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PDF-File - CVUA-OWL

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Lebens- und Futtermittel<br />

23<br />

höchstmengen bzw. durch illegal angewandte<br />

Pestizide wider. Diese ist für Frischobst in den<br />

letzten Jahren ständig gesunken und liegt seit<br />

einigen Jahren bundesweit bei rd. 3 %.<br />

Im <strong>CVUA</strong>-<strong>OWL</strong> werden jährlich mehr als<br />

1.200 Proben pflanzlicher und tierischer<br />

Lebensmittel auf Rückstände an Pestiziden<br />

analysiert. Zu nennen sind hier: Getreide,<br />

Kartoffeln, Frischgemüse, Gemüseprodukte,<br />

Frischobst, Obstprodukte, Pilze, Kleinkindernahrung,<br />

Tees und teeähnliche Produkte,<br />

Fisch und Gewürze. Der Hauptanteil der Proben<br />

ist jedoch Frischgemüse und Frischobst.<br />

An Frischgemüse wurden 2011 insgesamt<br />

206 Proben untersucht. In 46 Proben konnten<br />

Pestizide nachgewiesen werden. Dies<br />

entspricht einem Anteil von 22 %, wobei die<br />

gefundenen Konzentrationen in der Regel<br />

sehr gering waren. Hervorzuheben ist, dass<br />

der Anteil an Lebensmittelproben, welche<br />

die gesetzlich festgelegten Höchstmengen<br />

überschritten haben, im Vergleich zu den<br />

Vorjahren zurückgegangen ist. So wurde nur<br />

bei einer Probe Frischgemüse eine Höchstmengenüberschreitung<br />

festgestellt.<br />

Ein ähnlicher Trend ist auch bei Frischobst zu<br />

beobachten, wobei hier, häufiger sogenannte<br />

Fungizide (Pestizide mit einer Antischimmelwirkung)<br />

eingesetzt werden, um die Lebensmittel<br />

haltbarer zu machen. Von Frischobst<br />

wurden 2011 insgesamt 202 Proben untersucht,<br />

wobei der Anteil an Proben, in und<br />

auf denen Pestizide nachgewiesen werden<br />

konnten, bei 68 % lag. Erfreulicherweise wurde<br />

auch hier nur in einer Probe die gesetzlich<br />

festgelegte Höchstmenge überschritten.<br />

Im Rahmen einer vorsorgenden Schadensabwehr<br />

ist es daher angesagt, Rückstände in<br />

und auf Lebensmitteln so gering zu halten,<br />

dass sie weder bei lebenslanger täglicher<br />

Aufnahme, noch bei einmaligem Verzehr<br />

eines stärker belasteten Lebensmittels schädigen<br />

können.<br />

Rohkost – garniert mit EHEC?<br />

Im Mai und Juni des Jahres 2011 kam es in<br />

Deutschland und Frankreich zu einem gehäuften<br />

Auftreten von EHEC-Erkrankungen mit zum<br />

Teil schweren Krankheitsverläufen bis hin zu<br />

Todesfällen. 1) EHEC, das sind enterohämorrhagische<br />

E. coli-Bakterien, die sogenannte<br />

Verotoxine bilden, welche schwere Erkrankungsbilder,<br />

wie z.B. das HUS (Hämolytischurämisches<br />

Syndrom) mit Zerstörung der<br />

roten Blutkörperchen, Gerinnungsstörungen<br />

und Nierenversagen hervorrufen können. Als<br />

Hauptinfektionsquellen im Lebensmittelbereich<br />

gelten tierische Lebensmittel wie Rohmilch und<br />

Erzeugnisse daraus, rohes und unzureichend<br />

erhitztes Fleisch und Hackfleisch von Wiederkäuern<br />

sowie streichfähige Rohwürste. Aber<br />

auch pflanzliche Lebensmittel können über<br />

kontaminiertes Wasser oder durch den Kontakt<br />

mit infektiösem Kot mit EHEC belastet werden. 2)<br />

Im Ausbruchgeschehen wurde anfänglich<br />

frisches Gemüse wie Gurken, Tomaten und<br />

Blattsalate als Hauptursache angesehen, da<br />

der Verzehr dieser Lebensmittel nach ersten<br />

Recherchen der gemeinsame Nenner in der<br />

Vorgeschichte der erkrankten Personen war.<br />

Daraufhin wurde vorerst vom Verzehr von<br />

Rohkostsalat abgeraten, sofern die Lieferanten<br />

nicht bestätigen konnten, dass ihre Ware<br />

keine EHEC-Belastung aufwiesen bzw. bis<br />

die eindeutige Ursache der Erkrankungsfälle<br />

geklärt war. 3)<br />

Als ursächlicher EHEC-Erreger wurde schließlich<br />

der Serotyp O104:H4 identifiziert. Bei der<br />

Charakterisierung dieses Keimes stellte sich<br />

heraus, dass es sich um eine Kreuzung aus<br />

zwei pathogenen E. coli-Typen handelt. So hat<br />

der EHEC O104:H4 bei der DNA-Sequenz-

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