Wälder trockenwarmer Standorte - BOA - Baden-Württembergisches ...
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<strong>Wälder</strong>, Gebüsche und Staudensäume <strong>trockenwarmer</strong> <strong>Standorte</strong><br />
sorgung mit Brennholz wichtig. Bäume und Sträucher wurden in Abständen von<br />
etwa 10 bis 25 Jahren kurz über dem Boden abgehackt, „auf den Stock gesetzt“.<br />
Dadurch wurden ausschlagfähige Baum- und Straucharten wie Eichen,<br />
Linden, Hainbuche und Hasel gefördert, während die wenig ausschlagfähigen<br />
Arten Rotbuche und Tanne zurückgingen. Es entstanden Niederwälder, erkennbar<br />
an meist mehrstämmigen, schlechtwüchsigen Bäumen (Stockausschlägen).<br />
In manchen Gegenden, so im Odenwald und im mittleren Schwarzwald,<br />
wurde die Eichenrinde aus eichenreichen Niederwäldern zusätzlich zur<br />
Gewinnung von Gerberlohe genutzt (Schäleichenwälder).<br />
Hochwaldbewirtschaftung war früher auf trockenwarmen <strong>Standorte</strong>n wenig verbreitet.<br />
Eine dafür notwendige Anpflanzung von Bäumen oder deren Aufzucht<br />
aus Samen wurde auf den „schwachwüchsigen“ <strong>Standorte</strong>n als nicht rentabel<br />
betrachtet. Andererseits konnten aus wirtschaftlicher Not die <strong>Wälder</strong> auch nicht<br />
sich selbst überlassen bleiben und sich so zum Hochwald wandeln. Erst im 20.<br />
Jahrhundert wurden in größerem Umfang unrentabel gewordene landwirtschaftliche<br />
Flächen auf trockenwarmen <strong>Standorte</strong>n, vor allem Wacholderheiden und<br />
Magerrasen, mit Wald- und Schwarz-Kiefer aufgeforstet. Doch dieser Versuch<br />
der Hochwaldbegründung durch Nadelbäume erwies sich häufig als wenig erfolgreich.<br />
Heute werden <strong>Wälder</strong> <strong>trockenwarmer</strong> <strong>Standorte</strong> kaum noch genutzt.<br />
Forst- und Naturschutzbehörden sind bemüht, vielen Beständen einen Schutz<br />
als Naturschutzgebiet, flächenhaftes Naturdenkmal, Schonwald, einigen auch<br />
als Bannwald, zu gewähren.<br />
Trockengebüsch aus Feld-Ulme (Ulmus minor) und Trockenrasen im Naturschutzgebiet<br />
„Rheinhalde Burkheim” (Kaiserstuhl).<br />
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