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Sommer 2011 - Stadtgemeinschaft Tilsit eV - Ostpreußen

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LESERBRIEFE<br />

Geschichte einer Suchmeldung<br />

Mein Vater Carl Baldszuhn, geb. am 13.2.1891 in Gollupien, Kreis Goldap,<br />

wohnte bis zum 21. Januar 1945 mit seiner Familie in Kortau. Er war Elektromonteur<br />

im Wärmekraftwerk der Heil- und Pflegeanstalt.<br />

Am 21. Januar musste er zum Volkssturm und verabschiedete sich um 21.00<br />

Uhr von uns. Seitdem haben wir nichts mehr von ihm gehört.<br />

Nach unserer Flucht hat meine Mutter am 10.2.1953 beim Amtsgericht II in<br />

Singen-Hohentwiel ein Aufgebot zur Suche nach meinem Vater beantragt.<br />

Am 19.5.1953 erging ein Beschluss des Amtsgerichts, dass Carl Baldszuhn<br />

zum Zeitpunkt 31.12.1945 für tot erklärt wurde.<br />

Am 20.4.1971 erhielten wir vom Deutschen Roten Kreuz aus München die<br />

Auskunft über einen Suchantrag für Carl Baldszuhn, in dem hieß es, dass dieser<br />

nicht mehr gesehen wurde und auch die Bildsuche bei den Kriegsgefangenen-Heimkehrern<br />

kein Ergebnis brachte. Somit galt Carl Baldszuhn weiterhin<br />

als verschollen.<br />

Am 18.11.2005 habe ich beim Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge in<br />

Kassel um die Suche nach meinem Vater gebeten. Am 24.7.2006 erhielt ich<br />

die Unterlagen über Carl Baldszuhn. Darin hieß es: Karl Baldszuhn ist am<br />

19.8.1939 als Angehöriger der Einheit 3. Kompanie-Pionier-Bataillon 217 entlassen<br />

worden. Als Beilage erhielt ich die geheimen Tagesberichte der deutschen<br />

Wehrmachtsführung im Zweiten Weltkrieg von 1939 bis 1945 mit den<br />

Tagesmeldungen vom 21.1.1945 bis 24.1.1945 aus dem Raum Allenstein/<strong>Ostpreußen</strong>.<br />

Am 17.11.2009 beantragte ich beim Roten-Kreuz-Suchdienst in München erneut<br />

eine Nachforschung nach Christoph-Carl Baldszuhn.<br />

Überraschend erhielt ich am 24.2.2010 eine Antwort, dass mein Vater am<br />

2.2.1945, laut einer Karteikarte bei den Russen, durch die SMERS (Spionageabwehr)<br />

der 2. Belorussischen Front als ehemaliger Volkssturmmann inhaftiert<br />

wurde. Auf der Karteikarte war aber kein weiterer Vermerk.<br />

Im März 2010 habe ich bei der <strong>Stadtgemeinschaft</strong> Allenstein in Gelsenkirchen<br />

um eine Suchanzeige mit Bild gebeten, erschienen im Allensteiner Heimatbrief<br />

Nr. 249/<strong>Sommer</strong> 2010 auf Seite 73.<br />

Im März 2010 startete ich nochmals eine Suche beim Volksbund Deutscher<br />

Kriegsgräberfürsorge in Kassel. Am 9.6.2010 erhielt ich Antwort mit folgender<br />

Adresse: Leninskij Prospekt 95A, 119313 Moskwa, Russische Föderation. An<br />

diese Adresse schrieb ich im August 2010 und erhielt am 1.11.2010 einen<br />

Telefonanruf aus Moskau von diesem Büro mit der Auskunft, dass im Zentralarchiv<br />

in Moskau sich kein Vermerk über Karl Baldszuhn befindet.<br />

Am 4.1.<strong>2011</strong> bekam ich vom Volksbund aus Kassel einen Brief mit dem Vermerk<br />

Nr. 783876/Litauen. Die Vertretung des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge<br />

in Moskau hätte aus dem Russischen Militärarchiv ein Fax er-<br />

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