GdP aktiv 2011-05-02 - GdP Mannheim
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Ausgabe 18 vom <strong>02</strong>.<strong>05</strong>.<strong>2011</strong><br />
Rückendeckung für Polizeichef<br />
Was wird von einer rechtstaatlichen Polizei erwartet?<br />
Waiblingen: Mit völligem Unverständnis<br />
reagiert Uwe Bieler, der Vorsitzende<br />
der Gewerkschaft der Polizei im<br />
Rems-Murr-Kreis, auf die Forderung<br />
der DGB-Ortsverbandsvorsitzenden<br />
Dieter Keller und Walter Burkhardt<br />
nach einem Rücktritt des Leiters der<br />
Polizeidirektion Waiblingen im Zusammenhang<br />
mit den NPD-<br />
Parteitagen in Korb. „Wer hier der<br />
Polizei Fehler oder Versäumnisse vorwirft,<br />
hat eine bedenkliche Vorstellung<br />
von einer rechtstaatlichen Polizei“<br />
gibt Uwe Bieler zu bedenken.<br />
„Die Polizei solle ja gerade nicht werten,<br />
sondern neutral gegenüber jedermann<br />
handeln. Die beiden Funktionäre<br />
des DGB aber wollen die Polizei<br />
für die Fehler der Politik in Haftung<br />
nehmen und für ihre Zwecke<br />
instrumentalisieren“ erläutert der<br />
Polizei-Gewerkschafter. Die NPD sei<br />
nun mal eine offiziell anerkannt Partei<br />
in der Bundesrepublik Deutschland.<br />
Aus diesem Status erwachsen ihr<br />
Rechte und Pflichten – und der Polizei<br />
die Verpflichtung, die Rechte der NPD<br />
ebenso zu schützen wie die anderer<br />
Parteien. „Das die Politik bislang nicht<br />
in der Lage war, die NPD zu verbieten,<br />
kann man der Polizei nicht vorwerfen“,<br />
so Bieler weiter.<br />
„Die Polizei darf aber nicht außerhalb<br />
des politischen Raumes eigene<br />
Wertungen vornehmen – sie ist als<br />
Exekutive an Recht und Gesetz gebunden!“<br />
Gerade das sei ein wichtiger<br />
Faktor einer rechtstaatlichen Polizei.<br />
Wer aber den Ansichten von Walter<br />
Burkhardt und Dieter Keller folge, der<br />
tendiere in Richtung einer Polizei im<br />
rechtsfreien Raum nach Vorbild der<br />
SA im Dritten Reich.<br />
Ebenso wie die Polizei die Namen<br />
von überführten Kinderschändern<br />
oder Mördern nicht veröffentlichen<br />
dürfe, so stehe es ihr auch nicht zu,<br />
über Parteitage einer Partei zu berichten.<br />
„Für die Öffentlichkeitsarbeit sind<br />
die Parteien selber zuständig, die<br />
Polizei muss gegebenenfalls aber die<br />
Durchführung ermöglichen.<br />
Zu dieser Aufgabe gehört es dabei<br />
nicht, Medien, Gewerkschaftsfunktionäre<br />
oder die Bevölkerung über Aktivitäten<br />
der Parteien zu unterrichten“<br />
so Uwe Bieler weiter. Dort wo die<br />
Polizei aber tätig werden muss und<br />
kann, dort wo Straftaten begangen<br />
werden oder zu erwarten sind, dort<br />
ist sie auch <strong>aktiv</strong>. Auch und gerade<br />
was die NPD betrifft. Das könne jeder<br />
im Verfassungsschutzbericht nachlesen.<br />
Als billige, ja schäbige Polemik<br />
bezeichnet es der Gewerkschafter<br />
Uwe Bieler aber, über die Polizei zu<br />
schimpfen, wenn diese Grundrechte<br />
schütze, die jedem zustehen. Er bedauert<br />
diese Einstellung, die sich insbesondere<br />
regelmäßig bei behördlich<br />
oder richterlich genehmigten<br />
Demonstrationen und Aufzügen zeige.<br />
„Kein Polizist begleitet gerne einen<br />
Aufmarsch rechter Gruppierungen,<br />
aber wir haben die Grundrechte zu<br />
schützen“, verdeutlicht Bieler die Situation.<br />
Und über Grundrechte entscheiden<br />
in der Bundesrepublik nun<br />
mal die Legislative und die Judikative<br />
– und nicht Ortsverbandsvorsitzende<br />
des DGBs! „Walter Burkhardt und<br />
Dieter Keller haben sich leider nicht<br />
die Mühe gemacht, sich persönlich bei<br />
der Polizeidirektion Waiblingen oder<br />
der Gewerkschaft der Polizei zu informieren“,<br />
bedauert Uwe Bieler.<br />
„Ansonsten hätten sie merken können<br />
und müssen, dass sie mit ihrer<br />
Kritik und den Rücktrittsforderungen<br />
gegen Herrn Ralf Michelfelder falsch<br />
liegen. Mit ihren unerträglichen, beleidigenden<br />
Äußerungen gegenüber<br />
dem Polizeichef haben sie absolut die<br />
falsche Person getroffen.<br />
Das wird ihnen jeder bestätigen,<br />
der Herrn Michelfelder persönlich<br />
kennt und seine Anstrengungen im<br />
Kampf gegen rechte Umtriebe!“<br />
Leserbrief zur <strong>GdP</strong> <strong>aktiv</strong> 17<br />
„Programme die die Polizei<br />
nicht braucht / ELWA & Co“<br />
Lieber Kollege Weiss,<br />
Wie Du mir aus der Seele<br />
sprichst. Als PC-Freak beobachte<br />
ich schon lange diese Entwicklung<br />
bei der Polizei. Schon M-<br />
Text war eine Zumutung und<br />
alles was danach kam nur Stückwerk.<br />
Engagierte Kollegen wurde<br />
zur Weiterentwicklung der polizeilichen<br />
EDV herangezogen.<br />
Nichts gegen diese Kollegen,<br />
auch ich schreibe mir eigene Programme,<br />
aber für derart komplexe<br />
Systeme gehören wirklich<br />
professionelle Programmierer<br />
angeheuert. Doch die kosten<br />
Geld. So kommt es, dass dort<br />
zwar Geld gespart wird, auf der<br />
anderen Seite aber die Arbeitsmittel<br />
so schlecht sind, dass man<br />
als Polizist der Straße derart viel<br />
Zeit mit EDV-Problemen verbringt,<br />
dass man die Straße fast<br />
nicht mehr zu Gesicht bekommt.<br />
Was für ein Fortschritt.<br />
Viadux, ComVor, EPSWeb und<br />
ElWa, die alle eigentlich mit gleichen<br />
oder ähnlichen Daten gefüttert<br />
werden. Darüber hinaus werden<br />
diese mit derart vielen Daten<br />
befeuert, die rein zu statistischen<br />
Zwecken genutzt werden. Was<br />
für ein Wahnsinn....<br />
Manche Führungskräfte der Polizei<br />
scheinen vergessen zu haben,<br />
wozu die Polizei eigentlich da ist:<br />
Zum Schutz unserer Bürger, zur<br />
Gefahrenabwehr und Verbrechensbekämpfung!<br />
Doch das<br />
macht man meist nicht am PC,<br />
sondern auf der Straße!<br />
@Koll. Zuiber:<br />
Meine Hochachtung vor so viel<br />
Mut und Einsatz! Ich wünsche<br />
mir mehr solche Kollegen im Personalrat,<br />
die unseren kleinen<br />
"Fürsten", die sie ohne Zweifel<br />
nach der Verwaltungsreform<br />
sind, Einhalt gebieten!<br />
Danke<br />
Peter Gebhardt, PHM<br />
PD Göppingen