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Bericht über die Arbeit des Rats

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Die Empfehlung zur Getrennt- und Zusammenschreibung im Überblick<br />

Alte Rechtschreibung (Duden 1991) – Regelwerk 2004 – Empfehlung Rat für deutsche Rechtschreibung<br />

Regelung Duden 1991 Regelwerk 2004 Empfehlung Rat f. dt. Rechtschreibung<br />

Grundsatz<br />

[Vorbemerkungen]<br />

„In der Zusammen- und Getrenntschreibung<br />

sind nicht alle Bereiche eindeutig<br />

geregelt. Wo <strong>die</strong> folgenden Hinweise<br />

nicht ausreichen und auch das Wörterverzeichnis<br />

nicht weiterhilft, schreibe<br />

man getrennt.“<br />

Basis der Regelung von 1991 bildet<br />

der gewachsene, z. T. in sich widersprüchliche<br />

Schreibgebrauch<br />

Folgen:<br />

es werden keine Regeln, sondern<br />

„Richtlinien“ (im Folgenden mit „R“ gekennzeichnet)<br />

bereitgehalten<br />

es gibt zahlreiche Einzelwortfestlegungen<br />

„0 Vorbemerkungen<br />

[…]<br />

(2) Bei der Regelung der Getrennt- und<br />

Zusammenschreibung wird davon ausgegangen,<br />

dass <strong>die</strong> Getrenntschreibung<br />

der Normalfall und daher allein <strong>die</strong> Zusammenschreibung<br />

regelungsbedürftig<br />

ist.<br />

(3) Soweit <strong>die</strong>s möglich ist, werden zu<br />

den Regeln formale Kriterien aufgeführt,<br />

mit deren Hilfe sich entscheiden lässt, ob<br />

man im betreffenden Fall getrennt oder<br />

ob man zusammenschreibt. […]“<br />

<strong>die</strong> Neuregelung stellt sich gegen <strong>die</strong><br />

Entwicklung, indem sie <strong>die</strong> Getrenntschreibung<br />

zum Normalfall erhebt<br />

sie stellt formale Kriterien (wie das der<br />

Steiger- und Erweiterbarkeit) an <strong>die</strong> Stelle<br />

der Semantik, vgl. schwer fallen (= Mühe<br />

verursachen), da schwerer fallen, sehr<br />

schwer fallen<br />

„0 Vorbemerkungen<br />

[…]<br />

(2) Einheiten derselben Form können<br />

manchmal sowohl eine Wortgruppe (wie<br />

schwer beschädigt) als auch eine Zusammensetzung<br />

(wie schwerbeschädigt)<br />

bilden. Die Verwendung einer Wortgruppe<br />

oder einer Zusammensetzung richtet sich<br />

danach, was jeweils gemeint ist und was<br />

dem Sprachgebrauch und den Regularitäten<br />

<strong>des</strong> Sprachbaus entspricht.“<br />

<strong>die</strong> Empfehlung <strong>des</strong> <strong>Rats</strong> fußt auf zwei<br />

Leitgrößen: dem Sprachgebrauch und<br />

dem Sprachbau<br />

<strong>die</strong> Empfehlung geht mit dem Sprachgebrauch<br />

konform, indem sie angelegte<br />

Tendenzen in Regeln fasst (z. B. <strong>die</strong><br />

Zusammenschreibung bei <strong>über</strong>tragener<br />

Bedeutung, vgl. schwerfallen), und trägt<br />

dem Sprachbau Rechnung, indem sie bei<br />

schwankendem Sprachgebrauch eine<br />

systemkonforme Regel ansetzt (z. B. bei<br />

der Anglizismenschreibung )

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