Publisher GdP aktiv 2010-04-12 - GdP Mannheim
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GEWERKSCHAFT DER POLIZEI (<strong>GdP</strong>) Kreisgruppe <strong>Mannheim</strong> Ausgabe 15 / <strong>12</strong>.<strong>04</strong>.<strong>2010</strong><br />
Unsere Themen:<br />
Personalratswahl<br />
Für uns stehst Du im<br />
Mittelpunkt!<br />
( Titelseite )<br />
Eine Forderung<br />
führte zum Erfolg:<br />
Lothar Adolf:<br />
„<strong>GdP</strong> forderte die<br />
Erhöhung der<br />
Einstellungszahlen<br />
bei der Polizei!“<br />
( Seite 2 )<br />
Hans-Jürgen<br />
Kirstein: „Gesundheits<br />
-vorsorge für alle<br />
Beschäftigten der<br />
Polizei!“<br />
( Seite 3 )<br />
Wolfgang Kircher:<br />
„Personalräte sind<br />
das Stärkste was die<br />
Schwachen haben!“<br />
( Seite 4 )<br />
Thomas Mohr:<br />
„Bei Gewalt gegen<br />
uns Polizisten muss<br />
der Staat uns<br />
besonders schützen!“<br />
( Seite 5 )<br />
Rolf Kircher:<br />
„Die Wertschätzung<br />
unserer Mitarbeiter<br />
muss gerade im<br />
täglichen<br />
Dienstbetrieb mit an<br />
allererster Stelle<br />
stehen!“<br />
( Seite 6 )<br />
Impressum:<br />
Gewerkschaft der Polizei<br />
Kreisgruppe <strong>Mannheim</strong>,<br />
Vorstandschaft, B 6, 4-5<br />
68159 <strong>Mannheim</strong><br />
Tel.: 0621/174-4226<br />
Fax: 0621/174-3999<br />
info@gdpmannheim.de<br />
www.gdpmannheim.de<br />
Redaktion:<br />
Thomas Mohr<br />
Stellen sich zur Wahl. Die <strong>GdP</strong>-Kandidatinnen und Kandidaten der Polizei Baden-Württemberg.<br />
Die ersten haben per Brief-Wahl<br />
ihre Stimme bereits abgegeben<br />
Eberdingen: Bei einigen Dienststellen<br />
wurden die Briefwahlunterlagen bereits<br />
zugestellt und gut 1/3 der Wahlberechtigten<br />
hat bereits gewählt.<br />
Die <strong>GdP</strong> hat für die Personalratswahl<br />
fachkompetente und engagierte Kandidatinnen<br />
und Kandidaten aufgestellt,<br />
die sich für die Belange der Polizeibeschäftigten<br />
in den örtlichen Personalräten,<br />
den Bezirkspersonalräten und<br />
im Hauptpersonal einsetzen wollen.<br />
Dabei geht es der <strong>GdP</strong> mehr um Qualität<br />
als um Quantität. Wir können unser<br />
Ziel nur erreichen, wenn unsere<br />
<strong>GdP</strong>-Mitglieder wählen gehen bzw.<br />
Briefwahl machen. Für uns zählt jede<br />
Stimme und wir haben nichts zu verschenken.<br />
Deshalb bitten wir alle von<br />
ihrem Wahlrecht gebrauch zu machen<br />
und den Kandidaten der Gewerkschaft<br />
der Polizei ihre Stimme zu geben.<br />
Deshalb heißt unser Wahlslogan im<br />
Jahr der Fußballweltmeisterschaft:<br />
„Wähle jetzt Deine<br />
starke Mannschaft!“
Ausgabe 15 vom <strong>12</strong>.<strong>04</strong>.<strong>2010</strong><br />
Eine Forderung führte zum Erfolg:<br />
Lothar Adolf: „<strong>GdP</strong> forderte die Erhöhung<br />
der Einstellungszahlen bei der Polizei!“<br />
„Die Landesregierung hat eine ganze<br />
Reihe von Maßnahmen auf den Weg<br />
gebracht, um die personelle Situation<br />
bei der Polizei zu verbessern: Jährlich<br />
800 Einstellungen bis 2013, was den<br />
Stellenabbau schrittweise mehr als ausgleiche<br />
und die Altersstruktur verbessere,<br />
die Verstärkung des Streifendienstes<br />
durch Abordnungen der Bereitschaftspolizei,<br />
die präsenzschonende Alternative<br />
beim Lehrgang zum Erwerb der<br />
Fachhochschulreife oder die Verlängerung<br />
des zweiten Praktikums von drei<br />
auf sechs Monate beim mittleren Polizeivollzugsdienst.“,<br />
so der Innenminister<br />
Heribert Rech bei seiner Rede<br />
beim diesjährigen Neujahrsempfang<br />
der <strong>GdP</strong>:<br />
Alterskollaps der Polizei<br />
Baden-Württemberg<br />
Nachfolgend veröffentlichen wir einige<br />
Passagen aus einem Schreiben einer LPD im<br />
Lande an ihre nachgeordneten Dienststellen.<br />
Daraus wird deutlich, dass auch die Dienststellenleiter<br />
die Personalknappheit als herausragendes<br />
Problem sehen.<br />
Bei den o. a. Arbeitstagungen wurde seitens<br />
der Dienststellen auf die durchweg problematische<br />
personelle Situation bei den Polizeirevieren<br />
hingewiesen. Die diesjährigen<br />
Zulassungszahlen im Auswahlverfahren gehobener<br />
Polizeivollzugsdienst werden die bisherigen<br />
personellen Belastungen durch Personalausfälle<br />
noch teilweise dramatisch verstärken.<br />
Gerade jüngere Beamtinnen und Beamte<br />
fehlen durch die Zulassung zum Studium<br />
bzw. zum Lehrgang zum Erwerb der Fachhochschulreife<br />
in den Dienstgruppen, so dass<br />
dort immer prekärere Altersstrukturen entstehen<br />
bzw. Mindestschichtstärken gefährdet<br />
sind. Das RP XXX beabsichtigt, die Personalsituation<br />
in den Polizeirevieren darzustellen<br />
und hierüber einen Bericht an das Innenministerium<br />
zu senden. Die Dienststellen werden<br />
gebeten, das Vorhaben zu unterstützen<br />
und folgenden Daten per E-Mail bis<br />
09.08.2007 an „Email“ zu senden:<br />
Bereits Anfang 2007 startete die <strong>GdP</strong><br />
ihre Aktion und unser Innenminister<br />
bekam sehr viel Post!<br />
19.11.2007<br />
Der wochenlange Protest der Polizei hat<br />
Wirkung gezeigt. Die Landes-CDU hat<br />
auf ihrem Parteitag beschlossen, dass<br />
das Land ab 2008 jährlich rund 800<br />
Auszubildende einstellen soll. Noch am<br />
Morgen des Parteitags hatte die Polizeigewerkschaft<br />
erneut für ihr Thema geworben.<br />
Jeder Delegierte, jeder Gast<br />
bekam vor der Halle ein Info-Papier in<br />
die Hand gedrückt. Titel: "Stoppt den<br />
Stellenabbau bei der Polizei - Rettet die<br />
Innere Sicherheit". Und da sich gerade<br />
die CDU beim Thema Sicherheit keine<br />
Vorwürfe machen lassen will, folgte der<br />
Parteitag dem entsprechenden Antrag<br />
des Arbeitskreises. Demnach werden<br />
von 2008 bis 2013 jährlich bis zu 800<br />
Ausbildungsstellen für Schulabgänger<br />
angeboten. Ursprünglich hatte die CDU-<br />
FDP-Regierungskoalition in den nächsten<br />
Jahren die Zahl der Polizeistellen<br />
weiter reduzieren wollen. Doch schon in<br />
den vergangenen Monaten hatte ein<br />
Umdenken eingesetzt. Zum einen, weil<br />
die Arbeitsbelastung der Polizei wächst.<br />
Zum anderen, weil eine Pensionierungswelle<br />
bevorsteht. Von 2007 bis 2022<br />
gehen rund <strong>12</strong> 500 Polizeibeamte in<br />
den Ruhestand; das sind etwa 50 Prozent<br />
des gesamten Personals. Um keine<br />
Lücke zu reißen, hat die CDU deshalb<br />
nun eingelenkt.<br />
2007: Wir erinnern uns<br />
Die <strong>GdP</strong> startete eine medienwirksame<br />
Aktion und forderte die Landesregierung<br />
auf, die Einstellungszahlen bei der<br />
Polizei deutlich zu erhöhen.<br />
Auch diese Beispiel zeigt, dass<br />
medienwirksame Aktionen oft<br />
zum Erfolg führen. Die <strong>GdP</strong> als<br />
Sprachrohr für die Polizei.<br />
Deshalb wähle jetzt Deine<br />
starke Mannschaft.
Ausgabe 14 vom 05.<strong>04</strong>.<strong>2010</strong><br />
Personalratswahlen <strong>2010</strong>:<br />
Hans-Jürgen Kirstein: „Gesundheitsvorsorge<br />
für alle Beschäftigten der Polizei!“<br />
"Aus Fürsorge gegenüber jedem<br />
einzelnen Beamten werden wir das<br />
Gesundheitsmanagement in der<br />
Thüringer Polizei auf den Prüfstand<br />
stellen." So reagiert Thüringens Innenminister<br />
Professor Peter Michael<br />
Huber, wenn er auf den hohen<br />
Krankenstand bei der Thüringer Polizei<br />
angesprochen wird.<br />
Polizei-Notruf und kaum<br />
noch gesunde Polizisten -<br />
wo bleibt die Sicherheit?<br />
Während sein Ministerium die Krankenquote<br />
auf unter zehn Prozent<br />
runterrechnet, operieren Insider mit<br />
ganz anderen Zahlen. Im Bereich<br />
der Polizeivollzugsbeamten käme<br />
man auf zehn Prozent kranke und<br />
acht Prozent Dienstunfähige.<br />
Fakt ist, es fehlen einsatzfähige<br />
Polizisten und das merkt auch der<br />
Bürger. Problem erkannt, Abhilfe in<br />
Aussicht, die Polizeistrukturreform<br />
soll es endlich richten. Anders als<br />
seine Vorgänger versucht der neue<br />
Innenminister mit Hilfe aller Polizisten<br />
ein tragfähiges Konzept zu<br />
erstellen. Das große Ziel: wieder<br />
mehr Polizei-Präsenz in der Fläche.<br />
Das geht nur mit gesunden, motivierten<br />
Gesetzeshütern. Momentan<br />
sind aber zu viele gestresst, frustriert<br />
oder krank – das führt auch zu<br />
Fehlentscheidungen im Dienst.<br />
Marko Grosa (Vorsitzender der<br />
<strong>GdP</strong> Thüringen)<br />
Die Thüringer Polizei leidet unter<br />
der falschen Personalpolitik in der<br />
Vergangenheit. Diese hat unter anderem<br />
dazu geführt, dass der Personalbestand<br />
überaltert ist. Zudem<br />
besteht ein Beförderungsstau, der<br />
trotz zusätzlicher Beförderungen im<br />
letzten Jahr nicht aufgelöst wurde.<br />
Beamte im mittleren Dienst haben<br />
deshalb kaum Aufstiegschancen und<br />
müssen später im Ruhestand mit<br />
einer Mindestversorgung<br />
auskommen.<br />
Ein großes<br />
Problem sieht der<br />
Thüringer Vorsitzende<br />
der Gewerkschaft<br />
der Polizei<br />
(<strong>GdP</strong>) im Umgang<br />
mit Diabetikern in<br />
den Reihen der Polizei:<br />
Die Beamten<br />
dürfen keinen<br />
Streifenwagen fahren<br />
und keine Waffe<br />
tragen, ihren<br />
Beruf also nur eingeschränkt<br />
ausüben.<br />
Manche würden<br />
ihre Diabetes-<br />
Erkrankung deshalb<br />
gar nicht mitteilen.<br />
Die <strong>GdP</strong> mache sich<br />
nun für neue Regelungen<br />
stark – ein<br />
Busfahrer dürfe<br />
schließlich auch<br />
weiter am Steuer<br />
sitzen, wenn er<br />
Diabetiker sei, so<br />
Grosa.<br />
Michael Zippel<br />
(Landespolizeipfarrer und Beauftragter<br />
für Notfallseelsorge<br />
in Thüringen)<br />
Man muss mal realistisch sein und<br />
auch auf die vorhandene Altersstruktur<br />
der Thüringer Polizei gucken:<br />
Das Durchschnittsalter ist<br />
ziemlich hoch – es gibt beispielsweise<br />
Dienststellen, da sind die Kollegen<br />
im Durchschnitt 50 Jahre alt –<br />
und in dieser Altersstruktur ist es<br />
ganz natürlich, dass sich bestimmt<br />
Krankheiten häufen – auch chronische.<br />
Dieser im ersten Moment sehr<br />
hoch klingende Krankenstand ist<br />
auch der Altersstruktur geschuldet.<br />
Es ist nicht gelungen, in den letzten<br />
Jahren dem "überalterten System"<br />
neue Kräfte zuzuführen. Hinzu kommen<br />
die extremen Anforderungen,<br />
die sich im Wechseldienst ergeben:<br />
zwölf Stunden-Dienst – zwölf Stunden<br />
zuhause – und das vier Tage<br />
am Stück – einen Tag frei oder mal<br />
ein Wochenende und dann wieder<br />
ran. Das führt auch zu gesundheitlichen<br />
Beeinträchtigungen.<br />
In Baden-Württemberg liegt<br />
das Durchschnittsalter etwa<br />
bei 49,6 Jahren.<br />
In der Vergangenheit führte<br />
diese falsche Personalpolitik<br />
auch in Baden-Württemberg<br />
zu m Alterskollaps bei<br />
der Polizei.
Ausgabe 15 vom <strong>12</strong>.<strong>04</strong>.<strong>2010</strong><br />
Personalratswahl <strong>2010</strong>:<br />
Wolfgang Kircher: „Personalräte sind das<br />
Stärkste was die Schwachen haben!“<br />
Zur Zeit werden in Unternehmen<br />
und Verwaltungen Betriebs-<br />
und Personalräte gewählt.<br />
Die beiden Kirchen ermutigen<br />
die Belegschaften, von<br />
ihrem Recht Gebrauch zu machen<br />
und Betriebs– und Personalräten<br />
den Rücken zu stärken.<br />
„Betriebsratsverseucht“ - das<br />
Unwort des Jahres 2009! Wer<br />
immer es erfunden hat, er war<br />
wohl nicht ganz bei Trost! Oder<br />
handelt es sich bei der gesetzlich<br />
verbrieften Mitbestimmung<br />
um eine Art Schweinegrippe?<br />
Sind Betriebs- und Personalräte<br />
„linke Bazillen“?<br />
Ein Glück: Zehntausende engagierter<br />
Frauen und Männer<br />
sehen das anders und kandidieren<br />
in diesen Wochen für die<br />
Betriebs- oder Personalratswahlen.<br />
Die beiden großen Kirchen<br />
ermutigen sie in einem<br />
gemeinsamen Aufruf, über dieses<br />
Mandat „die Rechte der Beschäftigten<br />
zu stärken“. Denn<br />
die Sozialethik der Kirchen<br />
„bekenne sich zur betrieblichen<br />
Mitbestimmung“, und Betriebsund<br />
Personalräte verkörperten<br />
„gelebte Solidarität“, so heißt<br />
es in diesem Kirchenwort.<br />
Gerade die anhaltende Wirtschaftskrise<br />
mit ihren fatalen<br />
Auswirkungen auf die Arbeitsplätze<br />
macht eine starke Interessenvertretung<br />
notwendig.<br />
Ohne eine solche wären bereits<br />
ganze Konzerne abgewickelt<br />
und noch weit mehr Jobs in<br />
Gefahr. Übrigens fährt man<br />
besser mit als ohne Betriebsrat.<br />
Das wissen auch kluge und<br />
verantwortliche Unternehmer<br />
längst zu schätzen. In mitbestimmten<br />
Unternehmen<br />
fühlen<br />
sich die Beschäftigten<br />
weit sicherer<br />
und arbeiten<br />
motivierter.<br />
Unbegreiflich,<br />
dass auch heutzutage<br />
in vielen<br />
Betrieben immer<br />
noch Betriebsratswahlen<br />
behindert<br />
oder gar<br />
verhindert werden.<br />
Das ist zwar<br />
strafbar, aber wo<br />
kein Kläger, da<br />
kein Richter!<br />
Schade aber<br />
auch, dass so<br />
viele Belegschaften<br />
sich ihrerseits<br />
nicht rühren, um<br />
von ihrem Recht<br />
Gebrauch zu machen.<br />
Denn Arbeit<br />
ist mehr als<br />
nur ein „Kostenfaktor“,<br />
den es<br />
zu minimieren oder gar zu eliminieren<br />
gilt, und Arbeitende<br />
sind mehr als „Humankapital“!<br />
Sie haben Rechte und vor allem<br />
Würde. Betriebsräte müssen<br />
starke Persönlichkeiten<br />
sein! Sie brauchen soziale<br />
Kompetenz, Ausdauer, Verhandlungsgeschick.<br />
Sie achten<br />
auf Tarife und Gesetze, schalten<br />
und walten aber auch oft<br />
hinter den Kulissen, verbinden<br />
Wunden, schlichten Streit, unterbinden<br />
Mobbing und Psychoterror<br />
im Betrieb. Sie sind oft<br />
die Klagemauer für viele Sorgen<br />
und Nöte. Da gerät man<br />
gern zwischen alle Stühle!<br />
„Stärken Sie Ihren Betriebsräten–<br />
u. Personalräte den Rücken“,<br />
mahnen daher die Kirchen.<br />
Den biblischen Geist der<br />
Stärke und des Mutes – den<br />
wünschen die Betriebsseelsorger<br />
allen Neu- und Wiedergewählten<br />
von Herzen.<br />
Wie heißt es im Beitrag:<br />
„Personalräte müssen starke<br />
Persönlichkeiten sein.<br />
Sie brauchen soziale Kompetenz,<br />
Ausdauer, Verhandlungsgeschick.<br />
„<br />
Deshalb wähle jetzt Deine<br />
starke Mannschaft. <strong>GdP</strong>!
Ausgabe 15 vom <strong>12</strong>.<strong>04</strong>.<strong>2010</strong><br />
Personalratswahlen <strong>2010</strong>:<br />
Thomas Mohr: „Bei Gewalt gegen uns Polizisten<br />
muss der Staat uns besonders schützen!“<br />
Mit Übernahme des Vorsitzes der Innenministerkonferenz<br />
durch Hamburgs Innensenator<br />
Ahlhaus fordert die Gewerkschaft<br />
der Polizei (<strong>GdP</strong>) Hamburg ihren<br />
Innensenator auf, sich bundesweit für die<br />
Einführung eines neuen Straftatbestands<br />
einzusetzen. Auch wir fordern unseren<br />
Innenminister Heribert Rech dazu auf.<br />
In Baden-Württemberg, wie aber auch<br />
bundesweit, werden fast täglich Polizisten<br />
im Einsatz verletzt. Die Angriffe auf Polizisten<br />
werden immer brutaler und ähneln<br />
in einigen Fällen Mordversuchen.<br />
Unsere Kolleginnen und Kollegen sehen<br />
sich jeden Tag steigender Gewaltbereitschaft<br />
ausgesetzt. Körperliche Übergriffe<br />
und verbale Attacken gehören mittlerweile<br />
zum schlechten Ton, der gegenüber<br />
unseren Polizisten bundesweit angeschlagen<br />
wird. Das dabei durch gezielte Angriffe<br />
inzwischen auch der Tod von Polizeibeamten<br />
in Kauf genommen, darf<br />
nicht mehr nur hingenommen werden.<br />
Auch Thomas Mohr hat da, als langjähriger<br />
Mitarbeiter in einem Einsatzzug,<br />
seine jüngsten Eindrücke bei den zahlreichen<br />
Einsätzen in Baden-Württemberg<br />
gesammelt.<br />
Die bundesweite Initiative der <strong>GdP</strong><br />
nach einem neuen Straftatbestand unterstützen<br />
wir in Baden-Württemberg ausdrücklich<br />
und fordern Innenminister Heribert<br />
Rech auf, sich dafür zu engagieren.<br />
Nur festzustellen, dass es eine Zunahme<br />
von Gewaltdelikten gegenüber Polizeibeamten<br />
gibt, reicht nicht aus! Wir,<br />
die <strong>GdP</strong>, wollen nicht mehr nur Mahner<br />
sein und auf diese gefährlichen Entwicklungen<br />
hinweisen. Hier ist ein entschlossenes<br />
politisches Handeln gefordert.<br />
„Herr Innenminister Rech, stellen sie sich<br />
vor ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
und lassen sie Taten folgen.“, fordert<br />
Thomas Mohr mit seinen Kolleginnen und<br />
Kollegen, die z.B. bei Fußballspielen immer<br />
mehr von gewaltbereiten Fußballfans<br />
beleidigt und verletzt werden.<br />
§ 115 StGB (neu) – tätlicher Angriff<br />
auf einen Vollstreckungsbeamten<br />
(1) Wer einen Amtsträger oder Soldaten<br />
der Bundeswehr, der zur Vollstreckung<br />
von Gesetzen, Rechtsverordnungen, Urteilen,<br />
Gerichtsbeschlüssen oder Verfügungen<br />
berufen ist, während der Ausübung<br />
seines Dienstes oder in Beziehung<br />
auf seinen Dienst tätlich angreift, wird<br />
mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis<br />
zu fünf Jahren bestraft.<br />
(2) In besonders<br />
schweren Fällen ist die<br />
Strafe Freiheitsstrafe<br />
von sechs Monaten bis<br />
zu zehn Jahren. Ein<br />
besonders schwerer<br />
Fall<br />
liegt in der Regel vor,<br />
wenn<br />
1. der Täter eine<br />
Waffe oder ein anderes<br />
gefährliches<br />
Werkzeug bei sich<br />
führt, um diese bei der<br />
Tat zu verwenden,<br />
oder<br />
2. die Tat mit einem<br />
anderen Beteiligten<br />
gemeinschaftlich<br />
begangen wird, oder<br />
3. der Täter durch<br />
eine Gewalttätigkeit<br />
den Angegriffenen in<br />
die Gefahr des Todes<br />
oder einer schweren<br />
Gesundheitsschädigung<br />
bringt.<br />
Argumente für einen<br />
Neuen Paragrafen:<br />
1. § 113 StGB<br />
(Widerstand gegen<br />
Vollstreckungsbeamte)<br />
in derzeitiger Fassung<br />
knüpft die Strafbarkeit<br />
von Widerstandshandlungen,<br />
zu denen auch<br />
jetzt schon der tätliche Angriff gehört, an<br />
eine Vollstreckungssituation an, d. h.<br />
ohne Vollstreckung oder unmittelbar bevorstehende<br />
Vollstreckungshandlung<br />
keine Strafbarkeit. Sog. Angriffe aus dem<br />
Nichts werden daher strafrechtlich von §<br />
113 StGB nicht erfasst.<br />
2. Durch die neue Vorschrift wird die<br />
feindliche Motivation des Straftäters, der<br />
gegen einen Vollstreckungsbeamten vorgeht,<br />
strafrechtlich miterfasst, weil allein<br />
der tätliche Angriff auch ohne Vollstreckungshandlung<br />
strafbar wird.<br />
3. Andere, zur Zeit im politischen Raum<br />
diskutierte Änderungsvorschläge (z. B.<br />
aus Sachsen) reihen die strafbare Handlung<br />
des tätlichen Angriffs als einen Unterfall<br />
der Widerstandshandlung des §<br />
113 ein. Dadurch wird aber der besondere<br />
Unwertgehalt des tätlichen Angriffs<br />
verwischt. General und spezialpräventive<br />
Ansätze lassen sich mit einer eigenständigen<br />
Norm besser umsetzen.<br />
4. Widerstand an sich ist oftmals<br />
sprachlich durchaus positiv besetzt, Widerstandleisten<br />
gilt in besonderen Situationen<br />
auch als Tugend. Deshalb wird die<br />
Wirkung des strafbaren Widerstandes<br />
gegen Vollstreckungsbeamte oftmals „auf<br />
die leichte Schulter genommen“. Wir<br />
wollen diesen Effekt beenden und setzen<br />
auf einen eigenen Paragrafen, der sich<br />
sprachlich als „tätlicher Angriff auf einen<br />
Vollstreckungsbeamten“ klar vom strafbaren<br />
Widerstand absetzt. Dem polizeilichen<br />
Gegenüber muss deutlich vermittelt<br />
werden, dass tätliche Angriffe auf Polizeibeamte<br />
nicht verharmlost<br />
werden.<br />
5. Der <strong>GdP</strong>-Vorschlag zu § 115 StGB ist<br />
systemgerecht, denn das StGB kennt den<br />
strafrechtlichen Schutz besonderer Berufsgruppen<br />
oder Rechtssubjekte (z. B. §<br />
316a – räuberischer Angriff auf einen<br />
Kraftfahrer).
Ausgabe 15 vom <strong>12</strong>.<strong>04</strong>.<strong>2010</strong><br />
Personalratswahlen <strong>2010</strong>:<br />
Rolf Kircher: „Die Wertschätzung unserer Mitarbeiter<br />
muss gerade im täglichen Dienstbetrieb mit an<br />
allererster Stelle stehen!“<br />
Ein Plädoyer für Respekt und<br />
Anerkennung gegenüber Mitarbeitern<br />
auch in wirtschaftlich<br />
schwierigen Zeiten. Denn Mitarbeiter<br />
sind nicht Teil des Problems.<br />
Im Gegenteil. In ihnen<br />
steckt die Lösung.<br />
Wie hoch jemand das Gut der<br />
Pressefreiheit tatsächlich schätzt,<br />
zeigt sich in Zeiten, in denen ihm<br />
die veröffentlichte Meinung gegen<br />
den Strich geht. Ein Treueschwur<br />
indes erfährt seine härteste Bewährungsprobe<br />
zum Zeitpunkt größter<br />
Verführung. Und ob die Wertschätzung<br />
der eigenen Mitarbeiter nicht<br />
bloß ein Lippenbekenntnis gewesen<br />
ist, wird in wirtschaftlich schwierigen<br />
Zeiten deutlich. „Unsere Mitarbeiter<br />
sind unser größter Aktivposten“,<br />
heißt es, wenn die Geschäfte<br />
gut laufen. Investitionen in Rekrutierungsbroschüren,<br />
in Employer<br />
Branding-Kampagnen und in Qualifizierungsprogramme<br />
werden getätigt.<br />
Und das ist auch richtig.<br />
Kommt jedoch die Delle, sind die<br />
vormaligen „Assets“ offenbar nur<br />
noch Kostenfaktoren. Zuweilen erscheinen<br />
sind es diese Mitarbeiter<br />
in den Augen des Managements<br />
noch nicht einmal mehr wert, dass<br />
ihnen bei ihrer Entlassung für die<br />
geleistete Arbeit gedankt wird. Dabei<br />
ist Wertschätzung genauso wie<br />
Menschenwürde oder Pressefreiheit<br />
nicht teilbar. Eine Ausnahme führt<br />
dazu, dass sie als Ganzes obsolet<br />
wird. Mitarbeiter-Wertschätzung,<br />
nur wenn es gerade passt, kann es<br />
daher nicht geben.<br />
Mit Wertschätzung verblüffende<br />
Energien freisetzen<br />
Unternehmen, die ihre Mitarbeiter<br />
wirklich wertschätzen, verstärken<br />
deren Motivation und setzen<br />
verblüffende Energien frei. Mitarbeiter<br />
haben mehr Spaß an der<br />
Arbeit, setzen sich stärker ein,<br />
übernehmen gern und mehr Verantwortung,<br />
identifizieren sich in<br />
höherem Maße mit<br />
ihrem Unternehmen,<br />
mit der Marke,<br />
mit den Produkten<br />
und Leistungen.<br />
Und dies<br />
gilt übrigens sowohl<br />
für Unternehmen<br />
als auch für<br />
Agenturen. Und es<br />
gilt für alle Branchen.<br />
Was aber bedeutet<br />
Wertschätzung<br />
eigentlich? Und<br />
worin schlägt sie<br />
sich nieder? Wertschätzung<br />
meint,<br />
seine Mitarbeiter<br />
zu achten, ihnen<br />
Respekt zu zollen.<br />
Wertschätzung<br />
drückt sich u. a.<br />
darin aus, dass<br />
Mitarbeiter als<br />
mündig, als engagiert,<br />
als verantwortungsbewusst,<br />
als die Quelle des<br />
Unternehmenserfolgs<br />
betrachtet<br />
werden. Das heißt:<br />
Sie sind am besten dafür qualifiziert<br />
und geeignet, das Unternehmen<br />
in herausfordernden Zeiten<br />
neu aufzustellen, Lösungen zu erarbeiten,<br />
Einsparpotenziale zu<br />
identifizieren. Dies gipfelt in dem<br />
Motto: „Lass es die Mitarbeiter machen!“<br />
Und für dieses Machen muss<br />
ihnen Zeit gelassen werden. Der<br />
Reflex vieler Manager ist augenblicklich<br />
eher ein gegenläufiger:<br />
aktionistische Lösungen überstülpen,<br />
die Kontrolle verstärken und<br />
so Mitarbeiter weiter entmündigen.<br />
Sie lassen sich hinreißen, die interne<br />
Kommunikation zu drosseln und<br />
bei der kargen Information von<br />
oben nach unten womöglich noch<br />
zu tricksen sowie nahezu allein<br />
über Zielvorgaben zu führen und<br />
ohne Mitarbeiterbeteiligung entwickelte,<br />
zementierte Strukturen und<br />
Prozesse aufzuoktroyieren. All dies<br />
zeugt eher von Geringschätzung<br />
und einem Menschenbild, das vom<br />
unmündigen, wenig engagierten,<br />
nicht selbst denkenden Mitarbeiter<br />
ausgeht.<br />
Diese Feststellung eines Geschäftsführers<br />
einer Kommunikationsplattform<br />
im Internet (Mirko<br />
Kaminski), kann auch auf den<br />
Bereich der Polizei projiziert werden.<br />
Wie hieß es im Beitrag so schön:<br />
Mitarbeiter sind nicht Teil<br />
des Problems. Im Gegenteil.<br />
In ihnen steckt die Lösung.<br />
Wähle jetzt Deine starke Mannschaft, denn nur der stärkere kann gewinnen
Ausgabe 15 vom <strong>12</strong>.<strong>04</strong>.<strong>2010</strong><br />
<strong>GdP</strong> zur Kriminalitätsentwicklung 2009:<br />
Freiberg: Alarmierender Trend:<br />
Betrunken, radikal, gewaltbereit<br />
Berlin. Einen alarmierenden Trend<br />
übermäßigen Alkoholkonsums, zunehmender<br />
Radikalität und steigender Gewaltbereitschaft<br />
bestimmter gesellschaftlicher<br />
Gruppen sieht der Bundesvorsitzende<br />
der Gewerkschaft der Polizei<br />
(<strong>GdP</strong>), Konrad Frei-berg, in der<br />
Kriminalitätsentwicklung für das Jahr<br />
2009. Schon in den Jahren zuvor habe<br />
die <strong>GdP</strong> vor einer zunehmenden Brutalisierung<br />
und sozialer Verwahrlosung<br />
einiger gesellschaftlicher Gruppen gewarnt.<br />
Gerade die in 2009 laut den Polizeilichen<br />
Kriminalstatistiken der Länder<br />
leicht fallenende Straftatenentwicklung,<br />
so Freiberg, ziehe die auf hohem<br />
Niveau verbleibende Gewaltkriminalität<br />
in den Brennpunkt.<br />
Freiberg: „Die Polizei sieht sich vermehrt<br />
mit einem bestimmten Tätertypus<br />
konfrontiert, der oft in angetrunkenem<br />
Zustand, teils mit radikalem Hintergrund,<br />
Einsatzkräfte brutal angreift<br />
oder schwere Sachbeschädigungen<br />
begeht.“ Freiberg mahnte die politisch<br />
Verantwortlichen nicht tatenlos zuzusehen,<br />
wie sich Teile der Gesellschaft<br />
immer mehr vom Staat und der sozialen<br />
Gemeinschaft entfernten, sich radikalisierten<br />
und diese fatale Einstellung<br />
in Auseinandersetzungen mit der Polizei<br />
auslebten. Freiberg:<br />
„Gewaltkriminalität bleibt ein zentrales<br />
Problem, vor allem in der gefährlichen<br />
Kombination mit politischem<br />
Extremismus.<br />
Ich kann nur davor warnen, die Kriminalitätsentwicklung<br />
2009 mit ihren<br />
nur scheinbar guten Zahlen vorzuschieben,<br />
um weitere Spareinschnitte<br />
rechtfertigen zu wollen. Das ist nur ein<br />
dünner Strohhalm, der überdies leicht<br />
knickt.“<br />
Der polizeiliche Alltag beweise, dass<br />
für weiteren Personalabbau kein Raum<br />
sei. Der <strong>GdP</strong>-Bundesvorsitzende:<br />
„Wenn Teile der Gesellschaft die Konfrontation<br />
mit der Allgemeinheit suchen<br />
und Gewalt gegen die Polizei vermehrt<br />
ausüben, muss der Staat mit<br />
polizeilicher Präsenz reagieren. Das ist<br />
sie Bürgerinnen und Bürger schuldig.“<br />
Laut den der <strong>GdP</strong> vorliegenden Zahlen<br />
wird die Kriminalitätsentwicklung<br />
das Vorjahrsniveau leicht unterschritten.<br />
Grund dafür dürfte unter anderem<br />
ein leichter Rückgang der Diebstahlkriminalität<br />
sein.<br />
Alle <strong>GdP</strong>-Kandidaten auf<br />
unserer Homepage<br />
www.gdp-bw.de<br />
eingestellt.<br />
Seit einigen Wochen sind unsere Kandidatinnen<br />
und Kandidaten auf unserer<br />
<strong>GdP</strong>-Homepage einzusehen. Kandidaten<br />
für alle örtlichen Personalräte, alle Bezirkspersonalräte<br />
und natürlich auch<br />
unsere Kandidaten für den Hauptpersonalrat<br />
beim Innenministerium Baden-<br />
Württemberg.<br />
Unsere <strong>GdP</strong>-Spitzenkandidaten für<br />
den Hauptpersonalrat kann man in unserer<br />
HPR-Zeitung anschauen und<br />
downloaden, wie im übrigen alle anderen<br />
Kandidaten-Flyer auch.<br />
Wähle jetzt Deine<br />
starke Mannschaft.<br />
<strong>GdP</strong>!
Ausgabe 15 vom <strong>12</strong>.<strong>04</strong>.<strong>2010</strong><br />
Pressemeldung vom <strong>12</strong>.<strong>04</strong>.<strong>2010</strong>:<br />
MdL Heberer: Sanierung des <strong>Mannheim</strong>er<br />
Polizeipräsidiums wird zum Eiertanz<br />
Die SPD-Landtagsabgeordnete Helen<br />
Heberer zeigt sich von der Antwort<br />
der Lan-desregierung auf ihre<br />
Anfrage zur Sanierung des Polizeipräsidiums<br />
keinesfalls be-geistert,<br />
da die Landesregierung in Ihrer<br />
Antwort bewusst vermeidet, konkrete<br />
Anga-ben zu machen.<br />
Die nach zehn Jahren noch immer<br />
nicht erfolgte Ausschreibung für die<br />
Sanierungs-maßnahmen begründet<br />
die Landesregierung mit der derzeit<br />
schwierigen Finanzsitu-ation, die<br />
dazu führe, dass Banken den potentiellen<br />
vorinvestierenden PPP-<br />
Partnern nur zu ungünstigen Konditionen<br />
Kredite anbieten würden.<br />
Deshalb seien derzeitige Investoren<br />
nicht in Sicht. Zumindest kündigt<br />
das Finanzministerium jedoch an,<br />
„in Kürze erneut zu prüfen, ob sich<br />
die Lage am Finanzmarkt soweit<br />
entspannt hat, dass wirtschaftliche<br />
Ausschreibungsergebnisse zu erwarten<br />
sind“.<br />
Der Frage, ob die Landesregierung<br />
im Fall des Nichtzustandekommens<br />
eines Inves-torenmodells bis<br />
zum Beginn des<br />
Jahres 2013 die<br />
Sanierung aus<br />
Landesmitteln in<br />
Betracht zieht,<br />
weicht der Finanzminister<br />
aus: „Nach derzeitigen<br />
Stand<br />
geht das Finanzministerium<br />
davon aus, dass<br />
die PPP-<br />
Maßnahme für<br />
die Erstellung<br />
des Neu-baus bis<br />
2013 zustande<br />
kommen wird.“ „Das ist ein Eiertanz<br />
par excellence“, stellte Heberer<br />
klar. „Seit fast einem Jahrzehnt<br />
wird <strong>Mannheim</strong> und sein Polizeipräsidium<br />
in dieser Frage im Unklaren<br />
gelassen. In den Büros müssen bei<br />
starken Regengüssen Eimer aufgestellt<br />
werden, Putz fällt von den<br />
Wänden, und Steine aus der Fassade,<br />
über den sanitären Bereich will<br />
ich gar nicht erst sprechen – gleichzeitig<br />
steigen die Anforderungen<br />
und Aufgabenbereiche für unsere<br />
Sicherheitskräfte quasi täglich. Wie<br />
soll mit schlechten Arbeitsbedingun<br />
-gen gute Arbeit gemacht werden?<br />
Die Landesregierung muss jetzt<br />
endlich Nägel mit Köpfen machen,<br />
Polizei ist eine klare Landesaufgabe<br />
und die wird hier sträflich vernachlässigt“,<br />
empört sich Heberer<br />
wütend.<br />
Kleine Anfrage<br />
der Abg. Helen Heberer SPD<br />
und<br />
Antwort<br />
des Finanzministeriums<br />
Das Polizeipräsidium <strong>Mannheim</strong><br />
und seine bauliche Sanierung<br />
K l e i n e A n f r a g e<br />
Ich frage die Landesregierung:<br />
1. Welche Planungen verfolgt sie bei der Sanierung<br />
des Polizeipräsidiums <strong>Mannheim</strong> und wie ist der<br />
aktuelle Sachstand?<br />
2. Mit welcher Gesamtkostenhöhe rechnet sie für<br />
diese Sanierung?<br />
3. Bis wann strebt sie den Abschluss eines Finanzierungsvertrages<br />
im Sinne der im Staatshaushalt<br />
<strong>2010</strong>/2011 eingestellten Verpflichtungsermächtigung<br />
für dieses Projekt an?<br />
4. Zieht sie es in Betracht, im Fall des Nichtzustandekommens<br />
eines Investorenmodells bis zum Beginn<br />
des Jahres 2013 die Sanierung aus Landesmitteln zu<br />
finanzieren?<br />
01. 03. <strong>2010</strong>, Heberer SPD<br />
Begründung<br />
Das Polizeipräsidium <strong>Mannheim</strong> bedarf aufgrund<br />
seines baulichen Zustands dringend der Sanierung.<br />
Seit etwa zehn Jahren stehen die notwendigen Maßnahmen<br />
zur Diskussion. Seit dieser Zeit wurde der<br />
Beginn der Arbeiten immer wieder angekündigt. Der<br />
Zustand des historischen Gebäudes in L 6, 1 ist seit<br />
Jahren zunehmend kritisch. Mittlerweile sind selbst<br />
Dach und Fenster undicht, sodass die Beschäftigten<br />
nach schweren Regengüssen mit Eimern eindringendes<br />
Wasser auffangen. Es ist zu befürchten, dass mit<br />
zunehmendem Zeitverzug auch die Sanierungskosten<br />
entsprechend steigen. Deshalb ist im Interesse der<br />
Beschäftigten von Seiten des Ministeriums eine klare<br />
Aussage über den konkreten Baubeginn und die<br />
zeitliche Abfolge der Maßnahmen notwendig.<br />
Im Staatshaushalt <strong>2010</strong>/2011 sind ab dem Jahr<br />
2013 Verpflichtungsermächtigungen u. a. für dieses<br />
Bauprojekt eingestellt. In diesem Zusammenhang<br />
stellt sich die Frage nach dem aktuellen Sachstand,<br />
den zeitlichen Planungen der Landesregierung und<br />
eventuellen alternativen Finanzierungsmöglichkeiten.<br />
Antwort<br />
Mit Schreiben vom 21. März <strong>2010</strong> Nr. 4–33 MA / 73<br />
beantwortet das Finanzministerium die Kleine Anfrage<br />
wie folgt:<br />
Ich frage die Landesregierung:<br />
1. Welche Planungen verfolgt sie bei der Sanierung<br />
des Polizeipräsidiums <strong>Mannheim</strong> und wie ist der<br />
aktuelle Sachstand?<br />
2. Mit welcher Gesamtkostenhöhe rechnet sie für<br />
diese Sanierung?<br />
Zu 1. und 2.:<br />
Es ist geplant, die Sanierungsmaßnahmen im bestehenden<br />
Gebäude in drei Abschnitten durchzuführen.<br />
Im 1. Bauabschnitt werden die Dusch- und Umkleideräume<br />
aus dem Erd- ins Untergeschoss verlegt. Mit<br />
diesen Bauarbeiten wurde im Dezember 2009 begonnen.<br />
Der 2. Bauabschnitt umfasst in den Jahren <strong>2010</strong><br />
bis 20<strong>12</strong> neben der Sanierung der WC-Anlagen die<br />
Fenster- und Fassadensanierung. Im 3. Bauabschnitt<br />
sind der Abbruch des Dachprovisoriums an der Bismarckstraße<br />
und der Wiederaufbau eines Daches in<br />
historischer, vereinfachter Silhouette geplant.<br />
Die Gesamtbaukosten für die beschriebenen Sanierungsarbeiten<br />
im Bestand betragen 4,4 Mio. €.<br />
3. Bis wann strebt sie den Abschluss eines Finanzierungsvertrages<br />
im Sinne der im Staatshaushalt<br />
<strong>2010</strong>/2011 eingestellten Verpflichtungsermächtigung<br />
für dieses Projekt an?<br />
Zu 3.: Der vorgesehene Neubau soll als privat<br />
vorfinanzierte PPP-Maßnahme durch einen Investor<br />
realisiert werden, der neben der Bauleistung u. a.<br />
auch die Vorfinanzierung übernimmt. Eine Ausschreibung<br />
kann erfolgen, wenn wirtschaftliche Angebote<br />
der Investoren zu erwarten sind. Dies ist derzeit nicht<br />
sichergestellt, weil die Banken den Anbietern wegen<br />
der Finanzkrise Geld nur zu ungünstigen Konditionen<br />
zur Verfügung stellen. Um die Maßnahme zeitnah auf<br />
den Weg zu bringen wird das Finanzministerium in<br />
Kürze erneut prüfen, ob sich die Lage am Finanzmarkt<br />
so weit entspannt hat, dass wirtschaftliche<br />
Ausschreibungsergebnisse nunmehr zu erwarten sind.<br />
4. Zieht sie es in Betracht, im Fall des Nichtzustandekommens<br />
eines Investorenmodells bis zum Beginn<br />
des Jahres 2013 die Sanierung aus Landesmitteln zu<br />
finanzieren?<br />
Zu 4.: Nach derzeitigem Stand geht das Finanzministerium<br />
davon aus, dass die PPP-Maßnahme für die<br />
Erstellung des Neubaus bis 2013 zustande kommen<br />
wird.<br />
Stächele<br />
Finanzminister