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Gewaltfreie KommuniKation - Bundesverband Mediation eV

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14 qUALITÄTSSICHERUNG UND wEITERENTWICKLUNG<br />

Kontakt<br />

Monika Oboth,<br />

oboth@bmc-germany.de<br />

er es z. B. über seine Symbolpuppen Giraffe/Wolf<br />

und deren Dialoge, eine humorvolle Distanz zu<br />

unserem üblichen Sprachgebrauch und darüber<br />

auf leichte Weise tiefe Einsichten zu ermöglichen.<br />

Die Wolfsshow als Quelle der Inspiration –<br />

Eine Lanze für den Wolf brechen!<br />

Am Schluss möchte ich eine Lanze für die alltäglichen<br />

Redeweisen aus der Wolfssprache brechen:<br />

der Griff zu Suggestion, Klage, Analyse, Interpretation,<br />

Bewertung usw.. Die Wolfstechniken<br />

sind selbstverständlich im Streit und bei Aggressionen<br />

zu vermeiden, da sie Öl ins Feuer gießen<br />

und während der direkten Auseinandersetzung<br />

destruktiv wirken. Gleichzeitig gilt, glaube ich:<br />

1. In ihrer Unzensiertheit bringt die Wolfsshow<br />

Informationen auf den Tisch, die möglicherweise<br />

noch zum Kontakt über die tiefer liegenden<br />

Anliegen fehlen. Ich kann den Wolf<br />

erst zähmen, wenn ich ihn „wert”-schätze und<br />

Kontakt mit ihm aufnehme.<br />

2. Es kommt im Alltag letztlich auf unsere<br />

Grundhaltung (der Wertschätzung aller Bedürfnisse<br />

jedes Menschen) an. Die verbale Sprache<br />

kann dabei Hilfsmittel oder Erschwernis<br />

sein, nicht mehr und nicht weniger.<br />

3. Es geht um die Fähigkeit, in wesentlichen<br />

Momenten (z. B. mit Kindern, in seelischer Not,<br />

bei Krisen und Konflikten) meine Sprache und<br />

Präsenz bewusst auf Empathie zu fokussieren<br />

und dabei meine regelmäßig geputzten Giraffenohren<br />

und -antennen zu gebrauchen.<br />

. Das Leben besteht nicht nur aus Krisen,<br />

Konflikten und <strong>Mediation</strong>en!<br />

. Es ist enorm verkrampfend, die eigene<br />

„Spracherziehung” der letzten 20-70 Jahre<br />

während des Alltags ständig kontrollieren und<br />

verbessern zu wollen!<br />

6. Richten wir daher unsere Kraft lieber auf<br />

den Kontakt zu unseren Bedürfnissen!<br />

Zuletzt: Es lebe die innere Freiheit von Konzepten<br />

und Modellen! Be yourself!<br />

Mein Fazit<br />

Bleiben wir sprachlich locker im Alltag und konzentrieren<br />

uns in bewegenden und krisenhaften<br />

Momenten auf eine ehrliche Redeweise mit bewertungsfreien<br />

Beobachtungen, echten Gefühlen,<br />

(un)erfüllten Bedürfnissen und konkreten<br />

Bitten – beides (locker-unperfektes und konzentriert-gewaltfreies<br />

Reden) auf dem Fundament einer<br />

sich immer tiefer entwickelnden gewaltfreien<br />

Grundhaltung.<br />

Literatur<br />

Monika Oboth/Gabriele Seils: <strong>Mediation</strong> in<br />

Gruppen und Teams. Inspiriert durch die <strong>Gewaltfreie</strong><br />

Kommunikation. Junfermann 2005, S. 27<br />

Spektrum der <strong>Mediation</strong> 28/2007 – Fachzeitschrift des <strong>Bundesverband</strong>es <strong>Mediation</strong> e. V.

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