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Predigt von Dawid Pasz beim Gustav-Adolf-Fest - Kirchenbezirk ...

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GAW-Jahresfest im Bezirk Geislingen<br />

Sonntag, 28.06.2009<br />

<strong>Dawid</strong> <strong>Pasz</strong>, Tschechien<br />

Textlesung: Luk 15,11-32 (hier am Ende).<br />

Entdeckerfreude<br />

„Lasst uns in der Stille um Gottes Segen für sein Wort bitten … Amen.“<br />

Liebe Gemeinde,<br />

die Geschichte <strong>von</strong> den zwei Söhnen kann uns auf zweifacher Weise zu einer Quelle der<br />

Freude werden, zu einer Entdeckerfreude. Lasst uns also zuhören, was Gott uns zeigen will.<br />

(Sollte der Leser nun ziemlich wenig Zeit haben, so kann er den ersten oder den zweiten Teil wählen.)<br />

I. Der Weg des Jüngeren Sohnes<br />

In Tschechien herrscht so eine merkwürdige Situation. Einerseits sagen einige, es gehe nicht,<br />

etwas Gutes einzubringen. Es habe ja keinen Sinn und die zehn Gebote seien sowieso schon<br />

alt oder einfach zu schwach... So bleibe nur das ängstliche Schweigen übrig oder aggressives<br />

Geschrei, um sich durchzusetzen. 1 Andererseits aber entdecken wir immer wieder, dass es<br />

viele offene Menschen gibt, die offen suchen und sich fragen. Die einen Frieden suchen, den<br />

es nicht so ganz gibt. Einer <strong>von</strong> Ihnen könnte bestimmt auch der jüngere Sohn in unserer<br />

Geschichte sein. Und so einem Menschen bin ich einmal auch begegnet.<br />

SANDKASTEN<br />

Da machte ich mich einmal auf, um die Geschichte <strong>von</strong> den 2 Söhnen, die wir auch heute<br />

betrachten wollen, einigen Kindern an einem Sandkasten zu erzählen. Eigentlich wollte ich es<br />

gar nicht. Aber ich hatte es vorher in der Not Gott versprochen. Ich hatte damals Angst vor<br />

dem Unbekanntem und wollte eine Ausrede finden und das Versprechen zurücknehmen oder<br />

umgehen, doch jede meiner Ausreden wurden gleich beantwortet und dazu erinnerte ich mich<br />

an viele Bibelstellen: „erfülle dem Herrn deine Gelübde“… Und so half mir meine Mutti, die<br />

Angst in Gottes Hände zu legen – und los ging’s. Mit einer Gitarre und Bibel kam ich zum<br />

Spielplatz, wo auch ein Sandkasten war. Die Kinder waren da, so habe ich sie eingeladen,<br />

zunächst mit mir gemeinsame Lieder zu singen. Und dann zeichnete ich mit einem Finger die<br />

Geschichte über den Sohn in den Sand. Den Weg des Sohnes, der das Leben verspielt hat.<br />

Wie er leichtsinnig wegging, wie er sich verloren hat, und dann doch den Weg nach seinem<br />

Zuhause gefunden hat. Einige Kinder haben drumherumgekrabbelt, andere haben gespannt<br />

zugehört. So habe ich die Geschichte zu Ende erzählt und wollte wieder nach Hause gehen.<br />

Nun fragt ein Junge: „Was wolltest du uns damit sagen?“ „Wieso erzählst du es uns?“ „Naja,“<br />

denke ich, „das ist eine gute Frage, warum hört man eigentlich der Bibel zu?“ Da versuchte<br />

ich ihm zu erklären: „Der Vater – das ist Gott, und er sieht unser ganzes Leben. Diese<br />

Erzählung sagte uns Jesus, dass wir wissen, wo wir sind. Dass wir finden, ob wir irgendwo<br />

noch herumwursteln und nichts <strong>von</strong> Gott hören wollen oder ob wir zu ihm unterwegs sind und<br />

ihm zuhören.“ … Nun merkte ich kleine Verwirrung im Gesicht des Fragenden. Merkte er,<br />

1 Da zeigen uns die deutschen Nachbarn eine andere Möglichkeit des Handelns, um eine gute Sache<br />

einzubringen… : )


‚Naja, dann habe ich mit ihm zu tun.’ Nun, man höre und staune, dieser Junge, ein 11-jährige<br />

Knabe, „geht in sich“, gleich wie der jüngere Sohn und sucht den Weg. Zu meinem Erstaunen<br />

dieser Junge erinnert sich an seine Heimat. Während ich Ausreden finden will, um mein<br />

gegebenes Wort zu brechen, nimmt der Junge sein Leben auch vor Gott ernst. Da beginnt<br />

etwas, was man nicht erwartet hat. Hier beginnt der Ruf zur Gemeinschaft.<br />

So erstaunlich kann der Weg des jüngeren Bruders sein: Er hat seine Situation gesehen.<br />

Interessant ist, er dichtet kein Loblied an die Ferkelstall. ‚Man kann daran immer noch<br />

schlimmer sein.’ oder andere Erklärungen und Ausreden. Er ist einfach nüchtern. Andererseits<br />

Loblied an Verlorenheit ist eher traurig und dem Schweigen des Traurigen wird nicht durch<br />

kraftlose Worte geholfen. Er erinnert sich aber an die Tagelöhner seines Vaters und an<br />

die Gemeinschaft mit Ihm. Er hat seinem Elternhaus kein Gewicht und Ehre gegeben.<br />

Die Flucht geschah nicht aufgrund <strong>von</strong> Verletzung oder Missachtung seitens seiner Eltern. Es<br />

war seine Geringschätzung und Untreue. Nun sieht er das Ganze Ausmaß der Sünde: Sieht<br />

den Gott, und vor ihm eigene konkrete Beziehungen. Er sieht es nüchtern an: ‚ich habe<br />

gesündigt … ich versuche es, mich wenigstens als ein festangestellter Tagelöhner zu<br />

bewerben. Hauptsache nie wieder solche geistliche Armut, die ich jetzt erlebe.’<br />

So geht dieser Mensch in sich, im Blick auf das Haus des Vaters tut Buße und macht sich auf.<br />

So geht er zum Vater. Im Blick auf die verkehrte Wege: „Kann er überhaupt noch um<br />

Erbarmung bitten?“ So sagt dem Vater, der <strong>von</strong> Freude außer sich ist - offen, was er getan hat<br />

und zieht den Schluss: „Ich bin hinfort nicht mehr wert, dass ich dein Sohn heiße.“ Doch dem<br />

Vater steht nichts im Weg. Er ruft gleich seine Knechte an:<br />

Bringt schnell das beste Gewand her und zieht es ihm an und gebt ihm einen Ring an<br />

seine Hand und Schuhe an seine Füße und bringt das gemästete Kalb und<br />

schlachtet's; lasst uns essen und fröhlich sein! Denn dieser mein Sohn war tot und ist<br />

wieder lebendig geworden; er war verloren und ist gefunden worden.<br />

Also mit dem „Tagelöhner-Werden“ wurde es nichts. Er ist nun wieder ganz der Sohn, mit<br />

seinem ganzen Sein, mit seinen Rechten, mit dem Boden der Heimat unter den Füßen. Ich<br />

frage mich, ist es nicht tiefgründige Freude, wenn jemand das Tun mit Gott im Gebet<br />

verbindet, kommt zu ihm. Wenn Gott den Menschen so genesen lässt, mit seinen ganzen<br />

Beziehungen „vor Himmel und vor dem Nächsten“? Wenn Er die Schuld vergibt. Wenn man<br />

wieder ein reines Gewissen, völlig freies und offenes Gewissen haben kann.<br />

Wenn wir aber im Licht wandeln, wie er im Licht ist, so haben wir Gemeinschaft<br />

untereinander, und das Blut Jesu, seines Sohnes, macht uns rein <strong>von</strong> aller Sünde. (…). Wenn<br />

wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt<br />

und reinigt uns <strong>von</strong> aller Ungerechtigkeit.<br />

Solche Freude bereiten oft die unerwartete Menschen, die Buße vom Tun und ganzem Leben<br />

tun. Solche Entdeckerfreude zeigt uns der jüngere Sohn.<br />

II. Der Ältere Sohn (Freude des Älteren Bruders)<br />

Naja, Herr <strong>Pasz</strong>, sagen Sie vielleicht, es wäre alles schön, aber die Situation hier in Bad<br />

Überkingen ist nicht so einfach. Es ist schön, dass sie uns über Freude im <strong>Fest</strong>-Gottesdienst<br />

erzählen, es gibt ja auch einen Chor mit festlicher Musik dabei.. ..Es gibt aber auch Nächste<br />

und Geschwister in der Gemeinde, die uns Gott schickt, bei denen jede Gemeinschaft <strong>von</strong><br />

2


vornheraus ausgeschlossen ist. So z.B. der Nachbarn, der heute nicht gekommen ist, oder<br />

noch schlimmer der auf der nächsten Bank sitzt, der kommt nur ab und zu und in der Woche<br />

höre ich gar nix <strong>von</strong> ihm. Und wenn ich an meinen Alltag denke, der hier auch viel Mühe<br />

bereitet, so ist es mit „Freude und Tanzen“ vorbei. Und wissen Sie, die Bermuderdreieck –<br />

Müde, entfremdeter Bruder und Heuchelei – das ist gar nicht so einfach. Da muss man einfach<br />

konkret andere Techniken wählen um freudig zu sein. Bisschen Spaß, bisschen Bier, bisschen<br />

schönes Thema… Da verliert man schnell den Überblick…<br />

– – –<br />

Da steht jemand so bisschen verdutzt. „Das geht doch nicht so. Der Alltag ist ja anstrengend,<br />

die Entfremdung, die unerwarteten Gottes Wege – das macht doch meine bisherige Welt<br />

kaputt.“ Ich denke, Zorn kann gesund sein, wenn man dann offen und ehrlich dem anderen<br />

begegnet. Zornig sagt er zu seinem die Versöhnung anbietenden Vater: „Siehe, so viele Jahre<br />

diene ich dir und habe dein Gebot noch nie übertreten“ – – Es erinnert so ein bisschen daran,<br />

als ob er einen Vertrag unterschrieben hat und alle Richtlinien sehr sehr(!) streng gefolgt hat.<br />

„Siehe, so lange und so streng“ habe ich dir gedient. ‚Und habe nicht einmal eine Ziege damit<br />

verdient’. Ich habe einfach keinen Bock, fröhlich zu sein.<br />

Nun wo ist also die Entdeckerfreude bei uns, die schon so lange in die Kirche gehen? Und<br />

die Ausländer 2 und Evangelikalen bekommen alles umsonst. Das ist wenigstens verdächtigt.<br />

Wie kann man dann dem anderen begegnen? Doch der Vater hat erbarmen auch mit dem<br />

älteren Sohn, der eigentlich auf keine Erbarmung wartet. Wir sind zur Gemeinschaft<br />

bestimmt. So kommt auch ihm die Ermutigung entgegen: Mein Sohn, du bist allezeit bei mir<br />

und alles, was mein ist, das ist dein. Ja, allezeit. Auf dem Feld, aber auch im Stall und zu<br />

Hause: alles, was dich umgibt, gehört auch dir! Warum denn nicht freuen, wenn dieser dein<br />

Bruder den Weg der Buße, den Weg nach Gottes Zuhause, den Weg des Lebens, gefunden<br />

hat? Du bist doch die ganze Zeit bei mir gewesen, warum sich nicht jetzt gemeinsam mit<br />

deinem Bruder freuen? Ja, „fröhlich und guten Mutes“ solltest du sein; „denn dieser dein<br />

Bruder war tot und ist wieder lebendig geworden, er war verloren und ist wieder gefunden.“<br />

Boas<br />

Liebe Schwestern und Brüder, ich bin auch so ein Ausländer und wenn ich meine<br />

Beziehungen zu konkreten anderen ausländischen Brüdern anschaue, muss ich ehrlich<br />

zugeben, dass es wirklich manchmal sehr schwer ist, die Geschwister, die Gott uns ja in<br />

den Weg schickt, anzunehmen.<br />

Beim Kirchentag-<strong>Fest</strong> in Bremen ist mir ein gewisser Boas aus Kamerun begegnet, der sehr<br />

engagiert über Jesus erzählt hat. Na, dachte ich, ich bin nicht so missionarisch aktiv wie er,<br />

aber ich will ihn prüfen, ob er vielleicht einer Sekte angehört. Sieht er nur sich und seinen<br />

Jesus oder auch andere? Da habe ich mich ihm in den Weg gestellt. Ohne es zu wollen,<br />

entwickelte sich so ein gutes zuhörendes Gespräch. Nun sagt er zu mir „mein Bruder“. ‚Hu’,<br />

denke ich, ‚so fühle ich mich nicht so ganz. Ich wollte dich ja nur prüfen…’. Ich denke, in<br />

solchen Situationen mit einem ungewollten Nachbarn oder unerwarteten Brüdern, brauchen<br />

wir auch so einen Vater, der zu uns kommt und sagt: „Guck mal, wir haben doch<br />

2 Also damit wollteich nicht sagen, dass es die leichter haben. Weder in Tschechien noch hier in Deutschland hat<br />

es niemand leicht. Nur die Stimmung ist manchmal so, als ob der andere es besser hat. Trotzdem wird der ältere<br />

Bruder ermutigt in seinem Tun und auch zur Gemeinschaft.<br />

3


Gemeinschaft unter uns. Alles was mein ist, das ist dein. Und dieser ist nicht nur Gottes<br />

getauftes Kind, es ist auch dein Bruder.“ - - - Nun, liebe Gemeinde, so eine gegenseitige<br />

Ermutigung und Unterstützung, die jetzt bei Boas lerne, das ist wirklich Gottes Gnade. Ich<br />

schäme mich, dass ich mit solcher prüfender Einstellung ihm begegnet bin. Und die ältere<br />

Brüder in Tschechien, die stille Wasser der Tradition bewahren, dienen damit den jüngeren,<br />

die erst so 40 Jahre dabei sind. Sie teilen ihre Reflexion, tragen das Wasser durch die ganze<br />

Wurzel bis hin zu den jüngsten Ästen, die sonst am Heißen Tage zwar schnell aufgewachsen<br />

sind, doch es droht ihnen wieder schnell zu verwelken. So teilt unsere Kirche, was sie kennt<br />

über Buße oder reflektiertes Gebet, das ist unsere altpietistischer Erbe. Und <strong>beim</strong><br />

gemeinsamen Gebet erbauen wir uns einander. Es ist schon ein mutiges Gebet: wer würde<br />

sonst bei Allianzgebetswoche in andere als die eigene Kirche zu gehen wagen? Dazu<br />

brauchen wir aber oft Ermutigung. So können wir Gewiss sein, dass Gott den älteren Sohn<br />

nicht vergessen hat. „Mein Sohn, du bist allezeit bei mir und alles, was mein ist, das ist dein,<br />

Du solltest aber fröhlich und guten Mutes sein; denn dieser dein Bruder war tot und ist wieder<br />

lebendig geworden, er war verloren und ist wiedergefunden.“<br />

Coda. Nydek<br />

Nur – wie bewährt sich diese freudige Erkenntnis im Alltag? Als ich festgestellt habe, dass<br />

Bad Überkingen genauso groß ist wie Nydek (1400), das Dorf meiner Großeltern, kann ich<br />

über einige ältere Brüder in diesem Dorf nicht mehr schweigen. Es scheint nämlich, dass sie<br />

den Weg auch gefunden haben. Ich denke, es wird Ihnen nicht schwer fallen sich vorzustellen,<br />

dass hier keine Träume <strong>von</strong> einem leichten Leben gelebt werden. Es gibt zwar einige Häuser<br />

<strong>von</strong> früheren StaSi-Mitarbeitern oder Wochenendvillen <strong>von</strong> Wohlhabenden, aber mit den<br />

Einheimischen haben die nicht so viel zu tun: wenn man den Alltag erlebt, so ist es kein<br />

Wochenend-Vergnügen. Jeden Tag gibt es viel zu tun und das Leben ist nicht leicht … das<br />

kennen Sie bestimmt. Trotzdem findet man hier immer wieder Quellen der Freude. So<br />

z.B. „Opa Cieslar“, Kriegsverletzter, hatte 6 Kinder. Ohne jede soziale Unterstützung hat er<br />

sich seinen Lebensunterhalt auf dem Feld verdient. Er liest jeden Morgen die ganze<br />

Bergpredigt. Er hätte allen Grund, sauer zu sein auf die Mitmenschen, doch aus seinen Augen<br />

strahlt eine freudige Hoffnung. – – Oder „Tante Tomiczek“, die eine teilweise Invalidenrente<br />

bekommt. Diese Tante – trotz großer Schmerzen – kümmert sich allein um ihre alte Mutti und<br />

sie versuchen gemeinsam den Alltag und auch oft „Allnacht“ zu bewältigen. Da kommt<br />

manchmal ein Mensch zu Besuch und beschenkt die zwei alten Frauen mit Ratschlägen auf<br />

ein einfaches Leben. Ehrlich gesagt, ich wäre im besten Falle sprachlos. Es ist dann nicht<br />

leicht, eine verständigende Ebene zu behalten. Ja, wie kann man den anderen Menschen ohne<br />

jede Rosa-Brillen, sei es vor Gott oder vor den Menschen begegnen? … Trotzdem kann man<br />

bei der Tante eine liebevolle Einstellung erfahren und auch das Ringen um eine echte<br />

Gemeinschaft spüren.<br />

Diese Menschen haben mir sehr viel gegeben. Sie leben das Wort für den Älteren Sohn:<br />

„Alles, was mein ist, ist dein.“ Und gehen noch weiteren Schritt in die wahre Gemeinschaft, in<br />

dem sie aus Gottes Vergebung die freie Beziehungen zu ihren Nachbarn und Nächsten leben.<br />

Es ist unglaublich, aber gerade in diesem Dorf, dass sonst oft als „StaSi“ Dorf bezeichnet<br />

wird, weil viele Spitzel dort gelebt haben und die Beziehungen verkompliziert haben, gerade<br />

in diesem Dorf beginnt die Gemeinde zu wachsen. Ohne jede finanziellen Mittel hat sie durch<br />

4


Umtausch ein Grundstück für ein Pfarrhaus erworben. Die junge Gemeinde wächst<br />

allmählich, da die Jugendlichen hier glaubwürdigen Christen und dem Leben mit Gott schon<br />

lange Zeit begegnen. Ja, was unter Tränen gesät wurde, unter viel Kampf und Not, das hat<br />

allmählich Frucht gebracht.<br />

Zusammenfassung<br />

So müssen wir im Blick auf die zwei Brüder nicht verzagen, sondern wir entdecken mit<br />

ihnen, dass uns der Herr Gründe zur Freude gibt: Freude über die Neuentdeckung der<br />

Beziehung zu Gott - wie bei dem jüngeren Sohn - und die Freude des Älteren Bruders über<br />

die Neuentdeckung der verschollenen Beziehungen. Allen Verdächtigungen und<br />

Verschlossenheit zum Trotz kann auch er sich an Gottes Güte erinnern und auch selbst <strong>von</strong> ihr<br />

leben: Mein Sohn, du bist allezeit bei mir und alles, was mein ist, das ist dein. Möge jeder <strong>von</strong><br />

uns aus dem Reichtum <strong>von</strong> Gottes Gnade schöpfen. Mögen wir jede Sorge, die uns plagt,<br />

auch jeden Nachbarn und Gemeinschaft, Ihm anbefehlen, und sein Friede, der höher ist als<br />

alle Vernunft, unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus bewahren. Amen<br />

Sehr gute und integrative Fürbittsgebete <strong>von</strong> Pfarrer Braunmüller sind zu ergänzen! (Wenn<br />

nicht mehr lieferbar, so mein Vorschlag:<br />

„Unser Herr, wir wollen Dir danken, dass wir immer wieder Menschen entdecken, die Dich kennen lernen und erkennen. Die uns ermutigen<br />

ehrlich nach Dir zu fragen. Ich wollte Dir auch für unsere Gastgeber danken Herr, erneuere unser Leben, dass wir so in deiner Kraft, in der<br />

Liebe und auch in Besonnenheit dem Nächsten und dem Bruder begegnen. Bitte gib unseren Sorgen richtigen Platz, dass wir heute vor Dir<br />

ausruhen und auch fröhlich und frei wandeln. AMEN.“<br />

<strong>Predigt</strong>text<br />

„Es nahten sich ihm aber allerlei Zöllner und Sünder, um ihn zu hören. Und die Pharisäer und<br />

Schriftgelehrten murrten und sprachen: Dieser nimmt die Sünder an und isst mit ihnen. Er sagte aber<br />

zu ihnen dies Gleichnis und sprach: (…) Ein Mensch hatte zwei Söhne. Und der Jüngere <strong>von</strong> ihnen<br />

sprach zu dem Vater: Gib mir, Vater, das Erbteil, das mir zusteht. Und er teilte Hab und Gut unter sie.<br />

Und nicht lange danach sammelte der jüngere Sohn alles zusammen und zog in ein fernes Land; und<br />

dort brachte er sein Erbteil durch mit Prassen. Als er nun all das Seine verbraucht hatte, kam eine<br />

große Hungersnot über jenes Land und er fing an zu darben und ging hin und hängte sich an einen<br />

Bürger jenes Landes; der schickte ihn auf seinen Acker, die Säue zu hüten. Und er begehrte, seinen<br />

Bauch zu füllen mit den Schoten, die die Säue fraßen; und niemand gab sie ihm. Da ging er in sich und<br />

sprach: Wie viele Tagelöhner hat mein Vater, die Brot in Fülle haben, und ich verderbe hier im<br />

Hunger! Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe<br />

gesündigt gegen den Himmel und vor dir. Ich bin hinfort nicht mehr wert, dass ich dein Sohn heiße;<br />

mache mich zu einem deiner Tagelöhner! Und er machte sich auf und kam zu seinem Vater. Als er<br />

aber noch weit entfernt war, sah ihn sein Vater und es jammerte ihn; er lief und fiel ihm um den Hals<br />

und küsste ihn. Der Sohn aber sprach zu ihm: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor<br />

dir; ich bin hinfort nicht mehr wert, dass ich dein Sohn heiße. Aber der Vater sprach zu seinen<br />

Knechten: Bringt schnell das beste Gewand her und zieht es ihm an und gebt ihm einen Ring an seine<br />

Hand und Schuhe an seine Füße und bringt das gemästete Kalb und schlachtet's; lasst uns essen und<br />

fröhlich sein! Denn dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden; er war verloren und<br />

ist gefunden worden. Und sie fingen an, fröhlich zu sein. Aber der ältere Sohn war auf dem Feld. Und<br />

als er nahe zum Hause kam, hörte er Singen und Tanzen und rief zu sich einen der Knechte und fragte,<br />

was das wäre. Der aber sagte ihm: Dein Bruder ist gekommen und dein Vater hat das gemästete Kalb<br />

geschlachtet, weil er ihn gesund wiederhat. Da wurde er zornig und wollte nicht hineingehen. Da ging<br />

sein Vater heraus und bat ihn. Er antwortete aber und sprach zu seinem Vater: Siehe, so viele Jahre<br />

diene ich dir und habe dein Gebot noch nie übertreten, und du hast mir nie einen Bock gegeben, dass<br />

5


ich mit meinen Freunden fröhlich gewesen wäre. Nun aber, da dieser dein Sohn gekommen ist, der<br />

dein Hab und Gut mit Huren verprasst hat, hast du ihm das gemästete Kalb geschlachtet. Er aber<br />

sprach zu ihm: Mein Sohn, du bist allezeit bei mir und alles, was mein ist, das ist dein. Du solltest aber<br />

fröhlich und guten Mutes sein; denn dieser dein Bruder war tot und ist wieder lebendig geworden, er<br />

war verloren und ist wieder gefunden.“ (Luk 15,1-3.11-32)<br />

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