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Programmheft und Textblätter

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Das Musical ,,Krach bei Bach"<br />

Das Musical 'Krach<br />

bei Bach" bringt uns das Alltagsleben des Komponisien Johann Sebastian Bach<br />

(1685-1750) <strong>und</strong> seiner Famjlie in Leipzig nahe.<br />

Ob es nun in der Schule oder zu Hause ist - Bach hat Krach. Zuerst muss er slch mit dem Direktor der<br />

Thomasschule streiten, der nicht gut auf ihn zu sprechen ist <strong>und</strong> lhm desha b seine Arbeit wegnehmen<br />

möchte, <strong>und</strong> zu Hause wartet sein missratener erwachsener Sohn, Johann Gottfried Bemhard, auf ihn,<br />

def immer wieder nach Hause kommi, um sich Geld zu leihen <strong>und</strong> damit selne Schulden abbezahlt.<br />

Da.über ve.nachlässlgt er seine Arbeit als Kirchenmusike.. Zu allem UberFluss rückt Bach auch noch der<br />

Rat der Stadt auf den Leib, def beschließt, ihm in der Gestaltung seines N,4usikunterrichtes keinen<br />

Freifaum mehr zu lassen.<br />

Da kornmt es der Familie Bach gerade rechi, dass ein Brief des Herzogs von Württemberg eintrfft, der<br />

Johann Sebasiian Bach eine Stelle als Hofkompositeur <strong>und</strong> Stiftskantof in Stuttgart anbietet. Die Familie<br />

hofft, so dem ewigen Streit mit de. Schule <strong>und</strong> der Stadt enifliehen zu können. Doch ist das Leben dori<br />

in Stuttgart wirklich so schön, wie es zu Anfang scheint? Johann Heinrich Bach, der in Würtemberg<br />

ebenfalls als Kantor arbeitet, bezweifeit das <strong>und</strong> rät der Familie, Johann Sebastian Bach nichts von dem<br />

Brief zu sagen <strong>und</strong> in Leipzig zu bleiben, <strong>und</strong> so wird der Brief vernichtet.<br />

lm Verlauf des Stückes betreten irnmer wieder dfei überirdische Wesen die Bühne: Kunst, Tugend <strong>und</strong><br />

Laster. Die drei sind eigentlich füf den ganzen Krach veranhüortLich, denn sie versuchen, die l\,'ienschen<br />

in ihfen Bann zu ziehen <strong>und</strong> zu beeinf usseni <strong>und</strong> nicht immer gewinnt die Tugend die kJeinen<br />

Streitigkeiten.<br />

Anneq.et Schlösser<br />

Thomanerhymne<br />

Was hat der Herr sich nur gedacht, als er den<br />

Sonntag hat gemaohtz<br />

Wie hat er sich das vorgestellt, dass sonntags<br />

ruhn soll alle Welt?<br />

Dass diesef Tag zu seiner E'rr e 1 I ag oes Sich-<br />

Unterm Präfekt geht dann chor Nummer zwel<br />

l\,lotetten singen nach Safkt Nikolai.<br />

Für Neukirch ist Chor drei noch nicht zu schlecht<br />

<strong>und</strong> für Sankt Peter ist Chor vier grad recht.<br />

Danach geqt s weiter. es gibt v el zu tur<br />

an d esem Tag, an dem die andern ruhn-<br />

Und werktags dann, bei Hochzeit, Festakt,<br />

Leich,<br />

wen ruft man da <strong>und</strong> wer stimmt an sogleich?<br />

Efholens wär<br />

Dass dann, wie's in der Bibel heißt, die<br />

Menschheit Gottes Werke preist?<br />

Hat er bedacht, dass jemand pfeisen muss?<br />

Hat er bedacht, dass auch geübt sein muss,<br />

wlll man gar festlich diesen Tag begehn? Refrain: Wirl Die Thomanerl ...<br />

Denkt wer an die, die preisend vorne stehn?<br />

Wer sieht die Mühen, die dahinter stehn?<br />

Wer ahnt die Proben, die voran dem gehn?<br />

Wen jnt'ressiert's, wenn ales richtig ist?<br />

Nur ist was falsch, heißt's gleich: ,,Die singen<br />

Mistl"<br />

Refrain: Dlel Die Thomanerl Einsetzba. zu aLlen<br />

musikalischen Zwecken.<br />

Ohne Thomaner bieibt [,4usik den Leipzigern im<br />

Halse stecken.<br />

Am Sonntagmo.gen kuz nach fünf<br />

stehn wir beim Licht von Kerzenstümpf<br />

verschlafen <strong>und</strong> verschleimt lm Chor<br />

<strong>und</strong> singen Frühchofäle vof.<br />

Ernst wird's, wenn sich dle Meute dann<br />

Mal sind wir gut, mal sind wir krank,<br />

mal pfuschen wir beirn Choruesang,<br />

mal sind wir supermotiviert,<br />

mal sing'n wir falsch, dass einen friert.<br />

Schön ist's, wenn alles richtig klingt,<br />

wenn kejnef patzt <strong>und</strong> sich vercingt,<br />

wenn al es richtig gut geübt,<br />

dass man sogaf den Kantor liebt.<br />

Doch heute gibt es wohl noch großen Krach,<br />

denn unser Rektor hadert mlt Herrn Bach.<br />

Def Anlass für den Streit in unserm Haus<br />

ist unser Oberschlarnper Gottlob Kraus.<br />

Er ist der schlechteste Präfekt von vier'n<br />

<strong>und</strong> doch soll er den Chor eins dirigier'n.<br />

,,Neinl" sagt der Bach. ,,Und ob!", der Rektof laut.<br />

Und wer kr egt's ab, wenn man sich boxt <strong>und</strong><br />

haut?<br />

in Chöre teilt, pro Chof zwölf l\y'ann.<br />

Nur in der ersten Kantorel<br />

ist Thomaskantor Bach dabei. Refrain: Wirl Die Thomanerl ...


Das heut'ge Chri stentum<br />

Das heut'ge Christentum ist leider schlecht<br />

bestellt: dle meisten Chdsten in der Welt sind<br />

laul crte Laooicäer L1o du'geb asne P^a.isäer.<br />

die sich von außen fromm beze gen <strong>und</strong> wie eln<br />

Sch lf den Kopf zur Erde beugen; im Herzen<br />

aber steckt ein stolzer Eigenruhm; sie gehen<br />

zwar in Gottes Haus <strong>und</strong> tun dase bst die<br />

äußerlichen Pflichten: macht aber dies wohl<br />

einen Christen aus? Neinl Heuchler können's<br />

auch verrichtenl<br />

Ich zieh sie runter<br />

Malvitia: lcn zieh sie tunter, bis vor Neid sie mit<br />

den Zähnen knirschen, TTtt ganz zornverdrehten<br />

Augel rot wie reife Kirschen. bts der E'r.geiz<br />

<strong>und</strong> der Hass sle wütend zischen lässt. Ha, das<br />

wifd ein Fest, ein lasterhaftes Fest.<br />

Tugend: lch bring Gerecht gkeit <strong>und</strong> Klugheit in<br />

ein düstres Leben, lasse F.ieden, Eintracht,<br />

Liebe auf die W<strong>und</strong>en kleben, führe Demut,<br />

Glaube, Tapferkeit als Rettung hin. lch, dle<br />

Siegerin, die tugendhafte Sieger n.<br />

Belde: Wie magnetisch sind wir zwei für alle Zeit<br />

verb<strong>und</strong>en, hat die eine was entdeckt, ist bald<br />

das Gegenteil gef<strong>und</strong>en, die zieht jede Psyche<br />

runter, die holt jeden wieder rauf. Nur die edle<br />

Kunst hebt unsef Streiten wieder auf.<br />

Thomaner-Rock'n-Roll<br />

Streiten sich zwei ums Dirigiern,<br />

können wif uns umso besser rührn.<br />

lst die Aufmefksamkeit abgelenkt,<br />

wird vom Diszlpllnweg abgeschwenki,<br />

denn hier werden große l\,4änner schwach:<br />

In Leipzig gibt es Kfach bei Bach.<br />

Refrain: Krach bei Bachl Der Kampf um Kunst,<br />

l\,4acht <strong>und</strong> Einfluss ist in vollem cangel<br />

Krach bei Bachl Und wir sind mittendrinl<br />

Wenn es schon den Große rätselhaft,<br />

wer von ihnen die Befehle schafft,<br />

ja, was solln wjf Kleinen besser sein?<br />

Yeah, wir mucken auf, wir sagen 'Neinl",<br />

wir gehen fort, wir zündeln unterm Dachi<br />

In Leipzig g bt es Krach bei Bach.<br />

Refrain: Krach bei Bachl...<br />

lrgendwann ist dann der Funke da,<br />

def für den Ungehorsam nötig war.<br />

Ko^]mt wir slre len heLt oen garzer -ag<br />

soll doch singen, wer auch immer mag,<br />

<strong>und</strong> Chor zwei, drei, vier macht es uns nach:<br />

In Leipzig gibt es Krach bei Bach.<br />

Avantgardistisch<br />

Avantgardisiisch richtet man sein Büro ein,<br />

achtet auf Stii <strong>und</strong> Design, jst bei jedem Event<br />

vome dran. Alles ist heut unlersucht, jede<br />

Regression verflucht, aber in der Kunst, da<br />

b eibt's bel dieser oder anderen<br />

Entsetzlichkeitenl Welch dunkLe Zeitenl<br />

Rap<br />

Na, ihr N,4onster, haltet eure Ohren iest,<br />

hier komrnt der größte Organist aus Sachsen-<br />

West.<br />

Heiß begehrt, gern gehört, alle [,4ädels werden<br />

scnwacni<br />

hier ist Johann Gottfried Bernhard Bacl'<br />

Wo was abgehL. bin cl-gaa.le-1d"be<br />

kenne jede Sorte Tabak, wär's auch def aus der<br />

Tscheche.<br />

Splele l\y'enuett, spiel'Roulette <strong>und</strong> auch rnal<br />

siebzehn <strong>und</strong> vier.<br />

Euer Johann Gottfried Bernhard Bach ist hier.<br />

Weich ein Zufall, dleser Glücksfall war ja nicht<br />

vorauszusehn,<br />

dass gleich beide .eichen Brüder hier in Papas<br />

Stube stehn.<br />

Schiebt was rüber, liebe Brüde.,<br />

sehr verb<strong>und</strong>en, heißen Dankl<br />

Euer Johann Gottfried Bernhard Bach isi restlos<br />

blank.<br />

Krause <strong>und</strong> Bach<br />

Re'rain: K'dJse <strong>und</strong> Bach. das DJo i1'ernale,<br />

Kfause <strong>und</strong> Bach, der Schrecken auf dem<br />

l\,4arkt. Wir kennen ale Leipziger Loka e, alle<br />

Wirte kriegen Herz;nfarkt.<br />

Schwatzte jemand bei der Predigt, schwänzte<br />

seinen Unte.richt, waren Dinge uneriedrgt, fand<br />

wer seine Noten nicht, machte jernand Blödsinn<br />

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Ref.ain: Kfause <strong>und</strong> Bach...<br />

FehLten später Sängergroschen, waren Wände<br />

wüst verschmiert,<br />

wurden Kleinere verdfoschen oder lvlädelchens<br />

verfüh rt,<br />

soff wer heimlich, rauchte übLes Kfaut,<br />

schrien sie laut:<br />

Refrain: Kfause <strong>und</strong> Bach...<br />

Alle freun sich, wenn w r kommen, gehen w r,<br />

Jächeln sie gequält, denn sie merken recht<br />

beklommen, dass die Zeche wieder fehlt.<br />

Schneider, Schuster, U/irte stammeln irr:<br />

Refrain: Kfause <strong>und</strong> Bach...<br />

Selte2


Wie wär das schön<br />

Wie wär das schön, hier wegzugehn, all diese<br />

Zwänge <strong>und</strong> Streite zu f iehen.<br />

Nicht mehr verkannt <strong>und</strong> ganz entspannt zu<br />

musjzjeren <strong>und</strong> zu kornponieren,<br />

wenr Bachs in oas He.zogtum ziehen.<br />

Seht nur, seht, wie gedrehl hat sich's Ungemach<br />

jetzt m Hause Bach.<br />

Uberali im Ländle wird Bach nuf aufgeführt,<br />

jedem neuen Werk wlrd begejstert applaudiert.<br />

Und in Stuttgart wlrd sogar ein Platz nach ihm<br />

benannt<br />

Ganz wie von allein wird Papa bekannt.<br />

Ach, glaubt doch nicht, was man verspricht. Das<br />

slnd doch alles politische Finten.<br />

He|zog <strong>und</strong> Land sind auseinand', nur wenn's<br />

ums Sparen geht, kann man sich einigen,<br />

ohne den Gegner zu steinigen.<br />

Urd wer hat A.beir salL? t . I\lann aLf zwei<br />

Stellen, Herr J. S. Bach.<br />

Diesef Herzog Kad weiß genau, was er da tut,<br />

denn er zaubert zwei Stellen unter einen Hut,<br />

er spart dieses celd für selne HaupF <strong>und</strong><br />

Nebenfrau. Ja, in Württemberg fechnei man<br />

genau.<br />

Wie wär das schön, hier wegzugehn, .<br />

Skandal<br />

Füf den Rat ein Skandal, füf uns der Hammef!<br />

Eine Kantate ohne Thomaskantorell<br />

Das kann nur der Bach, da liegt der ganze Rat<br />

flach, ja, wir bew<strong>und</strong>ern diesen Mutl<br />

Widers*ard tLt gut' Wi. lieben Bach, ja, w r<br />

bew<strong>und</strong>ern Bachl<br />

Refraini<br />

Verpasst dir das Leben einen Schlag ins Genick,<br />

ärger dich n cht, es gibt ja Bachsche lry'usik<br />

Gegen Depressionen - pfeif was von Bach,<br />

oder die Passionen - n n'rn'r die von Bach,<br />

muss es grandios sein - gibt's was von Bach,<br />

<strong>und</strong> muss was los sein: bei Bach geht's abl<br />

Fuge <strong>und</strong> Choral, Motette <strong>und</strong> Duett, Allemande<br />

<strong>und</strong> Gigue, Courante <strong>und</strong> lvlenuett:<br />

Noch in h<strong>und</strong>ert Jahren sind dies Rätsel,<br />

ungelöste. Bach, das ist das Allergrößtel<br />

B-A-C-H, B-A-C-H, B wie Bernhard, A wie Anna,<br />

C wie Christoph, H wie He nrich<br />

B-A-C-H, B-A-C-H, Bach, das ist das<br />

Allergrdßtel<br />

Wenn er eh,vas schreibt, dann bleibt es haftenl<br />

Se 'e \,4JSik st Predrgr orne v.e, B aDl.<br />

l\lan höd ohne Müh: hier schreibt ein echtes<br />

Genie, <strong>und</strong> was den Rektor so anficht:<br />

Er ist's eben nichi, er ist es nicht, der Rektor ist<br />

es niclrt.<br />

Faf.rih \/ar^reet .li. n.c I Ähön<br />

Tischgebet<br />

Unser iäglich Brot gib uns neule. A.ne..<br />

Kraut <strong>und</strong> Rüben<br />

Hätt me n Mutter<br />

länger b ieben.<br />

haben mich vertrieben.<br />

Flejsch gekocht, so wär ich<br />

Schlummert ein, ihr matten Augen<br />

SchlLmnet e r. ihr malren Augen. 'arlet san'l<br />

<strong>und</strong> selig zu.<br />

Lass die Weli draußen wütend sein,<br />

zu uns leuchtet der Frieden herein,<br />

Frieden im Himmel, Frieden auf Erden soll in<br />

eurem Schlummea werden.<br />

Betonkopf-Stampf<br />

Es ist zu admonieren, ddngend zu resolvieren,<br />

dass Anderung hier nötig se I Es muss doch<br />

einmal brechenl<br />

Es heißt in den Statuten, dass die besonoers<br />

guten Thomaner singen in Chor eins <strong>und</strong> nicht<br />

ein Chor von Bächen.<br />

Er solle seine Pflichten ordnungsgemäß<br />

verrichten, des Rektors Schulautodtät nicht<br />

heimlich subversleren.<br />

ln Zukunft wird gezählet, wie oft er dienstlich<br />

fehlet, er wird sodann, wenn's weiter geht, die<br />

l\,4acht des Rektors spüren.<br />

Wir haben nun bef<strong>und</strong>en, dass Nlathematikst<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> Wissenschaft das Wohl der Stadt bei<br />

weitem mehr befördefn. Wir werden seine<br />

Künste beschneiden <strong>und</strong> im Dlenste braucht ef<br />

nicht mehr die eliiäre Kunstmusik erörtern.<br />

Wir wollen Entertainment, wir brauchen hier ein<br />

Event, Experir.ente sind nicht gut füf die, die<br />

uns oesucnen.<br />

Seiie 3


Den Handel darf nichts stöfen, wir wolln nichts<br />

Neues höre^, Bekanrtes lässr srch immer gur<br />

auf der Habenseiie verbuchen.<br />

Das alles darf nlchts kosten lrn Westen <strong>und</strong> im<br />

Osten soll Gelst <strong>und</strong> Geld <strong>und</strong> Zelt sich nicht in<br />

Kunsl-Ku tur verlaufen.<br />

Die l\,4enschheit soll Int'ressen am besten ganz<br />

vergessen, sie soll am Werktag, Sonntag,<br />

nachts nur kaulen, kaufen, kaufen.<br />

Es ist zu admonieren, dringend zu resolvieren,<br />

dass Anderung hler nötig seil Es muss doch<br />

einraal bfechenl<br />

Wenn es meines Gottes Wille<br />

Wenn es meines Gottes Wille,<br />

wünsch ich, dass des Leibes Last<br />

heute noch die Erde fülle,<br />

I ln.l /16r a:6ict ;6c | 6ihö. r:.ct<br />

mit Unsterblichkeit sich kleide<br />

in de. süßen Himmelsfreude.<br />

Jesu, kornm, <strong>und</strong> nimm mlch fort,<br />

dieses sei mein Ietztes Wort.<br />

Komponistenszene<br />

Beethoven: Nicht Bach, sondern Meefl<br />

l\lozart: Schaut doch, schaut doch nur recht hin.<br />

N4ozart ist's, er kommi direkt aus Wienl<br />

Hier kann raan noch was lernen,<br />

wie slch d e Stimmen schön verzwelgen<br />

<strong>und</strong> sich voreinander neigen.<br />

Und der Kontrapunkt ist hier so ideal wie nie.<br />

Ja, hler hat's gefunkt, der Bach ist eben wirklich<br />

ein Genie.<br />

Hört den Klang<br />

Hört den Klang, der Zeit <strong>und</strong> Ewigkeit verbindet,<br />

der für Unaussprech iches Ton <strong>und</strong> Farbe findet<br />

Menschenffeuden, Engelstränen<br />

finden sich in Bachschen Iönen.<br />

Folgen mit freudigen Schritteni<br />

Bach förded ihren Lauf.<br />

Jauchzen <strong>und</strong> lautes Frohlocken:<br />

die Engelflattern auf.<br />

Stechen die falschen Zungen Schlmpf <strong>und</strong><br />

Spott,<br />

stehn Angsi <strong>und</strong> Zweife zwischen Mensch <strong>und</strong><br />

Goti,<br />

b ute nur, mein Herz,<br />

s nd die Fre<strong>und</strong>e ausgeb ieben,<br />

geht es hlmmelwärts: Bach hats geschrieben.<br />

Hört den Klang ...<br />

Bleibt das Leben ganz plötzlich einen l\,loment<br />

Lang srenn,<br />

weil du b ltzariig in den Stfudel der Zelt<br />

gesehn?<br />

Dfeht sichs dann umso schnellef, wieviel wifd es<br />

noch sein?<br />

Was ist wjchtlg, was ist nichtig,<br />

wer br ngt Ofdnung da hine n?<br />

Kiach bei Bach: <strong>und</strong> er schieibi, als ob Rekio.<br />

<strong>und</strong> Rat n cht wär<br />

Krach bei Bach: wo nimmt er seine ewlgen Töne<br />

her?<br />

Krach bei Bach: trotzdem schreibt er d e hohe<br />

l\,4esse in h, denn Bachs Cfedo bleibt trotz allem:<br />

Hört den Klang...<br />

Mendelssohn-Banholdy: E n Den(mal. ei.<br />

Denkmal für Bach soll es se n,<br />

drum sammeln wir für dieses Denkmal Spenden<br />

ein.<br />

Each war ln der Tat de. Größte def Stadt,<br />

drum ruf ich's dem Rat:<br />

We.ch Scfande. dass Bdch ' Le.pTig keil<br />

Denkmal hat.<br />

Wagner: Hell hallt def Schall durch die<br />

lah.n-nderte herübe'urd es k 1gl a lüberal'.<br />

in meinen Werken fast noch bessef als Bach im<br />

Of iginal, meistersingerhaft e Fugen <strong>und</strong><br />

lohengleißend Leitmotiv im geigenglitzernd<br />

Rezitativ.<br />

Göttermenschen, l\,4enschengötter bracht ich<br />

hierher, Bach bringt noch mehr:

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