>eine</strong>m zehnten Jahre , um sich dankbar gegen die Wohltljaten<br />
s<strong>eine</strong>r Eltern zu erweisen, dem Chomschim Bodhisatwa<br />
<strong>eine</strong>n Tempel aufbaute? — Bin ich nicht der<br />
reiche Gesser Chaghan, der in s<strong>eine</strong>m elften Jahre den<br />
Fürsten aller bösen Krankheiten, den Rogmo ?s'agpo genannten<br />
Teufel tödtete? — Bin ich nicht der Allherrscher<br />
(jesser Chaghan, der in s<strong>eine</strong>m zwölften Jahre den Fürsten<br />
der Wassersucht, den Teufel mit eisernen Ohrringen<br />
fing, tödtete und dadurch den \ asscrgeschwülslen ein Ende<br />
machte? — Bin ich nicht Bogda Gesser Chaghan,<br />
welcher in s<strong>eine</strong>m dreizehnten Jahre den Fürsten der<br />
Brandbeulen (der Pest), den grossköpfigcn Tcultl tödtete<br />
und dadurch der Pest ein Ende machte? — in m<strong>eine</strong>m<br />
vierzehnten Jahre zog ich mit Adschu 3Iergen, der<br />
Tochter des Drachenfürsten , auf die Jagd. — Während<br />
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