IRW SS05 Wiederholungsklausur
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Fachbereich Rechts- und Wirtschaftswissenschaften<br />
Professur für Controlling<br />
Univ.-Prof. Dr. Gunther Friedl<br />
Diplomvorprüfung im Grundstudium<br />
6 Kreditpunkte<br />
Themengebiet „Internes Rechnungswesen“<br />
Wiederholungsprüfung<br />
(1250 am 11.08.2005)<br />
Name: _________________________________ Vorname: ____________________________________<br />
Matrikelnummer: ________________________<br />
Studiengang: ___________________________ Fachsemester: ________________________________<br />
Bearbeitungshinweise:<br />
− Das Aufgabenblatt umfasst 5 Bögen (inkl. Deckblatt). Prüfen Sie das Aufgabenblatt auf Vollständigkeit<br />
und lassen Sie sich, falls erforderlich, ein neues Aufgabenblatt aushändigen.<br />
− Bearbeitungsdauer: 90 Minuten (= 90 Punkte). Als Hilfsmittel ist nur ein Taschenrechner zugelassen.<br />
− Beantworten Sie die Fragen möglichst knapp. Stichworte genügen, sofern nichts anderes angegeben<br />
ist.<br />
− Bei Unterbrechung der Bearbeitungszeit ist der Klausurbogen bei der Aufsichtsführung zu hinterlegen.<br />
− Bei Täuschungshandlungen oder beim Auffinden unerlaubter Hilfsmittel wird die Prüfungsleistung als<br />
„nicht ausreichend“ (5,0) gewertet. Das Mitbringen von Mobiltelefonen ist nicht gestattet.<br />
Viel Erfolg!<br />
Aufgabe 1 2 3 4 Gesamt<br />
Punkte 20 26 29 15 90<br />
Gesamt<br />
Note<br />
Johannes Gutenberg-Universität Mainz • 55099 Mainz • Internet: www.controlling.bwl.uni-mainz.de
Aufgabe 1: Kostenarten- und Kostenstellenrechnung (20 Punkte)<br />
1.1 Nach welchen Kriterien lassen sich Kostenarten klassifizieren? Nennen Sie 4 Klassifikationsmerkmale<br />
und jeweils 2 Ausprägungen. (8 Punkte)<br />
1.2 Für die abgelaufene Rechnungsperiode liegen Ihnen in untenstehenden Tabellen die Daten aus der<br />
Kostenartenrechnung vor. Verteilen Sie im Betriebsabrechnungsbogen (BAB) die Kostenarten mit<br />
Hilfe der angegebenen Verteilungsgrundlagen und Verteilungsschlüssel auf die Kostenstellen. Ermitteln<br />
Sie die Summe der Kosten für die einzelnen Kostenstellen. (12 Punkte)<br />
Kostenarten<br />
Betrag [€] pro<br />
Kostenart<br />
Verteilungsschlüssel<br />
Summe Verteilungsgrundlage<br />
Fertigungsmaterial 500.000,- Materialwert 500.000 €<br />
Löhne 800.000,- Arbeitsstunden [h] 1000 h<br />
Gehälter 200.000,- Zahl der Angestellten 20<br />
Sozialkosten 300.000,- Gehalts- und Lohnsumme 1.000.000 €<br />
Abschreibungen 400.000,- Umbaute Fläche [m²] 2.000 m²<br />
Zinsen 100.000,- Investierte Werte [€] 2.000.000 €<br />
Vertriebskosten 50.000,- Vertriebskosten [€] 50.000 €<br />
Verteilungsgrundlage<br />
Vorkostenstellen<br />
Endkostenstellen<br />
A B Materialstelle Fertigung Verw. u. Vertrieb<br />
Materialwert [€] 25.000 475.000<br />
Fertigungsstunden [h] 50 50 900<br />
Zahl der Angestellten 2 4 4 10<br />
Gehalts- und Lohnsumme<br />
Umbaute Fläche [m²] 200 200 400 800 400<br />
Investierte Werte [€] 200.000 200.000 400.000 800.000 400.000<br />
Vertriebskosten [€] 50.000<br />
2
Aufgabe 2:<br />
Kalkulation von Kuppelprodukten (26 Punkte)<br />
Aus einem Rohstoff mit einem Wert von 100 Euro entstehen bei einer Kuppelproduktion in einer Abrechnungsperiode<br />
die Kuppelprodukte A und B. Während das Endprodukt A sofort am Markt abgesetzt werden<br />
kann, wird das Zwischenprodukt B in mehreren Produktionsstufen zu den Endprodukten E, F und G weiterverarbeitet<br />
und dann ebenfalls vollständig verkauft.<br />
Die Produktionsstufen mit den entstehenden Kosten in den Kostenstellen K1 bis K6 und die Marktwerte<br />
(MW) der Endprodukte ersehen Sie aus der untenstehenden Darstellung.<br />
Rohstoff<br />
K1: 200 €<br />
A<br />
B<br />
MW A: 100 €<br />
K2: 50 € K3: 150 €<br />
C<br />
D<br />
K4: 160 € K5: 50 € K6: 200 €<br />
E F G<br />
MW E: 400 €<br />
MW F: 100 € MW G: 500 €<br />
2.1 Ermitteln Sie die Gewinne der verkauften Endprodukte, indem Sie deren Marktwerte als Verteilungsgrundlage<br />
der Kosten heranziehen. (22 Punkte)<br />
2.2 Nehmen Sie nun an, dass Produkt G lediglich ein Nebenprodukt ist, während die Endprodukte A, E<br />
und F Hauptprodukte sind. Ändert sich der Gewinn dieser drei Hauptprodukte? Ändert sich der Gesamtgewinn?<br />
Begründen Sie kurz. (Keine Berechnung notwendig) (4 Punkte)<br />
3
Aufgabe 3 : Kurzfristige Erfolgsrechnung auf Vollkostenbasis (29 Punkte)<br />
Eine Unternehmung fertigt zwei Produktarten, X und Y, in einem einstufigen Produktionsprozess. Für die<br />
beiden Produkte liegen für den Monat Juli 2005 folgende Angaben vor:<br />
Produkt<br />
Stückerlöse<br />
[€]<br />
Fertigungsmaterial<br />
[€/Stück]<br />
Fertigungslöhne<br />
[€/Stück]<br />
Fertigungszeiten<br />
[h/Stück]<br />
Fertigungsmengen<br />
[Stück]<br />
Absatzmengen<br />
[Stück]<br />
X 50,- 6,- 11,- 0,30 8.000 6.000<br />
Y 90,- 14,- 24,- 0,40 4.000 4.800<br />
Die Summe der Gemeinkosten betrug im selben Zeitraum € 314.640,-.<br />
3.1 Berechnen Sie die Kosten des Fertigungsmaterials, der Fertigungslöhne und die für die Fertigung<br />
benötigte Zeit je Produktart sowie in der Summe über X und Y. (6 Punkte)<br />
3.2 Berechnen Sie unter Verwendung der obigen Ergebnisse und der nachfolgenden Gemeinkosten aus<br />
dem BAB die Zuschlagssätze für die Endkostenstellen und die Selbstkosten der beiden Produktarten<br />
pro Stück. (11 Punkte)<br />
Materialstelle Fertigungsstelle Vw- u. Vertriebsstelle Summe [€]<br />
Gemeinkosten<br />
[€]<br />
52.000,- 200.000,- 62.640,- 314.640,-<br />
Zuschlagsbasis<br />
Fertigungsmaterial<br />
Fertigungszeit<br />
HK der abgesetzten<br />
Produkte<br />
---<br />
3.3 Führen Sie unter Verwendung der obigen Ergebnisse eine kurzfristige Erfolgsrechnung nach dem<br />
Umsatzkostenverfahren in Kontenform durch. (4 Punkte)<br />
3.4 Erklären Sie, warum die kurzfristige Erfolgsrechnung nach dem Gesamtkostenverfahren zum gleichen<br />
Periodenerfolg käme, obwohl dort explizit der Wert der Lagerbestandsveränderungen zu den<br />
Umsatzerlösen addiert wird? (4 Punkte)<br />
3.5 Käme eine Erfolgsrechnung nach dem Umsatzkostenverfahren auf Teilkostenbasis in diesem Beispiel<br />
zu einem anderen Periodenerfolg als auf Vollkostenbasis? Begründen Sie Ihre Aussage.<br />
(Stichpunkte genügen) (4 Punkte)<br />
4
Aufgabe 4: Programmplanung (15 Punkte)<br />
Eine Chemieunternehmung setzt in ihrer Produktion drei Maschinen ein, für die folgende Kapazitäts- und<br />
Kostendaten gelten:<br />
Periodenfixkosten [€]<br />
Periodenkapazität [h]<br />
Maschine 1 20.000 1.000<br />
Maschine 2 25.000 1.410<br />
Maschine 3 12.500 800<br />
Auf diesen Maschinen können vier Medikamente A, B, C und D in beliebig teilbaren Mengeneinheiten (ME)<br />
hergestellt werden. Die Medikamente A und B gehören zur Produktgruppe I, die Medikamente C und D zur<br />
Produktgruppe II. Die Fertigung erfolgt dreistufig, d.h. alle Produkte beanspruchen jeweils alle drei Maschinen.<br />
Folgende produktbezogene Daten stehen zur Verfügung:<br />
Produkt<br />
Max. Absatzmenge<br />
[ME]<br />
Preis<br />
[€/ME]<br />
Variable Kosten<br />
[€]<br />
Kapazitätsbeanspruchung [h/ME] auf<br />
Maschine 1 Maschine 2 Maschine 3<br />
A 150 110,- 95,- 0,8 1,5 0,2<br />
B 400 370,- 190,- 1,5 3,0 0,5<br />
C 200 500,- 465,- 0,8 0,8 1,0<br />
D 300 230,- 185,- 0,4 0,3 0,8<br />
Zusätzlich entstehen nicht abbaubare Fixkosten bei der Produktgruppe I in Höhe von 4.000 €.<br />
Ermitteln Sie das gewinnmaximale Produktionsprogramm sowie den zugehörigen Gesamtgewinn. (15<br />
Punkte)<br />
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