Wälder trockenwarmer Standorte - BOA - Baden-Württembergisches ...
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Wälder, Gebüsche und Staudensäume trockenwarmer Standorte Die Saumvegetation trockenwarmer Standorte hat stark an Fläche verloren. Die wichtigste Ursache dafür ist die Aufgabe extensiver Landnutzungen, bei denen häufig zum Wald hin die Nutzungsintensität nachließ. Vor allem bei Extensivgrünland entstand dadurch ein wenige Meter breiter, nur sporadisch genutzter Übergangsbereich (Ökoton), der von Saumvegetation bewachsen war. Heute grenzen dagegen meist intensiv genutzte Flächen mit scharfer Grenze an den Wald. Dort, wo noch Platz für Saumvegetation vorhanden wäre, wird dieser häufig für land- und forstwirtschaftliche Nebennutzungen verwendet, zum Beispiel als Holzlagerplatz oder zur Ablagerung von Mist, Treber, Schnittgut und Ernteabfällen. Fast immer werden die Standorte dadurch eutrophiert. Die meisten Arten der Trockensäume sind aber nur auf mageren Standorten konkurrenzfähig und werden auf nährstoffreichen Standorten schnell von Arten der nitrophytischen Saumvegetation, wie z.B. Knoblauchs-Rauke (Alliaria petiolata) oder Attich (Sambucus ebulus), oder durch Dominanzbestände, z.B. der Großen Brennessel (Urtica dioica) verdrängt. Manche Arten der Saumvegetation finden einen Ersatzlebensraum auf Brachflächen. Sie bilden dort eine Vegetation, die als Sukzessionsstadium den zeitlichen Übergang zwischen Offenland und Gebüsch oder Wald darstellt. Diesen flächigen Beständen aus Arten der Saumvegetation fehlen jedoch die mikroklimatischen Verhältnisse des Waldrandes und die besonders für die Tierwelt wichtige Vielfalt der Strukturen im Übergangsbereich von Wald zu Offenland. 38
Wälder, Gebüsche und Staudensäume trockenwarmer Standorte Schutz und Erhaltung Im Rahmen der abgeschlossenen Waldbiotopkartierung und der noch laufenden §24a-Kartierung wurden bisher ungefähr 6900 Trockenwald- und Trockengebüsch-Biotope in Baden-Württemberg erhoben. Ein erster Schritt zum Schutz der Trockenwälder ist ihre Bestandserfassung. Die Waldbiotopkartierung der Landesforstverwaltung erfasst alle naturnahen Wälder trockenwarmer Standorte, die nach § 24 a NatSchG (siehe Anhang ) oder § 30 a LWaldG geschützt sind. Die gewonnenen Informationen bieten die Grundlage für die langfristige Erhaltung und die Pflege dieser Biotope. Kartierergebnisse im öffentlichen Wald werden Zug um Zug in die forstliche Planung übernommen, welche dann gezielte Pflegemaßnahmen für die Erhaltung und 39
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<strong>Wälder</strong>, Gebüsche und Staudensäume <strong>trockenwarmer</strong> <strong>Standorte</strong><br />
Die Saumvegetation <strong>trockenwarmer</strong> <strong>Standorte</strong> hat stark an Fläche verloren.<br />
Die wichtigste Ursache dafür ist die Aufgabe extensiver Landnutzungen, bei<br />
denen häufig zum Wald hin die Nutzungsintensität nachließ. Vor allem bei Extensivgrünland<br />
entstand dadurch ein wenige Meter breiter, nur sporadisch genutzter<br />
Übergangsbereich (Ökoton), der von Saumvegetation bewachsen war.<br />
Heute grenzen dagegen meist intensiv genutzte Flächen mit scharfer Grenze<br />
an den Wald. Dort, wo noch Platz für Saumvegetation vorhanden wäre, wird<br />
dieser häufig für land- und forstwirtschaftliche Nebennutzungen verwendet, zum<br />
Beispiel als Holzlagerplatz oder zur Ablagerung von Mist, Treber, Schnittgut<br />
und Ernteabfällen. Fast immer werden die <strong>Standorte</strong> dadurch eutrophiert. Die<br />
meisten Arten der Trockensäume sind aber nur auf mageren <strong>Standorte</strong>n konkurrenzfähig<br />
und werden auf nährstoffreichen <strong>Standorte</strong>n schnell von Arten der<br />
nitrophytischen Saumvegetation, wie z.B. Knoblauchs-Rauke (Alliaria petiolata)<br />
oder Attich (Sambucus ebulus), oder durch Dominanzbestände, z.B. der Großen<br />
Brennessel (Urtica dioica) verdrängt.<br />
Manche Arten der Saumvegetation finden einen Ersatzlebensraum auf Brachflächen.<br />
Sie bilden dort eine Vegetation, die als Sukzessionsstadium den zeitlichen<br />
Übergang zwischen Offenland und Gebüsch oder Wald darstellt. Diesen<br />
flächigen Beständen aus Arten der Saumvegetation fehlen jedoch die mikroklimatischen<br />
Verhältnisse des Waldrandes und die besonders für die Tierwelt<br />
wichtige Vielfalt der Strukturen im Übergangsbereich von Wald zu Offenland.<br />
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