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2.1.5 Merkpunkte zu Kapitel 2.1. Bindungspotentiale und erste ...

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<strong><strong>2.1.</strong>5</strong> <strong>Merkpunkte</strong> <strong>zu</strong> <strong>Kapitel</strong> <strong>2.1.</strong> <strong>Bindungspotentiale</strong> <strong>und</strong> <strong>erste</strong><br />

Eigenschaften<br />

Zwischen zwei Ionen gibt es anziehende <strong>und</strong> abstoßende Kräfte; im<br />

Gleichgewichtsabstand r 0 = Bindungsabstand ist die Summe der Kräfte =<br />

0<br />

Für Ionen ist die anziehende Kraft = Coulombkraft; sie nimmt als<br />

Funktion des Abstands r mit r –2 ab.<br />

Über die abstoßende Kraft wissen wir nur, dass sie bei <strong>zu</strong> großer<br />

Nähe sehr schnell sehr groß wird, d. h. mit einer Funktion wie r –m , m<br />

>> 2) anwächst.<br />

Statt Kräften betrachten wir aber besser das <strong>zu</strong>gehörige Potential U(r),<br />

gleich dreidimensional als Funktion des Ortsvektors r<br />

Das Potential der Coulombkraft hat also die Funktionalität<br />

U Coulomb ∝ r –1<br />

U(r) =<br />

r<br />

⌠<br />

⌡<br />

F(r') · dr'<br />

r 0<br />

F = – grad[U(r)] = – U(r)<br />

F x = –<br />

∂U<br />

∂x<br />

, F y = –<br />

∂U<br />

∂y<br />

, F z = –<br />

∂U<br />

∂z<br />

Aus abstoßendem Potential <strong>und</strong> anziehendem Potential kann man, falls<br />

überhaupt eine Bindung vorliegt, durch (vorzeichenrichtige) Addition<br />

immer einen Potentialtopf U(r) konstruieren<br />

Das abstoßende Potential wird mit B / r m beschrieben<br />

Das anziehende Coulombpotential wird mit –A Cou / r beschrieben;<br />

mit A Cou = (q 1 · q 2 )/4πε 0<br />

Falls wir nicht nur die Coulomb Wechslwirkung zwischen zwei<br />

isolierten Ionen betrachten, sondern die zwischen einem Ion in einem<br />

Kristall <strong>und</strong> allen (∞ vielen) anderen, muss A Cou mit der Madelung<br />

Konstanten α ≈ 1,5 ... 4,5) multipliziert werden<br />

Als eine allgemeine Näherungsformel mit A = α · A Cou dient dann die<br />

Gleichung<br />

Konstruktion Potentialtopf<br />

U ion (r) =<br />

B<br />

r m –<br />

A<br />

r<br />

Um die Bindungsenergie <strong>zu</strong> erhalten, muss <strong>zu</strong>r Tiefe des Potentialtopfes<br />

U 0 noch die Energiebilanz aus Ionisationsenergie I <strong>und</strong><br />

Elektronenaffinität A addiert werden, da wir ja <strong>zu</strong>erst aus Atomen Ionen<br />

machen müssen.<br />

Kleine Ionisationsenergien liegen im Bereich von 5 eV (Alkali<br />

Metalle) große Elektronenaffinitäten im Bereich 3 eV (Halogene)<br />

A Atom + I = A + Ion<br />

A – ion + A = A Atom<br />

Von der Ionenbindung kommt man leicht <strong>zu</strong> jeder Bindung: sie braucht<br />

einen Potentialtopf <strong>und</strong> kann immer in folgender Form geschrieben<br />

werden:<br />

U Bdg (r) =<br />

B<br />

r m –<br />

Von den vier Unbekannten A, B, m, n können zwei durch die leicht <strong>zu</strong><br />

messenden Größen U 0 <strong>und</strong> r 0 substitioniert werden; n ist manchmal<br />

bekannt (s. o.).<br />

A<br />

r n<br />

Im Bindungspotential steckt:<br />

Struktur des Festkörpers<br />

(Kristall, welcher Typ, ...).<br />

Elastizitätsmodul E.<br />

Thermischer<br />

Ausdehnungskoeffizient α .<br />

Schwingungsfrequenz der Atome<br />

im Kristall.<br />

Maximale Bruchfestigkeit.<br />

Ungefährer Schmelzpunkt.<br />

Einige thermische Eigenschaften<br />

MaWi fuer ET&T - Script - Page 1


Im Bindungspotential stecken viele wichtige Eigenschaften des<br />

<strong>zu</strong>gehörigen Kristalls<br />

Der Elastizitätsmodul E misst die durch eine mechanische Spannung α<br />

verursachte Dehnung ε eines Materials.<br />

Er ist gegeben durch<br />

E =<br />

1 d 2 U<br />

·<br />

r 0 dr 2<br />

Die mit der (absoluten) Temperatur T verb<strong>und</strong>en thermische Energie<br />

E therm folgt der extrem wichtigen Formel des Gleichverteilungssatzes ⇒<br />

Die Energie kann nur in Schwingungen oder Vibrationen der Atome<br />

um die Gleichgewichtslage stecken:<br />

Bei der (absoluten) Temperatur<br />

T hat<br />

ein Teilchen<br />

in einem Teilchensystem<br />

(Kristall, Gas, ...)<br />

im Mittel die thermische Energie<br />

E therm = ½f kT<br />

pro Freiheitsgrad f .<br />

In jedem Augenblick hat ein Atom drei Geschwindigkeitsvektoren ( → kin.<br />

Energie; nicht eingezeichnet) <strong>und</strong> drei Ortsvektoren relativ <strong>zu</strong>r Ruhelage<br />

(→ pot. Energie); damit sechs Freiheitsgrade für Energie.<br />

Die Gesamtenergie einer Schwingung is aber konstant (= E pot (max)<br />

oder E kin (max)) <strong>und</strong> kann deshalb als Energieniveau in den<br />

Potentialtopf eingezeichnet werden.<br />

Der thermische Ausdehnungskoeffizient folgt damit aus der Asymmetrie<br />

des Potentialtopfes <strong>und</strong> kann damit berechnet werden.<br />

Die Schwingungsfrequenz ν ergibt sich aus Massen <strong>und</strong><br />

"Federkonstante" <strong>zu</strong><br />

ν ≈ 10 13 Hz.<br />

Die max.theoretische Bruchfestigkeit ist be ca. 30 % Dehnung (ν ≈ 0,3)<br />

erreicht<br />

In der Praxis brechen Materialien aber früher, da der Bruch durch<br />

Defekte bestimmt wird.<br />

Der Schmelzpunkt T m ist ungefähr durch die Tiefe U Bdg des<br />

Potentialtopfes gegeben:<br />

k ·T m ≈ U Bdg<br />

Die Art der Bindung bestimmt den Festkörper<br />

Ungerichtete Bindung: Dichteste Packungen (bei elektr.<br />

Neutralität)<br />

Gerichtete Bindung: Zahl <strong>und</strong> Anordnung entscheidend<br />

Für uns besonders wichtig: 4 gerichtete Bindungsarme im<br />

Tetraederwinkel (= größtmöglicher gleichgroßer Winkel)<br />

Aufgaben:<br />

MaWi fuer ET&T - Script - Page 2


Fragebogen<br />

Einfache Fragen <strong>zu</strong> 2.1<br />

Hier noch ein "Multiple Choice" Test, der zwar etwas über denStoff<br />

hinausgeht - man kann ja aber mal probieren!<br />

Fragebogen<br />

"Multiple Choice" Fragen <strong>zu</strong> 2.1<br />

MaWi fuer ET&T - Script - Page 3

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