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Große Binnendüne bei Klein-Schmölen, Naturpark ...

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G EOZ ENTRUM<br />

Niedersächsisches<br />

Landesamt für<br />

Bodenforschung<br />

H ANNOVER<br />

<strong>Große</strong> <strong>Binnendüne</strong> <strong>bei</strong> <strong>Klein</strong>-<strong>Schmölen</strong>,<br />

<strong>Naturpark</strong> Mecklenburgisches Elbetal<br />

Carsten Schwarz *, Karsten Schütze ** und Dirk Foitlänger ***<br />

Beschreibung des Objektes<br />

Akademie der<br />

Geowissenschaften<br />

Deutsche<br />

Geologische Gesellschaft<br />

Vor etwa 15 000 Jahren, am Ende der letzten großen<br />

Eiszeit (Weichsel-Kaltzeit) und am Beginn der bis heute<br />

andauernden Warmzeit (Holozän) war Norddeutschland<br />

aufgrund des rauhen Klimas weitgehend vegetationslos.<br />

Weite Teile Norddeutschlands waren in eine öde und<br />

wüste Steppenlandschaft verwandelt worden, in der<br />

die Böden und Gesteine schutzlos dem rauhen<br />

arktischen Klima ausgesetzt waren.<br />

Stürme und starke Winde bliesen über die Landschaft,<br />

nahmen da<strong>bei</strong> Sandkörner vom Boden auf, wirbelten<br />

diese durch die Luft und lagerten sie an anderer Stelle<br />

wieder ab. Prozesse, die in der Geologie als<br />

“Winderosion” und “Windtransport” bezeichnet<br />

werden und die man heute <strong>bei</strong>spielhaft in den<br />

Wüstenlandschaften der Erde beobachten kann. Als<br />

Relikte dieses Massentransportes durch Wind findet<br />

man heute überall in Norddeutschland Dünen und<br />

Decken aus Flugsand, die allerdings oftmals erst auf<br />

den zweiten Blick als solche zu erkennen sind.<br />

Bild in Rechteck<br />

Einfügen<br />

Foto: Archiv <strong>Naturpark</strong>verwaltung, D. Foitlänger<br />

Dünen sind in Norddeutschland nicht nur in den<br />

Küstengebieten, sondern auch in den großen Heidegebieten<br />

und besonders längs von Flüssen ver-breitet.<br />

Bei <strong>Klein</strong> <strong>Schmölen</strong> erhebt sich eine solche <strong>Binnendüne</strong><br />

ganz typisch aus der ansonsten flachen Landschaft im<br />

Elbetal. Als dominierendes Landschaftselement verteilen<br />

sich die <strong>Binnendüne</strong>nkomplexe hier auf ein Gebiet<br />

von ca. 110 ha. Die höchste <strong>Binnendüne</strong> erreicht da<strong>bei</strong><br />

eine Höhe von 43 m über NN und ist damit die größte<br />

<strong>Binnendüne</strong> im gesamten Elbetal. Sie liegt im<br />

Naturschutzgebiet “Elbtaldünen <strong>bei</strong> <strong>Klein</strong> <strong>Schmölen</strong>”<br />

im <strong>Naturpark</strong> Mecklenburgisches Elbetal. Der <strong>Naturpark</strong><br />

ist gleichzeitig Teil des von der UNESCO anerkannten<br />

länderübergreifenden “Biosphärenreservates<br />

Flusslandschaft Elbe”. Teile dieser Dünen sind<br />

vegetationsfrei, und <strong>bei</strong> kräftigen Winden finden auch<br />

heute noch Materialtransporte statt, wenngleich die<br />

Dünen insgesamt nicht mehr “wandern”.<br />

Literatur zum Geotop:<br />

Schulz, W.(1998): Streifzüge durch die Geologie des<br />

Landes Mecklenburg-Vorpommern.- cw Verlagsgruppe;<br />

Schwerin (ISBN 3-9806155-1-0).<br />

Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie<br />

Mecklenburg-Vorpommern (LUNG M-V), Geologischer<br />

Dienst: Geologische Sehenswürdigkeiten im Land<br />

Mecklenburg-Vorpommern.- Erläuterungsband zur<br />

Karte 1:500Ê000, 3. Überarb. Aufl. (ISBN 3-9804117-<br />

53)<br />

Welche Karten gibt es - Topographie, Geologie<br />

Topogr. Karte 1 : 25 000, Blatt 2833 Dömitz, Geologische<br />

Übersichtskarte 1 : 200.000, Blatt CC 3126 Hamburg<br />

Ost; “Offizielle Rad- und Wanderkarte <strong>Naturpark</strong><br />

Mecklenburgisches Elbetal, Karte Ost” (1 : 50.000, 2.<br />

Aufl. 2002/2004)<br />

* Carsten Schwarz, NLfB, Stilleweg 2, 30655 Hannover; ** Karsten Schütze, GLA Mecklenburg-Vorpommern, Goldberger<br />

Strasse 13, 18273 Güstrow; *** Dirk Foitlänger, <strong>Naturpark</strong> Mecklenburg Elbetal, Am Elbberg 20, 19258 Boizenburg


Handelt es sich um ein Naturschutzobjekt?:<br />

Die <strong>Binnendüne</strong> ist Teil des Naturschutzgebietes (NSG)<br />

“Elbtaldünen <strong>bei</strong> <strong>Klein</strong> <strong>Schmölen</strong>”, in dem u.a. die in<br />

Deutschland stark gefährdeten Sandtrockenrasen mit<br />

den auf diesen Lebensraum spezialisierten Pflanzenund<br />

Insektenarten typisch sind. Das Verlassen der<br />

gekennzeichneten Wege, das Beschädigen und Entfernen<br />

von Pflanzen sowie die Beunruhigung von<br />

Tieren ist nicht gestattet.<br />

Was gibt es zu berücksichtigen:<br />

Das Verlassen der ausgewiesenen Wege ist nur mit<br />

Ausnahmegenehmigung des StAUN Schwerin gestattet.<br />

Informationen hierzu unter Tel.: 038847-50335.<br />

Was kann man sonst noch besichtigen:<br />

In unmittelbarer Nachbarschaft liegt die Stadt Dömitz<br />

mit einem historischen Stadtkern (19. Jahrhundert)<br />

und einem imposanten Festungsbau nach italienischem<br />

Vorbild mit Bastionen, Wassergraben und Wällen.<br />

Diese zählt heute zu den besterhaltensten Flachlandfestungen<br />

Nordeuropas.<br />

Foto: Internetpräsentation NABU<br />

Ausfahrten mit dem Fahrgastschiff vom Elbehafen<br />

Dömitz auf der Elbe und der Müritz-Elde-Wasserstraße.<br />

In Kaliß Besuch im Regionalmuseum des Amtes Maliß<br />

(Tel.: 038758 – 26344) mit Ausstellungen u.a. über<br />

Bergbau und Papierindustrie. Ebenfalls in der Nähe<br />

liegt nordöstlich von Dömitz die “Dorfrepublik Rüterberg”<br />

mit ehemaliger Grenzanlage, Aussichtsturm und<br />

Gaststätte.<br />

Wo kann man essen, übernachten:<br />

In Dömitz, Kaliß, Neu Kaliß und Heiddorf finden sich<br />

Hotels, Restaurants und Imbissgelegenheiten.<br />

Foto: Archiv <strong>Naturpark</strong>verwaltung, E. Steffen<br />

Herausgeber und Fachbehörde für den<br />

Geotopschutz:<br />

Niedersächsisches Landesamt für Bodenforschung,<br />

Stilleweg 2, 30655 Hannover<br />

Tel.: 0511-643-0, 0511-643-2304<br />

www.nlfb.de<br />

Internet-Adressen:<br />

wwww.nlfb.de/geologie/anwendungsgebiete/geoto<br />

p_tag_2003.htm, www.tag-des-geotops.de<br />

www.dgg.de,www.geo-top.de, www.geotope.de<br />

www.geoakademie.de;<br />

www.nabu.formativ.de,<br />

www.ludwigslust.de,<br />

www.m-v.de,<br />

www.elbetal-mv.de<br />

NLfB- Codierung: Geotop 2833-xx, TK25: 2833 Dömitz, R 44 52 600, H 58 88 300<br />

Verantwortlich: NLfB: Dr. Heinz-Gerd Röhling

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