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Folien - Klinik für Neurologie - Universität zu Lübeck

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<strong>Neurologie</strong>-Hauptvorlesung 03.06.2013<br />

<strong>Universität</strong> <strong>zu</strong> <strong>Lübeck</strong><br />

Prof. Dr. med.<br />

Wolfgang Heide<br />

Neurologische <strong>Klinik</strong><br />

AKH Celle<br />

Tel. 05141-721400<br />

Email: wolfgang.heide@akh-celle.de


Neurologische <strong>Klinik</strong> des AKH Celle<br />

- CA: Prof. Dr. med. Wolfgang Heide<br />

- Stellenschlüssel Ärzte 1 - 4 – 12<br />

- 2800 stationäre Fälle, 63 Betten<br />

- zertifizierte überregionale Stroke Unit (10 Betten) mit interventioneller<br />

Radiologie und Neurochirurgie<br />

- große Neurophysiologie, Gleichgewichtsstörungen, Epileptologie,<br />

multimodale Schmerztherapie, Parkinson, Demenz, MS, neuromusk. E<br />

- detailliertes WB-Curriculum<br />

über 4 Jahre (Rotationsplan)


PJ in der Neurologischen <strong>Klinik</strong> des AKH Celle<br />

Wir sind:<br />

eine große neurologische Akut-<strong>Klinik</strong> (63 Betten, 2800 stat. Fälle, 17,0 VK Ärzte) mit:<br />

- überregionaler zertifizierter Stroke Unit von 8 Betten,<br />

- allen Möglichkeiten der interventionellen Neuroradiologie (Thrombektomie etc.)<br />

- kompletter Notfallversorgung durch das Neurochirurgie-Team (Chefarzt Prof. E. Rickels)<br />

- eigener Abteilung <strong>für</strong> EEG, Epileptologie u. klinische Neurophysiologie bei Erwachsenen u. Kindern<br />

- Haus der Maximalversorgung mit 13 Fachabteilungen, u.a. intervent. Kardiologie u. Gefäßchirurgie<br />

Zertifiziert durch Audit<br />

„Beruf und Familie“<br />

Warum <strong>Neurologie</strong>?<br />

- Schnell wachsendes Fach mit rasant steigendem Versorgungsbedarf, hoher und effizienter<br />

Forschungsaktivität sowie <strong>zu</strong>nehmenden besseren Therapiemöglichkeiten<br />

- Hoher Stellenwert von Anamnese und klinischer Untersuchung am Krankenbett<br />

- Ganzheitliche Betrachtungsweise des Patienten als Mensch im Mittelpunkt<br />

- Das Gehirn ist das faszinierendste Organ des Menschen.<br />

- Die Notfall-<strong>Neurologie</strong> (30% aller nicht-operativen Notfälle) ist spannend wie ein Krimi.<br />

Warum <strong>Neurologie</strong>-PJ in Celle? - Wir bieten:<br />

- Individuelle fachliche und didaktische Betreuung (Tutor Prof. Heide und Oberärzte)<br />

- Nach Einarbeitungszeit selbständige Patientenversorgung von der Aufnahme <strong>zu</strong>m Entlassbrief<br />

- Neurologischer Untersuchungskurs: Vom Symptom <strong>zu</strong>r Diagnose (1 x pro Woche, Do. 15:00)<br />

- Möglichkeit <strong>zu</strong>r Rotation auf die Stroke Unit oder in die Neurochirurgie<br />

- Einführung in die neurophysiologischen und neurosonographischen Methoden, EEG-Kurs<br />

- Eigene neurologische PJ-Fortbildung mit Kasuistiken (1 x pro Woche, Do. 15:00, komb. mit U-Kurs)<br />

- Examensvorbereitung mit Probe-Staatsexamen,<br />

- wöchentliches interdisziplinäres PJ-Seminar u. EKG-Kurs (1 x pro Woche, Di., 14:00)<br />

- Teilnahme an wöchentlicher <strong>Neurologie</strong>-Abteilungs-Fortbildung möglich (Di., 16:00)<br />

- nettes kollegiales Team mit flachen Hierarchien<br />

- Kostenlose Teilnahme am <strong>Neurologie</strong>-Jahreskongress der DGN<br />

Ansprechpartner und Tutor:<br />

Prof. Dr. med. Wolfgang Heide Tel.: 05141 – 726480 oder 721400<br />

Chefarzt der Neurologischen <strong>Klinik</strong>,<br />

E-Mail: wolfgang.heide@AKH-celle.de<br />

Allgemeines Krankenhaus Celle


Klinische <strong>Neurologie</strong><br />

Symptom Hirnfunktion / Neurophys.<br />

HNO,<br />

Augenheilk.,<br />

Innere Med.,<br />

Orthopädie<br />

Qualitätsmanagem.,<br />

Budgetplanung<br />

Hirnforschung<br />

(Neurobiologie)<br />

Konsiliardienst:<br />

alle Fachabteilungen<br />

Topische<br />

Syndrom-<br />

Diagnose<br />

Neurosonologie,<br />

Radiologie, Labormedizin,<br />

Innere M., Patholog.<br />

Syndrom-orientierte<br />

Therapien:<br />

- Pflege<br />

- sympt. Medikation<br />

- Infusion, par. Ernäh.<br />

- KG, phys. Therapie<br />

- Logopädie, Ergoth.<br />

- neuropsych. Reha.<br />

- sozialmed. Versorg.<br />

Apparative Diag.<br />

Krankheitsspezifische<br />

Diagnose<br />

Spezielle Therapien,<br />

Prophylaxe:<br />

- Medikation<br />

- Stroke Unit / Intens.<br />

- internistische Ther.<br />

- OP (Chir., NC, HNO)<br />

- Schmerz-Therapie<br />

(mit Anästhesiologie)<br />

- psychiatr. Mitbetr.<br />

- urolog. Ther.<br />

Fach-Abt. / Reha-<strong>Klinik</strong> / Institution / nach Hause


Paresen<br />

Paresetyp: Zentral neurogen Peripher neurogen Myogen<br />

MER +++ (sekundär) ↑↑ -- oder ↓ Normal oder ↓<br />

PBZ + -- --<br />

Tonus Sek. ↑↑ (Spastik) ↓ (schlaff) Normal oder ↓<br />

Trophik<br />

Normal / Inaktivitäts-Atrophie<br />

Neurogene Atrophie<br />

sekundär<br />

Normal oder myogene<br />

Atrophie o.<br />

Pseudohypertrophie<br />

Fibrill./Faszik. nein Ja, nach 2-3 Wochen Fib. + (EMG), Fasz. --<br />

Verteilung<br />

Hemi / Para / Tetra Radikulär, Plexus,<br />

peripherer Nerv<br />

Meist proximal<br />

betonte Tetraparese


Fall 4:<br />

Doppelbilder, fluktuierend<br />

‣ Anamnese: Bislang gesunder, 58jähriger Patient<br />

mit seit 2 Wochen horizontalen DB wechselnden<br />

Ausmaßes.<br />

‣ Neurolog. Befund: Adduktionsparese des RA, inklusive<br />

Konvergenz, sonst regelrecht<br />

‣ cMRT: normal inkl. Gefäßen<br />

‣ EMG: M. deltoideus und iliopsoas unauffällig. Bei<br />

der 3 Hz-Stimulation des N. accessorius kein<br />

Decrement.<br />

‣ Labor: Liquor normal. Ach-Rezeptor-Ak neg.


Doppelbildanalyse (Abdecktest): gekreuzt<br />

Merke: gekreuzte DB = ungekreuzte Sehachsen (Exotropie)<br />

ungekreuzte DB = gekreuzte Sehachsen (Esotropie)


Fall 4:<br />

Doppelbilder, fluktuierend<br />

‣ Augen: Adduktions-Sakkaden verlangsamt und limitiert<br />

(RA > LA), Abduktion hypermetrisch, ø BRN


Fall 4:<br />

Wo ist die Läsion lokalisiert?<br />

1) Fasciculus longitudinalis medialis<br />

2) Nervus oculomotorius<br />

3) Aquädukt-nahe<br />

4) Neuro-muskuläre Endplatte<br />

5) Musculus rectus medialis


Fall 4:<br />

Wo ist die Läsion lokalisiert?<br />

1) Fasciculus longitudinalis medialis<br />

2) Nervus oculomotorius<br />

3) Aquädukt-nahe<br />

4) Neuro-muskuläre Endplatte<br />

5) Musculus rectus medialis


Okuläre Myasthenia gravis<br />

• Belastungsabhängige Ptose<br />

und Doppelbilder<br />

Vor Tensilon<br />

• Limitierter Range von Augenbewegungen,<br />

nicht durch<br />

Hirnnervenparesen <strong>zu</strong> erklären,<br />

z.B. Pseudo-INO<br />

• Schnelle Sakkaden im Zentrum,<br />

verlangsamte Sakkaden<br />

nach Belastung (2 min)<br />

Nach 10 mg Tensilon i.v.<br />

• „quivering eye movements“<br />

• Normale Sakkaden nach<br />

Tensilon


Okuläre Myasthenia gravis<br />

Merke:<br />

Myasthenie kann fast jede peripher- oder<br />

zentral-neurogene Augenbewegungsparese<br />

imitieren, auch zerebelläre Phänomene (z.B.<br />

Sakkaden-Hypermetrie), aufgrund von Adaptationsphänomenen.<br />

Im Verdachtsfalle: Tensilon-Test !


Okuläre Myasthenia gravis<br />

• Belastungsabhängige Ptose<br />

und Doppelbilder<br />

• Zur Diagnostik Simpson-Test:<br />

90 sec nach oben schauen


Okuläre Myasthenie<br />

• Belastungsabhängige<br />

Ptose und Doppelbilder<br />

– Cogan‘s eyelid twitch sign<br />

• Limitierter Range von<br />

Augenbewegungen, nicht<br />

durch Hirnnervenparesen<br />

<strong>zu</strong> erklären<br />

• Schnelle Sakkaden im<br />

Zentrum, verlangsamte<br />

Sakkaden nach Belastung<br />

(2 min)<br />

• „quivering eye movements“<br />

• Normale Sakkaden nach<br />

Tensilon


Myasthenia gravis: Leitsymptom patholog. Ermüdbarkeit


Facies myopathica


Leitsymptom pathologische Ermüdbarkeit


Symptomatik im Verlauf<br />

Merke: Aus einer primär okulären wird oft eine generalisierte Myasthenie!


Tabelle 2 Klinische Klassifikation der Myasthenia gravis (modifizierte MGFA-<br />

Klassifikation 2000)<br />

Klasse I: Rein okuläre Myasthenie, beschränkt auf äußere Augenmuskeln und<br />

Lidschluss<br />

Klasse II: Leicht- bis mäßiggradige generalisierte Myasthenie mit Einbeziehung<br />

anderer<br />

Muskelgruppen, oft einschließlich der Augenmuskeln<br />

Klasse III: Mäßiggradige generalisierte Myasthenie, oft einschließlich der<br />

Augenmuskeln<br />

Klasse IV: Schwere generalisierte Myasthenie<br />

Klasse V: Intubationsbedürftigkeit mit und ohne Beatmung*;<br />

Die Klassen II bis IV lassen sich in 2 Subgruppen unterteilen:<br />

A Betonung der Extremitäten und/oder Gliedergürtel<br />

B Besondere Beteiligung oropharyngealer und/oder der Atemmuskulatur, geringere<br />

oder gleichstarke Beteiligung der Extremitäten oder rumpfnahen Muskelgruppen<br />

* Notwendigkeit einer Nasensonde ohne Intubationsbedürftigkeit: Klasse IVb


Myasthenia gravis: Pathophysiologie I<br />

Ak gegen Strukturen der neuromuskulären Endplatte, nämlich Acetylcholin-<br />

Rezeptoren (AChR) oder die muskelspezifische Tyrosinkinase (MuSK) o. LRP4<br />

Thymus<br />

Myoid-<br />

Zellen


Myasthenia gravis: Pathophysiologie II<br />

Ak gegen Strukturen der neuromuskulären Endplatte, nämlich Acetylcholin-<br />

Rezeptoren (AChR) oder die muskelspezifische Tyrosinkinase (MuSK)


Myasthenia gravis: Diagnostik<br />

1) Tensilontest: 10 mg Edrophoniumchlorid<br />

i.v., initial<br />

Testdosis von 2 mg<br />

cave: Atropin bereit halten!<br />

2) Ach-Rezeptor-Antikörper im Serum (50% bei okulärer<br />

und 90% bei generalisierter Myasthenie),<br />

ggfs. MuSK-Ak (5% der generalis.), Titin-Ak u.a.<br />

3) Thorax-CT oder –MRT: Thymom oder<br />

Thymushyperplasie ?<br />

4) EMG: Frequenzbelastung (3 Hz-Stimulation) eines<br />

proximalen Nerven, z.B. N. accessorius


Andere Antikörper<br />

Titinrezeptor AK: Vor dem 60. LJ als Hinweis auf ein Thymom<br />

verwertbar, nach dem 60. LJ auch ohne Thymom<br />

vorkommend<br />

MuSK AK: 40% der „Seronegativen“ sind MuSK-AK-positiv<br />

(Muskelspezifische Tyrosinkinase = postsynaptisches<br />

transmembranäres Protein). Patienten mit Thymom und<br />

okulärer MG sind MuSK-negativ. Bei MuSK-positiver MG<br />

häufig faziale und Zungenatrophie als myopathisches Symptom,<br />

vorherrschend fazio-pharyngeale und Atemmuskulatur<br />

betroffen, selten die Extremitätenmuskulatur. ChE Hemmer<br />

wirken oft schlecht. Oft Plasmaaustasuch und Rituximab<br />

erforderlich.<br />

LRP4-AK: (LDL receptor related protein), < 2%, Bedeutung unklar;<br />

Higuchi et al., Ann Neurol. 2011)


Myasthenia gravis: Diagnostik<br />

4) EMG: Frequenzbelastung (3 Hz-Stimulation)<br />

eines proximalen Nerven, z.B. N. accessorius<br />

Normalperson<br />

Myastheniepat.:<br />

Amplitudenred.<br />

>12%


Decrement im EMG: >12%<br />

Amplitudenabnahme


Myasthenia gravis: Diagnostik<br />

4) EMG: Frequenzbelastung N. accessorius<br />

(paraneoplastisch, Ak gegen<br />

präsynaptische spannungsabh.<br />

Ca-Kanäle)<br />

(3 sec nach Belastung)<br />

(3 min nach Belastung)


Myasthenia gravis: Epidemiologie altersabh.


Myasthenia gravis: altersabhängige Verlaufsformen


Thymus und MG<br />

• Morphologische<br />

Thymusveränderung<br />

en bei 80%<br />

• Thymitis bei 70%<br />

• Thymom bei 10-<br />

40%, bei 20%<br />

ektopisches oder<br />

polytopes Thymusgewebe<br />

• Thymuscarzinom –<br />

schlechte Prognose


Medikamente, die eine Myasthenie auslösen oder verstärken:<br />

(Gyrasehemmer [Ciproflox.],<br />

Penicilline in hoher Dosis)<br />

(Ethosuximid)


Myasthenia gravis: Therapie<br />

1) Symptomatische Therapie:


Myasthene und cholinerge Krise


Myasthenia gravis: Therapie<br />

1) Symptomatische Therapie<br />

- nicht bei okulärer Myasthenie<br />

2) Immunsuppressive<br />

Therapien<br />

3) “<br />

4) “<br />

5) “<br />

6) “<br />

7) “<br />

(gleichwertig)


Myasthenia gravis: Stufen-Therapie<br />

1) Symptomatische Therapie<br />

- nicht bei okulärer Myasthenie<br />

2) Immunsuppressive<br />

Therapien<br />

3) “<br />

4) “<br />

5) “<br />

6) “<br />

7) “


Übersicht: Störungen der neuromuskulären Erregungsübertragung


Lambert-Eaton-Syndrom<br />

(LEMS)


Lambert-Eaton-Syndrom (LEMS): Neurographie/Frequenzbelastung<br />

Diagnostik: 1) EMG: Increment (>100%) posttetanisch oder unter 20 o. 30 Hz-Stim.<br />

Diagnostik: 2) Serologie: Ak gg. spannungsabhängige Calciumkanäle (P/Q-Typ)<br />

oder gegen das SOX 1-Tumor-Antigen<br />

Diagnostik: 3) Tumorsuche: Bronchialcarcinom (in 60%)<br />

Therapie:<br />

1) symptomatisch Pyridostigmin und/oder 3,4-Diaminopyridin<br />

2) Prednisolon, Azathioprin, evtl. Plasmapherese, ivIG<br />

3) Therapie der Tumorerkrankung


Differenzialdiagnosen I <strong>zu</strong>r Myasthenie I


WIEDERHOLUNG:<br />

Die wichtigsten myasthenen Syndrome:<br />

Neurographie/Frequenzbelastung:<br />

a) Myasthenia gravis:<br />

b) Lambert-Eaton-Syndrom (LEMS):


Vielen Dank <strong>für</strong> Ihre Aufmerksamkeit !


Myasthene Krise: Plasmapherese oder Immunadsorption


Myasthene Krise: Plasmapherese oder Immunadsorption

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