03_2013 Mosel und Ahr.pdf - DLR-Mosel
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Rebschutzdienst MITTEILUNG NR. 3 08.05.<strong>2013</strong><br />
Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum <strong>Mosel</strong><br />
Gartenstraße 18<br />
54470 Bernkastel-Kues<br />
Internet: http://www.dlr-mosel.rlp.de<br />
Ansprechpartner <strong>und</strong> weitere Auskünfte:<br />
Herr Dr. Zipse 06531/956-401 wilfried.zipse@dlr.rlp.de<br />
Herr Jung 06531/956-416 christopher.jung@dlr.rlp.de<br />
Herr Schlemmer 06531/956-408<br />
johann.schlemmer@dlr.rlp.de<br />
Herr Seidel 06531/956-404 peter.seidel@dlr.rlp.de<br />
Herr Silvanus 0651/9776-316 werner.silvanus@dlr.rlp.de<br />
- Allgemeiner Austrieb ist erfolgt -<br />
- Roter Brenner-Spritzung einplanen -<br />
Lage: Lagen- <strong>und</strong> sortenbedingt finden wir die Entwicklungsstadien 2 bis 4-Blatt-Stadium vor. In<br />
späten Lagen ist auch erst der Austrieb erfolgt. Zum Wochenende hin wird es deutlich kühler,<br />
was ein gebremstes Wachstum zur Folge haben wird, im Zeitraum der Eisheiligen aber nicht<br />
ungewöhnlich ist. Augenausfälle durch Fröste sind ausgeblieben, auch Schäden durch Knospenfraß<br />
waren bisher nicht in nennenswertem Umfang zu verzeichnen.<br />
Die Bodenfeuchte wurde durch die teils sehr ergiebigen Niederschläge der letzten Tage deutlich<br />
angehoben.<br />
Phomopsis: Die derzeit wechselhafte Witterung führt zu einem erhöhten Infektionsdruck. In<br />
Anlagen, wo verstärkt die bekannten Symptome (schwarze Punkte auf hellem einjährigen Holz<br />
<strong>und</strong> schiffchenförmige Aufreißungen) zu beobachten sind, wird vor einem zu erwartenden Niederschlag<br />
eine Bekämpfung mit einem zugelassenen Fungizid empfohlen (z.B. Delan WG 0,3<br />
kg/ha, Dithane NeoTec 0,8 kg/ha, Folpan 80 WDG 0,6 kg/ha, Polyram WG 0,8 kg/ha, Tridex DG<br />
0,8 kg/ha). Mit Beginn der Behandlungen gegen die Peronospora wird die Phomopsis mit erfasst.<br />
Roter Brenner: In den letzten Jahren wurde wieder ein vermehrtes Auftreten dieser Krankheit<br />
beobachtet. Aufgr<strong>und</strong> der teilweise ergiebigen Niederschläge ist damit zu rechnen, dass die<br />
Reifung der Apothecien erfolgt ist. Daher ist bei länger anhaltenden Niederschlägen mit dem<br />
Ausschleudern der Sporen <strong>und</strong> entsprechenden Infektionen zu rechnen. Je nach Intensität des<br />
Vorjahresbefalls ist ab 3 bis 5-Blatt-Stadium vor einem zu erwartenden Niederschlag eine Behandlung<br />
einzuplanen. Mittel: siehe Phomopsis.<br />
Peronospora: Nach den Niederschlägen der letzten Tage sind die Böden gut durchfeuchtet,<br />
die Wintersporen keimbereit. In frühen Lagen ist mit Trieblängen von mindestens 10 cm im Laufe<br />
der nächsten Woche zu rechnen, so dass dann Bodeninfektionen nach Niederschlägen möglich<br />
sind. Wir empfehlen, nach den Erfahrungen aus den letzten Jahren, bereits die Primärinfektion<br />
zu bekämpfen. Zur Behandlung wird ein Kontaktmittel empfohlen (z.B. Delan WG 0,2 kg/ha,<br />
Dithane Neo Tec 0,8 kg/ha, Folpan 80 WDG 0,4 kg/ha oder Polyram WG 0,8 kg/ha).<br />
Oidium: Bei starkem Vorjahresbefall (Oidiumfiguren an Holz) ist mit frühen Infektionen zu rechnen.<br />
Daher sollte in gefährdeten Anlagen ab 3-Blatt-Stadium, ansonsten ab 5-Blatt-Stadium<br />
eine Behandlung mit Netzschwefel durchgeführt werden.<br />
Kräuselmilbe: In gefährdeten Anlagen sollten die begonnenen Behandlungen mit einem Netzschwefelpräparat<br />
wie Thiovit Jet, Asulfa Jet oder Sufran Jet mit je 3,6 kg/ha fortgesetzt werden.<br />
Auf Gr<strong>und</strong> der fortgeschrittenen Rebentwicklung darf wegen Verbrennungsgefahr kein Öl mehr<br />
zugesetzt werden!<br />
Blattgallmilbe: Bei starkem Vorjahresbefall gilt die gleiche Empfehlung wie bei der Kräuselmilbenbekämpfung.<br />
So lange kein Gescheinsbefall erfolgt, sind Blattgallen jedoch harmlos.
Pheromonfallen: Ab jetzt sind die Fallen aufzuhängen <strong>und</strong> möglichst regelmäßig in 2-tägigem<br />
Abstand zu kontrollieren. Für die Mitteilung der Fangergebnisse schon jetzt ein großes Dankeschön.<br />
Wir benötigen die Mitteilungen zeitnah, um die Flugkurven im Internet abbilden zu<br />
können,<br />
Stocktriebentfernung:<br />
Für die Entfernung von Stocktrieben können die nach der Lückenindikation genehmigten Mittel<br />
eingesetzt werden.<br />
Die Anwendung kann nach dem Stockaustrieb (Trieblänge max. 15 cm) erfolgen. Das Mittel<br />
darf nur mit Spritzschirm ausgebracht werden. Abdrift vermeiden! Die Anwendungsvorschriften<br />
sind genau zu beachten.<br />
Shark: bei den genehmigten Rebsorten Silvaner, Morio-Muskat, Chardonnay, Schwarzriesling<br />
<strong>und</strong> die Burg<strong>und</strong>ersorten. Aufwandmenge: 1 l /ha oder im Splittingverfahren (bei<br />
2 Behandlungen) 0,5l l/ha.<br />
Quickdown: bei den genehmigten Rebsorten Riesling <strong>und</strong> Dornfelder; max. 2 Anwendungen;<br />
Aufwandmenge 0,4 l/ha; der Zusatz von Toil 1,0 l/ha verbessert die Benetzung; für Kelter<strong>und</strong><br />
Tafeltrauben.<br />
Herbizideinsatz<br />
Beim Einsatz von glyphosathaltigen Herbiziden oder Katana (darf noch bis Juni eingesetzt werden)<br />
sind bereits vorhandene Stockaustriebe zu entfernen. Die Behandlung sollte erst nach ca.<br />
3 Tagen, nach dem Verschorfen der W<strong>und</strong>en, durchgeführt werden. Ansonsten kann Basta<br />
problemlos eingesetzt werden.<br />
Bei Herbizidanwendungen dürfen die Mittel nur innerhalb von Rebflächen eingesetzt werden.<br />
Eine Anwendung auf befestigten Flächen sowie auf unbefestigten Graswegen oder an Weinbergsrändern<br />
ist zu unterlassen!<br />
Trier, den 08.05.<strong>2013</strong><br />
im Auftrag, gez. J. Schlemmer, Dr. Zipse